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Energieräuber: So wehren Sie diese ab

Wenn andere Probleme haben, sind Sie sofort zur Stelle. Ein offenes Ohr für die Kollegin, dem Nachbarn mal eben helfen und wenn die eigene Familie fragt, dann können Sie doch nicht nein sagen! Das Problem: Energieräuber haben einen Blick für solche Menschen, die besonders empathisch und hilfsbereit sind. Sie wissen genau, an wen sie sich mit ihren Belangen wenden müssen. Und damit rauben Sie Ihnen die Energie. Während Kollege Schmidt durch Ihre Hilfe seine Aufgaben doch noch pünktlich erledigen kann, müssen Sie nun Überstunden hinten dranhängen! Wie Sie Energieräuber erkennen und wieder loswerden…



Energieräuber: So wehren Sie diese ab

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Energieräuber: Maßlosigkeit in Person

Energieräuber – teilweise werden sie „menschliche Energiefresser“ oder „Energievampire“ genannt – sind Menschen, die noch das letzte aus Ihnen aussaugen.

Ständig kommen sie vorbei und jammern Ihnen die Ohren voll. Sie verlangen häufig nach Hilfe, ihr ganzes Leben kreist nur um Probleme und Ängste, die Sie bitte schön lösen sollen. Den Menschen, die sich ihnen zuwenden, raubt dieses Verhalten unglaublich viel Kraft, die sie eigentlich für ihre eigenen Aufgaben bräuchten.

Energieräuber sehen jedoch nur sich, ihre Wünsche und Bedürfnisse. Die für die Belange anderer interessieren sie sich nicht und zeigen null Einfühlungsvermögen für deren Probleme. Daher sind Energieräuber Menschen, die permanent über Ihre Grenzen gehen – oder es zumindest versuchen.

Denn Sie sind dem nicht hilflos ausgeliefert und Sie sollten sich vor allem nicht selbst ausliefern. Im weiteren Sinn sind Energieräuber nicht nur kraftzehrende Menschen, sondern Umstände und Verhaltensweisen, die Sie Kraft kosten.

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Menschliche Energieräuber: Woran Sie sie erkennen

Vielleicht kennen Sie solche Menschen oder gehören selbst dazu: Sie werden um Hilfe gebeten und können es schlecht abschlagen. Und das, obwohl Sie gerade gar keine Zeit haben. Aber wenn die Kollegin so nett fragt… Das Problem ist: Sie möchten nicht unhöflich sein.

Sie wollen gemocht werden. Und Sie glauben zu wissen: Wenn Sie nein sagen, dann ist die Kollegin in einer viel schlimmeren Lage als Sie es sein werden, wenn Sie ihre Aufgaben übernehmen. Solches Denken kann dazu führen, dass wir aus dem Blick verlieren, wie es eigentlich sein sollte.

Wenn Sie sich bildlich eine Waage vorstellen, dann sollte kein eklatantes Ungleichgewicht entstehen. Beziehungen jedweder Art bestehen aus Geben und Nehmen, quid pro quo. Das heißt nicht, dass ein Geschenk, eine Hilfestellung oder irgendwie geartete Gabe sofort erwidert werden muss.

Aber wenn Sie merken, dass das ganze Konzept eine Schieflage bekommt, dann haben Sie es mit einem Energieräuber zu tun. Sie haben keine Zeit mehr für sich, fühlen sich nur noch erschöpft und gleichzeitig plagen Sie ständig das schlechte Gewissen.

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Energieräuber loswerden: Analyse der Situation

Wenn Sie ernsthaft etwas daran ändern wollen, sollten Sie sich fragen: Worin liegt Ihr Gewinn? Meist ist es ein starkes Bedürfnis nach Bestätigung. Der Wunsch, gebraucht zu werden. In anderen Fällen ist der dauernde Kontakt zu menschlichen Energieräubern eine Flucht.

Viele kennen das aus der Weltpolitik: Wann immer es Schwierigkeiten im Inneren gibt, wird das Hauptaugenmerk auf die Außenpolitik gelenkt, ertönt plötzlich Säbelrasseln im Kontakt mit anderen Staaten.

Dieses Phänomen existiert auch im Kleinen. Der Grund, warum sich Menschen immer wieder auf solche Energieräuber einlassen: Sie werden beschäftigt. Statt sich auf das Innere und die eigenen Aufgaben zu konzentrieren, können sie sich toll dabei fühlen, wie hilfsbereit sie sind.

Gleichzeitig lenken sich die Betroffenen vom eigentlichen Thema ab: Ihr eigenes, bedeutungsloses Leben. Oder aber die eigenen, massiven Probleme, die gefürchtet werden. Und sie haben dann schlicht keine Zeit mehr, sich darum zu kümmern, weil die Belange eines Energieräubers immer wichtiger sind. Aus Prinzip.

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Energieräuber arbeiten häufig mit Manipulation

Diese Form der Opferbereitschaft ist gefährlich. Und irgendwann erkennen Betroffene das zwar, aber dann steht die Frage im Raum: Wie grenze ich mich ab, ohne dass es in einer Katastrophe endet?

Der Gedanke: Ich kann mich von diesem Energieräuber nicht lösen, denn dann mag er mich nicht mehr. Oder noch schlimmer ist, wenn der Energieräuber mit Kontaktabbruch oder sogar Selbstmord droht.

Letzteres ist eine besonders fiese Art der emotionalen Erpressung. Aber bei allen „Härtegraden“ gilt: Lassen Sie sich nicht manipulieren! Sie sind nicht dafür verantwortlich, was eine erwachsene Person tut. Sie sind in erster Linie für sich verantwortlich.

Energieräuber wissen, welche Knöpfe sie drücken müssen, um das schlechte Gewissen von hilfsbereiten Menschen zu aktivieren. Aber was ist das Schlimmste, was Ihnen passieren kann? Dass der Kontakt wegfällt – wäre das wirklich schlimm? Dann könnten Sie endlich wieder durchatmen und sich mit den Dingen beschäftigen, die Ihnen wichtig sind.

Vermutlich werden Sie feststellen, dass es sich häufig um leere Drohungen handelt und der Energieräuber wider Erwarten doch nicht sofort den Kontakt abbricht – weil in Wirklichkeit er Sie braucht.

Energieräuber abwehren: 5 Tipps

Es ist nicht gleichermaßen leicht, Energieräuber abzuwehren, je nachdem, wer es ist. Ihr Partner? Ihre Mutter? Oder verbirgt sich hinter dem ehemals netten Kollegen ein Fass ohne Boden? Daher haben wir hier fünf Tipps, wie Sie sich vor Energieräubern schützen können:

  • Überprüfen Sie Ihre Motive.

    Was ist der Grund dafür, dass Sie so viel Zeit mit diesem Energieräuber verbringen? Schulden Sie dieser Person wirklich etwas? Kann es sein, dass Sie völlig grundlos ein schlechtes Gewissen entwickeln, wenn Sie sich abgrenzen? Gibt es tatsächlich liebenswerte, erstrebenswerte Seiten an dieser Person, die Sie den Kontakt halten lassen? Oder ist es eher ein diffuses Gefühl von verantwortlich sein und Mitleid? Selbst wenn dieser Energieräuber mal ein enger Freund oder sogar Partner war, haben Sie jedes Recht, sich abzugrenzen und auf Ihre eigenen Energiereserven zu achten.

  • Lernen Sie nein zu sagen.

    Ich kann/möchte nicht. Keine Argumente, denn dann wird ein Energieräuber dagegenhalten und Ihnen erläutern, warum es doch geht. Vermeiden Sie Gegenvorschläge. Die ziehen Endlosdiskussionen nach sich weshalb dieser und jener Vorschlag nicht umzusetzen sei und so weiter. Idealerweise sagen Sie möglichst früh nein, also sobald sich für Sie die Problematik abzeichnet. Je länger Sie damit warten, desto schwieriger wird es für Sie und desto größer können die daraus erwachsenen Konsequenzen für Sie sein: Der Energieräuber wird Ihre Grenzen immer stärker ausloten und ausweiten und Ihre Kraft wird immer mehr darunter leiden.

  • Brechen Sie den Kontakt ab.

    Der radikalste, aber auch wirksamste Schritt ist ein Kontaktabbruch. Bei Energieräubern, die Sie mal als Freunde betrachtet haben, ist das zwar unangenehm, aber es geht. Schalten Sie die Mailbox oder den Anrufbeantworter an, nehmen Sie keine Anrufe von diesen Personen an. Öffnen Sie nur die Tür, wenn Sie Besuch erwarten.

  • Benennen Sie die Sachlage.

    Schwieriger wird es mit dem Kontaktabbruch bei Kollegen, Vorgesetzten oder der eigenen Familie. Versuchen Sie auf der Sachebene zu bleiben. Was beobachten Sie? Wird der Energieräuber laut oder aggressiv? Begeben Sie sich nicht in dieselbe Position, versuchen Sie kühl zu bleiben. Beschreiben Sie Ihre Beobachtung und bestimmen Sie den Weg: Ich empfinde dieses Verhalten als äußerst respektlos mir gegenüber. Wir können uns unterhalten, aber in einem anderen Tonfall und einer anderen Lautstärke. Zur Not drehen Sie sich um und gehen.

  • Schreiben Sie einen Brief.

    Das ist zwar der Heldennotausgang, aber manchmal geht es nicht anders: Wenn Sie wissen, dass die direkte Konfrontation mit einem Energieräuber Sie noch mehr Kraft kostet und Sie sich derzeit nicht in der Lage dazu sehen, dann schreiben Sie ihm, dass Sie momentan keinerlei Zeit haben. Hier ist allerdings die Gefahr der Rechtfertigung gegeben – das sollten Sie möglichst vermeiden, da sonst (siehe oben) der Energieräuber dagegen argumentieren wird. In manchen Fällen kann eine Notlüge helfen.

[Bildnachweis: Karrierebibel.de]