Sozialpädagoge: Gehalt, Studium + Stellenangebote

Sozialpädagogen arbeiten mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen zusammen, wenn diese aufgrund sozialer Probleme Unterstützung brauchen. Die Arbeitsfelder sind so individuell verschieden wie die Personen, mit denen gearbeitet wird. Alles, was Sie zu Ausbildung, Aufgaben, Gehalt und Karriere als Sozialpädagoge wissen müssen…

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Gehalt: Was verdient man als Sozialpädagoge?

Das Gehalt von Sozialpädagogen hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Verantwortungsbereich, der Berufserfahrung, Größe des Arbeitgebers und der Spezialisierung ab. Zudem spielt es eine Rolle, ob der Arbeitgeber ein privater Anbieter oder öffentlicher Träger ist, der nach Tarifvertrag vergütet.

Alles in allem ist ein Einstiegsgehalt zwischen 2.700 Euro und 3.700 Euro brutto im Monat realistisch. Im Schnitt kommen Sozialpädagogen auf ein Gehalt von 3.700 Euro bis 4.400 Euro brutto. Ab einem monatlichen Salär von 4.900 Euro zählt man zu den Spitzenverdienern im Beruf. Bei rund 5.400 Euro brutto monatlich ist die Obergrenze erreicht.

Was Verdienen Sozialpädagogen Gehalt Einkommen Tarif

Häufig sind Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen im öffentlichen Dienst beschäftigt und werden nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) bezahlt. Auf kommunaler Ebene werden sie in der Regel in den Entgeltgruppen S 11b, S 12 und S 14 des Tarifvertrags TVöD-SuE eingeordnet. Rund 90 Prozent aller Sozialpädagoginnen werden nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nach dem Tarif S 11b bezahlt. 

In der Entgeltgruppe 11b fangen Sozialpädagogen bei einem monatlichen Bruttogehalt von zirka 3.700 Euro an und erreichen in der letzten Stufe rund 5.140 Euro. In der Entgeltgruppe 12, in der fachlich schwierige Tätigkeiten wie etwa die Arbeit mit Drogenabhängigen einsortiert werden, sind die Bruttogehälter unwesentlich höher. In der Entgeltgruppe S14, in der Sozialpädagogen zum Beispiel Entscheidungen zur Gefahrenvermeidung des Kindeswohls treffen müssen, liegt die Einkommensspanne zwischen 3.850 Euro und 5.340 Euro brutto im Monat.

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Ausbildung: Wie kann ich Sozialpädagoge werden?

Um als Sozialpädagoge arbeiten zu können, benötigen Sie einen Abschluss im Studienfach Sozialpädagogik oder in Soziale Arbeit. Diese Fächer bieten zahlreiche Universitäten, staatliche und private Hochschulen in ganz Deutschland als Bachelor- oder Master-Studiengänge an. Auch ein duales Studium oder ein Fernstudium sind möglich. Die Regelstudienzeit des Bachelor-Studiengangs beträgt je nach Bundesland sechs bis acht Semester. Der anschließende Master-Studiengang nimmt vier weitere Semester in Anspruch.

Während des Bachelorstudiums sind meist ein Praxissemester und ein weiteres Praktikum vorgesehen. Neben Vorlesungen, Übungsveranstaltungen und Seminaren erhalten angehende Sozialpädagogen dabei Einblick in die praktische Tätigkeit. Für den erfolgreichen Abschluss des Studiums in Sozialpädagogik oder Soziale Arbeit ist eine schriftlichen Bachelor- beziehungsweise Masterthesis erforderlich.

Die praktische Teil des Studiums ist auch wichtig, um am Ende die staatliche Anerkennung als Sozialpädagoge zu erhalten und sich somit offiziell Sozialpädagoge oder Sozialpädagogin nennen zu dürfen. Die Vorgaben unterscheiden sich dabei von Bundesland zu Bundesland. Interessenten sollten sich vor Beginn ihres Studiums bei der jeweiligen Hochschule vergewissern, dass der Studiengang anerkannt ist und bei Bestehen automatisch zu einer staatlichen Anerkennung als Sozialpädagoge führt.

Kann ich ohne Abi Sozialpädagogik studieren?

Studienanfänger benötigen entweder die Hochschulreife oder ausreichend Berufserfahrung. Viele Hochschulen oder Arbeitgeber unterziehen Bewerber zusätzlich einem Eignungstest, in dem beispielsweise die Sprachkompetenz und Rechenfähigkeit geprüft werden.

Speziell für das Fach Sozialpädagogik bietet sich Vorerfahrung als Erzieher, Heilerziehungspfleger oder Ergotherapeut an. So können etwa staatlich anerkannte Erzieher mit 3 Jahren Berufserfahrung auch ohne Abitur Sozialpädagogik studieren und sich sogar Teil der Ausbildung auf die Studienzeit anrechnen lassen.

Welche Voraussetzungen muss ich für Sozialpädagogik erfüllen?

Neben den formellen Voraussetzungen sind für Bewerber insbesondere interkulturelle Kompetenzen, zum Beispiel in Form von Fremdsprachenkenntnissen, sowie soziales und gesellschaftliches Engagement wichtig. Einfühlungsvermögen, ein kommunikatives Wesen, Belastbarkeit und ein wenig Organisationstalent runden das Anforderungsprofil ab.

Was lernt man im Sozialpädagogik-Studium?

Im Studium lernen Sie die grundlegenden Kenntnisse, um anderen Menschen zu helfen und in verschiedenen Bereichen des Lebens unterstützend einzugreifen. Während des Bachelorstudiums gehen Sie auf die wichtigsten Inhalte der Bildung, Erziehung und Sozialer Arbeit ein.

Der Fokus liegt dabei auf Fachbereichen wie Psychologie, Pädagogik, Theologie, Ethik und Philosophie, Heilpädagogik, Methodik, Didaktik und Gesprächsführung, Soziologie, Verwaltung, Management und Organisation, Sozialmedizin, Medien- und Kulturpädagogik, Recht und Politik.

Worauf kann ich mich in Sozialpädagogik spezialisieren?

Für Studierende ist es ratsam, sich schon früh auf einen Bereich zu spezialisieren, in dem sie später arbeiten wollen. Eine Spezialisierung ist in erster Instanz über ein Master-Studium möglich. Hier bieten sich Felder wie Erwachsenenbildung, Jugendhilfe, Familienhilfe, Sozialmanagement, interkulturelle Sozialarbeit, Erlebnis- und Freizeitpädagogik, Suchthilfe oder Supervision an.

Auch über Pflicht- und freiwillige Praktika, Nebenjobs oder Hochschulkurse können angehende Sozialpädagogen Akzente setzen und eine Richtung einschlagen.

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Aufgaben: Was macht man als Sozialpädagoge?

Sozialpädagogen helfen, betreuen und beraten Menschen, die Probleme haben. Ihr Einsatzgebiet ist breit gefächert. Manche arbeiten mit Kindern und Kleinkindern, andere mit Jugendlichen, Erwachsenen und Familien in Problemlagen, wieder andere Menschen mit einer Behinderung oder hilfsbedürftigen Senioren. Sie sind dafür ausgebildet, in Kindergärten, Schulen, Jugendzentren oder Pflegeeinrichtungen Menschen zu betreuen, zu fördern und in ihrer Entwicklung zu unterstützen.

Die Arbeit wird von Sozialpädagogen allgemein als erfüllend angesehen. Trotzdem ist der Job belastend, gerade psychisch braucht es die Fähigkeit und Eigenschaft, mit den Situationen umzugehen. Der tägliche, enge Kontakt mit drogenabhängigen Jugendlichen etwa fällt nicht jedem leicht. Auch hier kommt es aber auf den genauen Job an, da einige Sozialpädagogen vornehmlich Bürotätigkeiten haben.

Welche Aufgaben haben Sozialpädagogen?

  • Beratung und Betreuung (Lebensberatung, Erziehungsberatung, Drogenberatung, Krisenintervention und Konfliktlösung)
  • Förderung der Eigenständigkeit, zum Beispiel von Jugendlichen
  • Förderung sozialer Kompetenzen
  • Unterstützung von Eltern mit verhaltensauffälligen Kindern
  • Kindeswohlgefährdungen erkennen und mit dem Jugendamt zusammenarbeiten
  • Projekte planen und durchführen (Bildungs- und Freizeitangebote, Präventions- und Fördermaßnahmen)
  • Vermittlung und Integration von Benachteiligten, Migranten oder Flüchtlingen
  • Bildungs- und Erziehungsarbeit in der Schule
  • Verwaltungstätigkeiten (Vergabe von Kita-Plätzen, Überwachung des Personalschlüssesls in KiTa- oder Jugendhilfeeinrichtungen)

Beruf eignet sich für Sie, wenn…

  • Sie sich gut mit Menschen umgehen können.
  • Stress an ihnen abperlt.
  • Sie in Teilzeit arbeiten wollen.

Beruf eignet sich NICHT für Sie, wenn…

  • Sie psychisch wenig belastbar sind.
  • Ihnen die Arbeit mit schwierigen Menschen nicht liegt.
  • Sie lieber einen technischen oder IT-Beruf anstreben.


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Wo arbeiten Sozialpädagogen?

Die meisten Sozialpädagogen arbeiten im Sozialwesen. Viele sind in Schulen oder Einrichtungen für Kinder, Jugendliche, Behinderte oder Senioren tätig. Im öffentlichen Dienst ist ebenfalls eine beträchtliche Zahl angestellt, in Sozialämtern, Jugendämtern oder bei Sozialversicherungsträgern. Darüber hinaus gibt es Schulsozialarbeiter, die in Ganztagsschulen Schüler betreuen.

Weitere Arbeitgeber sind Organisationen in Trägerschaft von Interessenvertretungen, Kirchen und religiösen Vereinigungen oder Krankenhäusern. Nur ein kleiner Teil führt seinen Beruf selbstständig aus.

Wo gibt es Stellenangebote für Sozialpädagogen?

Offene Stellen und Stellenangebote für Sozialpädagogen finden Sie in ganz Deutschland. Als Arbeitgeber infrage kommen Kindergärten, Pflegeeinrichtungen, Beratungsstellen, Einrichtungen der Jugend- oder Suchthilfe, Behinderteneinrichtungen, Gesundheits- und Sozialämter, Sozialverbände, Entwicklungsorganisationen, Gefängnisse oder politische Verbände.

Bekannte Arbeitgeber für Sozialpädagogen sind zum Beispiel das Deutsche Rote Kreus (DRK), die Caritas oder die AWO.

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Wie sind die beruflichen Perspektiven für Sozialpädagogen?

Die Chancen und Aussichten für Sozialpädagogen sind gut. Die Arbeitslosigkeit ist niedrig, die Nachfrage hoch — Tendenz: weiter steigend. Absolventen finden meist zügig eine Stelle. Insbesondere wenn sie in dem jeweiligen Arbeitsbereich, in dem sie sich bewerben, schon praktische Erfahrungen gesammelt haben.

Welche Entwicklungsmöglichkeiten haben Sozialpädagogen?

Sozialpädagogen haben verschiedene Möglichkeiten, die eigene Karriere zu gestalten. In der Kinder- und Jugendtherapie kann eine Weiterbildung zum Therapeuten gemacht werden, um sogar eine eigene Praxis zu eröffnen. In der Ausbildung sammeln Sie Erfahrung in kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken in der Unterstützung von psychisch beeinträchtigten Heranwachsenden. Ferner sind die Teilnahme an Blockseminaren und Supervisionen obligatorisch.

Eine andere Möglichkeit ist eine Fortbildung im Bereich der Fachberatung. Auf diesem Weg stehen Sie Einrichtungen beratend zur Seite, wenn es um interne Prozesse oder auch finanzielle Themen geht. Sozialpädagogen können sich auch auf Personalarbeit spezialisieren und sich in Organisationsentwicklung fortbilden.

Wie bewerbe ich mich als Sozialpädagoge?

Wichtigste Voraussetzung: Angehende Sozialpädagogen brauchen ein ausgeprägtes Sozialgefühl und starke Empathie. Im direkten Kontakt mit verschiedenen Menschen braucht es zudem Fingerspitzengefühl. Im Anschreiben der Bewerbung sowie im Lebenslauf können Sie besonders mit den folgenden Skills punkten:

  • Motivationsfähigkeit
  • Belastbarkeit
  • Durchsetzungsvermögen
  • Analytische Fähigkeiten
  • Organisationstalent
  • Kommunikationsstärke
  • Sozialkompetenz

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Formulierungshilfen für die Bewerbung als Sozialpädagoge

Legen Sie einen Fokus auf ihre bisherigen praktischen Stationen während des Studiums. Wenn diese zum angestrebten Job passen, zeigen Sie, dass Sie bereits wichtige Erfahrung in dem Bereich haben. Mögliche Formulierungen für Ihre Bewerbung sind:

Schon seit vielen Jahren bin ich als ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Hilfsorganisation XY dafür zuständig, mich intensiv um den Nachwuchs zu kümmern. Dabei konnte ich mein Einfühlungsvermögen verbessern und in vielen Situationen beweisen.

Meine Aufmerksamkeit im Umgang mit anderen und und meine Menschenkenntnis ermöglichen es mir, schnell den wesentlichen Punkt zu erfassen, um meinen Klienten helfen zu können.


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