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Grußwort sprechen: Wie Sie richtig formulieren

Reden zu halten sind nicht jedermanns Sache. Aber man kommt nicht immer darum herum: Meist sind es große Feierlichkeiten wie ein Firmen- oder Vereinsjubiläum, bei denen Sie ein Grußwort sprechen müssen. Auch für Festschriften sind Grußworte ehemaliger oder gegenwärtiger Mitstreiter und Studenten keine Seltenheit. Doch die richtigen Worte zu finden, fällt nicht jedem leicht, ganz gleich, ob es „live und in Farbe“ oder auf Papier ausgedrückt werden soll. Tipps, wie Sie ein Grußwort halten können, haben wir daher hier zusammengetragen…



Grußwort sprechen: Wie Sie richtig formulieren

Grußwort sprechen: Vorbereitung

Keine Rede ohne solide Vorbereitung – so auch beim Grußwort sprechen. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei einem Grußwort nicht um ein Referat handelt. Das heißt, hier gilt es noch mehr, den Zuhörer direkt zu fesseln. Das ist aber leichter gesagt als getan; etliche Redner begehen den Fehler, ihr Grußwort viel zu lang auszuarbeiten.

Beim Grußwort sprechen gilt: In der Kürze liegt die Würze, etwa fünf bis zehn Minuten sollten Sie einplanen. Ansonsten schlafen Ihnen die Zuhörer ein. Und letztlich ist ein Grußwort häufig nur der Auftakt zu weiteren Reden, Besprechungen oder Veranstaltungen.

Es handelt sich also um eine kurze Ansprache, mit der ein Firmenjubiläum oder ein Festakt eingeleitet wird. Damit das Ganze keine epischen Ausmaße annimmt, brauchen Sie eine Struktur. Sie müssen wissen, was Sie zum Ausdruck bringen wollen und diesem Gerüst folgen.

Die Struktur für ein Grußwort lässt sich häufig nach dem Schema Gegenwart – Vergangenheit – Zukunft aufbauen, dafür können Sie weitestgehend auf W-Fragen zurückgreifen:

  • Gegenwart

    • Was ist der Anlass des Jubiläums, der Feier?
    • Wer ist anwesend (zum Beispiel der Bürgermeister, Vorstände)?
    • Wo findet die Feierlichkeit statt (zum Beispiel Festsaal, Rathaus)?
    • Wann wird gefeiert (zum Beispiel 20 Jahre nach Firmengründung)?
  • Vergangenheit

    • Welche Umstände haben zu diesem Ereignis geführt?
    • Welche Personen/Situationen haben Einfluss darauf gehabt?
    • Welche ausgewählten historischen Momente lassen sich anführen?
  • Zukunft

    • Erörtern Sie die Folgen gegenwärtiger Entwicklungen.
    • Geben Sie einen Ausblick auf zukünftige Planungen.
    • Formulieren Sie Wünsche für die Zukunft.

Grußwort sprechen: Benutzen Sie Karteikarten

Nicht jeder mag es im Mittelpunkt zu stehen. Und wer ein Grußwort sprechen muss, zieht ganz klar für diesen Moment die Aufmerksamkeit auf sich.

Wenn Sie unsicher sind, ob Sie alle relevanten Punkte tatsächlich behalten, dann machen Sie sich Notizen. Hierzu ein paar Tipps:

  • Arbeiten Sie ausschließlich mit Karteikarten, am besten im Format DIN A5, das ist handlich und gleichzeitig groß genug für Ihre Punkte. Hingegen Grußworte auf Papier zu schreiben wird schnell unübersichtlich.
  • Nummerieren Sie die Karteikarten und schreiben Sie ausschließlich auf der Vorderseite.
  • Die Karteikarten dienen als Stichwortgeber, wenn Sie beim Grußwort sprechen einen Hänger haben. Sie sollten daher keine komplett ausformulierten Sätze enthalten.
  • Verwenden Sie gesprochene Sprache. So sind Sie näher am Zuhörer und vermeiden Substantivierungen wie „das Erscheinen der Gäste“.
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Grußwort sprechen: Den passenden Einstieg finden

Oftmals beginnen Grußworte mit einem klassischen Einstieg, das heißt, die anwesenden Gäste, hochrangige Vertreter von Kooperationspartnern oder aus der Politik werden namentlich begrüßt, womöglich noch in ihrer Funktion erläutert. Das ist nicht falsch, aber leider auch wenig überraschend und eher dazu geeignet, die Gäste zu langweilen.

Wer hingegen sein Grußwort mit einer knappen Begebenheit einleitet, die inhaltlich zum Anlass passt, gewinnt die Zuhörer durch den Überraschungseffekt. Handelt es sich vielleicht noch um ein historisches Ereignis oder eine witzige Situation, wird die Neugier geweckt.

Beim Grußwort sprechen geht es in erster Linie darum, die Zuhörer emotional abzuholen, eine positive Atmosphäre zu erschaffen. Dies können Sie am besten mit kleinen Anekdoten oder Zitaten schaffen. Nach diesem kurzen Einstieg können Sie immer noch die Anwesenden begrüßen.

Aber auch hier sollte nicht allzu ausschweifend auf die Personen verwiesen werden. Es reicht völlig, wenn Sie kurz auf die Sponsoren hinweisen. Mit einer kurzen Begrüßung vermeiden Sie außerdem, dass Sie bestimmte Personen erwähnen müssen, weil andere in vergleichbarer Position begrüßt wurden: Gleiches Recht für alle, indem es kurz gehandhabt wird.

Die häufigsten Fehler beim Grußwort sprechen

Beim Grußwort sprechen können einige Fehler unterlaufen – wir haben die gängigsten hier aufgeführt:

  • Sie holen zu einer großen Begrüßung mit sämtlichen Floskeln aus, gefolgt von separaten Willkommensgrüßen einzelner Gäste.
  • Sie lenken die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf Ihre Defizite, etwa, dass Sie unvorbereitet das Grußwort sprechen würden oder wegen einer Erkältung nicht so gut vorbereitet seien.
  • Sie lenken die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf anderweitige Defizite, etwa, dass dieser Saal nicht die erste Wahl/die Zeit zu knapp bemessen/die geringe Zahl der Zuhörer enttäuschend oder das Thema trocken sei.

Wie bereits erwähnt, führt der falsche Einstieg schnell zu Gähnreflexen beim Publikum. Rücken Sie hingegen eigene Defizite oder andere vermeintlich negativen Umstände in den Fokus, vergraulen Sie ebenfalls die Zuhörer. Sie wollen jedoch positive Emotionen erzeugen, daher halten Sie sich lieber an Gemeinsamkeiten und glückliche Themenpunkte.

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Grußwort sprechen: Illustrieren Sie mit konkreten Beispielen

Ein Problem bei vielen Reden ist das sogenannte „Politikersprech“. Das heißt, es wird viel geredet, ohne etwas zu sagen. Mit nebulösen Formulierungen können Menschen nur wenig anfangen.

Formulierungen wie…

  • Herausragende Leistungen
  • Kritische Phase
  • Große Herausforderungen
  • Fantastische Zusammenarbeit

klingen zwar prima, werden aber nur von den Betroffenen im jeweiligen Kontext verstanden. Ihre Zuhörer können mit solchen Worthülsen recht wenig anfangen. Die Aufmerksamkeit und das Interesse lassen sich wecken, indem Sie diese recht nichtssagenden Floskeln mit konkreten Beispielen lebendig werden lassen.

Statt der „großen Herausforderungen“ können Sie erzählen, wie Sie mit Regenplanen die Gerätschaften im Großraumbüro abdeckten, als nach einem Sturm die Decke offenbar undicht war.

[Bildnachweis: Sergey Nivens by Shutterstock.com]

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