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Selbstironie: Peinliche Pannen einfach mit Humor lindern

Jeder Mensch macht Fehler. Genau dieses Wissen um die eigenen Unzulänglichkeiten spiegelt sich in Selbstironie wider. Locker flockig können Sie über sich selbst lachen. und so all jenen zuvorkommen, die vielleicht schon einen schadenfreudigen Kommentar auf den Lippen hatten. Diese Fähigkeit, zu ironisieren, ist nicht nur ein veritables Zeichen für emotionale Reife und gesunde Intelligenz – Sie verschafft Ihnen etliche Vorteile. Welche das sind und warum jeder mehr Selbstironie pflegen sollte…



Selbstironie: Peinliche Pannen einfach mit Humor lindern

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Was ist Selbstironie?

Einfach erklärt: Selbstironie ist die Fähigkeit, über sich selbst zu lachen und sich und seine Fehler nicht allzu ernst zu nehmen. Schon Thomas Mann erkannte: „Ironie bedeutet aus der Not eine Überlegenheit machen.“ Statt sich also dem Hohn und Spott anderer auszusetzen, kommen Selbstironische diesem durch eigenem Witz zuvor. Das ist ebenso entwaffnend wie erfrischend und kann kritische Situationen entschärfen. Synonym sind Galgenhumor oder Wortwitz.

Dabei bedienen sich die Menschen den beiden Stilmitteln des Humors und der Ironie. Bei der Ironie sagen Sie das Gegenteil von dem, was Sie eigentlich meinen. Es ist also eine bewusste Falschaussage, die der eigenen Überzeugung widerspricht. Auch Sarkasmus kann sich dieser Technik bedienen, aber nicht alles Ironische ist auch sarkastisch.

Beispiele für Selbstironie

„Ich besitze zwar kein Weingut – habe aber schon mindestens eins getrunken.“ Oder Sie schütten sich aus Versehen Kaffee über das weiße Hemd und kommentieren das mit dem Spruch: „Milchkaffee macht sich auf weißem Untergrund besonders schön!“

Natürlich ist Selbstironie nicht immer witzig und kommt auch nicht immer gut an. Es wäre zum Beispiel völlig unpassend, wenn jemand eine Massenkarambolage verursacht und darauf reagiert mit einem lapidaren: „Ups!“ Oder: „Endlich stehe ich mal vorne im Stau!“ Die meisten selbstironischen Menschen sind aber so reflektiert zu wissen, wann ehrliche Betroffenheit gefragt ist und wann sie mit Humor antworten.

Unterschied zwischen Ironie und Sarkasmus

Ironie und speziell die Selbstironie richtet sich gegen den Sprecher selbst. Sarkasmus ist ein anderes Kaliber. Dabei wird der meist bittere Hohn und Spott gegen andere gerichtet, um sie der Lächerlichkeit preiszugeben. Das wirkt auf Betroffene weder sympathisch noch lustig. Daher wird Sarkasmus häufig auch als „beißend“ oder „verletzend“ beschrieben. So etwas wie „Selbstsarkasmus“ gibt es nicht – es sei denn, Sie wollen sich mal so richtig in die Pfanne hauen.

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Selbstironie verrät hohe Intelligenz

Wer nicht über sich selbst lachen kann, der nimmt das Leben nicht ernst genug. Selbstironie ist eine besondere Gabe – nicht nur in schweren Zeiten. Sie gilt ebenso als Zeichen für ein gesundes Selbstbewusstsein wie für hohe Intelligenz. Wer seine eigenen Fehler mühelos zugeben kann, ruht in sich und strahlt Souveränität aus. Alles attraktive Eigenschaften, die Sie beliebter bei anderen Menschen machen.

Forscher sind sich heute einig: Wer in der Lage ist, sich mit Situationskomik oder Wortspielereien über sich selbst lustig zu machen, schneidet auch in klassischen IQ-Tests überdurchschnittlich ab. Insbesondere schwarzer Humor und Sarkasmus sind laut einer Studie um Ulrike Willinger von der Universität Wien ein veritables Zeichen für verbale und soziale Intelligenz.

Mehr noch: Der Sinn für Selbstironie verbindet Menschen. Und er besitzt die Fähigkeit, andere zum Lachen bringen oder problematischen Situationen doch noch irgendeinen lustigen Aspekt abzugewinnen. Damit kann Ironie helfen, Konflikte zu lösen – ohne gleich „wahnsinnig witzig“ sein zu müssen. Sie bringt uns dafür ein bisschen zum Schmunzeln. Man könnte auch sagen: Selbstironie ist die Kunst, sich selbst und seine Probleme nicht so wichtig zu nehmen. Deshalb verleiht sie den Betroffenen auch enorme Größe: Sie stehen scheinbar über den Dingen.

Welche Vorteile hat Selbstironie?

Laut aktueller Forschung entwickelt sich die Fähigkeit zur Selbstironie mit steigendem Alter. Das hängt oft mit der ebenfalls steigenden Lebenserfahrung zusammen. Junge Menschen und Berufsanfänger nehmen vieles noch zu ernst. Mit dem Alter aber lernen wir mehr Gelassenheit uns selbst und dem Leben gegenüber. Das hat noch weitere Vorteile…

  • Mehr Leichtigkeit

    Nicht nur wir verändern uns – auch das Alter verändert uns: erste Falten, ein paar Kilos zu viel, die Haare grau oder ganz weg… Würden wir das alles mit derselben Ernsthaftigkeit wie mit 20 betrachten – die Lebensqualität wäre dahin.

  • Mehr Sympathie

    Wer sich selbst mal auf die Schippe nimmt, wirkt auf andere Menschen sofort sympathischer. Kleinliches Aufrechnen und Anzeigen verrät den Betonkopf und Pedanten. Und überhaupt: Wer selbstironisch eigene Fehlern kommentiert, drückt sicher auch bei anderen mal ein Auge zu.

  • Mehr Erfolg

    Missgeschicke wegzulächeln, hebt die Laune. Und wer glücklich ist, hat den Kopf wieder frei. Shit happens! Na und?! So gesehen bringt Sie Selbstironie schneller zurück auf die Beine und ans Ziel.

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Psychologie: Warum können manche keine Selbstironie?

Die Fähigkeit zur Selbstironie ist nicht selbstverständlich, schon gar nicht angeboren. Gerade wenn jemand perfektionistisch veranlagt ist oder unter hohem Leistungsdruck steht, sind andere Reaktionen auf eigenes Versagen wahrscheinlicher:

  • Schämen
    Das Gefühl, versagt zu haben, steht im Vordergrund. Vielleicht wurden hohe Erwartungen enttäuscht. Entsprechend groß ist die Angst, aufgrund des Fehlers abgelehnt zu werden.
  • Ärgern
    Die eigene Enttäuschung, ein Ziel nicht erreicht oder verfehlt zu haben, ärgert enorm. Mitunter kann das im Job weitere negative Konsequenzen haben.
  • Leugnen
    Die schlechteste Reaktion auf eigene Fehler ist das Leugnen. Oft passiert das, aus Unsicherheit und um das eigene Selbstbild aufrecht zu erhalten. Die mangelnde Fähigkeit zur Einsicht verhindert aber sowohl das Lernen aus Fehlern wie auch eine Begegnung auf Augenhöhe.

Alle drei Reaktionen anstelle eines selbstironischen Umgangs sind menschlich und kommen bei jedem hin und wieder vor. Entscheidend ist, welches Gewicht wir unseren Unzulänglichkeiten geben. Selbstironie soll diese nicht verharmlosen – sie bläst diese Malheure aber auch nicht unnötig auf.

Selbstironie Sprüche und Zitate

Wer über sich selbst lachen kann, geht den ersten Schritt zu mehr Weisheit. Das haben schon viele Dichter und Denker erkannt. Daher hier noch ein paar kluge und lustige Sprüche zur Selbstironie:

Lustige Sprüche

  • „Wenn alle Menschen Gedanken lesen könnten, würde ich permanent eine aufs Maul bekommen.“
  • „Wenn Vögel von mir weghüpfen statt zu fliegen, frage ich mich: Sehe ich so unsportlich aus?“
  • „Mit Humor und Selbstironie und einer guten Rechtsschutzversicherung kommt man eigentlich ganz gut durchs Leben.“
  • „Ich bin übergewichtig und mache Witze darüber – ich bin lusdick!“
  • „Habe mir heute ein 5 Meter langes Ladekabel bestellt. Man will ja auch mal raus und was erleben.“
  • „Langsam habe ich es echt satt, kein Millionär zu sein.“
  • „Wer mit mir verkehrt, verkehrt verkehrt.“

Zitate

  • „Selbstironie ist die Kunst, sich so durch den Kakao zu ziehen, dass er noch schmeckt.“ (Joachim Teege)
  • „Wer sich nicht selbst verspotten kann, der ist fürwahr kein ernster Mann.“ (Christian Morgenstern)
  • „Nur humorvolle Menschen schmunzeln auch über die eigenen Pannen.“ (Oskar Stock)
  • „Wer über seine eigenen Fehler lachen kann, lacht weniger über die anderer.“ (Ekkehart Mittelberg)
  • „Wir können erst glücklich sein, wenn wir gelernt haben, über uns selbst zu lachen.“ (Dorothy Dix)
  • „Wenn wir nicht mehr über uns lachen können, ist es höchste Zeit, ein ernstes Wort mit uns zu reden.“ (Ernst Ferstl)


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Selbstironie lernen: Lach über dich!

Was ich tun, um selbstironischer zu werden? Ganz einfach: Antizipieren Sie unangenehme Situationen und überlegen Sie, wie Sie darauf reagieren können. Sie kennen vielleicht noch die alte Ausrede, wenn man die Schule geschwänzt hat und eine Entschuldigung formulieren musste… „wegen Schlechtigkeit und Schwindelei.“ Das war ebenso absurd wie witzig sowie herrlich ironisch und doppeldeutig.

Stellen Sie sich also entsprechend unangenehme Situationen vor, die Sie am liebsten vermeiden würden. Zum Beispiel von der Toilette mit offenem Reißverschluss kommen. Oder nach dem Mahl in der Kantine mit einem Petersilienfeld zwischen den Zähnen im Meeting grinsen… Na, was machen Sie dann? Erröten? Oder mit Selbstironie kontern: „Tja, wieder den kürzeren gezogen…“ (Hosenstall) „Das ist mein Nachtisch. Mehr kann ich mir mit dem Gehalt nicht leisten!“ (Petersilie)

Wie immer erfordert der ironisierende Umgang mit peinlichen Pannen eine gewisse Schlagfertigkeit und reichlich Übung. Aber sehen Sie es als sportliche Herausforderung zur Persönlichkeitsentwicklung


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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]