Laserpointer: 4 Tipps, wie Sie ihn im Vortrag nutzen

Schätzungen zufolge werden mithilfe von Powerpoint täglich rund 30 Millionen Präsentationen weltweit zusammengeschustert – allen voran von Consultants, PR-Agenten und Werbern. Und was dabei entsteht! Überfrachtete Folien, grelle Überblendeffekte, Bulletpoint-Orgien, 200-Slide-Daumenkinos, Copy-and-paste-Katastrophen, Phrasendreschflegel. Nicht wenige setzen dabei auch einen Laserpointer ein – nur leider oftmals falsch. 4 Tipps, Wie Sie den Laserpointer richtig nutzen…

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Die Funktion des Laserpointers

Während des Studiums lernen viele bereits Vorträge in Form von Referaten zu halten. Später im Berufsleben ist das verständliche Präsentieren von Texten, Graphiken und Diagrammen in vielen Berufen unerlässlich. Hilfsmittel wie Flipcharts, Smartboards oder Beamer kommen oftmals selbstverständlich zum Einsatz. Nicht fehlen darf dabei der Laserpointer. Handliche, batteriebetriebene „Lichtzeiger“, mit denen sich per Laserstrahl während des Vortrags das Gesagte an der Wand unterstreichen lässt.

Laserpointer sind der verlängerte Zeigefinger des Redners. Und genau hierin liegt eine Gefahr. Der Laserpointer wirkt auf das Publikum wie ein gerichteter Zeigefinger oder wie ein Zeigestock des Lehrers. Beides eher negativ besetzte Eindrücke, die Redner vermeiden sollten. Bei Powerpoint-Präsentationen (oder anderen mittels Prezi und Keynote) wird häufig mit einem Presenter gearbeitet. Er funktioniert wie eine Fernbedienung zum Weiterblättern der Präsentationsfolien. Oft enthält auch er einen Laserpointer. Machen Sie sich daher bewusst: Es ist nur ein Werkzeug, das Gesagtes unterstützt oder Lampenfieber reduziert, weil Sie sich daran festhalten können. Es ist aber kein Ersatz für fehlende Substanz.

Sind Laserpointer gefährlich?

In Deutschland dürfen für den Privatgebrauch nur Laserpointer der Klassen 1 und 2 verwendet werden. Deren Leistung liegt bei einem Milliwatt. Üblicherweise sind diese ungefährlich. Die Leistung ist zu gering, um Menschen unmittelbar zu blenden, wenn diese kurz (!) und direkt in den Laserpointer sehen. Bei dauerhafter Bestrahlung aber sind Schädigungen des Auges möglich. Sie sollten mit eingeschaltetem Laserpointer daher nie herumfuchteln oder ins Publikum zeigen – nur auf Ihre Folien!

Eine erhöhte Gefahr besteht, wenn Sie Geräte ohne CE-Kennzeichnung nutzen. Billigware von Flohmärkten oder stärkere Laserpointer aus dem Internet können das Auge blenden oder erblinden lassen. Finger weg! Es gibt zudem einen Unterschied zwischen grünen und roten Laserpointern: Eine australische Studie fand heraus, dass grüne Laserpointer mehr Infrarotstrahlung besitzen und diese stärker bündeln als die roten Geräte. Grüne Laserpointer sind also gefährlicher.

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Präsentation vorbereiten: Darauf bitte achten!

Jede überzeugende Rede beginnt mit guter Vorbereitung. Dazu gehört nicht nur die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema und den möglichen Fragen des Publikums. Mindestens ebenso wichtig ist die technische Vorbereitung:

  • Arbeiten Sie mit Beamer oder Flipchart?
  • Bringen Sie Ihr eigenes Laptop mit?
  • Haben Sie erforderliche Adapter dabei?
  • Haben Sie einen Stromanschluss oder genug Akku-Energie?
  • Sprechen Sie frei oder mit Headset?
  • Benötigen Sie Stifte, Präsenter oder Laserpointer?

Die Technik sollte sitzen und einwandfrei funktionieren. Nichts ist peinlicher, als wenn der Redner erstmal seine Präsentation ans Laufen bekommen muss. Während des Vortrags haben Sie erst recht keine Zeit, sich Gedanken über nicht funktionierende Hilfsmittel zu machen. Laden Sie daher vorher alle Akkus auf und tauschen Sie Batterien aus.

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Während der Rede: Wohin mit den Händen?

Ein klassisches Problem, das vor allem unerfahrene Redner haben: Wohin mit den Händen beim Vortrag? Am Pult kleben und sich daran festhalten? Wirkt immer unsouverän. Ebenso wenig sollten Sie sich ans Redemanuskript klammern. Zumal die Blätter mitzittern, falls Sie Lampenfieber haben. Das sieht dann jeder.

Deutlich eleganter ist der Trick mit dem Laserpointer oder Stift. Während Sie die eine Hand locker in die Hosentasche stecken dürfen, können Sie mit der anderen das Gesagte unterstreichen (besser ist es aber mit beiden Händen). Der Laserpointer oder Stift in der Hand stabilisiert Sie und kommt immer dann zum Einsatz, wenn Sie einen Punkt betonen oder buchstäblich auf dem Flipchart unterstreichen. Wer das nicht mag, kann auch andere Hilfsmittel nutzen:

  • Karteikarten
    Alternativ können Sie Karteikarten in den Händen halten. Die flattern nicht und sollten nach Möglichkeit nur Stichpunkte enthalten. Falls Sie tatsächlich mal ins Stocken geraten. Absolutes Tabu: reines Ablesen. Auch sollten Sie sicherstellen, dass Sie unter Stress die eigene Schrift lesen können.
  • Körpersprache
    Eine freie Rede benötigt auch freie Hände. Bitte niemals die Arme vor dem Oberkörper verschränken! Auch wirken Hände in den Taschen auf manche zu salopp. Faustregel: Die Hände sollten oberhalb des Bauchnabels, die Körpersprache offen bleiben. Dabei können sich die Fingerspitzen wie zu einem Dach berühren oder eine Hand formt eine Schale und die andere liegt darin.
  • Atmung
    Mikrogesten sind meist ein Zeichen für Nervosität und innere Unruhe. Die können Sie auch während des Vortrags durch richtige Atmung in den Griff bekommen. Machen Sie eine rhetorische Pause und atmen Sie dabei langsam, ruhig und tief ein und wieder aus. Das entspannt sofort.
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4 Tipps, wie Sie den Laserpointer richtig einsetzen

Laserpointer sind letztlich nichts weiter als Zeigehilfen. Wie ein Zeigestock oder Mauspfeil auf dem Computer. Sie sollen Informationen auf einer Folie betonen oder herausheben. Allerdings haben sich in der Praxis inzwischen einige Unarten etabliert, die Sie besser vermeiden. So geht es richtig:

  1. Herausheben, nicht aufzählen

    Es ist völlig okay, mit dem Laserpointer eine oder zwei Passagen auf einer Folie hervorzuheben. Aber bitte nicht jeden einzelnen Bulletpoint. Der Laserpointer ist wie ein Textmarker: Fuchteln Sie damit über jeden Punkt, könnten Sie genauso gut die ganze Folie einfärben.

  2. Umkreisen, nicht punkten

    Auch wenn der (meist) rote Punkt auffällig ist, kann er in den hinteren Reihen leicht übersehen werden. Versuchen Sie daher nicht einfach nur auf Ihren Punkt zu zeigen, sondern umkreisen Sie ihn mit dem Laserpointer. Das fällt mehr auf und wird garantiert erkannt.

  3. Rangehen, nicht entfernen

    Versuchen Sie beim Einsatz des Laserpointers möglichst nah an der Projektionsfläche zu stehen (so wie bei einem Zeigestock auch). Grund: Je näher Sie zum Publikum stehen, desto größer die Gefahr, dass Sie jemandem die Sicht versperren. Versuchen Sie beim Aufzeigen immer eine Schulter in Richtung Publikum gedreht zu lassen. Sie sehen sonst aus, als würden Sie mit der Wand sprechen.

  4. Betonen, nicht blinken

    Nutzen Sie den Laserpointer nicht bei jeder Folie. Dies hat sonst einen psychologischen Effekt: Damit sagen Sie indirekt, dass es auf jeder Folie nur ein bis zwei wichtige Informationen gibt. Der Rest ist irrelevant. Spätestens ab Folie 5 fragt sich der Zuschauer, ob Sie Ihre Folien vielleicht nicht besser gleich auf jene Highlights hätten beschränken sollen.

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