Anzeige
Ads_BA_AD('BS');
Anzeige
Ads_BA_AD('SKY');

Mittlere Reife: Diese Chancen haben Sie

Die Begriffe mittlere Reife und Realschulabschluss fallen oft gleichzeitig. Dabei sind sie nicht ganz deckungsgleich. Der Erwerb ist nämlich an vielen Schulformen möglich, nicht nur an der Realschule. Wir erklären, was mittlere Reife ist und worin sie sich vom Realschulabschluss unterscheidet. Außerdem: Welche Voraussetzungen an den Erwerb geknüpft sind, welche Chancen Sie damit haben und wie Sie die mittlere Reife nachholen können…



Mittlere Reife: Diese Chancen haben Sie

AnzeigeKarrierebibel Podcast Teaser

Bedeutung: Was ist mittlere Reife?

Die mittlere Reife ist ein allgemeinbildender Schulabschluss, den Schulabgänger mit Beendigung der 10. Klasse erwerben. Der Begriff mittlere Reife ist umgangssprachlich weit verbreitet. Allerdings ist Bildung Ländersache, und somit sind abhängig von den jeweiligen Bundesländern verschiedene Begriffe für den mittleren Schulabschluss gültig und gängig.

Wie nennt man den Abschluss nach der zehnten Klasse?

Die verschiedenen Schulabschlüsse können leicht Verwirrung verursachen, zumal manche Bezeichnungen parallel auftauchen. Deshalb gehen wir an dieser Stelle auf die verschiedenen Bezeichnungen ein. Die nachfolgende Liste zeigt, welcher Begriff in welchem Bundesland vorherrschend ist:

  • Fachoberschulreife
    Brandenburg, Nordrhein-Westfalen
  • Mittlerer Abschluss
    Hessen
  • Mittlerer Bildungsabschluss
    Saarland
  • Mittlere Reife
    Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern
  • Mittlerer Schulabschluss
    Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein
  • Qualifizierter Sekundarabschluss I
    Rheinland-Pfalz
  • Realschulabschluss
    Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen
  • Sekundarabschluss I
    Niedersachen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz
  • Werkrealschulabschluss
    Baden-Württemberg

Gemeint ist mit all den Namen jedoch immer ein gleichwertiger Schulabschluss.

Anzeige

Was gibt es für Schulabschlüsse?

In Deutschland können Schüler vier Schulabschlüsse machen:

  • Hauptschulabschluss
    Der Hauptschulabschluss bezeichnet den ersten allgemeinbildenden Schulabschluss, den Schüler nach der 9. oder 10. Klasse (je nach Bundesland) erwerben können. Alternative Bezeichnungen sind Sekundarabschluss I, Berufsbildungsreife, erweiterte Berufsbildungsreife oder auch nur Berufsreife.
  • Realschulabschluss
    Der Realschulabschluss ist je nach Bundesland auch als Werksrealschulabschluss, erweiterter Sekundarabschluss I, erweiterter Realschulabschluss, Fachoberschulreife oder mittlere Reife bekannt. Mit erfolgreichem Abschluss der zehnten Klasse erhalten ihn Schulabgänger.
  • Fachabitur
    Fachabitur ist der umgangssprachliche Begriff für die Fachhochschulreife. Diese erwerben Sie, wenn Sie die 12. Klasse eines Gymnasiums, Fachgymnasiums, einer Fachoberschule oder einer Berufsoberschule absolviert haben. Das ermöglicht Ihnen bereits den Zugang zu einigen (meist fachgebundenen) Studiengängen.
  • Abitur
    Mit dem Abitur haben Sie einen Schulabschluss, der die allgemeine Hochschulreife garantiert. Damit stehen Ihnen alle Hochschulen offen, Fachhochschulen ebenso wie Universitäten.

Erwerb der mittleren Reife

Früher war die mittlere Reife mit dem Realschulabschluss gleichbedeutend. Allerdings ist der Erwerb auch an anderen Schulformen möglich und im Rahmen des Berufsvorbereitungsjahres. Schüler können außerdem an folgenden Schulen die mittlere Reife machen:

  • Gymnasien
  • Gesamtschulen
  • Sekundarschulen
  • Hauptschulen
  • Förderschulen
  • Berufsschulen
  • Berufsfachschulen
  • Kollegschulen (in Nordrhein-Westfalen)

Hauptschüler und Schüler in Mittelschulen können die mittlere Reife erwerben, sofern sie ein zehntes Schuljahr nebst speziellen Prüfungen absolvieren (Typ B). Schüler an Gymnasien erwerben ihn in einigen Bundesländern mit dem Versetzungszeugnis in die 11. Klasse. In einigen Fällen kann aber auch eine separate Prüfung zum Erwerb notwendig sein.

Voraussetzungen für die mittlere Reife

Wer die Schule mit mittlerer Reife abschließen will, muss entsprechende Noten vorlegen. Die geringsten Anforderungen bestehen, wenn Sie nach der Realschule keinen höher qualifizierten Schulabschluss planen: In dem Fall sollten Sie wenigstens mit „ausreichend“ und in zwei Fächern mit „befriedigend“ abschneiden. Falls Sie die Prüfung am Ende des 10. Realschuljahres nicht bestehen, erwerben Sie den erweiterten Hauptschulabschluss.

Bedenken sollten Sie allerdings, dass dies das Zeugnis ist, mit dem Sie sich um einen Ausbildungsplatz bewerben. Überall eher mittelmäßige Noten hinterlassen einen wenig engagierten Eindruck. Sollten Sie außerdem aufs Gymnasium wechseln wollen, dann brauchen Sie mindestens ein „befriedigend“ – schlechtere Noten lassen sich bis zu einem gewissen Umfang mit besseren Noten ausgleichen.

Anzeige
Jetzt Karrierebibel Insider werden + Vorteile sichern!
Kostenlose News, frische Impulse für den Erfolg sowie geniale Deals mit satten Rabatten – exklusiv nur für Insider! Jetzt Newsletter holen...

Mit der Anmeldung zum Newsletter gibt es in den kommenden 4 Tagen täglich eine neue Folge unserer exklusiven Video-Serie zum Kennenlernen. Danach folgt unser regulärer Newsletter mit wertvollen Karrieretipps, Impulsen sowie exklusiven Deals und Rabatten. Die Einwilligung zum Empfang kann jederzeit widerrufen werden. Dazu gibt es am Ende jeder Mail einen Abmeldelink. Die Angabe des Vornamens ist freiwillig und dient zur Personalisierung. Die Anmeldedaten, deren Protokollierung, der Versand und eine Auswertung des Leseverhaltens werden über Klick-Tipp verarbeitet. Mehr Infos dazu findest du in unserer Datenschutzerklärung.

Mittlere Reife durch Ausbildung

Die mittlere Reife beziehungsweise den Realschulabschluss können Sie auch im Rahmen einer Ausbildung erlangen. Das Ganze nennt sich dann „9+3-Modell“ und bedeutet Folgendes: Neun Schuljahre (Grundschule inklusive weiterführender Schule) plus drei Jahre Berufsausbildung.

Voraussetzungen dafür, dass Ihnen nachträglich die mittlere Reife zuerkannt wird, sind mindestens befriedigende Noten und notwendige Englischkenntnisse. Auch hier gelten wieder ländertypische Besonderheiten: Mit einer Berufsschulabschlussnote von mindestens 2,5 können Sie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen zusätzlich eine Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erhalten.

Mittlere Reife nachholen

Außerdem lässt sich im Rahmen des zweiten Bildungswegs die mittlere Reife nachholen. Das geht beispielsweise an Abendschulen – Abendrealschulen oder Abendgymnasien – die den Unterricht abends berufsbegleitend anbieten. Auch an Volkshochschulen (VHS) ist das möglich: Es gibt VHS-Kurse, welche die Inhalte typischer Schulfächer vertiefen – die Abschlussprüfungen finden dann meist extern statt (Externenprüfung genannt).

Vormittags innerhalb eines Jahres können Sie beispielsweise bei der VHS Osnabrücker Land den Sekundarabschluss I beziehungsweise den erweiterten Sekundarabschluss I nachmachen. Die genaue Dauer hängt davon ab, ob der Unterricht in Teilzeit oder Vollzeit stattfindet. Interessenten müssen sich bei den diversen Anbietern erkundigen. Interessant sind diese Optionen für Schulabbrecher und Schulabgänger, die zwar die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben (neun bis zehn Schuljahre), aber kein Abschlusszeugnis vorweisen können, da sie die Versetzung in die nächste Klasse nicht geschafft hätten.

Anzeige

Erfolgreich mit mittlerer Reife: Braucht es immer ein Studium?

Erst Abitur mit Bestnoten, dann ein gutes Studium und im Anschluss in einen gut bezahlten Beruf einsteigen: Diese Vorstellung gilt als Nonplusultra für den Werdegang von Schülern und den Start ins Berufsleben. Das Studium bringt die größten Chancen und verspricht statistisch die besten Verdienstmöglichkeiten.

Und fairerweise sei gesagt, dass ein abgeschlossenes Studium einige Türen öffnen kann, die mit mittlerer Reife möglicherweise verschlossen bleiben. Denn manche Tätigkeiten erfordern einen Studienabschluss, einige Arbeitgeber bevorzugen Hochschulabsolventen. Zu behaupten, mit mittlerer Reife könnten Sie nicht erfolgreich sein, ist jedoch falsch. Für den beruflichen Weg nach der Schule stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung, die alle zum Erfolg führen können:

Ausbildung

Viele entscheiden sich für eine Ausbildung, sammeln Berufserfahrung und entwickeln von dort aus ihre Karriere. Wer sich gut macht, kann im Unternehmen aufsteigen, zur Führungskraft werden und wichtige Funktionen übernehmen – auch ohne Studium.

Daneben gibt es Menschen, die sich vor allem in ihrem Gebiet weiterentwickeln wollen und weniger an Führungsaufgaben interessiert sind. Sie verfolgen einen eher horizontalen Karriereplan und werden zum Experten auf ihrem Gebiet. Ebenfalls sehr beliebt mit mittlerer Reife sind handwerkliche Berufe.

Fachabitur/Abitur

Zusätzlich können Sie nach der mittleren Reife auch Ihre schulische Ausbildung noch weiterführen und beispielsweise eine kaufmännische Berufsschule besuchen. So erwerben Sie Ihr Fachabitur und können – falls dies erwünscht ist – noch ein Studium nachholen. Ansonsten ist es aber auch eine gute Grundlage, um in einem kaufmännischen Beruf tätig zu werden und bereits einiges an Wissen und Erfahrung mitzubringen.

Oder Sie holen Ihr Abitur an einem Abendgymnasium nach. Das lohnt sich vor allem dann, wenn Sie sich sicher sind, dass Sie studieren wollen. Sie unterliegen dann – von Fächern mit Numerus clausus abgesehen – keinerlei Beschränkungen und können frei entscheiden, ob Sie an einer Fachhochschule oder Universität studieren.

Weiterbildung

Eine Weiterbildung muss nicht unbedingt in schulischer Hinsicht erfolgen: Ebenso gut können Sie eine Aufstiegsfortbildung absolvieren. Die führt – je nach vorheriger Ausbildung – beispielsweise zum Meister, Techniker oder Fachwirt.

Dies eröffnet Ihnen nicht nur Stellen mit besserem Gehalt, sondern kann der Grundstein für eine Selbstständigkeit mit eigenem Unternehmen sein.

Vorteile mit mittlerer Reife

Abitur und Studium gelten vielen als beste Voraussetzungen, um auf das Berufsleben vorbereitet zu sein. Doch auch die mittlere Reife hat einige Vorzüge, die Sie nicht ignorieren sollten. Das nimmt einigen Druck von den Schultern vieler Schüler, denen regelrecht eingeredet wird, dass auf jeden Fall das Abitur erreicht werden muss. Da kann es gut tun, sich vor Augen zu führen, welche Vorteile die mittlere Reife mitbringt:

  • Viele unbesetzte Ausbildungsplätze

    Seit Jahren steigen die Zahlen der Studenten, jeder will an die Universität. Auf der anderen Seite bleiben jedes Jahr viele Ausbildungsplätze unbesetzt, weil es nicht genügend passende Bewerber für diese Positionen gibt. Die mittlere Reife mit guten Noten ist daher eine optimale Voraussetzung, um ohne größere Probleme eine Lehrstelle in dem Beruf zu finden, den Sie anstreben. Statt ewiger Suche und unzähligen Absagen kann es im besten Fall beim Wunscharbeitgeber klappen.

  • Früherer Einstieg in den Beruf

    Erst Abitur, dann das Studium, eventuell sogar noch Wartesemester und im Anschluss noch einen Master. Mitte bis Ende Zwanzig ist ein normaler Einstiegsalter in den Beruf, wenn zunächst die Universität abgeschlossen wird. Wer nach der mittleren Reife sofort eine Ausbildung macht, kann zu diesem Zeitpunkt bereits einige Jahre im Beruf sein, sich einen guten Ruf erarbeiten und sogar bereits die erste Beförderung oder Weiterbildung hinter sich haben, um noch weiter aufzusteigen. Zudem bedeutet der frühere Einstieg, dass Sie bereits eher mit dem Geldverdienen anfangen können.

  • Gute Chancen auf Übernahme

    Nach dem Studium geht es für Absolventen auf den offenen Arbeitsmarkt, nur wenige Ausnahmen haben das Glück, schon Fuß in einem Unternehmen gefasst zu haben. Machen Sie nach der mittleren Reife hingegen eine Ausbildung, können Sie direkt im Anschluss übernommen werden. Keine lästigen Bewerbungen, keine Lücken im Lebenslauf, bessere Planungsmöglichkeiten für die Zukunft. Läuft es richtig gut, bekommen Sie sogar gleich einen unbefristeten Vertrag. Somit müssen Sie sich nicht von einer Befristung zur nächsten hangeln, was leider für auch nach einem Studium für viele zur Realität zählt.

  • Größerer Anteil an Praxis

    Der wahrscheinlich häufigste Kritikpunkt an einem Studium im Vergleich zur Ausbildung ist die fehlende Praxis. Die Wissensvermittlung findet fast ausschließlich in der Theorie statt, praktische Anwendung gehört nur selten zum Lehrplan. Nach dem Abschluss muss dann im Job erst einmal gelernt werden, das Wissen im Berufsalltag wirklich zu nutzen. Auch ist der hohe Theorieanteil nicht für jeden geeignet, manche brauchen mehr Praxis. Natürlich gehört die Theorie auch bei einer Ausbildung mit mittlerer Reife dazu, allerdings steht hier die Praxis im Vordergrund und Sie werden direkt im Betrieb ausgebildet.

Was andere Leser dazu gelesen haben

[Bildnachweis: Vectorium by Shutterstock.com]

Nutzen Sie unsere kostenlosen Webinare!

Webinar Jobwechsel Platz Sichern Webinar Gehalt Platz Sichern
Weiter zur Startseite