Redemanuskript: Bedeutung, Vorteile & Tipps

Hat ein Speaker ein Redemanuskript dabei, ahnen die Zuhörer oft Schlimmes: Abgelesene Vorträge mit komplizierten Formulierungen und trockenem Inhalt. Doch ein Manuskript kann eine echte Bereicherung für einen Vortrag sein – wenn es richtig genutzt wird. Was Sie unbedingt beachten müssen, wenn Sie eine Präsentation mit Redemanuskript vorbereiten und halten…

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Was ist ein Redemanuskript?

Ein Redemanuskript ist eine schriftliche Vorlage, die Sie als Grundlage für einen mündlichen Vortrag nutzen. Das kann ein vollständiger Text oder eine Liste mit Stichpunkten sein, an denen Sie sich im Vortrag orientieren können.

Das Manuskript für eine Rede kann unterschiedlich genutzt werden. Es kann ein Leitfaden sein, der Sie an inhaltliche Aspekte erinnert, während Sie frei vortragen. Redemanuskripte können aber auch vollständige Formulierungen enthalten, die wörtlich in die Präsentation übernommen werden.

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Gute Gründe für ein Redemanuskript

Ein Redemanuskript ist bei Zuhörern nicht immer beliebt, doch gibt es einige gute Gründe für die Vorlage. Der erste Punkt: Das Manuskript kann die Redeangst spürbar reduzieren. Die Nervosität lässt nach und es gibt weniger Angst, einen völligen Blackout zu haben.

Hilfreich ist das Manuskript vor allem bei wichtigen Anlässen. Der Druck ist besonders groß, Ihre Worte haben mehr Bedeutung und umso wichtiger sind gute Formulierungen. Diese fallen selbst guten Rhetorikern selten spontan ein. Auch für komplexe Themen empfiehlt sich ein Manuskript. Das sorgt für einen strukturierten und verständlichen Aufbau.

Manuskripte können Reden besser machen

Der Grundgedanke eines Redemanuskripts: Es verbessert Ihren Vortrag. Sie haben Zeit und Ruhe, um die richtigen Worte zu finden. Was gut ist, können Sie behalten – andere Aspekte können Sie anpassen und überarbeiten. Schon während der Erstellung setzen Sie sich mit Ihren Gedanken und den Inhalten auseinander.

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Redemanuskripte richtig nutzen

Das häufigste Problem bei einem Redemanuskript: Es verleitet zum Ablesen und einem vorgeschriebenen Wort für Wort Vortrag. Für den Zuhörer ist das langweilig, monoton und emotionslos. Wollen Sie die Anwesenden mitreißen, müssen Sie möglichst frei und natürlich sprechen.

Das heißt nicht, dass Sie kein Manuskript nutzen können. Entscheidend ist, dass Sie es richtig nutzen und möglichst nah an einer freien Rede bleiben:

  • Erstellen Sie ein Manuskript, dass der gesprochenen Sprache ähnelt. Je natürlicher Ihre Formulierungen, desto weniger fällt es auf.
  • Lesen Sie nicht einfach vor. Halten Sie Blickkontakt und sprechen Sie möglichst frei.
  • Verzichten Sie auf ausformulierte Absätze. Stichpunkte oder einzelne Formulierungen helfen bei einem freien Vortrag, ohne auswendig gelernt zu klingen.

Regelmäßig vom Manuskript hochblicken!

Widerstehen Sie dem Drang, mit gesenktem Kopf nur auf Ihr Redemanuskript zu blicken. Schauen Sie ins Publikum und heben Sie den Blick. Faustregel für den Vortrag: Tragen Sie den ersten und letzten Satz unbedingt frei vor. Auch wichtige Aussagen erzielen mit Blickkontakt mehr Wirkung.

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Redemanuskript erstellen: So schreiben Sie „Spreche“

Viele Redemanuskripte kranken genau daran: Sie sind nicht für Zuhörer geschrieben, sondern für Leser. Die Wortwahl, der Satzbau, die Satzlänge – alles orientiert sich an der geschriebenen Sprache. Schlimmer noch: Viele Redner möchten sich gewählt ausdrücken. Das macht ihre Texte hölzern und unverständlich. Gute Redner schreiben „Spreche“, also Manuskripte, die sich an der mündlichen Sprache orientieren.

Das macht den Text kraftvoller und verständlicher. Zudem lässt er sich leichter und lebendiger Vortragen. Worauf es dabei ankommt, erklärt Speaker Matthias Nöllke:

  • Wählen Sie eine kraftvolle, aktive Sprache
    Kurze Wörter sind besser als lange; Verben besser als Substantive und Beispiele besser als Erklärungen.
  • Achten Sie auf einen übersichtlichen Satzbau
    Möglichst Hauptsätze, dann und wann einen Nebensatz, keine Einschübe und Schachtelsätze.
  • Verwenden Sie wörtliche Rede und erzählen Sie im Präsens.
    Es gibt keine indirekte Rede. Wer immer etwas gesagt hat, den zitieren Sie direkt. Wenn Sie etwas berichten, gibt es keine Vergangenheit. Sie holen es in die Gegenwart.
  • Haben Sie den Mut zur Wiederholung
    Wenn etwas wichtig ist, sagen Sie es mehrmals. Durchaus wortwörtlich. Dann prägt es sich besser ein. Einen treffenden Ausdruck ersetzen Sie niemals durch ein Synonym. Sie dürfen ihn so oft verwenden, wie Sie wollen.
  • Beziehen Sie Ihr Publikum ein.
    Suchen Sie die Verbindung zu Ihren Zuhörern. Stellen Sie Fragen. Versetzen Sie sich stellvertretend in die Rolle Ihrer Zuhörer. Kommentieren Sie Ihre Ausführungen aus Sicht der Zuhörer. Welche Gedanken vermuten Sie bei ihnen?

Redemanuskript Tipp: 3-Sekunden-Regel

Die gesprochene Sprache ist kein gleichmäßiger Fluss. Mal sprechen wir schneller, mal langsamer. Vor allem aber machen wir immer wieder winzige Pausen. Die brauchen unsere Zuhörer, um das Gesagte zu verarbeiten. Bei einem geschriebenen Text gibt es diese natürlichen Zäsuren nicht. Dafür kann der Leser selbst entscheiden, wann er eine Verschnaufpause macht. Wird geschriebener Text aber runtergelesen, macht es diesen sofort unverständlicher.

Achten Sie bei Ihrem Redemanuskript darauf, kleine Zäsuren einzubauen. Portionieren Sie Ihren Text in verdauliche Häppchen von zwei bis 3 Sekunden. Je nach Sprechtempo und Silbenzahl sind das vier bis acht Wörter. Dann folgt ein Einschnitt. Das heißt natürlich nicht, dass hier der Satz enden sollte. Die Rede würde schrecklich abgehackt klingen. Aber eine Sinneinheit sollte nicht länger als 3 Sekunden dauern.


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Nebensätze im Manuskript auflösen

Geschriebene Sprache beinhaltet viele Nebensätze, in der gesprochenen Sprache kommen diese seltener vor. Komplizierte und verschachtelte Sätze wirken unnatürlich. Gerade wichtige inhaltliche Punkte gehören in einen Hauptsatz. Das verstärkt die Aussage und macht den Text verständlicher.

Beim Verfassen eines Redemanuskripts sollten Sie Nebensätze deshalb möglichst auflösen und ersetzen. Beispiele:

So lösen Sie Nebensätze im Redemanuskript auf

  • Weil Ihnen das Thema besonders am Herzen liegt, werde ich näher darauf eingehen.
  • Obwohl Ihnen das Thema besonders am Herzen liegt, kann ich nicht näher darauf eingehen.
  • Wenn Ihnen das Thema besonders am Herzen liegt, werde ich näher darauf eingehen.
  • Das Thema liegt Ihnen am Herzen. Daher werde ich näher darauf eingehen.
  • Das Thema liegt Ihnen am Herzen. Dennoch kann ich nicht näher darauf eingehen.
  • Ihnen liegt das Thema besonders am Herzen? Dann werde ich näher darauf eingehen.
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Tipps: So erstellen Sie ein Redemanuskript

Je besser Sie Ihr Redemanuskript erstellen, desto flüssiger wird der spätere Vortrag. Schon die Gestaltung macht einen großen Unterschied. Sehr kleiner Text und lange Zeilen werden häufiger abgelesen. Diese Tipps gibt Profi Matthias Nöllke:

  • Format
    Als Format wählen Sie DIN-A4, Hochformat. Das ist ohnehin der Standard. Das Manuskript lässt sich leicht ausdrucken. Bei ausreichend großer Schrift ist die Zeilenlänge lesefreundlich.
  • Schriftgröße
    Als Schriftgröße wählen Sie mindestens 16 Punkt. Das ist für die meisten mühelos zu lesen. Und die Zeilenlänge ist ebenfalls angenehm. Vielleicht liegt Ihnen aber auch 18 oder gar 20 Punkt. Probieren Sie es aus.
  • Zeilenlänge + Abstand
    Als optimale Zeilenlänge gelten 40 bis 60 Zeichen. Wichtig ist auch der richtige Zeilenabstand: Eineinhalb Zeilen sollten es mindestens sein. Zusätzlich sollten Sie Absätze mit einer halben Zeile voneinander trennen.
  • Schriftart
    Als Schriftart gelten die sogenannten „Serifenschriften“ als besonders lesefreundlich. Das sind die mit den kleinen Häkchen (Beispiel: Times New Roman). Serifenlose Schriften wie Arial hingegen ermüden das Auge schneller.
  • Betonungen
    Tragen Sie sich Pausen und Betonungen ein. Auch, wenn Sie etwas besonders hervorheben möchten, sollte das im Redemanuskript stehen. Darüber hinaus können Sie Ihre ganz persönlichen Vortragszeichen verwenden – ganz nach Geschmack. Außer Ihnen bekommt schließlich niemand das Manuskript zu Gesicht.
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So tragen Sie mit Redemanuskript lebendig vor

Es gibt unzählige Arten von Reden: Eröffnungsreden und Begrüßungsreden, Tischreden und Abschiedsreden. Wie gut Ihre Rede ankommt, hängt davon ab, wie sie vorgetragen wird. Regel Nummer 1 lautet: Sie darf nie abgelesen klingen!

Orientieren Sie sich beim Vortrag an Ihrer natürlichen Stimme. Der Tonfall ist variabel und bringt den Inhalt zum Ausdruck. Das Sprechtempo variiert, und die Betonungen setzen wir automatisch richtig. Vor allem klingt unsere natürliche Stimme lebendig und sympathisch. Ebenso sollte Sie versuchen, langsam zu sprechen und mehr Pausen zu machen als Sie meinen:

  • Vor einer wichtigen Aussage
    Damit setzen Sie die Aussage ab und signalisieren, Achtung, jetzt kommt etwas Wichtiges. Das Publikum hört aufmerksamer zu.
  • Nach einer wichtigen Aussage
    Sie lassen Ihre Botschaft wirken. Je länger die Pause ist, umso mehr Gewicht geben Sie der Aussage.

Wenn Sie ausreichend Pausen machen, bleibt Ihnen auch mehr Zeit, um Blickkontakt mit Ihren Zuhörern aufzunehmen. Der ist äußerst wichtig, um eine Verbindung zum Publikum herzustellen.


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