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Chemielaborant: Gehalt, Ausbildung + Jobs

Wer als Kind gerne mit Chemiebaukästen experimentiert hat, für den ist die Tätigkeit als Chemielaborant wie geschaffen. Im Labor zischt und brodelt es unentwegt vor sich hin – ein traumhafter Arbeitsplatz für Neugierige, Experimentierfreudige, naturwissenschaftlich Interessierte und auch für Introvertierte. Ein Studium muss nicht absolvieren, wer als Chemielaborant oder Chemielaborantin arbeiten will. Dafür gibt es die duale Berufsausbildung, die den richtigen Umgang mit Pipetten und Messzylindern vermittelt. An der Abschlussprüfung scheitert kaum jemand…



Chemielaborant: Gehalt, Ausbildung + Jobs

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Gehalt: Was verdient ein Chemielaborant?

Zum Berufsstart kommen Chemielaboranten nach Angaben des Wirtschafts- Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung in Vollzeit auf 2.930 Euro brutto im Schnitt. Mit 5 Jahren Berufserfahrung steigt das Einkommen auf 3.230 Euro, nach 10 Jahren auf 3.520 Euro. Mit zwanzig Jahren Erfahrung stehen 3.930 Euro auf dem Lohnzettel. In der Ausbildung nehmen Chemielaboranten je nach Ausbildungsjahr zwischen 1.073 Euro und 1.378 Euro brutto im Monat mit nach Hause.

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Die regionalen Unterschiede beim Gehalt sind erheblich. Während Chemielaboranten mit 10 Jahren Berufserfahrung in Rheinland-Pfalz auf durchschnittlich 3.940 Euro brutto monatlich kommen, landen in Thüringen nur 2.750 Euro in der Lohntüte. Männer verdienen 3.630 Euro, Frauen nur 3.370 Euro.

Große Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten zahlen deutlich höhere Gehälter als kleine Betriebe mit weniger als 100 Arbeitnehmern. Auch wirkt sich eine Tarifbindung des Arbeitgebers positiv auf das Einkommen auf – und umfasst in den meisten Fällen Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld, was in Betrieben ohne Tarifbindung weniger selbstverständlich ist.

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Was macht man als Chemielaborant?

Für Chemielaboranten ist das Labor ein zweites Wohnzimmer. Hier führen sie gemeinsam mit Chemikern Experimente durch, kalibrieren Laborgeräte, analysieren Proben und werten Daten aus. Ihr Ziel ist es, Stoffe und Präparate so weiterzuentwickeln, dass daraus Produkte für die chemische, die kosmetische oder die Lebensmittelindustrie werden. Am Ende kommt ihre Arbeit, sofern erfolgreich, den Endverbrauchern zugute.

Chemielaboranten arbeiten mit Pipetten, Büretten, Kolben, Messzylindern, Heizplatten, pH-Metern, Spektrophotometern, Zentrifugen, Mikroskopen, Gaschromatographen und Massenspektrometern. Und das sind noch längst nicht alle Geräte und Hilfsmittel, die im Labor auf ihren Einsatz warten. Technophob sollte also nicht sein, wer sich für den Berufsweg entscheidet.

Chemielaborant ist ein naturwissenschaftlich-chemischer Beruf. Alternativen in diesem Umfeld sind zum Beispiel Pharmakanten, Pharmazeutisch-technische Assistenten, Biotechnologen, Chemieingenieure, Lebensmitteltechnologen oder Umwelttechniker. Für manche Berufe ist ein Studium erforderlich, für andere eine Ausbildung.

Wie sind die Arbeitszeiten?

Die Arbeitszeiten von Chemielaboranten können je nach Arbeitsplatz und Tätigkeitsfeld variieren. In vielen Fällen arbeiten sie in regulären Arbeitszeiten während der Woche, üblicherweise von Montag bis Freitag. Es gibt jedoch auch Labore, in denen Schichtarbeit erforderlich ist, insbesondere wenn Prozesse oder Untersuchungen rund um die Uhr durchgeführt werden müssen.

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Ausbildung: Wie wird man Chemielaborant?

Die Ausbildung zum Chemielaboranten bzw. zur Chemielaborantin dauert mit 3,5 Jahren überdurchschnittlich lang. Sie ist dual aufgebaut, findet sowohl in der Berufsschule als auch im Ausbildungsbetrieb statt. Potenzielle Ausbildungsbetriebe sind Arzneimittel- und Kosmetikhersteller oder wissenschaftliche Institute.

Während ihrer Ausbildung führen die Chemielaboranten chemische Analysen durch, warten Laborgeräte, dokumentieren Versuchsergebnisse und entwickeln Analyseverfahren. Wichtig ist es, stets die geltenden Sicherheitsvorschriften und Qualitätsstandards einzuhalten.

Die Abschlussprüfung besteht aus zwei Teilen. Den ersten Teil legen die Azubis vor dem Ende des zweiten Lehrjahres ab, den zweiten Teil am Ende der Ausbildung. Eine Prüfungsaufgabe ist es, chemische Produkte herzustellen und zu charakterisieren. Das ist grundsätzlich machbar. Nach IHK-Angaben haben im Winter 2023/24 von allen Prüflingen 95,5 Prozent ihre Abschlussprüfung bestanden.

Voraussetzungen für eine Ausbildung

Eine bestimmte schulische Vorbildung setzen die Ausbildungsbetriebe nicht zwingend voraus. Jedoch verfügen die meisten Auszubildenden über das Abitur. Im Jahr 2022 hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 69 Prozent der neuen Azubis die Hochschulreife, 27 Prozent einen mittleren Bildungsabschluss und zwei Prozent einen Hauptschulabschluss (die restlichen zwei Prozent hatten keinen Abschluss oder eine andere Vorbildung).

Eine Bewerbung wird durch gute Schulnoten in naturwissenschaftlichen Fächern wie Chemie, Biologie und Physik sowie in Mathematik und Englisch aufgewertet. Darüber hinaus sind Soft Skills wie Sorgfalt, Präzision, Gewissenhaftigkeit oder Selbstständigkeit gute Argumente für Bewerber. Auch Englisch- sowie PC-Kenntnisse, etwa in Excel, Word und SAP, gewinnen für Chemielaboranten an Wert.

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Jobs und Stellenangebote für Chemielaboranten

Chemielaboranten finden quer durch die Industrie interessante Jobs und Stellenangebote. Einsatzmöglichkeiten gibt es etwa in der Chemie- und Pharmaindustrie, der Lebensmittelindustrie, Kosmetikindustrie und in Forschung und Entwicklung bei Hochschulen oder Instituten. Bekannte Arbeitgeber in Deutschland, die Chemielaboranten ausbilden und beschäftigen, sind beispielsweise Henkel, Beiersdorf, Bayer, BASF, Lanxess, Merck, Roche oder die Fraunhofer-Institute.

Die Chemie ist eine Schlüsselindustrie in Deutschland. Allerdings haben sich ihre Rahmenbedingungen – unter anderem durch gestiegene Energiepreise und fehlende Fachkräfte – in den zurückliegenden Jahren eher verschlechtert. Auf eine offene Stelle für Chamielaboranten kommen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Schnitt 4,3 Bewerber. Die berufsspezifische Arbeitslosenquote beträgt 1,7 Prozent (Stand: 2022). Noch sind die Aussichten, schnell eine Beschäftigung zu finden, für ausgebildete Fachkräfte sehr gut.

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Weiterbildung für Chemielaboranten

Attraktiv ist der Beruf auch, weil er eine breite Palette an Weiterbildungsmöglichkeiten offeriert. Denkbar sind etwa die Fortbildungen zum Industriemeister in der Fachrichtung Chemie, zum Staatlich geprüften Techniker, Technischen Fachwirt oder Synthesetechniker in der Chemie.

Auch ein Studium kommt grundsätzlich in Frage. Anknüpfungspunkte bieten Studiengänge wie Angewandte Chemie, Pharmazeutische Chemie, Lebensmittelchemie, Biochemie, Chemieingenieurwesen oder Life Science.

Beruf eignet sich für Sie, wenn…

  • Sie sich für Naturwissenschaften interessieren.
  • Ihnen Versuche und Experimente Spaß machen.
  • Sie introvertiert sind und gerne autonom arbeiten.

Beruf eignet sich NICHT für Sie, wenn Sie…

  • am liebsten draußen und gerne unterwegs sind.
  • leicht chaotisch veranlagt sind.
  • Chemie in der Schule gehasst haben.



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