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Berufsbegleitendes Masterstudium: Kosten, Dauer, Tipps

Gesellschaftlicher Wandel und höhere Ansprüche auf dem Arbeitsmarkt führen dazu, dass lebenslanges Lernen für viele Arbeitnehmer bereits eine Selbstverständlichkeit ist. Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind zahlreich, ein berufsbegleitendes Masterstudium ist eine davon. Es gibt Ihnen die Chance, sich akademisch weiterzubilden und Qualifikationen für neue Aufgaben zu erwerben. Dabei gibt es eine Vielzahl von Bildungseinrichtungen, die Ihnen bei Ihrer beruflichen Weiterentwicklung behilflich sind. Was Interessierte über die Organisation des Studiums wissen müssen, welche Voraussetzungen es gibt, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen und wie das Ganze finanzierbar ist, erfahren Sie hier…



Berufsbegleitendes Masterstudium: Kosten, Dauer, Tipps

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Berufsbegleitendes Masterstudium: Was ist das?

Der Regelfall ist die Hochschule, die Schulabgänger aufnimmt, um sie akademisch auszubilden. Mit Abschluss des Studiums an der Universität oder Fachhochschule sieht der Absolvent die Hochschule meist nie wieder von innen. In diesem Fall haben die Studierenden von Anfang an den Masterabschluss als Ziel gehabt und das Studium als Präsenzstudium absolviert.

Aber nicht alle Studierenden absolvieren das Masterstudium im Anschluss an ihren Bachelorabschluss. Daher ermöglichen immer mehr Hochschulen Arbeitnehmern Weiterbildungen in Form eines berufsbegleitenden Masterstudiums. In diesem Fall ist es ein postgraduales Studium, bei dem Arbeitgeber zumeist nach zweijähriger Berufstätigkeit erneut in den Hochschulbetrieb zurückkehren.

Ein berufsbegleitendes Masterstudium können Sie auf unterschiedliche Arten absolvieren:

  • Teilzeitstudium: Sie besuchen reguläre Seminare an der Hochschule bei reduzierter Arbeitszeit. Die Prüfungs- und Lernzeiten sind weitestgehend festgelegt.
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  • Wochenend- oder Abendstudium: Sie arbeiten ganz normal und verlegen das Studium in Ihre Freizeit. In dieser Form haben Sie mehrfache Veranstaltungen nach Feierabend und teilweise zusätzlich am Wochenende, meist samstags.
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  • Fernstudium: Sie lernen völlig eigenständig bei freier Zeiteinteilung. Bei dieser Form des begrufsbegleitenden Studiums haben Sie keine Präsenzpflicht, allerdings auch keinen Austausch mit Kommilitonen.
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So ganz trennscharf werden die Begrifflichkeiten häufig nicht verwendet, oftmals steht Fernstudium mit Abendstudium in direkter Konkurrenz – dabei muss ein Fernstudium längst nicht ausschließlich am Abend stattfinden. Umgekehrt kann ein Wochenend- oder Abendstudium an der Hochschule im selben Ort absolviert werden.

Der Vorteil eines Fernstudiums liegt darin, dass auch Arbeitnehmer mit Schichtarbeit ein berufsbegleitendes Studium absolvieren kann. Während hingegen beim Teilzeitzustudium und beim Wochenend- oder Abendstudium die festen Präsenzzeiten mit den Arbeitszeiten im Schichtdienst vermutlich kollidieren.

Oftmals ist das berufsbegleitende Masterstudium in Mischformen organisiert, das heißt, es gibt Präsenzzeiten und Phasen, in denen Sie eigenständig lernen. Das eigenständige Lernen kann mit klassischen Lernmaterialien wie früher im Fernstudium üblich geschehen oder als Blended Learning, also unter Zuhilfenahme von Onlineportalen.

Berufsbegleitendes Masterstudium: Was Sie beachten müssen

Die Gestaltung als berufsbegleitendes Masterstudium ist bei Arbeitnehmern recht beliebt. Zum einen aus finanziellen Gründen: Die wenigsten Arbeitnehmer können sich ein Vollzeit-Studium leisten, denn die laufenden Kosten für Miete, Lebenshaltung und dergleichen bleiben bestehen.

Zum anderen hat ein berufsbegleitendes Masterstudium den Vorteil, dass Sie den Kontakt zum Unternehmen und Kollegium halten und an Entwicklungen teilhaben. Nicht unterschätzen sollten Sie bei alledem den Aufwand eines berufsbegleitenden Masterstudiums.

Wer weiterhin Vollzeit arbeitet, muss mit 12-Stunden-Tagen rechnen. Und ganz allgemein brauchen Sie ein gehöriges Maß an Ausdauer, Disziplin und Selbstmanagement. Um das aufbringen zu können, sollten Sie sich überlegen, welche Studienform für Sie angesichts Ihrer persönlichen Voraussetzungen geeignet ist.

  • Legen Sie Wert auf Präsenzzeiten mit Dozenten vor Ort und Austausch mit den Kommilitonen untereinander?
  • Oder können Sie darauf verzichten und wollen lieber in Eigenregie Lernmaterialien durcharbeiten?
  • Können Sie überhaupt Ihre Arbeitszeiten so gestalten, dass Sie frei zwischen den Studienvarianten wählen können?
  • Welche Studienangebote gibt es in Ihrer Nähe?

Je nach Ausgangslage können Sie ein berufsbegleitendes Masterstudium nur als Fernstudium oder nur als Abendstudium absolvieren. Damit Sie es erfolgreich abschließen, müssen Sie sich mit den jeweiligen persönlichen und formalen Voraussetzungen auseinandersetzen.

Formale Voraussetzungen sind häufig ein bereits abgeschlossenes Hochschulstudium und einschlägige Berufserfahrung nicht unter einem Jahr.

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Berufsbegleitendes Masterstudium: Genauso anerkannt wie Vollzeitstudium

In Zeiten, in denen die Herkunft eines Abschlusses durch einen Vermerk sichtbar war, konnte es noch passieren, dass ein Arbeitgeber unterschied zwischen Fachhochschule und Universität. Durch die Umstellung im Zuge des Bologna-Prozesses sind die Abschlüsse an den Hochschulen aneinander angeglichen worden.

Wo Sie Ihren Master of Arts oder Science erworben haben, spielt nun keine Rolle mehr, Ihre Abschlüsse werden international anerkannt. Für Ihr berufsbegleitendes Masterstudium ist höchstens von Bedeutung, dass Ihr Studiengang akkreditiert wurde. So können Sie sich sicher sein, dass Ihr Abschluss anerkannt wird, denn er wurde auf Qualität geprüft.

Eine Akkreditierung können Sie an den entsprechenden Logos mit Hinweis auf Akkreditierung erkennen oder bei der Stiftung zur Akkreditierung von Studiengängen unter akkreditierungsrat.de überprüfen.

Mit Erwerb eines Mastergrades sind Sie außerdem promotionsberechtigt.

Berufsbegleitendes Masterstudium: Schwerpunkt bei Studienfächern

Das Studienangebot bei einem berufsbegleitendem Masterstudium ist nicht dasselbe wie für Schulabgänger, die ein grundständiges Studium absolvieren. Wer neben der Arbeit einen weiteren Studienabschluss erwirbt, hat eine deutlich eingeschränktere Auswahl.

Der Schwerpunkt des Studienangebotes liegt derzeit überwiegend bei den Wirtschaftswissenschaften, allerdings kommen zunehmend andere Studiengänge hinzu, beispielsweise im Pflege- und Gesundheitswesen, aber auch sozialwissenschaftlichen Bereiche.

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Berufsbegleitendes Masterstudium: Dauer und Kosten

Dauer und Kosten eines berufsbegleitenden Masterstudiums können schwanken, abhängig von Ihren persönlichen Voraussetzungen und der gewählten Hochschule. In der Regel ist ein berufsbegleitendes Masterstudium kostenpflichtig und wird mit zwei Jahren Studiendauer veranschlagt.

Hier gilt die Faustregel, dass öffentliche Hochschulen häufig günstiger sind als private, allerdings ist dies vor allem davon abhängig, ob die Hochschule noch Unterstützung aus öffentlichen Mitteln erhält.

Drei Beispiele

Folgende Beispiele sind jeweils Stand Dezember 2017:

Wer Human Resource Management an der Akademie der Ruhr-Universität studieren möchte, sollte vier Semester für das Studium einplanen.

In Abendveranstaltungen wird dort das Wissen in Vorlesungen, Workshops und Verhaltenstrainings vermittelt. Die Studierenden haben eine Mischung aus Präsenzzeiten, in denen der Austausch mit anderen möglich ist, und eigenständigem Lernen. Die Teilnahmegebühr beträgt 15.900 Euro und ist in Raten bezahlbar.

Ein berufsbegleitendes Masterstudium im Digital Media Management und Online Marketing der Steinbeis-Hochschule dauert ebenfalls vier Semester, findet allerdings an zwei verschiedenen Orten statt. Interessenten müssen für diesen akkreditierten Studiengang 20.900 Euro berappen.

Wer hingegen ein berufsbegleitendes Masterstudium in Kindheits- und Sozialwissenschaften per Fernstudium an der Hochschule Koblenz studieren möchte, zahlt 1.350 Euro pro Semester zuzüglich eines Sozialbeitrags von 105 Euro und einer Chipkarte für 15 Euro. Die Regelstudiendauer beträgt hier ebenfalls vier Semester.

Neben den Studiengebühren sollten Bildungshungrige ebenfalls immer einplanen:

  • Kosten für Lern- und Arbeitsmaterialien
  • Spritkosten bei Reisen zum Veranstaltungsort, eventuell Übernachtungskosten
  • Zusätzliche Prüfungsgebühren
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Berufsbegleitendes Masterstudium: Finanzierungsmöglichkeiten

Die Finanzierungsfrage ist für viele Studierende vermutlich die entscheidende Frage. Wer ein berufsbegleitendes Masterstudium anstrebt, kann prinzipiell seinen Arbeitgeber um Unterstützung bitten. Es besteht jedoch kein Anspruch auf finanzielle Unterstützung.

Vielmehr unterstützen viele Arbeitnehmer, indem sie…

  • bei der Organisation rund um den Arbeitsalltag helfen,
  • berufliche Entwicklungsperspektiven in Aussicht stellen oder
  • zeitlich unterstützen, beispielsweise selbst in Sperrzeiten Urlaub gewähren.

Befragungen zufolge fördern 39 Prozent aller Arbeitgeber jedoch die Fortbildungsbemühungen ihrer Arbeitnehmer finanziell, so dass eine Anfrage zumindest einen Versuch wert ist. Das kann von der Übernahme der Kosten für Lernmaterialien oder Spritkosten bis hin zur kompletten Weiterbildung gehen.

Letzteres dürfte abhängig davon sein, ob und in welchem Umfang das berufsbegleitendes Masterstudium sich für das Unternehmen später auszahlt. Manche Unternehmen gehen sogar soweit, dass Sie abhängig von der Abschlussnote eine Erfolgsprämie zahlen, so dass sie außerdem motivierend Einfluss auf den Arbeitnehmer einwirken.

Da Studienwillige im berufsbegleitendem Masterstudium bereits einer Arbeit nachgehen, profitieren sie üblicherweise nicht von den öffentlichen Mitteln wie Schulabgänger, die ein grundständiges Studium absolvieren. Es besteht aber die Möglichkeit, die Kosten des Studiums in voller Höhe als Werbungskosten von der Steuer abzusetzen.

Weiterhin können Sie versuchen, durch ein Stipendium an Geld zu kommen. Wer sofort an exzellente Noten denkt: Es gibt eine Reihe von Stipendien, die unabhängig von Zensuren vergeben werden. Mehr zu Finanzierungsmöglichkeiten und Stipendien erfahren Sie hier:

[Bildnachweis: Abcent by Shutterstock.com]