Problemlösungskompetenz: Beispiele für Job + Bewerbung

Problemlösungskompetenz ist ein wichtiger Erfolgsfaktor: Kunden ändern kurzfristig ihre Meinung, der Chef verlangt neue Ansätze und in Projekten kann jederzeit etwas schiefgehen. Kurz: Es läuft nicht rund. Darüber kann man jammern und in Selbstmitleid versinken. Oder man rollt die Ärmel hoch und löst die Probleme. Genau diese „Hands-on“-Einstellung suchen Arbeitgeber. Doch braucht es auch die nötige Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern. Wir zeigen die Definition von Problemlösungskompetenz ankommt und wie Sie besser darin werden, Probleme an der Wurzel zu packen und aus der Welt zu schaffen…

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Definition: Was ist Problemlösungskompetenz?

Problemlösungskompetenz ist die Fähigkeit zur durchdachten und systematischen Auseinandersetzung mit Problemen und Herausforderungen, um diese zu überwinden und eine passende Antwort für die schwierige Situation zu finden. Ein nicht zufriedenstellender Ist-Zustand soll trotz Widerstände in den gewünschten Soll-Zustand verändert werden.

Einfach erklärt und auf den Beruf bezogen: Durch Problemlösungskompetenz können Sie Schwierigkeiten sofort erkennen, schnell darauf reagieren und eine passende Lösung finden, bevor weiterer Schaden daraus entsteht.

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Welche Fähigkeiten umfasst Problemlösungskompetenz?

Die Fähigkeit setzt sich dabei aus verschiedenen Stärken und Eigenschaften zusammen:

Problemlösungskompetenz Synonym

Synonym zur Problemlösungskompetenz sind die Begriffe: Fehlerbeseitigung, Fehlerbehebung, Mängelbeseitigung, Korrektur, Nachbesserung, Problembewältigung oder Problembeseitigung.


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Problemlösungskompetenz: Beispiele im Job

Die Bedeutung der Problemlösungskompetenz im Job ist nicht zu unterschätzen. In vielen Berufen geht es regelmäßig darum, auftretende Probleme und Schwierigkeiten zu überwinden. Dazu braucht es Mitarbeiter, die die Ärmel hochkrempeln und aktiv an einer Lösung mitwirken. Wer hingegen jammert oder den Kopf in den Sand steckt, ist eher Teil des Problems und nicht der Lösung.

Wie oft die Fähigkeit gebraucht wird, zeigen diese Beispiele zur Problemlösungskompetenz:

  • Durch einen kurzfristigen Änderungswunsch droht eine Deadline zu kippen.
  • Ein Fehler bringt ein gesamtes Projekt in Gefahr.
  • Durch einen technischen Ausfall kann eine wichtige Kundenpräsentation nicht wie geplant stattfinden.
  • Ein Kollege erkrankt und wichtige Aufgaben bleiben unerledigt.
  • Es braucht eine innovative Idee um das Unternehmen wieder erfolgreich zu machen.
  • Eine Kampagne floppt und muss neu aufgesetzt werden.

In all diesen und vielen weiteren Beispielen braucht es Problemlösungskompetenz, um die Situation zu retten.

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5 Schritte der Problemlösungskompetenz

Problemlösungskompetenz ist keine einzelne Handlung oder Entscheidung. Sie zeigt sich in einem Prozess, der aus mehreren Schritten besteht, die aufeinander aufbauen:

1. Identifikation

Der notwendige erste Schritt der Problemlösungskompetenz: Sie müssen das Problem als solches identifizieren: Was funktioniert nicht? Wo ist eine Schwierigkeit? Was läuft schief? Warum wurde ein Ergebnis nicht erreicht oder aus welchen Gründen wurden Erwartungen nicht erfüllt? Wichtig ist, dass Sie diesen Punkt nicht überfliegen.

Viele machen es sich leicht und zeigen nur mit dem Finger auf ein Problem. Um jedoch eine wirkliche Lösung zu finden, müssen Sie das Problem genau identifizieren und definieren. Wer hier nur an der Oberfläche kratzt, zielt wahrscheinlich mit seiner Problemlösung später in die falsche Richtung.

2. Analyse

Die Analyse eines Problems sollte nicht nur auf der Schuldfrage geklärt werden. Natürlich ist es wichtig herauszufinden, wer an der Entstehung des Problems beteiligt war und wen es alles betrifft. Doch Schuldzuweisungen tragen nicht zur Lösung bei. Stellen Sie bei der Analyse die klassischen W-Fragen, allen voran nach dem Grund: Warum konnte das Problem entstehen? Warum haben wir es nicht früher gemerkt? Wann ist die Schwierigkeit zuerst aufgetreten? Woran liegt es, dass wir das Problem noch nicht beheben konnten?

Für den späteren Lösungsweg ist diese Analyse entscheidend. Je besser Sie das Problem verstehen und erklären können, desto gezielter können Sie nach Lösungsvorschlägen und Antworten auf offene Fragen suchen.

3. Kreativität

Der wohl schwierigste Schritt der Problemlösungskompetenz: Während Probleme meist schnell erkannt werden, braucht es nun passende Lösungswege und Vorschläge. Meckern hilft hier nicht weiter, es braucht konstruktive Ideen. Die entscheidende Frage lautet: „Was können wir machen, um die Situation zu verbessern?“

Wichtig ist hierbei eine kreative Herangehensweise. Schon Albert Einstein wusste: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ Trauen Sie sich deshalb, unkonventionell zu denken und auch Vorschläge einzubringen, die über den oft sehr begrenzten Tellerrand blicken.

4. Umsetzung

Wie gut Ihre Problemlösungskompetenz ist, zeigt sich in der Praxis. Was bringt die schönste Theorie, wenn am Ende nichts unternommen wird, um die tatsächlichen Hindernisse aus der Welt zu schaffen? Es braucht konkrete Handlungen und eine erfolgreiche Umsetzung. Dazu zählt die Auswahl der vielversprechendsten Lösungsansätze. Dabei helfen Expertise und Fachkompetenz, bisherige Erfahrungen sowie eine offene Diskussion im Team.

Ein wichtiger Teil der Problemlösungskompetenz ist der Mut und das Verantwortungsbewusstsein, um die Umsetzung in die Hand zu nehmen. Leider machen viele den Fehler, sich vor einem Problem zu verstecken und darauf zu warten, dass dieses sich von selbst in Luft auflöst.

5. Kontrolle

Die meisten Probleme lassen sich nicht sofort mit der ersten umgesetzten Idee vollkommen lösen. Deshalb ist die Kontrolle der letzte, aber essenzielle Schritt der Problemlösungskompetenz. Nur wenn Sie verstehen, welche Wirkungen Ihre Maßnahme hatte, können Sie weiterhin darauf reagieren und falls nötig weitere Änderungen einleiten.

Die Kontrolle sollte zu einer passenden Zeit stattfinden. Manche Probleme lassen sich am selben Tag lösen, andere brauchen einen längeren Zeitraum. Zur Kompetenz zählt auch zu erkennen, welcher Zeitraum für die gewünschte Veränderung realistisch ist. Siehe sog. Star-Methode:

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Problemlösungskompetenz Test: Haben Sie die Fähigkeit?

Manche Menschen laufen bei Problemen zu Höchstformen auf und nehmen jede Hürde mit Bravour. Andere stehen wie vor einer Mauer und finden keinen Weg drumherum. Wie sieht es mit Ihnen aus? Wir haben einen kleinen Test zur Problemlösungskompetenz vorbereitet, der Ihnen zeigen kann, wie ausgeprägt das Talent bei Ihnen ist.

Aussagen, die zutreffen, direkt online im Browser abhaken:

  • Ich weise meine Kollegen meist als erstes auf bestehende Probleme hin.
  • In schwierigen Situationen bewahre ich einen kühlen Kopf und arbeite konzentriert.
  • Bei Problemen entwickle ich mehrere mögliche Lösungsstrategien, um den besten Ansatz zu finden.
  • Ich hinterfrage regelmäßige die Abläufe und Ergebnisse, um früh genug auf Schwierigkeiten reagieren zu können.
  • Mein Umfeld lobt mich häufig dafür, wie gut ich mt Problemen umgehen kann.
  • Kommt es zu Problemen, übernehme ich die Verantwortung.
  • Mit meinen Ideen konnte ich bereits zahlreiche Probleme im Job erfolgreich lösen.

Je häufiger Sie sich in den Aussagen selbst erkannt haben, desto ausgeprägter ist Ihre Problemlösungskompetenz.

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Problemlösungskompetenz in der Bewerbung

Problemlösungskompetenz ist eine gefragte und gern gesehene Fähigkeit bei Bewerbern und Mitarbeitern. Oft wird sie sogar explizit in Stellenanzeigen gefordert. Erkennen können Sie das an Formulierungen, in denen der Arbeitgeber zum Beispiel eine „Hands-on-Mentalität“ wünscht.

In dem Fall sollten Sie in Ihrer Bewerbung unbedingt darauf eingehen. Wie bei anderen Fähigkeiten und Kompetenzen gilt auch für die Problemlösungskompetenz: Es reicht nicht, dass Sie den Begriff einfach nur behaupten und in den tabellarischen Lebenslauf schreiben.

Überzeugen mit konkreten Beispielen

Um mit der Problemlösungskompetenz bei Personalern zu punkten, sollten Sie diese im Lebenslauf kurz oder im Bewerbungsschreiben mit 1-2 Sätzen durch Beispiele belegen und plastischer machen. Überlegen Sie sich eine Situation, in der Sie bereits ein Problem lösen konnten und schreiben Sie, wie Sie das gemacht haben und mit welchem Erfolg:

Beispiele:

Weil die Interaktion in unseren Social Media Kanälen zuletzt zurückging, haben wir mehr Fragen und Call-to-action in die Posts eingebaut. Das hat die Interaktion um 37 Prozent erhöht.“

In meinen Job im Account Management habe ich regelmäßig geholfen, die Probleme der Kunden zufriedenstellend zu lösen. Dabei hat mir meine Problemlösungskompetenz und analytische Denkweise extrem geholfen.“

Im besten Fall haben Ihre Beispiele einen direkten Bezug zu neuen Arbeitgeber. Damit beweisen Sie gleich Ihre Problemlösungskompetenz in der Bewerbung: Zeigen Sie, was das Unternehmen davon hat! Beschreiben Sie, wie Ihr zukünftiger Chef von Ihrer Fähigkeit profitieren wird und wie Sie durch Ihre Problemlösungskompetenz dazu beitragen, das Unternehmen noch erfolgreicher zu machen.

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4 Tipps, wie Sie Ihre Problemlösungskompetenz verbessern

Manch einer blüht regelrecht auf, wenn er vor ein Problem gestellt wird. Diesen Menschen scheint weder Druck noch Frust durch ein Problem zuzusetzen. Stattdessen sprühen sie nur so vor Alternativvorschlägen und sind überzeugt, alles wieder gerade biegen zu können. Sie schaffen es, jedes Problem zu meistern, egal wie plötzlich dieses auftaucht oder wie groß es am Anfang erscheint.

Kompetenzstufen Lernphasen Modell Grafik

Eine solche Problemlösungskompetenz ist nicht jedem in die Wiege gelegt. Und manchmal verbirgt sich dahinter eher das Experten-Syndrom als tatsächliche Expertise und durchschlagender Erfolg beim Problemlösen. Allerdings lässt sich die Fähigkeit lernen und die eigene Problemlösungskompetenz verbessern. Auf diese vier Punkte sollten Sie achten:

1. Erkennen Sie das wahre Problem

Für Ihre Problemlösungskompetenz ist es unerlässlich, dass Sie Problemen auf den Grund gehen und sich nicht einfach nur an Symptomen abarbeiten. Die wahre Ursache liegt meist tiefer, doch nur hier können Sie ein Problem wirklich langfristig lösen. Der US-Philosoph John Dewey wusste: „Ein Problem ist halb gelöst, wenn es ganz klar formuliert ist.“

Es ist beispielsweise leicht, eine fehlerhafte Ausführung einer Aufgabe als Problem darzustellen, in vielen Fällen ist das jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Das wahre Problem könnte die dahinterstehende Kommunikation sein, weil Ziele und Erwartungen nicht klar formuliert wurden.

2. Bleiben Sie optimistisch

Sie werden nur dann Ihre Problemlösungskompetenz entwickeln und verbessern können, wenn Sie wirklich davon überzeugt sind, dass Sie Schwierigkeiten überwinden können. Wenn es schwierig wird, stecken viele einfach den Kopf in den Sand und geben auf. Sehen Sie sich selbst jedoch ausschließlich als hilfloses Opfer der Umstände, werden die Probleme immer größer, ohne dass Sie irgendetwas dagegen tun. Entwickeln Sie das nötige Selbstbewusstsein, um Probleme zu lösen und Hindernissen optimistisch entgegenzutreten.

3. Zeigen Sie nicht mit dem Finger auf andere

Problemlösungskompetenz bedeutet immer auch Verantwortung zu übernehmen. Vielleicht ist bisher nicht alles perfekt gelaufen oder kurzfristige Änderungen stellen Sie vor ein Problem – verzichten Sie darauf, anderen die Schuld zu geben oder zu meckern, dass es Ihnen schwer gemacht wird. Gerade im Berufsleben machen Sie einen guten Eindruck, wenn Sie Eigeninitiative entwickeln und die Dinge in die Hand nehmen, anstatt es sich leicht zu machen, indem Sie Verantwortung immer von sich weisen.

4. Lassen Sie sich ruhig Zeit

Ein Aspekt, der immer wieder vergessen wird: Problemlösungskompetenz ist kein Wettrennen, bei dem die schnellste Zeit gewinnt. Sicherlich stehen Sie manchmal unter Druck, wenn Chef oder Kunden eine Lösung erwarten, doch grundsätzlich gilt: Lassen Sie sich lieber etwas mehr Zeit, wenn Sie es dafür richtig machen.

Am Ende bringt es niemandem etwas, wenn Sie vorschnell und unbedacht reagieren. Das Problem bleibt nur weiterhin bestehen. Der Frust steigt und Sie haben Zeit für die Umsetzung einer völlig falschen Strategie verschwendet. Bewahren Sie einen kühlen Kopf, nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen und lösen Sie das Problem langfristig.


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