Stille Zeit: Einfach mentale Pause machen!

Reizüberflutung macht krank. Umso wichtiger ist regelmäßige stille Zeit (mit Gott) als Ausgleich und Ruhepol. Vielen fällt es schwer, diese Stille auszuhalten. Dabei hat sie zahlreiche Vorteile – nicht nur spirituell, sondern ebenso für Körper, Seele und Geist, zeigen Studien…

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Was ist eine Stille Zeit?

„Stille Zeit“ wird von vielen gläubigen Christen täglich dazu genutzt, um Gott zu begegnen, zu beten, mit ihm zu reden oder darauf zu hören, was er ihnen durch die Bibel sagt. Obwohl es in der Bibel kein ausdrückliches Gebot zur stillen Zeit gibt, hat sich die bewusste Auszeit für Gott und Gebet schon vielfach bewährt: Stille Zeit tut Körper, Seele und Geist gut.

Eine allgemeine Länge oder optimale Dauer für die stille Zeit gibt es nicht. Die meisten Menschen reservieren sich hierfür 10-30 Minuten am Tag. Andere ziehen sich für eine ganze Stunde zurück. Eine ähnliche Bedeutung in fernöstlichen Religionen hat die regelmäßige Meditation.

Worauf sollte ich bei der stillen Zeit achten?

Um sich wirklich auf Gott oder seine Gedanken zu konzentrieren, sollten in der stillen Zeit möglichst alle Sinne ausruhen und entspannen können. Bedeutet: Sie sollten nichts sehen, nichts hören, nichts sagen.

Es geht hauptsächlich darum, den stressigen Alltag und Ablenkungen abzuschalten sowie äußere Reize zu minimieren. Erst so wird der Kopf frei zur Selbstreflexion oder für spirituelle Impulse.

Gott, gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann; und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ (Gebet von Reinhold Niebuhr)

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Welche Vorteile hat die stille Zeit?

Ob Sie die Stille Zeit zur Begegnung mit Gott, zur Andacht oder zur inneren Ruhe nutzen, ist zwar eine persönliche Entscheidung. Die Bedeutung und gesundheitliche Wirkung der Stille ist aber in beiden Fällen gleich:

  • Stille reduziert Stress

    Studien zeigen, Lärm erzeugt enormen Stress. Stille wirkt dem entgegen. Schon 2 Minuten Stille senken den Blutdruck und entspannen nachweislich.

  • Stille erfrischt mental

    Durch viele akustische Reize ermüdet das Gehirn: Die Konzentration sinkt, wir erschöpfen mental. Ruhe wirkt erfrischend für den Geist. Die Gedanken bekommen Raum, um unsere sieben Sinne zu sortieren. Wir finden inneren Frieden.

  • Stille steigert geistige Leistung

    Der Psychologe Richard Davidson von der Universität von Wisconsin konnte zeigen, dass regelmäßige Meditation nach nur 3 Monaten die Gehirnleistungen signifikant steigert. Gleiches gilt für Gebet.

  • Stille lässt das Gehirn wachsen

    Forscher untersuchten den Einfluss von Geräuschen auf die Gehirne von Mäusen. Resultat: Schon 2 Stunden Stille am Tag reichten, damit der Hippocampus neue Zellen bildete – was das Gedächtnis verbessert.

  • Stille macht kreativ

    Laut Hirnforschung wird bei Stille das „Default Mode Network“ (Ruhezustandsnetzwerk) aktiv. Das wiederum ist für Geistesblitze und kreative Lösungen verantwortlich, sagt etwa der Hirnforscher Andreas Fink.

Stille Zeit ist gesund – nicht nur spirituell. Zu wenig davon, raubt den Menschen laut einem WHO-Report viele Lebensjahre. Permanenter Lärm führt zu Herzerkrankungen, Tinnitus, Schlafstörungen und kognitiven Störungen.

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Anleitung: Wie kann ich Stille Zeit nutzen?

Stille Zeit ist für manche Menschen eine Herausforderung – sie können die Lautlosigkeit kaum ertragen. Zudem müssen wir uns dabei mit uns, unseren Gedanken, womöglich mit unbequemen göttlichen Wahrheiten beschäftigen. Gleichzeitig können wir von stillen Zeiten enorm profitieren.

Eine kurze Anleitung, wie auch Sie mehr stille Zeit in Ihren Alltag integrieren:

  1. Nehmen Sie sich bewusst Zeit

    Reservieren Sie täglich eine feste, mentale Auszeit und treffen Sie eine bewusste Entscheidung: „Jetzt beginnt meine stille Zeit!“

  2. Entwickeln Sie eine Routine

    Stille Zeit hat die größte Wirkung, wenn Sie diese regelmäßig praktizieren – zu einer festen Zeit am Tag. Bewährt hat sich ein Zeitraum gleich nach dem Aufstehen oder am Abend vor dem Einschlafen.

  3. Ziehen Sie sich zurück

    Suchen Sie hierfür gezielt einen Ort auf, an dem Sie 10-30 Minuten völlig ungestört bleiben. Bitten Sie andere, das zu respektieren und halten Sie die stille Zeit in voller Länge ein.

  4. Schalten Sie ab

    Buchstäblich! Während der stillen Zeit sind Smartphone, Musik und andere Geräusch- oder Störquellen tabu. Nichts ist so wichtig, dass es nicht diese 30 Minuten warten kann!

  5. Machen Sie Notizen

    Wenn Sie eine Stille Zeit mit Gott verbringen, eine Andacht oder Bibelstelle lesen, sollten Sie sich zu Ihren Gedanken Notizen machen. Diese nach Wochen nachzulesen, führt oft zu erleuchtenden Einsichten.

Segne mich und erweitere mein Gebiet. Steh mir bei mit deiner Kraft und bewahre mich vor Unglück. Kein Leid möge mich treffen.“ Und Gott erhörte sein Gebet. (Gebet des Jabez, 1.Chronik 4,10)


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