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Gaslighting: Bedeutung, Test, Beispiele – Wie wehren?

Gaslighting ist eine Form der psychischen Gewalt – oft in einer Beziehung. Betroffene werden dabei gezielt durch Lügen, Leugnen und Einschüchtern verunsichert, bis sie an ihrem Selbstwert oder Wahrnehmung zweifeln. Ziel der Gehirnwäsche ist oft, die Opfer zu brechen und in eine seelische Abhängigkeit zu zwingen. Welche Folgen der emotionale Missbrauch für die Opfer hat, woran Sie Gaslighting erkennen plus Tipps, wie Sie sich gegen Gaslighting wehren…



Gaslighting: Bedeutung, Test, Beispiele – Wie wehren?

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Definition: Was ist Gaslighting?

Gaslighting (deutsch: Gasbeleuchtung) ist eine perfide Form der emotionalen Manipulation. Die Täter beeinflussen ihre Opfer solange, bis diese an sich, der eigenen Meinung und Wahrnehmung zweifeln sowie psychisch völlig destabilisiert sind.

Die wissenschaftliche Bezeichnung für Gaslighting ist „invalidierende Kommunikation“. Bedeutet: Durch Lügen oder Einschüchterung werden eigene Gefühle, Gedanken und Wahrnehmungen „entwertet“ (invalidiert) und als irre oder falsch umgedeutet. Für die Opfer ist eine solche Beziehung eine enorme psychisch Belastung.

Warum heißt es Gaslighting?

Die Verunsichungstaktik ist benannt nach dem Theaterstück „Gas Light“ von Patrick Hamilton aus dem Jahr 1938. Im gleichnamigen Film (deutscher Titel „Das Haus der Lady Alquist“) wird Ingrid Bergman Opfer ihres Ehemanns, der sie in den Wahnsinn treibt, indem er die Gaslichter dimmt und dies ständig leugnet. Motto: „Du erinnerst dich gar nicht richtig!“


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Gaslighting Bedeutung

Jeder Mensch wird in seinem Leben irgendwann einmal manipuliert – bewusst oder unbewusst. Von den eigenen Eltern, in der Partnerschaft und Beziehung oder auf der Arbeit. Selbst Flirten ist nichts anderes als ein Manipulationsversuch, um die Sympathie eines anderen zu gewinnen. Allerdings macht die Absicht den Unterschied: Will ich meinem Gegenüber nutzen oder nur mir selbst? Letzteres kann schon emotionaler Missbrauch und damit eine Form psychischer Gewalt sein.

Voraussetzung für Gaslighting ist immer ein Vertrauensverhältnis zwischen Täter und Opfer – wie zum Beispiel in einer Beziehung. Wegen dieses Vertrauens aber zweifelt das Opfer nicht an dem Manipulationsversuch, sondern an sich selbst, sodass das Selbstvertrauen nachhaltig zerstört wird.

Psychische Gewalt Gaslighting Manipulation Psychologie

Wer wird Opfer von Gaslighting?

Von Gaslighting betroffen sind meist Frauen. Empirische Studien dazu fehlen aber. Es wird jedoch vermutet, dass dies auf klassischen Rollenmustern basiert, bei denen Männer die dominante Rolle einnehmen – oder das per Gaslighting versuchen. Ebenfalls häufig betroffen sind Kinder, die so von ihren Eltern manipuliert werden – zum Beispiel in Form eines schlechten Gewissens, damit diese ihr Zimmer aufräumen oder Hausaufgaben machen.

Auffällig oft finden sich unter den Opfern von Gaslighting Menschen, die schon in ihrer Kindheit manipuliert wurden. Sie haben Beziehungen nur als (emotionale) Abhängigkeit erlebt und tun sich schwer, sich aus diesen Verhaltensmustern oder von ihren Tätern zu lösen.

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Gaslighting Test: Kennen Sie diese Gaslighter Sprüche?

Gaslighting läuft häufig nach einem Muster ab. Die Opfer benötigen eine gewisse Zeit, um diese Muster und die Manipulation zu erkennen. Schließlich ist es zunächst nichts Ungewöhnliches, dass jemand die eigene Meinung, Bewertung oder Wahrnehmung hinterfragt. Falls Sie jedoch den Eindruck haben, von einem Gaslighter missbraucht zu werden, achten Sie bitte auf folgende Warnzeichen und Sprüche von Tätern:

(Zutreffende Punkte können Sie gleich online im Browser abhaken und sehen, wie viele der Sprüche auf Sie zutreffen.)

  • Das bildest du dir bloß ein!
  • Du lügst!
  • Du bist ja nicht normal!
  • Du bist ja völlig emotional!
  • Du bist ja total hysterisch!
  • Mit deiner Wahrnehmung stimmt was nicht.
  • Du hörst dich ziemlich verrückt an, das weißt du schon?!
  • Das habe ich so nie gesagt.
  • Natürlich habe ich das gesagt – du hast es nur vergessen.
  • Du weißt doch gar nicht, wovon du sprichst!
  • Da verdrehst du was – das ist so nie passiert.
  • Deine Erinnerung spielt dir einen Streich!
  • Ich fürchte, du leidest unter Realitätsverlust.
  • Du bist ja schon paranoid!
  • Sei froh, dass ich noch zu dir halte.
  • Niemand mag dich.
  • Das ist ganz allein deine Schuld.
  • Wenn du wüsstest, was andere über dich sagen!
  • Wenn ich nicht so nett wäre, hättest du niemanden mehr.
  • Mit dir hält es keiner aus.
  • Das meinst du gar nicht so.
  • Du solltest mal zum Psychologen gehen!
  • Du überreagierst.
  • Du bist ja überempfindlich!
  • Wenn ich dir wirklich etwas bedeuten würde, …

Oftmals ist das Bauchgefühl ein guter Hinweis ob Sie „gegaslighted“ werden. Schenken Sie dem unbedingt Beachtung, um ein Gespür für eine mögliche Manipulation und Gehirnwäsche zu entwickeln.

Prominente Gaslighter

Einer der prominentesten Gaslighter ist wohl der ehemalige US-Präsident Donald Trump – und seine „alternativen Fakten“, mit denen er versuchte, die Wahrnehmung der amerikanischen Wähler und internationalen Partner zu manipulieren.


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Anzeichen: Wie äußert sich Gaslighting?

Gaslighting kann von Mobbing über psychischer Gewalt bis hin veritablem Terror reichen. Die Opfer werden dabei bewusst verunsichert und desorientiert, bis sie an ihrer Selbstwahrnehmung zweifeln. Zu den typischen Täuschungs- und Manipulationstechniken der Täter („Gaslighter“) gehören:

  • Irreführung (Umfeld verändern)
  • Einschüchterung (Drohen, Isolation)
  • Leugnung (Fähigkeiten abstreiten, klein machen)
  • Lügen (Täuschung, Intrigen)
  • Widerspruch (Worte im Mund herumdrehen)
  • Vorwürfe (Unangemessenes Verhalten oder Kleidung kritisieren)
  • Diffamierung (Üble Nachrede, Rufmord, für verrückt erklären)

Ziel der Täter ist in der Regel, das vorhandene Vertrauensverhältnis auszunutzen, um ihre zunehmend verunsicherten Opfer emotional und seelisch von sich abhängig zu machen – also die vollständige Kontrolle und Macht über ihre Opfer zu erlangen.

Gaslighting Beispiele im Job

Gaslighting gibt es nicht nur in Beziehungen und Partnerschaften, sondern auch im Job und auf der Arbeit. Täter können ebenso Partner wie Freunde oder Kollegen sein. Fast immer sind es Menschen, die unser Vertrauen genießen und missbrauchen. Typische Beispiele für das Phänomen Gaslighting sind:

  • Gegenstände werden heimlich umgeräumt.
  • Die Dekoration wird verändert.
  • Der Computer wird manipuliert oder Passwörter ausgetauscht.
  • Sie werden häufig unterbrochen, korrigiert oder bloßgestellt.
  • Persönliche Gegenstände werden beschädigt.
  • Die Arbeit wird sabotiert.
  • Es werden Gerüchte erst kolportiert, dann damit konfrontiert.

Viele der typischen Methoden kommen auch beim Stalking vor – also beim gezielten Nachstellen und Belästigen gegen den ausdrücklichen Willen der Betroffenen.

Gaslighting Erkennen Warnsignale Bedeutung Folgen

Gaslighting erkennen: Werde ich gaslighted?

Gaslighting ist so systematisch wie Gehirnwäsche. Die amerikanische Psychologin Stephanie Sarkis hat daher 3 typische Stufen des Gaslighting definiert, an denen Sie schon im Frühstadium Gaslighting erkennen können:

  1. Schuldfrage

    Egal, worum es geht – die Schuldfrage ist schon geklärt: Sie sind immer der/die Schuldige! Dazu prasselt ein Trommelfeuer aus Behauptungen, Unterstellungen und angeblichen Beweisen auf Sie nieder, bis Sie es endlich selbst glauben.

  2. Zweifel

    Damit Gaslighting wirkt, passiert es über einen längeren Zeitraum. Der Täter verbreitet dazu immer wieder Lügen, Intrigen, Unwahrheiten. Das Opfer wird immer wieder verunsichert – durch gestreute Zweifel, Denunzierungen, Falschaussagen – bis es schließlich das Gefühl für die Realität verliert. Dass es soweit kommen kann, liegt auch daran, dass die Betroffenen dem Täter eine größere Kompetenz zuschreiben als sich selbst. Das Prinzip ist dasselbe wie bei einem Frosch, der langsam im kalten Wasser erwärmt wird: Er bemerkt nichts von der drohenden Gefahr bis das Wasser kocht und es zu spät ist.

  3. Isolation

    Anfangs versuchen sich die Opfer noch zu wehren, sich zu rechtfertigen und den Täter davon zu überzeugen, dass sie richtig liegen. Dabei werden sie jedoch immer weiter irregeführt, verunsichert und schließlich auch von jenen Menschen isoliert, die ihnen Recht geben könnten. So landen sie schließlich unter absoluter Kontrolle der Tätern, resignieren und fügen sich widerstandslos.

Gaslighting Folgen: Häufige Opfer Symptome

Gaslighting ist kein Kavaliersdelikt. Tatsächlich handelt es sich dabei um einen besonders schweren emotionalen und seelischen Missbrauch. Im Extrem kann die Manipulation zu systematischer Zerstörung der Wahrnehmung, des Selbstvertrauens und in den Wahnsinn führen. Die Betroffenen leiden oft noch Jahre danach unter starken Selbstzweifeln, fallen in eine Depression oder zeigen Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) oder entwickeln eine Dissoziative Störung. Auch psychosomatische Begleiterkrankungen können auftreten.

Nach solchen Erfahrungen brauchen die Gaslighting-Opfer meist eine psychologische Therapie, um die Erfahrungen zu verarbeiten und wieder stabilisiert zu werden.

Gaslighting und Narzissmus

Wer Opfer von Gaslighting wird, lebt in einer sogenannten dysfunktionalen Beziehung. Nicht selten weisen die Täter eine narzisstische Persönlichkeitsstörung auf. Sie üben seelische Kontrolle über ihren Partner aus – aus Angst, selbst verlassen zu werden oder um ihr Ego durch die gewonnene Macht und das Überlegenheitsgefühl aufzuwerten. Narzissten lassen nicht auf sachlicher Ebene mit sich reden, sind leicht kränkbar sind und werden schnell aggressiv oder gar gewalttätig.

Ist Gaslighting strafbar?

Die Rechtsprechung tut sich mit psychischer Gewalt schwer. Solange es sich nicht um Körperverletzung handelt, ist der Nachweis nahezu unmöglich. Zumal die Täter beim Gaslighting „nur“ psychisch auf ihre Opfer einwirken und damit nicht übergriffig werden. Wer Gaslighting strafrechtlich verfolgen möchte, sollte sich zum Beispiel an den Weißen Ring wenden und professionelle Unterstützung suchen, bevor er oder sie Strafanzeige stellt.

Anlaufstellen: Hilfe bei Gaslighting

Falls Sie in einer toxischen Beziehung stecken und sich daraus lösen wollen, können Sie sich an zahlreiche bundesweite Anlaufstellen wenden, wo Betroffene Hilfe bekommen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • telefonseelsorge.de
    Die Telefonseelsorge hilft per Telefon (0800 111 0 111) wie per Chat oder vor Ort.
  • Frauen
    Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist sieben Tage die Woche unter 08000 116 016 erreichbar.
  • Männer
    Das Hilfetelefon „Gewalt an Männern“ ist werktags zu festen Sprechzeiten unter 0800 1239 900 erreichbar.
  • Kinder
    Für Kinder gibt es die „Nummer gegen Kummer“, ereichbar unter 116 111.
  • krisenchat.de
    Das ehrenamtliche, kostenlose Hilfsangebot richtet sich an Kinder und junge Erwachsene in Not – 24 Stunden am Tag.

Wie kann ich mich gegen Gaslighting wehren?

Der erste und wichtigste Schritt ist, die Anzeichen für Gaslighting frühzeitig zu erkennen. Sind Gefühle wie Selbstzweifel, Angst oder Scham Ihre Dauerbegleiter, kann etwas nicht stimmen. Folgende Tipps helfen dabei, sich gegen Gaslighting zu wehren:

  • Kontaktabbruch

    Brechen Sie umgehend den Kontakt zu der Person ab, die Ihnen immer wieder diese Gefühle vermittelt. Erst aus der Distanz und ohne die giftige Eingabe haben Sie die Möglichkeit, wieder klare Gedanken zu fassen.

  • Hilfe

    Holen Sie sich unbedingt professionelle Hilfe durch Profis oder einen Therapeuten. Ein Psychologe ist vertraut mit den diversen Manipulationsmethoden und kann herausfinden, ob und wie stark Sie manipuliert werden. Außerdem kann er Ihr Selbstwertgefühl wieder stärken. Unterstützen können aber auch Freunde und Familienmitglieder. Der entscheidende Schritt ist, aus der sozialen Isolation auszubrechen, die der Gaslighter in der Regel erreichen will, um Sie von ihm abhängig zu machen.

  • Beweise

    Überprüfen Sie die Fakten und dokumentieren Sie Aussagen, etwa in Form von Gesprächsprotokollen oder einem Tagebuch. Halten Sie genau fest, wer was wann wie gesagt oder getan hat. So gewinnen Sie nicht nur ihr Selbstbewusstsein zurück, sondern können bei aufkommenden Zweifeln die Richtigkeit der eigenen Wahrnehmung beweisen. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, den Täter der eigenen Lüge zu überführen (auch wenn dieser leugnen und in die Vorwärtsverteidigung gehen wird).

Allgemein gilt: Versuchen Sie nicht mit einem Gaslighter zu diskutieren. Das kostet nur unnötige Kraft. Wer manipulieren will, will nicht hören, dass er oder sie falsch liegt! Gehen Sie dem Täter lieber aus dem Weg, glauben Sie an sich selbst und fokussieren Sie sich auf die Zukunft. Der beste Schutz vor Gaslighting ist ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein.

[Bildnachweis: Doppelganger4 by Shutterstock.com]

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