Definition: Was ist berufliche Weiterbildung?
Berufliche Weiterbildung umfasst alle Formen des organisierten Lernens, mit denen Sie Ihre bereits erworbenen Kenntnisse aus einer beruflichen Vor- oder Ausbildung erweitern. Die vermittelten Fähigkeiten vertiefen und ergänzen das professionelle Profil und erweitern Qualifikationen.
Eine berufliche Weiterbildung ist ein Zusatz zur Ausbildung und eine Form der Spezialisierung. Für Unternehmen und Arbeitnehmer sind sie ein wichtiger Erfolgsfaktor: Mitarbeiter vergrößern ihr Know-how und werden gezielt auf neue Aufgaben oder Herausforderungen im Job vorbereitet.
Weiterbildung macht erfolgreicher
Umfragen bestätigen: Rund 80 Prozent der Personaler sehen in Weiterbildungen einen Anlass für eine Gehaltserhöhung oder Beförderung. Wichtig ist jedoch die Eigeninitiative der Mitarbeiter: Sie müssen selbst in die berufliche Weiterbildung und ihre Berufsziele investieren wollen.
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4 Arten beruflicher Weiterbildung
Die berufliche Weiterbildung ist nicht an eine bestimmte Form gebunden. Sie können Weiterbildungsmöglichkeiten wählen, die zu Ihren Erwartungen, Zielen und der individuellen Situation passen. Das sind die 4 Arten der Weiterbildung im Überblick:
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Weiterbildung über Kurse
Kurse oder Seminare als Präsenzveranstaltung sind der Klassiker zur beruflichen Weiterbildung. Experten vermitteln den Teilnehmern an festen Terminen Wissen und Fähigkeiten. Anbieter sind spezielle Weiterbildungseinrichtungen. Kurse gibt es auch als Mischform in Kombination mit E-Learning.
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Weiterbildung online
Immer beliebter sind Online-Weiterbildungen. Über digitale Seminare, virtuelle Lernangebote, Videokonferenzen und eBooks findet die Wissensvermittlung über das Internet statt. Die Teilnahme ist zeitlich flexibel und ortsunabhängig.
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Weiterbildung im Job
Das „Training on the job“ erfolgt direkt am Arbeitsplatz. Mitarbeiter übernehmen neue Aufgaben. Durch Unterstützung und Einarbeitung eignen sie sich zusätzliche Qualifikationen an. Teilweise wird die Weiterbildung im Job von externen Experten begleitet.
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Weiterbildung in Eigenregie
Durch Bücher, Informationen und Übungen bauen Sie im Selbststudium Fähigkeiten und Qualifikation auf. Der Nachteil: Es gibt keine offizielle Bestätigung oder einen Nachweis über neue Kompetenzen. Sie müssen durch Leistung und Ergebnisse zeigen, was Sie gelernt haben.
Kurse: Diese beruflichen Weiterbildungen sind gefragt
Eine Weiterbildung soll vor allem beruflich weiterbringen. Hierbei sind einige Qualifikationen aktuell bei Arbeitgebern besonders gefragt. Dazu gehören:
- Buchhaltung
- Change Management
- Handelsfachwirt/in
- Industriemeister/in
- Lohn- und Gehaltsabrechnung
- Pflegedienstleitung (PDL)
- Projektmanagement
- Staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in
Beispiele: Welche Weiterbildungen gibt es?
Es gibt inzwischen zahlreiche Anbieter und Angebote zur beruflichen Weiterbildung. Die entscheidende Frage ist: Welche bringen Sie wirklich weiter? Neben den vermittelten Fähigkeiten sollten Kenntnisse, Nachweise sowie ein möglicher Abschluss offiziell anerkannt sein.
Diese Angebote und Kurse helfen Ihrer Karriere auf die Sprünge:
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Weiterbildung durch IHK Seminare
Das bekannteste Angebot sind Weiterbildungen der Industrie- und Handelskammern (IHK). Diese sind in Deutschland in allen Branchen anerkannt und praxisnah aufgebaut. Mit Abschluss erhalten Sie ein IHK-Zertifikat.
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Weiterbildung durch das Arbeitsamt
Arbeitsamt und Jobcenter fördern die berufliche Weiterbildung. Der Service umfasst Informationen und Vermittlung passender Maßnahmen. Vereinbaren Sie einen Termin oder suchen Sie Weiterbildungen in den Portalen Kursnet oder mein NOW.
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Wissenschaftliche Zertifikate
Wissenschaftliche Zertifikatskurse vermitteln Teilnehmern akademisches Wissen zu speziell ausgewählten Themen. Sie tauchen tief in ein Thema ein, ohne ein komplettes Studium zu absolvieren. Zertifikatskurse können, müssen aber nicht berufsbezogen sein.
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Unternehmensinterne Weiterbildungen
Unternehmen führen Weiterbildungen durch, die auf Bedürfnisse und Anforderungen im Betrieb zugeschnitten sind. Planen Sie eine langfristige Karriere bei Ihrem Arbeitgeber, schaffen Sie damit beste Voraussetzungen. Andere Arbeitgeber erkennen die Zertifikate jedoch häufig nicht an.
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Kurse der Berufsverbände
Weiterbildungen der Berufsverbände werden in der jeweiligen Branche anerkannt. Die Kurse vermitteln umfangreiches Fachwissen und punkten mit starker Branchenorientierung. Für den Erwerb völlig neuer Kompetenzen und Fähigkeiten sind solche Kurse aber nur bedingt zu empfehlen.
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Micro-Degrees
Micro-Degrees sind Miniabschlüsse, die meist online absolviert werden – teils kostenlos über Webinare oder Online-Kurse. Auch VHS-Kurse können dazu gehören.
Übersicht der bekanntesten Anbieter
In Deutschland gibt es zahlreiche Anbieter für berufliche Weiterbildung. Unsere Übersicht zeigt die 15 größten und bekanntesten Anbieter für Kurse – die Liste ist keine Wertung, sondern alphabetisch geordnet:
- Alfatraining
- Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW)
- Haufe Akademie
- Institut für berufliche Bildung (IBB)
- Industrie- und Handelskammer (IHK)
- Institut für Lernsysteme (ILS)
- IU Akademie
- Lecturio
- OneCareer
- Randstad Akademie
- Studiengemeinschaft Darmstadt (SGD)
- TA Bildungszentrum
- TÜV
- Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA)
- Wirtschafts- und Bildungsservice (WBS)
Kosten für berufliche Weiterbildung
Berufliche Weiterbildung ist wichtig, aber nicht günstig. Je nach Kurs, Dauer und Qualifikation zahlen Sie mehrere 100 bis einige 1000 Euro. Eine Investition in Ihre berufliche Zukunft, die aber auch finanziert werden muss. Hier gibt es mehrere Optionen:
- Finanzierung durch den Arbeitgeber
Bezahlt der Arbeitgeber die Weiterbildung, verlangt er dafür oft eine vertragliche Verpflichtung, die den Mitarbeiter danach mindestens 2-3 Jahre an das Unternehmen bindet. - Finanzierung durch den Mitarbeiter
Zahlen Mitarbeiter die Kurse aus eigener Tasche, brauchen Sie dafür entweder Rücklagen oder einen Bildungskredit. Teilweise gibt es bezahlten Bildungsurlaub zu Weiterbildungszwecken.
Förderung für berufliche Weiterbildung
Eine Förderung durch Zuschüsse und andere Mittel hilft, die berufliche Weiterbildung zu finanzieren. Ob Sie Anspruch haben, hängt von der Berufstätigkeit, Ihrem Einkommen und anderen Kriterien ab. Diese Förderung gibt es:
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Bildungsgutschein
Die Bundesagentur für Arbeit und das Jobcenter fördern eine berufliche Weiterbildung mittels Bildungsgutschein. Der Bildungsgutschein übernimmt Lehrgangs-, Fahrt- und Übernachtungskosten oder Kosten für die Kinderbetreuung. Die Förderung ist eine Kann-Leistung und liegt im Ermessen des Sachbearbeiters.
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Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein
Eine weitere Förderung der Arbeitsagentur ist der Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS). Er unterstützt Coachings oder Qualifizierungsmaßnahmen zur Wiedereingliederung sowie Fortbildungen, die Sie beruflich weiterbringen.
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Aufstiegs-Bafög
Das Aufstiegs-Bafög richtet sich an Handwerker und Fachkräfte, die sich zu Handwerks- oder Industriemeistern (siehe: Meister-Bafög), Technikern, Betriebswirten oder staatlich geprüften Erziehern fortbilden. Bis zu 15.000 Euro sind je zur Hälfte als staatliche Förderung und als zinsgünstiges Darlehen der KfW möglich.
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Begabtenförderung
Das Weiterbildungsstipendium der „Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung“ unterstützt junge Talente, die nach der Ausbildung durchstarten wollen. Gefördert werden bei einem sehr guten Abschluss Kurse zu beruflichen Qualifikationen, zu fachübergreifenden Kompetenzen oder zur Vorbereitung auf Prüfungen einer Aufstiegsfortbildung.
Berufliche Weiterbildung: Seriöse Anbieter erkennen
Mit Angeboten der IHK sind Sie auf der sicheren Seite. Allerdings gibt es bei privaten Weiterbildungen auch unseriöse Anbieter. Damit Sie darauf nicht hereinfallen, sollten Sie auf folgende Warnzeichen achten:
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Niedrige Preise
Qualifizierte und kompetent durchgeführte Weiterbildungen haben ihren (teilweise hohen) Preis. Bei viel zu günstigen Angeboten sollten Sie misstrauisch werden. Wer nur einen Bruchteil des sonst üblichen Preises verlangt, bietet vielleicht auch nur wenig.
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Fehlende Referenzen
Ein seriöser Weiterbildungsanbieter wirbt mit Referenzen, Aussagen und Beurteilungen von ehemaligen Absolventen und Seminarteilnehmern. Sind die nicht vorhanden, hat das womöglich einen Grund.
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Fehlerhafte Unterlagen
Ein Tippfehler kommt auch bei den besten Weiterbildungen vor. Sind aber schon die Werbematerialien und andere Unterlagen voller Fehler, sollten die Alarmglocken schrillen.
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Erster Eindruck
Schon der erste Eindruck sollte stimmen. Welches Gefühl haben Sie bei einem ersten Beratungsgespräch? Ein negativer Eindruck entsteht nicht grundlos.
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Schlechte Bewertungen
Finden Sie bei Ihrer Recherche im Internet hauptsächlich schlechte Bewertungen des Anbieters, sollten Sie kritisch nachhorchen oder gleich die Finger davon lassen. Achten Sie auf das Erstellungsdatum. So wissen Sie, wie aktuell die Erfahrungsberichte sind.
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Kein Konzept
Seriöse und qualifizierte Weiterbildungen beruhen auf einem schlüssigen und fachlichen Konzept, das bereits in den Werbe- und Informationsunterlagen erklärt werden sollte. Fehlt ein solches Konzept, verschwenden Sie bei der Weiterbildung vermutlich Zeit und Geld.
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Wenig Inhalt
Zum Standard jedes Weiterbildungsangebotes gehört es, die Themen und Lehrpläne im Vorfeld (zumindest als Übersicht) einzusehen. Lernen Sie wirklich das, was Sie wollen? Die Inhalte sollten in einem guten Verhältnis zu Preis und Leistung stehen.
Achtung: Ein einzelnes Warnzeichen muss noch nichts bedeuten. Häufen sich die Anzeichen aber, sollten Sie lieber einen anderen Anbieter suchen!
Nützliche Infos zur Weiterbildung
Weiterbildung lohnt sich. Studien belegen: Jedes Jahr zusätzliche Bildung bringt später ein Gehaltsplus von 5 Prozent. Ein Beschäftigter, der insgesamt 16 Jahre in seine Bildung investiert hat, hat über das gesamte Erwerbsleben hinweg im Schnitt ein um 25 Prozent höheres Einkommen als jemand, der das Bildungssystem nach elf Jahren verlassen hat. Experten sprechen in dem Zusammenhang vom „Mincer-Koeffizient“ oder von der „Bildungsrendite“.
Mit Zusatzqualifikationen im Lebenslauf können Bewerber enorm punkten. 87 Prozent der Personaler sagten bei einer TNS-Infratest-Studie, Weiterbildung fördert den beruflichen Aufstieg. Für 78 Prozent war sie Anlass für eine Gehaltserhöhung – mit einer Einschränkung: Entscheidend sei die Eigeninitiative! Die Bewerber müssen selbst in sich und ihre Weiterbildung investiert haben.
Wer einen kompletten beruflichen Neustart anstrebt, dessen bisheriger Lebenslauf passt kaum zum neuen Job. Umso wichtiger sind dann Weiterbildungen! Sie belegen, dass Sie erforderliche Fähigkeiten für den angestrebten Beruf mitbringen (siehe: Quereinsteiger Berufe). Oft reichen hierfür schon Weiterbildung Kurse von 2-6 Wochen.
Für viele Weiterbildungen gibt es eine staatliche Förderung. Der Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) vom Jobcenter finanziert Weiterbildungen und „Maßnahmen zur beruflichen Eingliederung“ – zum Beispiel Fortbildungen oder Bewerbungscoaching. Ebenso gibt es Meister-Bafög und sogar bezahlten Bildungsurlaub.
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