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Eröffnungsrede halten: 5 Bausteine + 6 Profi-Tipps

Es gibt viele Anlässe für eine Eröffnungsrede: eine Konferenz oder Debatte, ein Fest oder eine Hochzeit, eine Kunstausstellung oder Geschäftseröffnung. Entsprechend unterschiedliche Formen können Eröffnungsreden haben. Mal festlich, mal launig, mal einstimmend. Die perfekte Eröffnungsrede macht die Zuhörer neugierig auf den weiteren Verlauf des Events oder Festaktes. Deswegen darf sie weder ausschweifend, noch langatmig ausfallen. Tipps, für eine festliche Begrüßungsrede samt Anleitung für Aufbau, Einleitung, Höhepunkt und Schlussteil…



Eröffnungsrede halten: 5 Bausteine + 6 Profi-Tipps

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Eröffnungsrede: Wann hält man sie?

Die Eröffnungsrede (auch Begrüßungsrede) ist eine kurze Ansprache des Gastgebers oder Veranstalters und dient dazu die Anwesenden auf die Veranstaltung einzustimmen. Als Einführung oder Einleitung des Festaktes oder Anlasses steht die Eröffnungsrede grundsätzlich am Anfang jeder Veranstaltung. Sie bildet deren offiziellen Auftakt. Das kann die Gamescom, die Frankfurter Buchmesse oder die konstituierende Sitzung des Bundestags sein.

Eine Eröffnungsrede wird auch gehalten, wenn irgendwo ein Ladengeschäft, eine Zweigstelle oder ein Institut eröffnet wird. Eröffnungsreden gibt es im beruflichen Kontext. Ebenso im privaten. Zum Beispiel wenn der Bauherr sein Haus einweiht und zu den Gästen spricht. Oder wenn der Patriarch die Familie einlädt und einschwört. Politik, Vereine, Arbeit, Uni, Schule oder Privatvergnügen – Eröffnungsreden hört man überall. Hier einige Beispiele…

Zu diesen Anlässen gibt es meist eine Eröffnungsrede

  • Messe
  • Tagung
  • Konferenz
  • Kongress
  • Podiumsdiskussion
  • Symposium
  • Vernissage / Kunstausstellung
  • Festakt
  • Volksfest
  • Tag der offenen Tür
  • Kirchentag
  • Sportlerball
  • Mitgliederversammlung
  • Einweihung eines Schulgebäudes
  • Konzert
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Eröffnungsrede halten: 5 wichtige Bausteine

Manchmal ist die Eröffnungsrede nur der Aperitif. Manchmal die alleinige Show. Diese 5 Bausteine und Elemente sollten Sie aber immer beachten, falls Sie eine Eröffnungsrede halten.

1. Begrüßung

Jede Eröffnungsrede beginnt mit einer Begrüßung. Aber Achtung: Aufzählungen zu Beginn einer Ansprache sind das Schlafmittel, das auch den aufmerksamsten Zuhörer ins Delirium befördert. Professionelle Redenschreiber geben daher diesen Rat: Starten Sie lieber mit einem Big Bang! Zum Beispiel mit einer witzigen Anekdote oder mit der Kernbotschaft des Abends. Oder mit einer provokanten These. Auf jeden Fall mit einer Aussage, die Ihre Zuhörer auf- und wachrüttelt. Und reduzieren Sie die Begrüßungsformeln danach auf ein Minimum von zwei Sätzen. Zum Beispiel: „Liebe Besucher und Gäste, herzlich Willkommen zur Veranstaltung XYZ!“

Falls es ohne förmliche Begrüßung nicht geht: Halten Sie sich an die Hierarchien. Erwähnen Sie Würdenträger und gewählte Volksvertreter vor Beamten, Damen vor Herren, Ältere vor Jüngeren. Wichtig, gerade bei ausländischen Gästen: Die Namen nicht nur richtig aufschreiben, sondern auch richtig aussprechen! Wie das konkret aussehen kann, zeigte Ex-Kanzlerin Angela Merkel bei ihrer Eröffnungsrede zur Cebit in Hannover mit dem Partnerland Japan:

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Abe, lieber Shinzō,
sehr geehrter Herr Higashihara und herzlich willkommen allen Gästen aus Japan,
Herr Ministerpräsident Weil,
liebe Kolleginnen und Kollegen aus dem Bundeskabinett,
Herr Oberbürgermeister,
Herr Dirks,
meine Damen und Herren,
liebe Aussteller aus nah und fern…

2. Vorstellung

Wer sind Sie? Was machen Sie? Warum halten ausgerechnet Sie die Eröffnungsrede? Die Antworten darauf sind von Interesse. Halten Sie sich bitte trotzdem kurz und knapp. Zwei, maximal drei Sätze genügen. Wer zu viel über sich erzählt, wirkt wie ein eitler Zampano und Selbstdarsteller. Unsympathisch! Wenn Sie davon ausgehen können, dass Sie ohnehin jeder im Publikum kennt, können Sie die Vorstellung auch komplett weglassen. Das spart Zeit.

Bedenken Sie: Die Aufmerksamkeitsspanne Ihrer Zuhörer ist so kurz wie nie zuvor. Das Smartphone ist heute nur einen Handgriff entfernt. Wer bei der Eröffnungsrede nicht sofort zum Punkt kommt, sollte besser Schlussreden halten.

3. Ankündigung

Die Eröffnungsrede ist nur das Hors d’Oeuvre. Zum Beispiel auf einem Kongress. Eigentlich wollen die Anwesenden den oder die Hauptredner sehen und warten auf den ersten Höhepunkt. Die Eröffnungsrede sollte die kommenden Highlights daher kurz anschneiden, Appetit auf mehr machen. Wem aber schon das Wasser im Munde zusammenläuft, möchte nicht mehr allzu lange auf das Hauptgericht warten. Je vollmundiger Sie die Top-Acts ankündigen, desto kürzer sollte Ihre Eröffnungsrede sein. Ungeduld ist ein schlechter Zuhörer.

4. Dank

Die Eröffnungsrede entspricht mitunter einer Würdigung. Die Messe musste schließlich organisiert, das Geschäft eingerichtet, die Vernissage fertiggestellt werden. Ohne Helfer und Mitarbeiter wäre das nicht möglich. Wenn Sie es sich mit diesen Leuten nicht verscherzen wollen, bedanken Sie sich im Rahmen der Eröffnungsrede noch kurz bei jenen, die maßgeblich zum Gelingen beigetragen haben.

Überlegen Sie sich vorher genau, wem Sie danken und in welcher Reihenfolge. Ein Balance-Akt, gewiss. Von der Oscar-Verleihung wissen wir: Aufzählungen sind unglaublich ermüdend. Zu einer Danksagungsorgie sollte Ihre Eröffnungsrede daher niemals ausarten.

5. Appell

Wenn Sie eine Eröffnungsrede halten, haben sie etwas auf die Beine gestellt. Das ist großartig. Aber: Der längere Teil des Weges liegt noch vor Ihnen. Beispiel Geschäftseröffnung: Es ist toll, dass Sie endlich starten, öffnen und verkaufen können. Damit daraus ein nachhaltiger Erfolg wird, muss Ihr Einsatz in die Zukunft verlängert werden. Richten sie daher einen Appell an die zuhörenden Mitarbeiter, Geschäftspartner, Kunden oder Investoren. Motto: „Wir haben es bis hierhin geschafft und werden jetzt noch mal eine Schippe drauflegen…“ Ihr Appell ist in die Zukunft gerichtet, vielleicht mit einem Blick in die Glaskugel verbunden. Das motiviert!

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Eröffnungsrede Tipps: Muster für ihren Erfolg

Damit Ihre Eröffnungsrede ein voller Erfolg wird, haben wir hier noch einige Profi-Tipps zusammengestellt:

  • Tempo
    Die Eröffnungsrede sollte zwar kurz und knackig sein. Darüber sollten Sie aber nicht vergessen, langsam und betont zu reden. Machen Sie nicht den Fehler, die Eröffnungsrede schnell herunterzurattern, um Ihre Zuhörer ja nicht zu langweilen.
  • Probe
    Der Basis-Tipp aus dem Mesolithikum des Redenhaltens: Proben Sie Ihre Eröffnungsrede vorab vor dem Spiegel oder vor Freunden und Familie – mehr als einmal. Übung macht den Redner.
  • Recycling
    Erfahrene Redner dürfen auch mal Bausteine aus alten Reden wiederverwenden. Aber nur, wenn die neuen Zuhörer ganz sicher nicht die alten sind. Obacht: Manche Details können die ganze Rede zerstören. Zum Beispiel, wenn sich eine alte Jahreszahl in ihre Rede verirrt.
  • Zitate
    Weisheiten eines Goethe oder Schiller – früher fester Bestandteil von Reden – sind heute nicht mehr zeitgemäß. Sparen Sie sich die hochtrabenden Zitate. Blamage-Gefahr! Wenn Sie sich einen Spaß erlauben wollen, streuen Sie lieber ein kluges Zitat von einem aktuellen Influencer ein.
  • Zahlen
    Daten sind das Gold der Neuzeit. In einer Rede aber sollten Sie mit ihnen sparsam umgehen. Bringen Sie einzelne Zahlen, Statistiken oder Fakten nur, wenn die relevant und interessant sind. Beispiel: „Exakt 550 Menschen haben an der Errichtung dieses Bauwerks mitgewirkt, darunter auch viele der hier Anwesenden.“ Oder: „Die Errichtung der Bahnstrecke hat exakt sieben Jahre, drei Monate und 29 Tage Jahre gedauert. Nun ist sie endlich fertig.“
  • Gemeinschaft
    Eine Eröffnungsrede vereint häufig Gleichgesinnte. Menschen mit den gleichen Interessen, Menschen aus der gleichen Branche, mit dem gleichen Beruf, Glauben, Sportverein oder Kunstgeschmack. Für Sie als Eröffnungsredner eine Chance, Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten. Versuchen Sie, ein Wir-Gefühl zu schaffen und Identifikation zu stiften. Die Sympathie des Publikums ist Ihnen sicher.

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[Bildnachweis: Boguslaw Mazur Shutterstock.com]

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