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Einfühlungsvermögen: Wie es Ihren Erfolg beeinflusst

Einfühlungsvermögen ist eine Fähigkeit aus dem Bereich der sozialen Kompetenz. Manche bringen sie eher mit Situationen in Verbindung, in denen sie sich leise und unauffällig verhalten, etwa bei einem Trauerfall. Aber Einfühlungsvermögen ist viel mehr als das. Es deckt eine Palette menschlicher Stimmungen ab, die es möglichst gut zu erfassen gilt. Oder anders ausgedrückt: Je mehr Sie bei anderen Menschen wahrnehmen, desto angemessener können Sie darauf reagieren und desto größer ist Ihr Einfühlungsvermögen. Was nach weichgespülten Soft Skills klingt, wirkt sich im Leben ganz real in Hard Facts aus…


Einfühlungsvermögen: Wie es Ihren Erfolg beeinflusst

Einfühlungsvermögen Bedeutung: Die Gabe, an den Gefühlen anderer teilzunehmen

Einfühlungsvermögen gehört wie Schadenfreude zu den sozialen Emotionen, das heißt, es ist immer eine andere Person erforderlich.

Man versteht unter Einfühlungsvermögen die Fähigkeit, sich in die Gedanken, Gefühle und Sichtweisen anderer Menschen hineinzuversetzen. Es gibt zahlreiche Synonyme für Einfühlungsvermögen:

  • Anteilnahme
  • Antenne
  • Empathie
  • Einfühlungsgabe
  • Einfühlungskraft
  • Feeling
  • Feingefühl
  • Fingerspitzengefühl
  • Gespür
  • Herz
  • Mitgefühl
  • Rücksicht
  • Takt
  • Taktgefühl
  • Teilnahme
  • Verständnis
  • Zartgefühl
  • Sensibilität
  • Sensitivität

Wie immer bei Synonymen, gibt es eine Reihe von Entsprechungen, die wir nur in bestimmten Situationen verwenden würden. Andere Begriffe wie Antenne oder Herz sind sehr weit gefasst und umgangssprachlich.

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Einfühlungsvermögen und Empathie: Das Gleiche?

Ein anderes Wort für Einfühlungsvermögen ist Empathie. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden diese Begriffe oft miteinander gleichgesetzt. Empathie ist ein Begriff, dessen Bedeutung vor allem durch die Psychologie geprägt ist.

Die Definitionen von Einfühlungsvermögen als auch Empathie variieren; die einen halten es weniger für eine Emotion im Sinne von „Mit-Leiden“, sondern eher für eine Reaktion auf das Gefühl einer anderen Person. Andere wiederum unterscheiden zwischen drei Formen des Einfühlungsvermögens:

  • Emotionale Empathie

    Hier empfindet jemand das Gleiche wie eine andere Person, das heißt, jemand verfügt über entsprechende Sensitivität. Durch emotionale Ansteckung kommt es zu einer quasi automatischen Reaktion. Ein Beispiel dafür sind Mütter, die bis zu acht verschiedene Arten des Schreiens bei ihrem Säugling identifizieren und entsprechend darauf reagieren können. Das emotionale Einfühlungsvermögen ist besonders dafür geeignet, Vertrauen beim Gegenüber zu schaffen und Basis für gut funktionierende Beziehungen.

  • Kognitive Empathie

    Jemand besitzt die Fähigkeit, neben den Gefühle anderer Personen sich in die Gedanken und Absichten anderer hineinzuversetzen. So wird ermöglicht, sie zu verstehen und entsprechende Schlussfolgerungen daraus abzuleiten. Unterstützt wird dies durch die Fähigkeit, verbale, nonverbale und paraverbale Kommunikation wie etwa Körpersprache wahrzunehmen und zu entschlüsseln. Bei Menschen mit geringem kognitiven Einfühlungsvermögen fehlt das Verständnis dafür, was sie selbst mit ihren Taten und Worten dazu beitragen, andere zu verletzen. Kognitives Einfühlungsvermögen sorgt dafür, dass wir Entscheidungen und deren Folgen besser abschätzen können. Das steigert das Verantwortungsbewusstsein und ein planvolles Handeln.

  • Soziale Empathie

    Bei dieser Form des Einfühlungsvermögens werden die gesamte Kultur, das dahinterstehende Wertesystem und die Charaktereigenschaften miteinbezogen und ermöglichen so einen angemessenen Umgang. Es geht hier nicht mehr nur um einzelne Personen, sondern zusätzlich um Systeme und Organisationen. Soziales Einfühlungsvermögen ist beispielsweise für Teamleiter von Bedeutung, wenn es darum geht, die Stimmung ihres Teams zu erfassen und es entsprechend zu motivieren.

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Bedeutung von Einfühlungsvermögen in der Arbeitswelt

Es ist unbestritten, dass Einfühlungsvermögen für ein vergleichsweise konfliktfreies Miteinander sehr wichtig ist. Es hilft bei der Bewältigung von Aufgaben in verschiedenen Lebensbereichen, gleich ob im Privatleben, im Hobby oder im Berufsleben. Nicht umsonst wird das Einfühlungsvermögen von Mitarbeitern im Verkauf und Service besonders gefördert.

Ein hohes Einfühlungsvermögen kann ein Wettbewerbsvorteil sein, etwa wenn es bei der Produktentwicklung oder Marktforschung darum geht, Kundenbedürfnisse zu erkennen und entsprechend umzusetzen.

Fragen wie folgende beschäftigen mit dem sogenannten „Painspotting“, also einem kreativen Prozess der Problemlösung, der auf Einfühlungsvermögen beruht:

  • Warum beschwert sich jemand und worüber?
  • Was ist viel zu teuer?
  • Was ist schwer in der Beschaffung?
  • Was würde ich verbessern?
  • Wie würde ich mich fühlen, wenn ich mit Produkt XY nicht zurechtkomme?

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Wie funktioniert Einfühlungsvermögen?

Die Grundvoraussetzung von Einfühlungsvermögen ist dabei die Selbstwahrnehmung: Nur wer seine eigenen Emotionen erkennt und akzeptiert, ist auch offen für die Gefühle anderer Menschen.

Vor einigen Jahren entdeckte die Forschung die sogenannten Spiegelneuronen. Sie werden aktiv, wenn wir unser Gegenüber bei bestimmten Tätigkeiten beobachten. Beim Betrachter lösen sie ein Gefühl aus, als wenn er selbst die Handlung vollführt hätte. Ein klassisches Beispiel dafür ist, wenn uns jemand gegenübersitzt und gähnt:

Meist folgt darauf ein kaum zu unterdrückender Reflex unsererseits und wir gähnen ebenfalls. Je größer das Einfühlungsvermögen von Menschen, desto aktiver sind diese Spiegelneuronen. Umgekehrt konnte festgestellt werden, dass bei Menschentypen wie etwa Psychopathen die für die Spiegelneuronen zuständige Hirnregion still blieb.

Der deutsch-französische Neurowissenschaftler Christian Keysers fand heraus, dass sie durchaus in der Lage sind, Mitgefühl zu signalisieren. Allerdings – und hier kommt die genaue Unterscheidung – ist es eben eine Reaktion und kein Gefühl. Sie können je nach Bedarf diese Emotion unterdrücken.

Dass ein Großteil Psychopathen Männer sind, scheint ebenfalls keine Überraschung zu sein: Untersuchungen ergaben, dass Männer ihr Einfühlungsvermögen wesentlich selektiver einsetzen. Wer es sich mit einem männlichen Kollegen verscherzt, dürfte also auf wenig Verständnis hoffen, wenn einmal Hilfe benötigt wird.

Frauen hingegen scheinen ein größeres Einfühlungsvermögen zu haben und nicht so sehr in Freund und Feind zu unterscheiden. Dies trat in einem Experiment der deutschen Neurowissenschaftlerin Tania Singer zutage.

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Sich in andere hineinversetzen: Die richtige Dosierung

Wer mehr Einfühlungsvermögen lernen möchte, steht vermutlich nicht in Gefahr, die falsche Dosis an Einfühlungsvermögen zu entwickeln. Es gibt nämlich auch einen Nachteil, zu viel Einfühlungsvermögen. Wer vor Mitgefühl fast schon zerfließt, wer sich nicht abgrenzen kann, schadet sich selbst.

Es gibt Jobs, da ist es wichtig, sich ausreichend abgrenzen zu können. Gerade im Bereich der Psychotherapie ist eine gesunde Balance wichtig. Denn natürlich braucht ein Therapeut genügend Einfühlungsvermögen, um sich in die Gedankenwelt seines Patienten hineinversetzen zu können.

Ein empathieloses „kann ich nicht nachvollziehen, hatte diese Probleme nie“ ist da wenig hilfreich. Gleichzeitig muss eine professionelle Distanz gewahrt werden, schon aus Selbstschutz – Psychohygiene gewissermaßen. Ähnliches gilt für Ärzte, die teilweise schmerzhafte Behandlungen ausführen. Sie wissen um die Schmerzen ihres Patienten, aber sie müssen ihre Arbeit vollbringen können, ohne selbst darunter zu leiden.

Einfühlungsvermögen Test: Sind Sie einfühlsam?

Wer wissen will, ob er sich gut in andere Menschen hineinversetzen kann oder ob noch Luft nach oben ist, dem sei dieser Artikel mit Test empfohlen:

Einfühlungsvermögen lernen: Drei Tipps

Andererseits gibt es durchaus Bereiche, in denen das Einfühlungsvermögen verbessert werden kann, denn es ist ein Erfolgsfaktor und hängt maßgeblich mit Sympathie zusammen. Denn wir wirken dann auf andere sympathisch – und die umgekehrt auf uns auch – wenn sie sich in uns wiedererkennen.

Es ist das Resonanzphänomen, das wir uns teils unbewusst, teils bewusst zunutze machen. Beispielsweise übernehmen wir bestimmte Verhaltensweisen wie Gestik, Mimik, aber Sprache, wenn uns jemand sympathisch ist. Ein typisches Beispiel ist lächeln, wenn wir angelächelt werden.

Wenn Sie wollen, dass jemand Sie sympathisch findet, können Sie das gezielt einsetzen. Manch einer empfindet das als Manipulation, zumal gerade Coachings für Verkaufspersonal in erster Linie eine finanzielle Motivation haben.

Andererseits ist die Förderung von besserem Einfühlungsvermögen auch für Führungskräfte vorteilhaft. Zwar geht es hier im Endeffekt auch irgendwie um finanzielle Motive, denn eine schlechte Unternehmenskultur wirkt sich negativ auf den Erfolg aus.

Andererseits möchte niemand in einem Umfeld mit schlechter Arbeitsatmosphäre arbeiten. Denn eine Führungskraft mit Einfühlungsvermögen kann ganz anders kommunizieren als ein Chef ohne. Entscheidend für eine glaubhafte Kommunikation sind hier die Übereinstimmung zwischen dem, was gesagt wird und der Körpersprache.

Wer Einfühlungsvermögen lernen möchte, braucht eine grundsätzliche Bereitschaft, sich auf andere Menschen einzulassen. Es kommt auf Eigenschaften wie Authentizität, Wertschätzung, aktives Zuhören und Rücksichtnahme an.

Hier drei Tipps, die Sie einfach in Ihren (Berufs-)Alltag integrieren können:

  • Zuhören

    Um sich in jemanden hineinversetzen zu können, müssen Sie wissen, was in ihm vorgeht. Das bedeutet, sich selbst zurückzunehmen und dem Gegenüber mehr Raum einzuräumen, sich für seine Kollegen oder Mitarbeiter Zeit zu nehmen und ihnen zuzuhören. Das kann nur ehrlich vermittelt werden, wenn in dieser Zeit keine Anrufe entgegen genommen, Mails gecheckt oder gleichzeitig in irgendwelchen Unterlagen geblättert wird.

  • Blickkontakt

    Zum Einfühlungsvermögen gehört außerdem Blickkontakt. Er ermöglicht dem Gegenüber einschätzen zu können, ob Sie es mit ihm ernst meinen, ob er Ihre volle Aufmerksamkeit hat und ob Sie ehrlich sind. Sie demonstrieren so körperliche Zugewandtheit, die Sie mit Nicken unterstützen sollten.

  • Wiedergabe

    Wenn Ihr Gegenüber beispielsweise von einem Konflikt oder Problem erzählt hat, sollten Sie kurz das Gehörte mit Ihren eigenen Worten wiedergeben. Zusätzlich sollten Sie mittels Fragen überprüfen, ob Sie alles richtig verstanden und die Gefühle Ihres Gesprächspartners korrekt interpretiert haben, beispielsweise: „Sie sind wütend, dass… / erschrocken darüber, dass… / enttäuscht, dass…“.

[Bildnachweis: Pressmaster by Shutterstock.com]

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