Bioinformatiker: Gehalt, Jobs, Studium + Aufgaben

Sie interessieren sich für den Beruf Bioinformatiker? Die Arbeit ist die Schnittstelle zwischen Biologie, Informatik und Datenanalyse. Bioinformatikerinnen und Bioinformatiker entschlüsseln die Geheimnisse des Lebens mit Hilfe moderner Computertechnologien. Alles zu Studium, Aufgaben und Gehalt…

Bioinformatiker Werden Beruf Steckbrief

Bioinformatiker werden: Steckbrief

Das Wichtigste zum Berufsbild Bioinformatiker (m/w/d) im Steckbrief auf einen Blick:

Jobprofil

Infos

Zugang Hochschulstudium (Bioinformatik, Informatik, Biotechnologie)
Dauer Bachelor: 6-7 Semester, Master: 3-4 Semester
Ø Gehalt 4.500 Euro
Jobs Forschungseinrichtungen, Pharmaunternehmen, Biotech-Firmen, Kliniken, Universitäten
Anforderungen Analytisches Denken, Programmierkenntnisse, Interesse an Biowissenschaften, Genauigkeit, Teamarbeit
Ähnliche Berufe Data Scientist, Molekularbiologe, Biostatistiker, Bioanalytiker, Medizininformatiker

Warum sollte ich Bioinformatiker /-in werden?

Die Bioinformatik gehört zu den innovativsten und gefragtesten Bereichen der Life Sciences. Wer gerne programmiert, mit großen Datenmengen arbeitet und sich für Biologie interessiert, findet hier eine spannende, zukunftssichere und gesellschaftlich relevante Berufswahl – mit vielen Spezialisierungsmöglichkeiten.

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Bioinformatiker Aufgaben

Bioinformatiker /-innen verbinden biologische Forschung mit moderner Informationstechnologie. Sie analysieren komplexe biologische Daten – etwa Genomsequenzen, Proteindatenbanken oder molekulare Strukturen – und entwickeln Algorithmen, Programme oder Datenbanken, um daraus wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen.

Ihr Arbeitsalltag ist interdisziplinär und datengetrieben: Sie arbeiten mit Biologen, Medizinern, IT-Fachleuten und Statistikern zusammen. Sie entwickeln neue Medikamente, verstehen Krankheiten besser oder erfassen ökologische Zusammenhänge.

Die 5 wichtigsten Aufgaben als Bioinformatiker /-in

  1. Analyse und Interpretation biologischer Daten (z.B. DNA-Sequenzen)
  2. Entwicklung von Algorithmen und Software-Tools für die Biowissenschaften
  3. Pflege und Auswertung großer Datenbanken und Genomarchive
  4. Statistische Modellierung und Visualisierung biologischer Prozesse
  5. Zusammenarbeit in interdisziplinären Forschungsteams

Arbeitszeiten als Bioinformatiker / Bioinformatikerin

Die meisten Bioinformatiker /-innen arbeiten in Vollzeit – oft im Forschungsumfeld, wo flexible Arbeitszeiten oder Remote Work möglich sind. In der Industrie oder bei Start-ups kann es in Projektphasen auch mal intensiver werden.

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Bioinformatikerin / Bioinformatiker Studium

Der Weg in die Bioinformatik führt über ein Hochschulstudium. Sie starten direkt mit einem Bachelorstudium (6 Semester) in Bioinformatik oder Angewandter Bioinformatik oder Sie spezialisieren sich im Masterstudium (4 Semester). Basis ist dann ein Bachelorstudium in Biologie, Informatik oder Biotechnologie. Eine Promotion ist möglich – und zu empfehlen, wenn Sie in die Forschung wollen.

Bioinformatik ist ein interdisziplinäres Feld, das Wissen aus unterschiedlichen Fachgebieten zusammenbringt. Es ist ein Beruf, in dem es auf Hard Skills ankommt, weniger auf weiche Faktoren. Ein Quereinstieg ist nahezu ausgeschlossen.

Was lernt man in Bioinformatik?

Während des Studiums lernen Bioinformatiker, Software zu programmieren und Datenbanken zu verwalten. Sie befassen sich mit Algorithmen und Datenstrukturen, technischer und theoretischer Informatik sowie algorithmischer Bioinformatik. Inhaltlich spielen auch Mathematik, Chemie, Zell- und Mikrobiologie, Genetik und die Neurobiologie eine Rolle.

Es ist ein anspruchsvolles Querschnittsfach. Vorkenntnisse im Programmieren (z.B. in Python, R, Perl, Java und SQL) oder in Biologie sind keine Voraussetzung, aber definitiv hilfreich. Im Masterstudium spezialisieren Sie sich auf einzelne Bereiche.

Wo kann ich Bioinformatik studieren?

Das Fach Bioinformatik bieten die Freie Universität Berlin, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Ludwig-Maximilians-Universität München, TU München, die Universität des Saarlandes sowie die Eberhard Karls Universität Tübingen sowohl als Bachelor- und auch als Masterstudiengang an.

Einen Bachelorstudiengang in Bioinformatik haben die TH Deggendorf und die TH Mittelhessen im Programm, einen Masterstudiengang die Universität Hamburg und die Universität Leipzig. Außerdem gibt es die Fächer Angewandte Bioinformatik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der TH Bingen, „Bioinformatik und Genomforschung“ an der Universität Bielefeld, „Bioinformatik und Systembiologie“ an der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie „Biosystemtechnik / Bioinformatik“ an der TH Wildau in Brandenburg.

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Bioinformatiker: Anforderungen + Voraussetzungen

Wer Bioinformatiker/in werden möchte, sollte sowohl für Naturwissenschaften als auch für Informatik brennen. Wichtig sind ein gutes mathematisch-analytisches Verständnis, logisches Denken und Interesse an biologischen Fragestellungen. Der Einstieg erfolgt über ein entsprechendes Studium mit interdisziplinärem Schwerpunkt. Weitere Voraussetzungen im Überblick:

Anforderungen

Details

Schulabschluss Hochschulreife + abgeschlossenes Studium in Bioinformatik, Informatik, Biotechnologie
Soft Skills Analytisches Denken, Konzentrationsfähigkeit, Genauigkeit, Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke, Problemlösungskompetenz
Pluspunkte Programmierkenntnisse (z.B. Python, R), Erfahrungen mit Datenanalyse, Praktika in IT- oder Wirtschaftsbereichen, eigene Softwareprojekte, Erfahrung mit ERP-Systemen
Quereinstieg? Nein

Besonders hilfreich sind fundierte Kenntnisse in Statistik, Datenbanken und Machine Learning. Auch der sichere Umgang mit Tools wie BLAST, BioPython, MATLAB oder Unix/Linux-Umgebungen ist von Vorteil. Gute Englischkenntnisse sind in Forschung und Industrie ebenfalls unerlässlich.

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Bioinformatikerin / Bioinformatiker Gehalt

Wer in Forschung, Industrie oder im öffentlichen Dienst arbeitet, kann mit einem guten Einkommen rechnen. Je nach Branche, Berufserfahrung und Unternehmensgröße sind Spitzengehälter möglich. Vor allem in der Pharmaindustrie, bei großen Forschungseinrichtungen oder im öffentlichen Dienst winken attraktive Vergütungen.

Gehaltstabelle: Wie viel verdient man?

Die Angaben zum Gehalt zeigen das mögliche Brutto-Monatsgehalt:

Perspektiven Gehalt
Einstiegsgehalt 3.920 Euro
Durchschnittsgehalt 4.500 Euro
Spitzengehalt 5.375 Euro

Mit zunehmender Erfahrung steigen die Gehälter deutlich. Der Standort spielt dabei eine Rolle: In Rheinland-Pfalz oder Hamburg verdienen Bioinformatiker /-innen deutlich mehr als etwa in Berlin.

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Karriere als Bioinformatiker

Tätigkeitsfelder für Bioinformatiker eröffnen sich vor allem in der Forschung, an Hochschulen, Universitätskliniken oder Forschungseinrichtungen wie der Fraunhofer-Gesellschaft, dem Forschungszentrum Jülich oder dem Forschungszentrum Borstel der Leibniz-Gemeinschaft. Im Prinzip überall dort, wo in den Bereichen Genomik, Proteomik, Systembiologie oder zu Lebenswissenschaften geforscht wird.

Stellen und Stellenangebote für Bioinformatiker gibt es darüber hinaus in Biotechnologie- und Pharmaunternehmen, in Krankenhäusern, privaten Forschungslabors, Regierungsbehörden, IT- und Datenanalyse-Unternehmen, Non-Profit-Organisationen oder Bildungseinrichtungen. Da der Job international ausgerichtet ist und viel auf Englisch kommuniziert wird, ist eine Karriere im Ausland denkbar.

Wo gibt es Jobs für Bioinformatiker?

Die Einsatzgebiete sind vielfältig. Typische Arbeitgeber sind:

  • Universitäten und Forschungsinstitute (z.B. Max-Planck-Gesellschaft, Helmholtz-Zentren)
  • Biotechnologie- und Pharmaunternehmen
  • Krankenhäuser und medizinische Forschungseinrichtungen
  • IT- und Softwareunternehmen mit Fokus auf Life Sciences
  • Behörden und Institute im Bereich Gesundheit und Umwelt

Auch in interdisziplinären Start-ups oder als selbstständiger Consultant finden Bioinformatiker spannende Möglichkeiten. Wer sich früh spezialisiert – etwa in der Genomik, Systembiologie oder klinischen Bioinformatik – erhöht seine Chancen auf eine erfolgreiche Karriere.

Der Beruf eignet sich für Sie, wenn Sie…

  • naturwissenschaftliche Fragestellungen mit IT-Tools lösen möchten.
  • strukturiert denken und gerne mit großen Datenmengen arbeiten.
  • sich für medizinische Forschung und Künstliche Intelligenz interessieren.

Der Beruf eignet sich NICHT für Sie, wenn Sie…

  • mit komplexen Software-Tools oder Statistik wenig anfangen können.
  • lieber ausschließlich im Labor arbeiten möchten.
  • ungern am Bildschirm oder im interdisziplinären Team arbeiten.
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Weiterbildungen für Bioinformatiker

Die Bioinformatik ist ein dynamisches und forschungsnahes Feld – ständige Weiterentwicklung gehört zum Berufsalltag. Wer in diesem Bereich langfristig erfolgreich sein möchte, sollte seine Kenntnisse regelmäßig erweitern. Besonders gefragt sind Weiterbildungen in den Bereichen:

  • Programmiersprachen & Softwaretools

    Vertiefung in Python, R, SQL, Machine Learning, Datenvisualisierung oder Cloud Computing.

  • Spezialisierungskurse

    Kurse zu Genomik, Proteomik, medizinischer Bioinformatik oder Big Data in der Medizin z.B. über Coursera, edX oder Udemy.

  • Promotion

    Für eine Karriere in Forschung und Wissenschaft ist ein Doktortitel oft Voraussetzung. Viele steigen nach dem Master direkt in ein PhD-Programm ein.

  • Zertifikate & Seminare

    Bioinformatik-Zertifikate von Hochschulen oder Fachgesellschaften bieten eine fundierte Möglichkeit zur Weiterbildung – etwa zu CRISPR, RNA-Analytik oder Biostatistik.

  • Karrierepfade außerhalb der Forschung

    Wer in Projektleitung, IT-Consulting oder Management wechseln will, kann durch Fortbildungen in BWL, Kommunikation oder Data Governance punkten.

Tipp: Viele Arbeitgeber fördern Weiterbildungen aktiv durch Bildungsurlaub, interne Programme oder finanzielle Unterstützung.

Bewerbung als Bioinformatiker / Bioinformatikerin

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3 Tipps für die Bewerbung

  1. Technische Kenntnisse: Bioinformatik ist ein interdisziplinärer Beruf – zeigen Sie in Ihrem Lebenslauf klar, mit welchen Programmiersprachen, Tools (z.B. BLAST, Galaxy, Bioconductor) oder Datenbanken (z.B. Ensembl, GenBank) Sie vertraut sind.
  2. Praxisprojekte: Ob Abschlussarbeit, Laborpraktikum oder Forschungskooperation – praktische Erfahrungen mit Datenanalyse oder biologischen Fragestellungen sind ein Plus. Fügen Sie konkrete Projekte und Ergebnisse in die Bewerbung ein.
  3. Teamfähigkeit: Bioinformatiker arbeiten mit Biologen, Ärztinnen oder IT-Spezialisten zusammen. Verdeutlichen Sie, dass Sie fachübergreifend kommunizieren können, z.B. durch Erfahrungen in interdisziplinären Teams oder internationalen Forschungsgruppen.

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