Lehrer Aufgaben
Lehrer haben vormittags recht und nachmittags frei, lautet ein gängiges Klischee. Tatsächlich sind sie nach den Eltern oftmals die wichtigste Bezugsperson und haben Vorbildcharakter. Sie vermitteln nicht nur Wissen, sondern sind Ansprechpartner bei Problemen und leisten ganz nebenbei Erziehungsaufgaben. Die Tätigkeiten aller Lehrer auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, ist nicht ganz leicht. Größte Gemeinsamkeit: Sie bringen Schülern auf unterschiedlichste Art etwas bei. Der Alltag richtet sich stark danach, welches Fachgebiet, welche Schülergruppe, in welcher Schulform und in welchem Bundesland unterrichtet wird. Bildung im föderalen System der Bundesrepublik Deutschland ist nach wie vor Sache der einzelnen Länder. Daher zeigen sich insbesondere im letzten Punkt deutliche Unterschiede, auch bezüglich der angebotenen Schulformen.
Die Kultusministerien der Länder erstellen die genauen Inhalte der Lehrpläne, nach denen sich die Lehrer zu richten haben. In der methodischen und didaktischen Gestaltung dieser Inhalte sind die Lehrer allerdings frei. Wer an einer Förderschule tätig ist, hat es meist mit Kindern und Jugendlichen zu tun, die in ihrer emotionalen beziehungsweise geistigen Entwicklung beeinträchtigt sind. Hier sind Lehrer psychisch und pädagogisch noch einmal besonders gefordert.
Grundsätzlich haben Lehrer in den Schulferien unterrichtsfrei. Sie sind jedoch angehalten, sich regelmäßig weiterzubilden und dem weiteren Verlauf des Schuljahres entsprechend vorzubereiten. Hinzu kommen Schulkonferenzen und weitere Verpflichtungen. Da zu den Schulstunden auch noch das Korrigieren von Leistungstests, Haus- und Klassenarbeiten und Elternabende hinzukommen, hat ein Lehrer weitaus weniger Freizeit, als das Vorurteil es besagt. Dennoch bleiben vielen Lehrern noch genügend zeitliche Möglichkeiten, sich über den Beruf hinaus anderweitig zu betätigen.
Lehrer Jobs
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Lehrer Ausbildung
Wer als Lehrer arbeiten möchte, muss zwingend ein Studium absolvieren. Für den Unterricht am Gymnasium ist ein Studium an der Universität erforderlich. Studierende beenden ihr Studium hier mit dem ersten Staatsexamen oder zunehmend mit dem Master (Master of Education). Alternativ ist eine Ausbildung zum Lehrer an pädagogischen Hochschulen möglich, um später bis zur zehnten Klassenstufe unterrichten zu können. Wer sich auf die Fächer Musik, Sport oder Kunst spezialisiert hat, muss zudem eine gesonderte Aufnahmeprüfung ablegen.
Es folgt im Anschluss an das Studium ein anderthalb- bis zweijähriger praktischer Vorbereitungsdienst. Während dieses Referendariats lernen angehende Lehrer, eigenständig Unterricht vorzubereiten und zu halten. Am Ende des Referendariats schließen sie mit dem zweiten Staatsexamen ihre Lehrerausbildung ab. Die Dauer der Studiengänge variiert je nach angestrebter Schulform und anschließenden Einsatzmöglichkeiten: An den pädagogischen Hochschulen beträgt sie in der Regel mindestens sieben Semester, an den Universitäten mindestens acht Semester.
An Berufsschulen kommen inzwischen auch immer häufiger Fachleute aus der Praxis zum Einsatz. Als Quereinsteiger müssen sie eine entsprechende pädagogische Zusatzausbildung absolvieren. Mehr über den Seiteneinstieg als Lehrer erfahren Sie HIER. Neben den inhaltlichen Fachkenntnissen der entsprechenden Schulfächer (meist sind es zwei), auf die sich die Studenten spezialisiert haben, gibt es weitere Schwerpunkte des Studiums:
- Didaktik
- Erziehungswissenschaft
- Psychologie
Lehrer Gehalt
Was die Ausbildungsvergütung für die Auszubildenden ist, sind die Anwärterbezüge für die Referendare und Referendarinnen. Die angehenden Lehrer gehören einer bestimmten Besoldungsgruppe an. Diese richtet sich nach der Schulform: In A 12 befinden sich alle Referendare für das Grundschullehramt. Wer an einer Realschule ein Referendariat macht, findet sich in A 13 wieder und an Gymnasien und Berufsschulen sind Referendare in der Besoldungsgruppe A 13 + Zuschlag. Somit wirkt sich die Schulart, aber natürlich auch die Steuerklasse (verheiratet oder ledig) und das Bundesland auf das Gehalt für Referendare aus:
Konsequent am wenigsten verdienen Referendare, wenn sie im Bundesland Berlin ihren Vorbereitungsdienst antreten. Referendare der Primarstufe haben in Brandenburg und Sachsen die Nase vorn: Diese beiden Bundesländer zahlen mit 1.425 Euro beziehungsweise 1.427 Euro im Monat die höchsten Anwärterbezüge. Gleiches gilt auch für Referendare an Realschulen. Bei Gymnasien hingegen vergüten Nordrhein-Westfalen mit 1.469 Euro und Brandenburg mit 1.459 Euro derzeit am besten.
Auch nach dem Referendariat ist das Gehalt eines Lehrers tariflich festgelegt, sofern er nicht an einer Privatschule angestellt ist. Dabei hat jedes Bundesland seinen eigenen Tarifvertrag. Außerdem ergeben sich je nach Berufsstatus weitere Unterschiede. So hat ein Lehrer als Beamter netto mehr von seinem Bruttogehalt übrig als sein angestellter Kollege. Daher ist es schwer, eine pauschale Aussage über den Verdienst eines Lehrers zu treffen. Es lassen sich jedoch gewisse Spannen bezüglich des Bruttojahresgehaltes festhalten:
- Grundschullehrer verdienen im Jahr zwischen 36.000 und 52.000 Euro brutto
- Realschullehrer kommen auf 42.000 bis 58.000 Euro brutto pro Jahr
- Gymnasiallehrer erhalten zwischen 45.000 und 65.000 Euro als Jahresbrutto
Deutlich höhere Gehälter sind je nach Position – etwa als Schulleiter – möglich.
Arbeitgeber: Wer sucht Lehrer?
Grob lässt sich festhalten, dass Lehrer vorrangig an folgenden Bildungseinrichtungen tätig sind:
- Grundschulen
- Hauptschulen
- Realschulen
- Werkrealschulen
- Mittelschulen
- Gymnasien
- Berufsschulen
- Berufskollegs
- Sonder- und Förderschulen
- Privatschulen
An den allgemeinbildenden Schulen legen sie die Grundlagen aus den Bereichen Sprachen, Naturwissenschaft und Gesellschaft und vertiefen sie entsprechend. Hingegen stehen an den Berufsschulen eher die theoretischen Kenntnisse des jeweiligen Ausbildungsberufes im Vordergrund. Lehrer finden zudem Anstellung in Bildungseinrichtungen wie der Volkshochschule oder in Heimen und Internaten. Hinzu kommt die Möglichkeit, als Nachhilfelehrer auf selbständiger Basis zu arbeiten.
Lehrer Jobs: Karrierechancen + Aussichten
In vielen Bundesländern und an vielen Schulen herrscht derzeit Lehrermangel, insbesondere in ländlichen Regionen. Dieser existiert nicht zuletzt dadurch, dass sich etliche Lehrer in den Ruhestand verabschieden. Daher sind zahlreiche Stellen momentan nicht besetzt. Wer als Lehrer tätig sein möchte, hat also gute Chancen, einen Job zu bekommen – wenn auch nicht unbedingt direkt an seinem Heimatort. Denn häufig ist es so, dass sich ein Lehrer seinen Einsatzort nicht aussuchen kann.
Zentrale Schulbehörden der Länder erfassen freie Stellen und teilen freie Lehrer innerhalb des Bundeslandes nach sozialen Gesichtspunkten zu. Diese Zuteilung ist oftmals recht kompliziert und daher für Außenstehende schwer nachvollziehbar. Dies macht auch Schulwechsel nicht so einfach wie auf einem freien Arbeitsmarkt. Lehrer können aber auch bei Schulämtern oder anderen Bildungsbehörden selbst im Verwaltungsbereich oder in der Fortbildung arbeiten. Zudem bieten sich an Schulen für erfahrene Lehrer folgende Funktionsstellen:
- Fachbetreuer
- Fachberater
- Abteilungsleiter
- Stellvertretender Schulleiter
- Schulleiter
Bewerbung als Lehrer: Tipps + Vorlagen
Angehende Lehrer sollten eine Reihe von Fähigkeiten und Talenten mitbringen, denn die Arbeit mit Schülern ist häufig herausfordernd. Daher sollte sich jeder, der Lehrer werden möchte, bereits vor dem Studium nach folgenden Eigenschaften hinterfragen:
- Einfühlungsvermögen
- Interesse an Kindern und Jugendlichen
- Neugier
- Gute Ausdrucksweise
- Kreativität
- Geduld
- Analytische Fähigkeiten
- Breites Allgemeinwissen
- Kritikfähigkeit
- Konfliktfähigkeit
- Stressresistenz
- Teamfähigkeit
- Zeitmanagement
Gerade solche Soft Skills sollten Sie im Anschreiben der Bewerbung verdeutlichen. Sie lassen sich zum Beispiel folgendermaßen formulieren:
Bereits während meiner Referendariatszeit habe ich bemerkt, wie eine methodisch und didaktisch vielseitige Arbeit bei den Schülern zu unmittelbaren Lernerfolgen führt. Daher bin ich motiviert, jede Unterrichtsstunde aufs neue individuell und maßgeschneidert vorzubereiten.
Bei der Unterrichtsgestaltung hilft mir meine große Kreativität, die mich schon seit jeher ausgezeichnet hat. Auch mein Gespür für die Bedürfnisse der Schüler und meine Empathiefähigkeit sind für mich in diesem Zusammenhang ein wichtiger Faktor.
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