Managerqualitäten: Kompetenzen für Führungskräfte

Wirklich gute Manager sind leider eher Ausnahme als Regel. Nicht jeder im Chefsessel bringt die nötigen Managerqualitäten mit, die es für erfolgreiche Führungsarbeit braucht – zum Leidwesen vieler Mitarbeiter. Dabei lassen sich viele dieser Managerqualitäten lernen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die wichtigsten Führungseigenschaften und Kompetenzen, die Vorgesetzte und Chefs unbedingt haben sollten…

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Definition: Was sind Managerqualitäten?

Managerqualitäten sind Verhaltensweisen, Fähigkeiten und Kompetenzen, die Führungskräften ermöglichen, ihre Mitarbeiter zu motivieren, zu fördern und zielorientiert zu führen.

Dazu gehören vor allem sogenannte Soft Skills – persönliche, soziale und methodische Kompetenzen wie Selbstmanagement, Empathie oder Leidenschaft. Im Gegensatz dazu stehen die Hard Skills:

Managerqualitäten Soft Skills Hard Skills Liste Beispiele

Managerqualitäten Synonyme

Häufige Synonyme für Managerqualitäten (englisch = leadership skills) sind: Autorität, Führungskompetenz, Führungsqualitäten, Managementskills, Führungsstärke oder Managerfähigkeiten.


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Sind Managerqualitäten erlernbare Eigenschaften?

Managerqualitäten machen den Unterschied zwischen einem Vorgesetzten qua Position und Funktion – und einer natürlichen Autorität, der das Team gerne folgt und die es schafft, das volle Potenzial der Mitarbeiter zu entwickeln. Gut daran: Jede(r) kann Managerqualitäten lernen!

Je höher die Position in der Hierarchie, desto höher allerdings die Anforderungen an eine Führungskräfte. Bedeutet zugleich: Es reicht nicht bestimmte Kompetenzen einmal zu erlernen, um sich ein für allemal für hohe Posten zu qualifizieren. Vielmehr müssen die Managerqualitäten permanenten weiterentwickelt werden – durch gezielte Führungskräfteentwicklung, Executive Coaching oder durch Learning by doing.

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Die 13 wichtigsten Managerqualitäten

Wir haben mit vielen Managern, Personalberatern und Headhuntern gesprochen und dazu einschlägige Studien und Umfragen ausgewertet: Das sind – laut Ansicht der Experten – die wichtigsten Managerqualitäten, die jede Führungskraft besitzen sollte:

1. Vorbildfunktion

Als Chef haben Sie automatisch eine exponierte Position. Was Sie tun, wird registriert und ist zugleich Vorbild und Ansporn für andere. Wer Wasser predigt und Wein trinkt, macht sich unglaubwürdig und untergräbt seine Autorität. Daher: Leben Sie vor, was Sie von anderen verlangen und vertreten Sie konsequent Ihre Werte und die des Unternehmens.

2. Verantwortungsbewusstsein

Zu den unbedingten Managerqualitäten zählt, dass Sie Verantwortung für Ihr Team und deren Ergebnisse übernehmen. Passieren Fehler, stellt sich zuerst die Frage, ob schlechte Managerqualitäten die Ursache waren. Sie wissen: „Der Fisch stinkt vom Kopf!“ Verantwortung bedeutet zugleich, unbequeme Entscheidungen zu treffen oder Verantwortung zu delegieren sowie sich der Rolle als Autorität und Vorbild (siehe oben) bewusst zu sein.

3. Kommunikationsfähigkeit

Vorgesetzte vertreten das Unternehmen nach innen und außen. Bedeutet: Sie müssen wichtige Entscheidungen und Strategien ebenso wie unbequeme Nachrichten nachvollziehbar und glaubwürdig kommunizieren. Zur Kommunikationsfähigkeit gehört deshalb auch viel diplomatisches Geschick und Eloquenz. Und nicht zuletzt ist Kommunikation keine Einbahnstraße: Führungskräfte sollten nicht nur reden, sondern auch zuhören können.

4. Entscheidungsstärke

Wenn es einen Job gibt, der Führungskräfte am besten charakterisiert, dann ist das: Entscheidungen treffen. In dieser Position müssen Sie viel und schnell entscheiden, Mitarbeitern Orientierung geben und klare Ziele definieren. Zögern und Zaudern ist dagegen eine veritable Führungsschwäche. Diese Managerqualität schließt zugleich eine weitere ein: die Zielorientierung. Vorbildliche Chefs fokussieren auf klare Ziele und verlieren diese nicht aus den Augen.

5. Konfliktfähigkeit

Wer Ziele vorgibt und (unbequeme) Entscheidungen trifft, macht sich nicht unbedingt beliebt. Konflikte gehören daher zwingend zur Jobbeschreibung einer Führungskraft. Im Mittelmanagement ist das noch extremer, weil sie Probleme und Konflikte zwischen den Hierarchieebenen moderieren müssen. Überdies übernehmen Sie als Führungskraft die Rolle des Vermittlers im Team. Heißt: Dank Ihrer Konfliktfähigkeit sind Sie in der Lage, Streit zu schlichten und konstruktiv zu lösen.

6. Flexibilität

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit zählen heute zu den wichtigsten Eigenschaften einer Führungskraft. Wirtschaft und Arbeitswelt sind im stetigen Wandel. Darauf müssen Sie sofort reagieren können und bei unvorhergesehenen Situationen nicht in Schockstarre verfallen, sondern ins Handeln kommen. Solche Chefs „führen“ buchstäblich aus einer Krise heraus.

Managerqualitäten Test: Wie flexibel sind Sie wirklich?

Es ist schwierig, die eigene Flexibilität einzuschätzen. Meist zeigt sich diese erst, wenn es darauf ankommt. Um herauszufinden, wie anpassungsfähig Sie sind, haben wir einen kostenlosen Test erstellt. Finden Sie heraus, ob Sie diese Managerqualität besitzen!

Test: Wie flexibel bin ich?

7. Selbstkritik

Na, haben Sie den obigen Test gemacht und waren Sie mit dem Ergebnis zufrieden? Eine gute Führungskraft zeichnet immer auch die Fähigkeit zur Selbstreflexion aus – der kritische Blick auf das eigene Verhalten und Handeln. Jeder Mensch macht Fehler, auch Vorgesetzte. Umso wichtiger ist, dass Sie dazu stehen können und daraus lernen. Selbstkritik schließt ebenfalls ein, dass Sie eine falsche Entscheidung oder Bewertung vor den Mitarbeitern einräumen. Das macht – entgegen falscher Annahmen – nicht nur menschlicher, sondern auch glaubwürdiger.

8. Motivationstalent

Die Qualität einer guten Führungskraft zeigt sich auch daran, wie sehr sie andere motivieren, mitreißen, begeistern und mit ins Boot holen kann. Ziele vorgeben, ist das Eine. Die Kunst ist, diese so zu vermitteln, dass sie anstecken und zu eigenen Zielen werden. Und natürlich sollten Sie nicht nur Erfolge erzielen, sondern diese auch anerkennen und zelebrieren können.

9. Menschenkenntnis

Diese Managerqualität hilft Managern, einzuschätzen, welche Mitarbeiter für welche Aufgaben und Bereiche geeignet sind und welches Potenzial in ihnen schlummert. Zur Menschenkenntnis gehören gleich noch weitere Fähigkeiten, wie etwa Einfühlungsvermögen und die Kompetenz, optimale Teams zusammenzustellen, in denen sich die unterschiedlichen Stärken und Talente gegenseitig ergänzen.

10. Problemlösungskompetenz

Problemlösungskompetenz ist die Fähigkeit zur durchdachten und systematischen Auseinandersetzung mit Problemen und Herausforderungen, um diese zu überwinden und eine passende Antwort für die schwierige Situation zu finden. Erst durch diese zentrale Managerqualität können Chefs Schwierigkeiten sofort erkennen, schnell darauf reagieren und eine passende Lösung finden, bevor weiterer Schaden entsteht.

11. Interkulturelle Kompetenz

Kaum ein Unternehmen, Konzern oder Mittelständler, der heute nicht global operiert, im Ausland Standorte hat oder zumindest mit internationalen Teams arbeitet. Deshalb müssen Führungskräfte heute mehr denn je, sich auf die jeweiligen Kulturen, Bräuche und Mentalitäten einstellen können. Interkulturelle Kompetenz kann Unterschiede respektieren, Besonderheiten beachten und darauf Rücksicht nehmen.

12. Emotionale Intelligenz

Manche halten emotionale Intelligenz (EQ) für die wichtigste Form der Intelligenz. Der EQ beschreibt die Fähigkeit, die Gefühle und Beweggründe anderer zu verstehen, damit umzugehen und angemessen darauf reagieren zu können. Der Begriff stammt ursprünglich von dem amerikanischen Psychologen Edward Lee Thorndike, der die Eigenschaft aber noch „soziale Intelligenz“ nannte. Erst 1990 führten die Psychologen Peter Salovey und John D. Mayer den Begriff emotionale Intelligenz erstmals ein.

Managerqualitäten 6 Stufen Emotionaler Intelligenz Grafik

13. Charisma

Tatsächlich wurde auch diese Managerqualität immer wieder genannt: Charisma verleiht Menschen eine nahezu magische Ausstrahlung, Aura und Anziehungskraft. Vor allem im Management und in der Außenwirkung gilt Charisma als wichtige Managerqualität, die andere inspiriert, motiviert und überzeugt. Sie macht manche Chefs sogar zur Marke.

Soziale Kompetenz Liste

Weitere Beispiele für zentrale soziale Kompetenzen können Sie sich kostenlos als Liste (PDF) hier herunterladen:

Soziale Kompetenz Liste (PDF)

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Managerqualitäten als Erfolgsfaktor

Schlechte Vorgesetzte und Führungsfehler sind die häufigsten Gründe, warum Mitarbeiter kündigen und das Unternehmen verlassen. Die Aufgaben können noch so spannend und abwechslungsreich sein: Wenn der Chef jeden Tag zur Hölle macht, suchen Talente das Weite.

Womit Nachwuchs- und viele Fachkräfte heute nicht zurecht kommen, sind veraltete Führungsstile oder Gründe die in der Persönlichkeit des Managers liegen – zum Beispiel, weil der oder die eine Cholerikerin oder ein kontrollwütiger Mikromanager ist.

Fehlende Managerqualitäten erkennen

Immerhin: Es gibt ein paar Warnzeichen, an denen sich fehlende Managerqualitäten rechtzeitig erkennen lassen. Die häufigsten sind:

  • Unzureichendes Konfliktmanagement

    Konflikte und Meinungsverschiedenheiten im Job sind unvermeidlich. Aber Manager sollten diese zügig klären können, sonst kostet das nur Energien und bremst alle aus.

  • Den Chef raushängen lassen

    Vorgesetzte besitzen ein Direktionsrecht, ja. Wer aber nur führen kann, indem er oder sie davon Gebrauch macht, hat bereits eine fachliche Bankrotterklärung abgegeben. Natürliche Autorität ist das nicht.

  • Keine Informationen teilen

    Vorgesetzte verfügen meist über sogenanntes Herrschaftswissen. Der Informationsvorsprung liegt in der Position. Dennoch sollten Manager relevante Informationen mit dem Team teilen. Haben Mitarbeiter das Gefühl, dass Informationen zum Machtmittel werden, verlieren sie das Vertrauen.

  • Fehlende Wertschätzung

    Das stärkste Indiz fehlender Managerqualitäten ist mangelhafte Wertschätzung. Oft ist die zwischenmenschliche Anerkennung noch wichtiger als das Gehalt. Fehlt sie sinkt mit der Zeit die Loyalität der Mitarbeiter.


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