Kaufmann im E-Commerce: Was ist das?
Der Kaufmann im E-Commerce ist ein kaufmännischer Ausbildungsberuf, der sich inhaltlich zwischen Einkauf, Werbung, Logistik, Buchhaltung und IT bewegt. Zu den Aufgaben von E-Commerce-Kaufleuten gehört es, Onlineshops mitzugestalten und zu pflegen, Waren zu beschaffen, die Verkaufszahlen auszuwerten und mit den Kunden zu kommunizieren.
Die Arbeitszeiten von E-Commerce-Kaufleuten sind eher unregelmäßig. Gerade in der Vorweihnachtszeit kann es stressig werden und zu Überstunden kommen. Auch die Abende und Wochenenden sind nicht immer frei. Dafür sind Dienstreisen eher selten. Eine Kauffrau bzw. ein Kaufmann im E-Commerce sitzt die meiste Zeit des Tages vor dem Bildschirm, greift ebenfalls häufig zum Telefon.
Der Beruf kann unterschiedliche Herausforderungen mit sich bringen. Der eine hilft einem angestaubten Einzelhändler dabei, einen modernen Webshop aufzusetzen; der andere versucht, einem Startup zum Durchbruch zu verhelfen. Die Branchen, in denen einen Kaufmann bzw. eine Kauffrau im E-Commerce tätig werden kann, sind vielfältig.
Beruf eignet sich für Sie, wenn Sie…
- …sich gerne ausgiebig im Internet herumtreiben.
- …mit Zahlen umgehen können.
- …gerne und gut kommunizieren.
Beruf eignet sich nicht für Sie, wenn Sie…
- …sich keinen Schreibtischjob mögen.
- …ungerne telefonieren und nicht am Bildschirm arbeiten wollen.
- …der Online-Handel und seine Mechanismen Sie nicht interessiert.
Ausbildung: Wie werde ich Kaufmann/-frau im E-Commerce?
Die duale Ausbildung zum E-Commerce-Kaufmann bzw. zur E-Commerce-Kauffrau dauert 3 Jahre. In dieser Zeit lernen die Nachwuchskaufleute, wie sie Online-Vertriebskanäle identifizieren und bespielen, das Online-Sortiment gestalten und bewirtschaften und Beschaffungen in die Wege leiten. Auch Themen wie Online-Marketing, Vertragsrecht und Kundenkommunikation spielen eine Rolle.
Wer schon eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anderen Beruf oder Berufserfahrung hat, kann auch über eine Umschulung zum Kaufmann oder zur Kauffrau im E-Commerce nachdenken.
Voraussetzungen für E-Commerce-Kaufmann/-frau
Spezielle Voraussetzungen gibt es nicht. Allerdings stellen die Ausbildungsbetriebe am liebsten Bewerber mit Abitur ein. Von den Ausbildungsanfängern hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 58 Prozent die Hochschulreife, 34 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss und fünf Prozent einen Hauptschulabschluss.
Die Anforderungen an Bewerber sind jedoch hoch. Gute Schulnoten in Fächern wie Mathematik, Deutsch, Englisch, Wirtschaft oder Recht werten eine Bewerbung auf. Auch Soft Skills wie analytisches Verständnis, kaufmännische Denkweise und Zahlenverständnis, Kommunikationsfähigkeit und Flexibilität kommen gut an – und ein Interesse für wirtschaftliche Zusammenhänge und am Online-Handel.
Wer über Dinge wie Suchmaschinenoptimierung, Chatbots, Store-Management-Systeme oder digitale Bezahlsysteme Bescheid weiß, ist gut beraten, dies im Anschreiben oder Vorstellungsgespräch zu erwähnen.
Abschlussprüfung für E-Commerce-Kaufleute
Kaufleute im E-Commerce schließen ihre Ausbildung mit einer sogenannten gestreckten Abschlussprüfung ab. In der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres schreiben die Azubis Teil eins ihrer Abschlussprüfung. Dabei geht es inhaltlich um Sortimentsbewirtschaftung und Vertragsanbahnung.
Teil zwei der Abschlussprüfung steht am Ende der Ausbildung nach 3 Jahren auf dem Programm. Hier werden Geschäftsprozesse und Kundenkommunikation im E-Commerce abgefragt sowie ein Fachgespräch geführt. Nach IHK-Angaben haben zuletzt rund 92,5 Prozent der Prüflinge ihre Abschlussprüfung bestanden, ungefähr die Hälfte von ihnen mit der Note 3.
Weiterbildungsmöglichkeiten im E-Commerce
Regelmäßige Weiterbildungen im E-Commerce sind notwendig, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Die Bandbreite an Themen ist gigantisch und es kommen ständig neue hinzu. Empfehlenswert sind beispielsweise Fortbildungen zu Social Media, Finanz- und Rechnungswesen, Verkaufspsychologie, Customer Relationship Management, Online-Marketing, Marktforschung oder Copywriting.
Mit einer Weiterbildung zum Fachwirt erweitern E-Commerce-Kaufleute ihre beruflichen Perspektiven. Denkbar sind etwa Fortbildungen zum Fachwirt im E-Commerce, Handel, Marketing, Tourismus oder Vertrieb im Einzelhandel. Eine weitere Option für E-Commerce-Kaufleute ist ein Studium, insbesondere eines mit wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund wie BWL. Mittlerweile bieten einige Hochschulen in Deutschland auch den Studiengang E-Commerce an, vorrangig Fach- und private Hochschulen.
Gehalt: Was verdienen Kaufleute im E-Commerce?
Das Gehalt von E-Commerce-Kaufleuten befindet sich prinzipiell auf Augenhöhe mit jenem anderer kaufmännischer Berufe. Als Kaufmann bzw. Kauffrau im E-Commerce können Sie mit einem monatlichen Durchschnittsgehalt von zirka 3.400 Euro brutto rechnen.
Das Einstiegsgehalt liegt zwischen 1.900 Euro und 2.500 Euro. Mit mehr als 3.800 Euro brutto im Monat zählen E-Commerce-Kaufleute zu den Besserverdienern ihres Berufs.
In Einzelfällen sind auch deutlich höhere Gehälter möglich – erst recht, wenn man sich vom E-Commerce-Kaufmann zum E-Commerce-Manager hochgearbeitet hat. Dies gelingt zwar am ehesten mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Studium als Basis, aber mit einer kaufmännischen Ausbildung kann der Aufstieg grundsätzlich auch gelingen.
In der Ausbildung liegt die Vergütung je nach Ausbildungsjahr zwischen 815 Euro und 1.210 Euro brutto monatlich. Das verdienen Azubis im E-Commerce:
- 1. Ausbildungsjahr: 815 Euro bis 1.008 Euro brutto im Monat
- 2. Ausbildungsjahr: 865 Euro bis 1.065 Euro
- 3. Ausbildungsjahr: 995 Euro bis 1.210 Euro
Stellenangebote für Kaufleute im E-Commerce
Stellenangebote für Kaufleute im E-Commerce gibt es praktisch von allen Unternehmen, die einen eigenen Online-Shop betreiben oder Waren über das Internet vertreiben. Dabei kann es sich um DAX-Konzerne oder kleine regionale Hersteller handeln.
Typische Arbeitgeber sind Internetversandhändler wie Zalando und Otto, Touristikunternehmen wie TUI oder Alltours oder auch Speditionen und Transportunternehmen.
Kaufmann im E-Commerce Jobs
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Hat der Beruf E-Commerce-Kaufmann Zukunft?
Die Frage stellt sich im Prinzip gar nicht. Der Beruf wurde neu ins Leben gerufen, um auf die steigenden Anforderungen im Online-Handel zu reagieren und Fachkräfte mit zeitgemäßem Know-how auszubilden. Dass der Online-Handel in Zukunft eher noch wächst, ist keine mutige Vorhersage. Also ja, der Kaufmann bzw. die Kauffrau für E-Commerce ist ein Beruf mit Zukunft!
Die Arbeitslosenquote für E-Commerce-Kaufleute liegt bei 3,0 Prozent (Stand: 2022). Laut Bundesagentur für Arbeit kommen im Schnitt 2,9 Stellensuchende auf eine freie Vakanz – das ist wenig. Die Chancen, schnell einen Job zu finden, sind umso größer. Wichtig ist Lernbereitschaft: Der Online-Handel ist ein schnelllebiges Geschäft. Mobile Payment, Augmented Reality und Künstliche Intelligenz sind nur einige Bereiche, mit denen sich die Online-Händler früher oder später beschäftigen müssen. Der Job bleibt spannend, aussichtsreich ist er sowieso.
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