Präsentationstipps: ABC der besten Tipps und Tricks

Schätzungen zufolge werden mithilfe von Powerpoint täglich rund 30 Millionen Präsentationen weltweit zusammengeschustert – allen voran von Beratern, Coaches, Trainern und Werbern. Und was dabei entsteht! Überfrachtete Folien, grelle Überblendeffekte, Bulletpoint-Orgien, 200-Slide-Daumenkinos, Copy-and-paste-Katastrophen, Phrasendreschflegel… Schlimm. Bevor auch Sie Vernebelung, Langeweile und Augenkrebs riskieren – hier ein kompaktes ABC der besten Präsentationstipps. Bewährte Regeln und Empfehlungen, wie Sie mit Powerpoint, Keynote & Co. einen überzeugenden Vortrag halten…

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ABC der besten Präsentationstipps

Von anderen Blogs und Webseiten schon vielfach übernommen und abgewandelt – hier das Original: So werden Ihre Präsentationen besser! Die besten und bewährtesten Präsentationstipps und -techniken als kompaktes ABC (von einem erfahrenen Praktiker und gefragten Keynote-Speaker):

Aufbau

Beginnen Sie immer mit einem Knall, einem Lacher, einer Anekdote – oder einer Pause. Die meisten Zuhörer merken sich nur Auftakt und Schlusspointe eines Vortrags. Deshalb sollten beide sitzen. Wem partout nichts einfällt, sagt den Zuhörern wenigstens, warum das Kommende ihr Leben beeinflussen wird oder welchen Nutzen Sie bieten. Ganz wichtig: Immer lächeln! Das macht sofort sympathisch.

Konzentrieren Sie sich bei Ihrer Präsentation zudem auf das Wesentliche. Eine gelungene Rede orientiert sich am Zuhörer, ist deshalb kurz, folgt einem logischen Aufbau (siehe SCQA-Methode) und regt zum Mitdenken an. Faustregel: Nicht mehr als vier Worte pro Zeile, nicht mehr als sechs Zeilen pro Folie. Weil der Schluss fast immer haften bleibt, braucht er etwas Inspirierendes: einen Ausblick, etwas Spektakuläres. Selbst eine provokante Frage ist besser als eine Rede ausplätschern zu lassen.

Blickkontakt

Halten Sie Blickkontakt zu Ihrem Publikum. Immer. Laut Studien muss, wer überzeugen will, mindestens 90 Prozent seiner Redezeit Augenkontakt mit dem Publikum halten. Der Trick für Schüchterne: Knapp über die Menge hinwegsehen! Den Unterschied merkt kein Mensch. Sie müssen nur regelmäßig mit den Augen über alle Kopfe fliegen.

Copyrights

Leider vergessen das viele Vortragende: Wenn Sie eine öffentliche Präsentation halten, müssen die verwendeten Bilder, Filmausschnitte, Musikausschnitte oder Telefonmitschnitte autorisiert sein, beziehungsweise einer Creative-Commons-Regel unterliegen. Sie verletzen sonst Urheberrechte oder gar Persönlichkeitsrechte. Und ein wenig amüsierter Zuschauer könnte Sie der GEMA melden. Das wird dann teuer.

Design

Zur Frage, wie die optimale Folie gestaltet werden sollte, gibt es unzählige Meinungen. Bewährt hat sich vor allem die KISS-Regel: „Keep It Straight and Simple.“ Heißt im Extrem: Nur eine Botschaft pro Folie. Die Aufmerksamkeit des Publikums ist begrenzt. Zu viele Bulletpoints, Fußnoten oder Grafiken und Bilder verwirren nur. Je mehr Informationen eine Folie enthält, desto mehr verschwimmt die Kernaussage. Die Slides sollen den Vortrag visualisieren – nicht ersetzen.

Beispiel: Auf der Folie, die dieses Prinzip umsetzt, stünde nur „K I S S“ in großen Lettern. Den Rest erklärt der Redner. Aber Achtung: Solche Folien ergeben ohne den Vortrag keinen Sinn mehr und eignen sich daher nicht für ein Memo oder Handout, das Sie nach der Präsentation ans Publikum verteilen. Hierfür brauchen Sie dann natürlich wieder eine Erklärung inklusive.

Effekte

Seien Sie sparsam mit Stilmitteln. Verwenden Sie nie mehr als zwei Schrifttypen und möglichst nur Farben aus einer Familie (zum Beispiel Rot, Orange, Zinnober) und verzichten Sie auf überflüssigen Schnickschnack wie Überblend- oder Soundeffekte. Das lenkt nur ab. Ein guter Vortrag ist ein relevantes Extrakt: nicht Vollmilch, sondern Kondensmilch. Guy Kawasaki, ein gefragter Redner aus dem Silicon Valley hat die populäre 10–20–30-Regel aufgestellt: Danach sollte ein guter Powerpoint-Vortrag nie mehr als 10 Folien umfassen, nicht länger als 20 Minuten dauern und eine Schriftgröße von nicht weniger als 30-Punkt verwenden. Das gilt sicher nicht für alle Vorträge. Aber ein Großteil wäre besser, würden die Redner das berücksichtigen.

Folien

Zuschauer wollen bei Präsentationen erstens beeindruckt, zweitens unterhalten, drittens angeregt und erst an vierter Stelle informiert werden. Das hat die Unternehmensberatung Mercer herausgefunden. Nach diesem Prinzip sollten Sie auch Ihre Folien aufbauen: Aufsehen erregen Sie etwa mit Reizwörtern, interessanten Einblicken, überraschenden Vergleichen und unbekannten Fakten und Nachrichten, die für Ihre Zuhörer relevant sind (zum Beispiel die Ergebnisse einer neuen Studie). Die Höhepunkte dessen sollten Sie am Anfang und am Ende des Vortrags platzieren.

Grafiken

Starre Grafiken werden nur selten erinnert. Der Grund: Sie sind leblos. Beim Betrachter lösen sie weder Bilder im Kopf noch Emotionen aus. Überzeugungskraft entfalten Grafiken vor allem, wenn diese animiert werden. Wenn Sie also einen dramatischen Anstieg darstellen wollen, zeigen Sie nicht fünf Balkendiagramme in Reihe, sondern einen Balken, der während Ihres Vortrags dramatisch wächst. Das prägt sich viel besser ein und ist obendrein spannend zu beobachten.

Handout

Wenn Sie etwas Bleibendes hinterlassen wollen, geben Sie zu Ihrem Vortrag ein umfassendes Handout mit Zahlen, Daten und Tabellen aus. Aber nie vor der Präsentation, sondern immer erst danach! Kein Mensch hört oder sieht Ihnen noch zu, wenn er die Pointe Ihrer Rede bereits nachschlagen kann. Wenn möglich geben Sie auch nicht einfach Kopien Ihrer Powerpoint-Folien ab. Wenn Sie alles richtig gemacht haben, sind diese ohne Ihren Vortrag nutzlos. Was sich stattdessen eignet, sind Checklisten, Literaturtipps, Tipplisten, Links zu weiterführenden Seiten.

Initial

Wie Sie Ihre Rede eröffnen, entscheidet oft, ob Ihnen das Publikum auch den Rest des Vortrags gespannt zuhört – oder bereits nach den ersten Sekunden abschaltet. Folgende Einstiegsformen haben sich bewährt:

  • Interaktiv – Lassen Sie Ihr Publikum selbst über Ihr Thema sinnieren, indem Sie eine rhetorische Frage, am besten aus der Metaebene stellen: „Was denken Sie: Wie kann ein Redner dafür sorgen, dass ihm sein Publikum zuhört?“
  • Nachrichtlich – Beginnen Sie mit den Ergebnissen einer aktuellen Studie oder (Branchen-)News: „Sie haben es heute gelesen: Die Konjunktur flaut ab…“
  • Überraschend – Sie können die Nachricht aber auch bewusst verfälschen und eine Falschaussage treffen, um eine Art Was-wäre-wenn-Szenario aufzubauen: „Die Statistik zeigt: In zehn Jahren ist Deutschland ein Greisenheim.“
  • Provokativ – Überhöhen Sie Ihre Kernthese oder -aussage zum Extrem, das schafft Reibungsfläche, aber eben auch Aufmerksamkeit: „Wer nicht netzwerkt, findet keinen Job.“
  • Vergleichend – Analogien, Parabeln, Gleichnisse – Geschichten hört jeder gerne: „Vorträge sind wie Stau: Man würde gerne abkürzen, kommt aber nicht raus.“
  • Persönlich – Apropos Geschichten: Erzählen Sie eine eigene, eine Anekdote aus ihrem Leben: „Sie werden nicht glauben, was mir gerade im Hotel passiert ist…“
  • Humorvoll – Starten Sie zur Auflockerung mit einem Witz, idealerweise mit einem, der zum Thema passt.

Jux

Würzen Sie Ihre Präsentation und Folien ruhig mit ein bisschen Humor. Schon 1977 fanden die Psychologen Robert M. Kaplan und Gregory C. Pascoe heraus, dass Personen sich eher an die Inhalte einer Rede erinnern, wenn diese mit Humor gewürzt war. Forscher der Universität Michigan wiederum untersuchten über 1000 Anzeigen und kamen zum Ergebnis: Humorige Werbung wird in 17 Prozent der Fälle öfter erinnert als normale. Aber übertreiben Sie es nicht. Humor ist wie Salz: Im Übermaß verdirbt es die Speise.

Körpersprache

Ihre Körpersprache und Körperhaltung überträgt sich unweigerlich auf die Wirkung Ihrer Präsentation. Der optimale Stand beim Präsentieren sieht so aus:

  • Die Beine sind durchgestreckt und leicht geöffnet.
  • Die Füße stehen parallel und fest auf dem Boden (Wippen, Ballen- oder Fersenstellung verrät Nervosität, Unsicherheit und Verspannung).
  • Der Rücken ist durchgestreckt.
  • Die Arme sind angewinkelt. Bitte nie verschränken oder beide in die Hosentaschen stecken. Wirkt unhöflich und unehrlich. Erlaubt ist aber, ab und an die passive Hand in die Hosentasche zu stecken.
  • Die Hände – falls Sie nicht auf etwas zeigen – liegen ineinander, Handflächen nach oben (signalisiert Offenheit und Ehrlichkeit).
  • Machen Sie überdies ruhige, langsame Bewegungen. Das wirkt souveräner als ein nervöser Hampelmann auf der Bühne.

Lampenfieber

Der Hals schnürt sich zusammen, der Mund wird trocken, die Hände nass, der eigene Puls pocht im Ohr. In einem Wort: Sie haben Lampenfieber. Der Fehler dabei: Die Betroffenen konzentrieren sich zu sehr auf ihr Selbst, ihre Gefühle, ihre Scham, ihre Wirkung, ihre Ovationen. Alles Ballast! Während der Sprecher versucht den Bammel vor dem Publikum zu kontrollieren, verliert er den Kontakt und seine Wirkung verpufft. Um das Lampenfieber zu senken, versuchen Sie Ihre Angst zu relativieren: Was kann schon passieren? Was wären die Folgen? Die meisten Angst-Szenarien sind weder realistisch, noch relevant. Laut Studien dringt vom Lampenfieber allenfalls ein Achtel nach außen.

Ein weiterer Fiebersenker sind Entspannungstechniken: Holen Sie noch hinter der Bühne tief Luft in Bauch und Brust. Dann schütteln Sie sich ordentlich aus. Wiederholen Sie das mindestens zehn Mal bis die Hände kribbeln. Sieht albern aus, hilft aber. Dritter Trick: Suchen Sie Kontakt zum Publikum.

  • Anfänger sollten sich jemanden in der Menge suchen, der einem zulächelt oder zunickt. Im Zweifel ist das ein Freund, der Sie heimlich unterstützt.
  • Fortgeschrittene bauen ihr Publikum bewusst ein. Etwa, indem sie Zwischenfragen stellen. Der Effekt ist enorm: Je stärker der Kontakt, desto geringer die Panik.

Und sollte der rote Faden dennoch reißen, behalten Sie Ruhe: Eine Pause von fünf Sekunden wird als Betonung oder Denkpause gewertet. Brauchen Sie länger, fassen Sie einfach die bisherigen Ergebnisse zusammen. Ansonsten hilft gegen den gefürchteten Blackout kurzes Wackeln mit den Zehen (siehe Video).

Leinwand

Nicht die Powerpoint-Folien spielen die Hauptrolle, sondern Sie. Entsprechend sollte die Leinwand, auf der Sie Ihre Folien zeigen, nie in der Mitte der Bühne stehen – das ist Ihr Ort. Sie sind der Mittelpunkt jeder Präsentation. Der Platz der Leinwand ist links oder rechts von Ihnen. Kein noch so schickes Folien-Brimborium kann einen schlechten Vortrag rausreißen. Es kann ihn aber verschlimmern. Geben Sie den Medien also nicht zu viel Raum. Sie sollten immer der Star bleiben.

Monitor

Denken Sie daran, vor dem Vortrag Ihren Bildschirmschoner zu deaktivieren sowie ein paar Verlängerungskabel für den VGA- oder HDMI-Ausgang mitzunehmen. Im ersten Fall könnte das zu peinlichen Momenten führen – je nachdem, was Ihr Bildschirmschoner oder -Hintergrund so zeigt. Im zweiten Fall bleiben Sie flexibel, falls Sie Ihren Bühnenstandort verändern möchten.

Notizen

Idealerweise gleicht Ihr Vortrag einer freien Rede. Bedeutet: Sie müssen nicht auf die Folien schauen, sondern wissen genau, was wann kommt und klicken mit dem Presenter „blind“ an passender Stelle weiter. Wer das noch nicht beherrscht, kann auch ein Redemanuskript, besser aber Notizen (oder Karteikarten) verwenden. Nur bitte nie ablesen! Auf den Notizen stehen maximal Stichworte. Wichtig: So groß und klar geschrieben, dass Sie das auch unter Stress noch schnell lesen können!

Organisation

Die meisten denken bei der Vorbereitung ihrer Präsentation an die Inhalte – und vergessen die Technik. Dabei lauern hier oft die größten Tücken und Präsentationsfehler. Nichts ist peinlicher als eine Präsentation, die nicht beginnt, weil Adapter fehlen, der Ton ausfällt oder die Folien via Beamer nicht dargestellt werden. Soweit Sie als Redner Einfluss darauf haben, sollten Sie deshalb unbedingt im Vorfeld diese Punkte klären:

  • Medien
    Wenn Sie mithilfe von Powerpoint (Microsoft) oder Keynote (Apple) präsentieren, klären Sie, wie die Präsentation vorliegen muss: als PDF (dann gehen alle Animationen verloren) oder als .ppt beziehungsweise .key? Falls Sie am Flipchart präsentieren, fragen Sie nach vollen (!) Stiften in verschiedenen Farben.
  • Adapter
    Bringen Sie Ihren eigenen Laptop mit? Dann denken Sie bitte an erforderliche Adapter für den Beamer (VGA, HDMI, etc.). Ebenso sollten Sie auf volle Akkus achten oder um eine nahe Stromquelle bitten.
  • Mikrofon
    Wer gerne frei spricht und sich auf der Bühne bewegt, sollte den Veranstalter im Vorfeld um ein Headset bitten. Zumindest um ein Funkmikrofon. Wer eher schüchtern ist und sich lieber an seinem Redemanuskript festhält, sollte nach einem Stehpult mit festem Mikrofon fragen.

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Publikum

Wie sehr Sie Ihr Publikum fesseln und begeistern, hängt davon ab, wie interaktiv Sie Ihren Vortrag gestalten und die Zuhörer aktiv einbeziehen. Dabei stehen Ihnen grundsätzlich folgende Formen zur Verfügung:

  • Umfragen
    Die bewährteste Form ist, Fragen zu stellen. Zum Beispiel als kurze Meinungsumfrage („Wie würden Sie entscheiden?“), als Quiz („Richtig oder falsch?“) oder Zielgruppenanalyse („Wer ist heute mit dem Auto angereist?“). Stellen Sie kurze und kompakte Fragen. Nie mehr als zwei Sätze! Sie können dieselbe Frage auch bewusst am Anfang und am Ende des Vortrags stellen – um etwa einen Sinneswandel im Publikum zu dokumentieren.
  • Rückfragen
    Sie können das Publikum ebenso selbst Fragen stellen lassen. Sollte es keine Mikrofone für das Publikum geben, wiederholen Sie bitte die Statements, sodass alle im Saal die Frage (und Antwort) verstehen. Achtung: Klugschwätzer und Querulanten können jede Dramaturgie zerstören. Wer das Mikrofon freigibt, sollte vorher überlegen, wie er auf solche Typen reagiert. Grundregel: Immer höflich und souverän bleiben. Und niemals versuchen, gegen eine plaudernde Masse anzureden. Besser: Pausieren, bis alle still sind. Auch gut: Etwas Rätselhaftes auf das Flipchart malen. Das macht die Leute neugierig und sie werden schneller still.

Quote

Zitate lockern jeden Vortrag auf. Zudem schmücken Sie die Präsentation durch die Prominenz des Autors und geben Ihrer Rede so zusätzliches Gewicht. Nutzen Sie hierfür aber bitte keine abgegriffenen Sprüche und Zitat von Goethe, Schiller & Co. Ideal sind hier zeitgenössische Aussagen aus den Medien. Perfekt vom selben Tag oder Vortag. So wirkt die Präsentation frisch und aktuell.

Klassisch ist das Quote bei Vortragsbeginn. Achten Sie aber darauf, dass das Zitat möglichst kurz ist und verwenden Sie auch nur eines pro Folie. Auf der sollte dann nichts weiter stehen als ein Zweizeiler in Anführungszeichen – und natürlich der Urheber.

Rückfragen

Was tun, wenn mitten im Vortrag Rückfragen oder Verständnisfragen kommen – oder schlimmer: Wenn Störenfriede dazwischen rufen? Das Wichtigste: Niemals aus der Ruhe bringen lassen und die Contenance oder Souveränität verlieren. Schon gar nicht sich über eine Nervensäge empören. Für Verständnisfragen bedanken Sie sich und beantworten diese sofort. Bei (kritischen) Rückfragen, auf die Sie nicht eingehen wollen, verweisen Sie besser auf später („Dazu komme ich noch.“ Oder: „Bitte merken Sie sich Ihre Frage. Am Ende des Vortrags werde ich solche Fragen gerne beantworten.“).

Sprache

Auf Fremdwörter oder Fachausdrücke sollten Sie weitesgehend verzichten. Oder diese sofort erklären. Ansonsten heben und senken Sie Ihre Stimme ab und an und werden Sie mal lauter und leiser, selbst kurzes Flüstern ist erlaubt. Das steigert die Wirkung Ihrer Aussagen enorm. Schon eine solche Sprachmelodie sorgt für Spannung. Hauptsache, Sie variieren die Stimme und machen auch mal Pausen.

Darüber hinaus gilt: Hauptsachen in Hauptsätze! Formulieren Sie möglichst keine Relativ- und schon gar keine Schachtelsätze. Überzeugend wirken allein Hauptsätze mit nicht mehr als zehn Wörtern. Wie dieser. Betonen Sie dabei unbedingt die Verben. Die meisten Redner legen das Gewicht auf Substantive. Falsch! Verben, insbesondere aktive, regen das Gehirn wesentlich stärker an und machen den Vortrag spannend. Und falls es komplizierter wird, verwenden Sie Sprachbilder. Technische Themen ohne Metaphern, Vergleiche, Parabeln lebhaft darzustellen, ist ungefähr so einfach wie einen Pudding an die Wand zu nageln. Das war übrigens eine Metapher (siehe: Rhetorische Mittel).

Timing

Beim Präsentieren kommt es auf die richtige Reihenfolge an. Falsch ist: Erst projizieren, dann vorlesen. Dann hört Ihnen keiner mehr zu, weil das Publikum erst selbst liest. Hören die Leute danach, was sie schon wissen, schalten sie ab. Deshalb sollten Folien nur Stichworte oder einprägsame Zahlen beinhalten. Die blenden Sie exakt dann ein, wenn sie im Vortrag kommen. Nicht vorher, nicht danach.

Bei Flipcharts oder Overheadprojektoren ist das ähnlich: Erst sagen, dann schreiben. Niemals Folien oder Flipchartblätter nur ablesen. Erstens beleidigt das die Intelligenz der Zuhörer (die können selber lesen) Zweitens hört sowieso keiner zu. Besser: Die Punkte zuerst verbal erarbeiten, dann notieren oder aufmalen.

Unterbrechen

Gönnen Sie Ihren Zuschauern ab und an eine Pause. Nicht nur akustisch, sondern auch optisch. Sie werden überrascht sein, wie wohltuend und zugleich aufmerksamkeitssteigernd der Effekt ist, wenn Sie zwischendurch eine leere (oder schwarze) Folie einblenden. Die Zeit können Sie zum Beispiel nutzen, um wichtige Kernaussagen zu wiederholen, eine persönliche Anekdote zu erzählen, eine kurz Gruppendiskussionen oder Zuhörerfrage einzubauen.

Vorstellung

Es gibt zig Kniffe, wie sich ein Vortrag aufpeppen lässt. Der Wichtigste aber ist, direkt zur Sache zu kommen. Viele Redner moderieren erst sich selbst und dann das Thema an. Fehler! Dasselbe gilt für ausschweifende Hinweise zum Verlauf des Referats. Damit wird jede Dramaturgie im Keim erstickt. Sagen Sie kurz (!) etwas über sich (siehe: Elevator Pitch) – und kommen Sie dann sofort zum Punkt.

Wasser

Trinken Sie vor der Präsentation einen kräftigen Schluck Wasser. Das beugt dem typischen trockenen Mund vor und ölt die Stimmbänder. Auch auf der Bühne dürfen Sie um ein Glas Wasser bitten. Aber bitte immer nur stilles Wasser! Kohlensäure bläht. Und die Rede durch einen (leisen) Rülpser zu unterbrechen, wirkt wenig elegant.

Wiederholungen

Bei Schreiben gelten Wiederholungen als schlechter Stil. Bei Powerpoint-Präsentationen sind sie dagegen sogar ausdrücklich erlaubt. Sie erhöhen den Merkeffekt beim Publikum. Damit sind aber keine Redundanzen gemeint. Stattdessen könnten Sie manche Folie wiederholt einblenden (leicht modifiziert) oder Kernaussagen als eine Art Running-Gag oder Motto wiederholen: „Und nicht vergessen…!“

Ein amüsanter und charmanter Trick ist, eine Art Countdown einzubauen: Bei einem halbstündigen Vortrag können Sie alle fünf Minuten eine Folie einblenden „Noch 25 Minuten bis zu meinem Nachredner“, „Noch 20 Minuten bis zu meinem Nachredner“, „Noch 15 Minuten…“

Zeigestock

Um einzelne Punkte auf Ihren Folien hervorzuheben, können Sie während des Vortrags beispielsweise mit einem Laserpointer arbeiten. Auch wenn der (meist) rote Punkt auffällig ist, kann er in den hinteren Reihen leicht übersehen werden. Versuchen Sie daher nicht einfach nur auf Ihren Punkt zu zeigen, sondern umkreisen Sie ihn mit dem Laserpointer. Das fällt mehr auf und wird garantiert erkannt.

Nutzen Sie solche Zeigehilfen aber nicht bei jeder Folie. Dies hat sonst einen psychologischen Effekt: Damit sagen Sie indirekt, dass es auf jeder Folie nur ein bis zwei wichtige Informationen gibt. Der Rest ist irrelevant. Spätestens ab Folie 5 fragt sich der Zuschauer, ob Sie Ihre Folien vielleicht nicht besser gleich auf jene Highlights hätten beschränken sollen.

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