Die 6 Denkhüte von De Bono
Der britische Psychologe und renommierte Lehrer für kreatives Denken, Edward de Bono, hat schon vor Jahren die sogenannten sechs Denkhüte („Six Thinking Hats“) entwickelt. Er sagt: Wir lösen Probleme am schnellsten und effektivsten, wenn wir sie aus sechs verschiedenen Perspektiven betrachten.
Jedem dieser Blickwinkel hat er sechs verschiedenfarbige Hüte zugeordnet:
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Der weiße Denkhut.
Steht für analytisches Denken. Dieser Typ betrachtet die Fakten – nüchtern und wertfrei. Er sammelt Informationen und verschafft sich einen Überblick.
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Der rote Denkhut.
Steht für emotionales Denken. Dieser Typ ist ein Bauchmensch – nicht rational, sondern emotional, intuitiv. Er hört auf seine innere Stimme und bewertet so die Fakten, etwa die des weißen Typs.
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Der schwarze Denkhut.
Steht für kritisches Denken. Dieser Typ wird durch Skepsis bestimmt. Wo lauern unbedachte Risiken und Gefahren? Was spricht gegen das Projekt? Objektiv – nicht gefühlt!
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Der gelbe Denkhut.
Steht für optimistisches Denken. Dieser Typ ist das genaue Gegenteil des Schwarzmalers. Er sieht das bestmögliche Ergebnis, sucht und formuliert Chancen. Jedoch ohne Euphorie. Die obliegt allein dem Typ Rot.
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Der grüne Denkhut.
Steht für kreatives Denken. Dieser Typ hat einfach immer Ideen. Die sind verrückt und nicht immer gut, aber seine assoziativen Gedanken beflügeln den Geist der anderen und bringt diese auf bisher unbedachte Lösungen.
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Der blaue Denkhut.
Steht für ordnendes Denken. Dieser Typ ordnet, moderiert, dirigiert und entscheidet. Er behält immer einen unabhängigen Überblick und sucht das beste Ergebnis – das aber nicht zwingend auf seinen Ideen beruhen muss.
Die Denkhüte von De Bono als Perspektivwechsel
Die Methode, die De Bono entwickelt hat, kann einen Perspektivwechsel bewirken. Sie hilft Ihnen möglicherweise dabei, die Teammitglieder im nächsten Meeting aus einem anderen, neuen Blickwinkel zu sehen:
- Vielleicht ist Ihr Kollege ja gar kein Nörgler, sondern eher ein wichtiger Schwarzhutträger, der alle vor großem Schaden bewahren kann.
- Die Kollegin, die sich mit Ihren Ideen in den Vordergrund spielen will, trägt einen grünen Hut und bringt Sie auf neue Ideen,
- während Ihr Vorgesetzter als Typ Weiß dankbarerweise alle Fakten zusammen trägt, die für eine gute Entscheidung benötigt werden.
Wie Sie von dieser Kreativitätstechnik profitieren können
Sicher, die Macken und Eigenarten der anderen sind nicht immer leicht zu ertragen. Das gehört aber leider zur Teamarbeit dazu.
Um sie dennoch zu schätzen, muss man sich darauf einlassen und auf die Stärken und Talente der anderen zählen. Dann kann daraus eine sehr gewinnbringende Beziehung erwachsen. Und selbst wenn nicht alle Farbtypen der De Bono Denkhüte in Ihrem Team vertreten sind, lassen sich mit dieser Technik kreative Prozesse anstoßen, indem Sie…
- verschiedenen Kollegen jeweils eine Farbe und Eigenschaft bewusst zuordnen. Teilen Sie Ihr Team auf. Ganz bewusst spielt in Ihrem nächsten Kreativprozess jeder Teilnehmer die Rolle eines bestimmten Hutes. Vielleicht kommen Sie so zu schnelleren und besseren Ergebnissen.
- das Team nach genau diesen Stärken zusammenstellen. Sie stellen ein Team zusammen, um ein neues Projekt voranzutreiben? Wieso suchen Sie die Teilnehmer nicht nach den Farben und Eigenschaften der Hüte aus.
- alle der Reihe nach verschiedene Rollen einnehmen. Wenn Sie wirklich alle Möglichkeiten ausschöpfen wollen, dann wechseln Sie doch im Team einfach die Rollen. So hat jeder einmal die Chance, jede Position einzunehmen und damit verschiedene Einstellungen zu vertreten.
Extra-Tipp: Nutzen Sie einen Moderator
Da es sich um eine Art Rollenspiel in der Gruppe handelt, bei der jeder Teilnehmer eine unterschiedliche Einstellung vertritt, ist es ratsam, einen übergeordneten Moderator dabei zu haben, der das Spiel überwacht und gegebenenfalls lenkt. Durch unterschiedliche Temperamente und Standpunkte kann es ansonsten schnell zu Konfliktpotenzial kommen, die dem Ergebnis schaden und die Atmosphäre im Team zunichte machen.
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