6-3-5 Methode: Wann lässt sie sich anwenden?
Es gibt verschiedene Kreativitätstechniken, die alle ihre spezifischen Vor- und Nachteile haben. Die 6-3-5 Methode ist dabei keine Ausnahme, sie lässt sich nicht ohne weiteres in jedem Bereich und bei jedem Problem anwenden, für das Lösungen gefunden werden sollen.
Am meisten eignet sich die Methode zur Anwendung relativ einfacher Fragestellungen, die kein allzu großes Fachwissen in einem Gebiet verlangen. Zwar ist es auch möglich, eine Gruppe von Experten zu versammeln, für die normale Anwendung sollte aber jeder Mitarbeiter etwas zum Thema beizutragen haben, um auch wirklich effektiv und kreativ teilnehmen zu können.
Außerdem ist die 6-3-5 Methode in erster Linie auf die Konzeption neuer Ideen begrenzt. Sie ist damit auf einer Stufe mit dem klassischen Brainstorming angesiedelt, hat aber durchaus einige Vorteile.
Ihre große Stärke liegt aber darin, in relativ kurzer Zeit eine große Anzahl unterschiedlicher Ideen und Vorschläge zu generieren, aus denen man sich für die besten und vielversprechendsten entscheiden kann und die anschließend noch weiterentwickelt werden können.
Zudem ist sie in der Umsetzung enorm einfach und erfordert keinerlei besondere Einweisung sondern lediglich ein paar Blätter Papier und Stifte.
Wie aber funktioniert die Ideenfindung mithilfe der 6-3-5 Methode genau?
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Wie funktioniert die 6-3-5 Methode?
Entwickelt wurde die 6-3-5 Methode bereits 1968 vom Unternehmensberater Bernd Rohrbach. Seitdem hat sich am grundlegenden Konzept allerdings nichts mehr verändert und bis heute lassen sich viele Ideen in kurzer Zeit durch sein System generieren. Der Name der Methode ist dabei natürlich nicht zufällig gewählt, sondern beschreibt die drei grundlegenden Vorgehensweisen bei der Ideenfindung.
Bevor es losgeht, braucht man nichts weiter tun, als leere Blätter Papier in drei Spalten und sechs Zeilen zu unterteilen (wie im Bild angedeutet). Anschließend beginnt der Prozess der Ideenfindung.
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Sechs Teilnehmer
werden als optimale Anzahl für die Methode empfohlen. In den meisten Abteilungen und gerade bei größeren Projekten ist dies ohne Probleme umsetzbar, da ohnehin verschiedene Mitarbeiter gemeinsam jeweils unterschiedliche Aspekte und Teilaufgaben bearbeiten.
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Drei Ideen
bringt jeder Teilnehmer zu Beginn auf das vor ihm liegende Papier. Diese sollten sich natürlich voneinander unterscheiden und die Fragestellung oder das Problem aus möglichst verschiedenen Perspektiven angehen.
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Fünf Mal
werden die Zettel weitergereicht, bis jeder Teilnehmer einmal jede Ideenliste vor sich liegen hatte.
Der entscheidende Punkt: Wenn die Blätter weitergereicht werden, erhält jeder eine Liste mit drei fremdem Ideen. Diese werden nun in der nächsten Zeile jeweils mit eigenen Gedanken und Ideen weitergeführt. Auf diese Weise werden die bereits vorhandenen Ideen immer weiter aufgegriffen, erweitert und verfeinert.
Wie lange die jeweilige Bearbeitungsdauer ist, sollte von der Schwierigkeit abhängig gemacht werden. In den meisten Fällen sind fünf Minuten aber vollkommen ausreichend, um die eigenen Gedanken festzuhalten und die Ideen der anderen fortzuführen.
Dies wird solange wiederholt, bis die Zettel insgesamt fünf Mal weitergegeben wurden und jeder die Gelegenheit hatte, seinen Input zu jeder vorliegenden Idee zu geben.
So entstehen innerhalb von rund 30 Minuten bis zu 108 Ideen – sechs Blätter mit jeweils insgesamt 18 unterschiedlichen Vorschlägen. Sollte einem der Teilnehmer irgendwann nichts mehr einfallen oder wenn doch einige Ideen doppelt auftreten, weil beispielsweise zwei ursprüngliche Ideen von verschiedenen Teilnehmern ähnlich waren, ist die Gesamtanzahl zwar geringer, aber immer noch weit über der Anzahl, die bei klassischen Kreativtechniken erzielt werden.
Zum Abschluss der 6-3-5 Methode werden die gesammelten Ideen gemeinsam analysiert, bewertet und die Besten ausgewählt. Hier ist es natürlich auch noch möglich, weitere Ergänzungen hinzuzufügen oder verschiedene Aspekte und Ansätze untereinander zu kombinieren, um die bestmögliche Lösung zu erhalten.
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