Eventmanager: Gehalt, Ausbildung, Aufgaben + Jobs

Als Eventmanager haben Sie Ihre Augen überall. Die Details zählen, damit das große Ganze gelingt. Planen, pitchen, pokern, präsentieren, perfektionieren – eindimensional ist der Job ganz sicher nicht. Wie werde ich Eventmanager? Welche Eigenschaften sollte ein guter Organisator mitbringen? Und was verdient er? Alle Infos zum Eventmanagement…

Event Manager Berufsbild Gehalt Bewerbung Jobprofil

Was verdient man als Eventmanager?

Das durchschnittliche Monatsgehalt von Eventmanager liegt grob zwischen 3.400 Euro und 3.800 Euro brutto. Mit 2.300 Euro bis 2.700 Euro steigen die meisten üblicherweise in den Beruf ein. Oft ist die Bezahlung zudem eine Kombination aus Festgehalt und einem variablen Gehaltsbestandteil, der 20 bis 30 Prozent ausmachen kann.

Mit einem Monatseinkommen von mehr als 4.000 Euro brutto zählen Eventmanager zu den Spitzenverdienern ihres Berufsstandes. Auch ein Salär von 5.000 Euro oder mehr ist möglich — für selbstständige Eventmanager mit einer gut laufenden Agentur und zahlungskräftiger Klientel erst recht.

Eventmanager Gehalt Einkommen Euro Eventmanagerin

Die Verdienstmöglichkeiten im Eventmangement richten nach verschiedenen Aspekten wie Branche, Region und Unternehmensgröße. Dazu kommt: Eventmanager ist kein geschützter Begriff, der Zugang durch viele Türen möglich. Deshalb ist das Gehalt auch vom Verhandlungsgeschick des Arbeitnehmers (und vom Budget des Arbeitgebers) abhängig.

Entscheidend kann dabei auch die vorangegangene Ausbildung sein. Ein abgeschlossenes Studium bringt für gewöhnlich mehr als eine Ausbildung oder ein Lehrgang.

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Wie wird man Eventmanager?

Den einen Königsweg in den Beruf gibt es nicht. Verbreitet ist der Einstieg ins Eventmanagement durch ein Studium oder eine Berufsausbildung. Als Studiengang bietet sich logischerweise vor allem das Fach Eventmanagement an.

Die Ausbildungsberufe zu Veranstaltungskaufleuten oder Hotelfachleuten sind ebenfalls eine gute Basis. Interessenten, die eine fachfremde Vorbildung haben, können über eine private Weiterbildung oder ein berufsbegleitendes Fernstudium nachdenken. Damit ist auch ein späterer Umstieg in die Eventbranche möglich.

Versperrt ist der Weg grundsätzlich niemandem. Die Berufsbezeichnung Eventmanager ist nicht geschützt. Theoretisch darf sich jeder und jede so bezeichnen. Wer Erfahrung in der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen nachweisen kann, wird von Arbeitgebern sicherlich nicht umgehend abgewiesen — formelle Qualifikation hin oder her.

  1. Studium Eventmanagement

    Das Fach Eventmanagement bieten in Deutschland vor allem Fachhochschulen, private Hochschulen und Fernhochschulen an. Es existiert in unterschiedlichen Ausprägungen wie Internationales Eventmanagement, BWL mit Eventmanagement, Messe-, Kongress- und Eventmanagement, Eventmanagement und -technik oder Tourismus-, Hotel- und Eventmanagement, Eventmarketing, Kulturmanagement oder Veranstaltungsmanagement.

    Die Zugangsbeschränkungen sind gering bis nicht vorhanden, einen Numerus Clausus gibt es in der Regel nicht. Für ein Studium braucht es aber natürlich die Hochschulreife oder alternativ eine mehrjährige Berufsausbildung und/oder Berufserfahrung mit fachlicher Nähe zum Studienfach.

    All diesen Studiengängen gemeinsam sind zwei elementare Bereiche und Inhalte, nämlich Veranstaltungsplanung und Wirtschaftswissenschaften. Zum Einen lernen Studierende das Handwerk des Eventmanagements – wie plant man nationale wie auch internationale Messen und Kongresse, wie Kultur- und Sportveranstaltungen? Dieser Bereich deckt außerdem Themen rund um Social Media und Eventmarketing sowie die Außendarstellung ab.

    Das alles zu planen, ohne den Hauch einer Ahnung von Budgetierung zu haben, kann den Erfolg von Events stark gefährden. Bestandteil des Eventmanagementstudiums sind daher unter anderem Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsmathematik und Statistik. Abgerundet wird das Studium durch Module in Business English, Psychologie und Moderations– und Präsentationstechniken.

  2. Ausbildung für Event Manager

    In vielen Fällen genügt der Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung, um den Sprung ins Eventmanagement zu schaffen. Hervorzuheben ist hier vor allem die Veranstaltungskauffrau bzw. der Veranstaltungskaufmann.

    Es handelt sich um eine duale Ausbildung, für die man eine Dauer von drei Jahren einplanen muss. Ausbildungsbetriebe sind zum Beispiel Event-Agenturen, Caterer, Messeveranstalter oder städtische Marketingbüros. Fast drei Viertel der Azubis haben das Abitur, ein Fünftel die mittlere Reife. Mit einem Hauptschulabschluss wird es also schwer, einen Ausbildungsplatz zu ergattern. Eine Alternative ist die Ausbildung zur Hotelfachfrau bzw. zum Hotelfachmann.

Welche Voraussetzungen müssen Event Manager erfüllen?

Organisationsfähigkeit und Freude am Umgang mit Menschen sind Grundvoraussetzungen für den Beruf. Wichtig sind aber auch folgende Eigenschaften und Fähigkeiten:

  • Flexibilität
    Benötigt man, um Alternativ- und Notfallpläne erstellen und realisieren zu können.
  • Zeitmanagement und Priorisierung
    Die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit in die Wege leiten.
  • Zuhören können
    Hilft bei der Analyse und Vorbereitung.
  • Verhandlungsgeschick
    Ein Event setzt sich aus vielen Einzelteilen – und Kostenpunkten – zusammen.
  • Reisebereitschaft
    Gilt besonders bei internationalen aber auch vielen nationalen Großevents, die nicht gerade vor der Haustür stattfinden.
  • Kommunikationsfähigkeit
    Telefonieren, mailen, treffen, besichtigen, präsentieren, überzeugen…
  • IT-Kompetenz
    Automatisierungs-Tools und Management-Software halten auch in der Eventbranche Einzug.
  • Druck- und Stressresistenz: Zeitdruck ist Wesensmerkmal fast aller Events.
  • Detailverliebtheit
    Die kleinen Dinge sind es oft, die aus einem guten ein sehr gutes Event machen.
  • Zahlenverständnis
    Eventmanagern sind Grenzen gesetzt – in Form von Etats – die sie nicht überschreiten dürfen. Es ist wichtig, diese stets im Kopf zu haben und gut mit verschiedenen Budgets jonglieren zu können.
  • Englisch
    Eventmanagement ist ein internationales Geschäft, Veranstaltungen finden auch jenseits der Landesgrenzen statt — ohne Englischkenntnisse klappt die Kommunikation dann nicht.

Wie bewerbe ich mich als Eventmanager?

Mit einem 08/15-Anschreiben werden Sie wenig Aufmerksamkeit erregen. Kreativität ist gefragt und darf sich auch im Design der Bewerbung zeigen. Soft Skills und Kompetenzen sollten dabei im Mittelpunkt stehen. Mit Blick auf knappe Zeitvorgaben könnten Sie beispielsweise schreiben:

Trotz der Vielzahl an Teilnehmern, die für dieses Event koordiniert werden müssen, ist es mir aufgrund meines exzellenten Zeitmanagements immer wieder gelungen, die Deadlines einzuhalten.

Oder:

Meine Auslandserfahrungen beim XY Event haben gezeigt, dass ich auch auf Englisch und Spanisch mühelos mit den verantwortlichen Stellen kommunizieren kann, so dass der Planung internationaler Events nichts im Wege steht.

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Jobs für Eventmanager

Als Eventmanager haben Sie mehrere Möglichkeiten. Sie können sich selbstständig machen und ihre eigene Agentur gründen. Aber auch eine Festanstellung ist möglich. Potenzielle Arbeitgeber sind Messeveranstalter, Catering-Unternehmen, Eventagenturen, Industrieunternehmen und kommunale Einrichtungen, etwa Büros für Stadtmarketing.

Empfehlenswert sind Praktika, die man während der Schule oder des Studiums absolviert, um zu sehen, ob einem der Job liegt. Neben dem Direkteinstieg ist manchmal auch jener als Trainee möglich. Nachwuchstalente beginnen meist als Junior Eventmanager und steigen mit steigender Erfahrung und Referenzen zum Projektmanager auf. Als Senior Event Manager haben Sie eine Führungsposition inne, leiten größere Teams und übernehmen die Verantwortung für wichtige Events.

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Welche Aufgaben hat man als Eventmanager?

Eventmanagement ist Action, Aufregung, Spaß, Freude und Motivation plus eine ordentliche Portion Adrenalin und Hektik, wenn die Deadlines fürs Event näher rücken. Langweilig geht jedenfalls anders. Als Eventmanager planen Sie Veranstaltungen aller Art, zum Beispiel Ausstellungen, Benefizveranstaltungen, Expos, Festivals, Galas, Konzerte, Lesungen, Messen, Paraden, Sportturniere, Stadt- und Volksfeste.

Ziel des Eventmanagements ist der reibungslose Ablauf und ein nachhaltig positiver Eindruck bei allen Teilnehmern. Dabei unterteilt sich die Arbeit des Eventmanagers in verschiedene Phasen: Es geht los bei der Ideenfindung, gefolgt von der Konzeption und Planung. Danach geht es in die Vorbereitung, in die Durchführung und anschließend in die Nachbereitung.

Innerhalb der einzelnen Phasen sind jeweils zahlreiche Aufgaben zu erledigen, um aus den Steinchen ein großes Mosaik zu machen. Erfolgreiche Events sind nicht leicht plan- und umsetzbar. Sie erfordern lange und harte Arbeit, einen Blick fürs Detail, große Problemlösungskompetenzen, Flexibilität und ein strategisches Vorgehen.

Die wichtigsten Aufgaben für Eventmanager

  • Erstellung von Veranstaltungskonzepten
  • Analyse von Zielgruppen und damit potenziellem Publikum
  • Suche eines Veranstaltungsortes
  • Pitch und Präsentation vor dem Kunden
  • Budgeterstellung und Vertragsmanagement
  • Detaillierte Ablaufplanung
  • Suche und Einstellung von Moderatoren, Akteuren, Sängern, Künstlern, Ausstellern
  • Steuerung von Dienstleistern wie Audiotechnikern, Videotechnikern oder Caterern
  • Werbung und Marketing rund um das geplante Event
  • Koordinierung von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Aufsetzen von Einladungen oder Webseiten
  • Umsetzung und Durchführung des Events
  • Übernahme des Feedbackmanagements
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Welche Berufsaussichten haben Eventmanager?

Im Eventmanagement gibt es immer eine noch größere Veranstaltung, die geplant und umgesetzt werden will. Selbständige können die eigene Firma aufbauen, immer neue Projekte an Land ziehen und zahlreiche Mitarbeiter einstellen.

Trotzdem sind die Perspektiven im Eventmanagement durchwachsen. Die Zahl der Veranstaltungen auf dem Tagungs-, Kongress- und Eventmarkt in Deutschland lag im Jahr 2023 bei rund 2,2 Millionen. Damit wurde das Vor-Corona-Niveau bei Weitem noch nicht wieder erreicht. 2019 hatte es noch knapp 2,9 Millionen Veranstaltungen gegeben, von 2013 bis 2016 sogar jeweils mehr als drei Millionen.

Beruf und Branche sind beliebt, die Konkurrenz ist groß. Die Arbeitslosenquote von Eventmanagern liegt beständig bei über zehn Prozent. Über Fachkräftemangel muss sich die Eventbranche wahrlich nicht beklagen.

Beruf eignet sich für Sie, wenn Sie…

  • immer alles im Griff haben und auch bei kurzfristigen Rückschlägen nicht die Nerven und Kontrolle verlieren.
  • vor Ideen nur so sprudeln und diese genauso euphorisch vermitteln.
  • das Handy am liebsten nie aus der Hand legen würden.

Beruf eignet sich NICHT für Sie, wenn Sie…

  • Ruhe und Kontinuität im Arbeitsalltag schätzen.
  • einen sicheren Job in einer zahlungskräftigen Branche anstreben.
  • die Abende am liebsten auf dem Sofa verbringen.



[Bildnachweis: Branislav Nenin by Shutterstock.com]