Leistungsbereitschaft steigern: Mehr Motivation, bitte!

Wie kann der Chef die Leistungsbereitschaft steigern und für langfristige Motivation im Team sorgen? Eine zentrale Frage für viele Führungskräfte. Aus der Motivation entstehen schließlich nicht nur gute Ergebnisse und Erfolg, sondern auch Loyalität und Zufriedenheit der Mitarbeiter. Die Basis dafür bildet Wertschätzung – wollen Sie die Leistungsbereitschaft steigern, gibt es dabei aber nicht die eine perfekte Maßnahme. Es braucht einen Mix verschiedener Faktoren…

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Was ist Leistungsbereitschaft? Einfach erklärt!

Leistungsbereitschaft ist der Wille, im Job täglich sein Bestes zu geben, Probleme zu lösen und bei Aufgaben über sich hinauszuwachsen. Es ist das besondere Engagement, um nicht nur Zeit abzusitzen und Dienst nach Vorschrift zu leisten, sondern mit Einsatz, Konzentration und Ehrgeiz für den Erfolg des Teams und des Unternehmens zu arbeiten. Sie ist eng mit der Motivation eines Menschen verbunden.

Motivation ist die Gesamtheit aller Wünsche, Gefühle und Bedürfnisse, die uns antreiben, um Ziele zu erreichen. Dabei wird zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation unterschieden. Diese beiden Formen entstehen aus unterschiedlichen Anreizen heraus:

  1. Intrinsische Motivation
    Intrinsische Motivation ist der innere Antrieb, der aus einem Menschen selbst heraus entsteht. Mitarbeiter machen einen Job, weil es ihre Leidenschaft ist, sie die Tätigkeit spannend und interessant finden oder weil es einfach großen Spaß macht.
  2. Extrinsische Motivation
    Extrinsische Motivation funktioniert über äußere Anreize wie Gehalt, Lob, Macht oder Belohnungen. Arbeitnehmer agieren nicht aus echter Überzeugung, sondern werden durch Incentives vom Arbeitgeber motiviert.
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Leistungsbereitschaft Synonym: Dasselbe wie Motivation?

Leistungsbereitschaft und Motivation werden oft synonym verwendet. Beide beschreiben demnach den Antrieb, etwas zu erreichen. Viele Experten unterscheiden aber auch zwischen den beiden Begriffen. Manche sehen Leistungsbereitschaft als inneren Antrieb, während Motivation durch äußere Anreize ausgelöst wird. Trotz hoher Leistungsbereitschaft sollte idealerweise also weitere Motivation von außen erfolgen. Andere beschreiben Leistungsbereitschaft als die reine Fähigkeit, durch die eigenen Kompetenzen eine Aufgabe zu meistern.

Weitere Synonyme zur Leistungsbereitschaft sind neben der Motivation: Moral, Ansporn, Antrieb oder Inzentiv.


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Vorteile einer hohen Leistungsbereitschaft

Für Unternehmen ist eine hohe Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter ein wichtiger Erfolgsfaktor. Ein unmotiviertes Team ohne den nötigen Elan kann für Arbeitgeber ein ernsthaftes Problem sein. Das sind die Vorteile der Leistungsbereitschaft:

Dabei profitiert nicht nur das Unternehmen. Auch leistungsbereite Angestellte haben Vorteile von der positiven Einstellung zur eigenen Arbeit. Sie haben mehr Spaß im Job, können besser mit Schwierigkeiten und Stress umgehen und sind häufig auch insgesamt erfolgreicher im Berufsleben.

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Leistungsbereitschaft steigern: 10 Faktoren und Maßnahmen

Was können Unternehmen tun, wenn Sie die Leistungsbereitschaft steigern wollen? Ein zentrales Thema ist dabei die Wertschätzung und Zufriedenheit der Mitarbeiter. Aber: Beteuerungen allein reichen nicht aus. Wird nur darüber gesprochen, während die Praxis viele Widersprüche zeigt, ist der Effekt gegenteilig. Ein Beispiel: Der Chef beschwört im Meeting den Zusammenhalt und die offene Kommunikation, mutiert bei Stress aber zum Choleriker – dann bringen die besten Vorhaben nichts.

Wird das Ziel hingegen wirklich umgesetzt, gibt es verschiedene Stellschrauben, um die Leistungsbereitschaft zu steigern. Diese Faktoren und Maßnahmen sind besonders wichtig:

1. Arbeitsbedingungen

Gute Arbeitsbedingungen erleichtern nicht nur den Job, sie steigern auch die Leistungsbereitschaft. Es ist enorm frustrierend, wenn wichtige Utensilien fehlen, Technik veraltet ist oder andere Rahmenbedingungen die Arbeitsabläufe blockieren. Zu den Arbeitsbedingungen gehören auch weitere Faktoren: Wichtig ist die Ergonomie am Arbeitsplatz, die Lautstärke darf nicht zu hoch sein und bei sitzenden Tätigkeiten ist ein passender Bürostuhl wichtig. Je nach Job spielt auch die Arbeitssicherheit eine zentrale Rolle.

2. Betriebsklima

Das Betriebsklima trägt direkt zur Begeisterung und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter bei. Ein freundlicher und professioneller Umgang untereinander oder gar Freundschaften unter Kollegen, mit denen man viele Stunden verbringt, sind ein Teil der Lebensqualität. Kommt das Team untereinander nicht klar, gibt es Konflikte oder Mobbing, schwindet die Leistungsbereitschaft.

Führungskräfte haben hierbei eine wichtige Aufgabe. Sie können beim Konfliktmanagement helfen und müssen einschreiten, wenn es zu Ausgrenzungen oder Angriffen kommt. Zusätzlich können Maßnahmen und Übungen zum Teambuilding helfen.

3. Abwechslung

Langeweile, immer gleiche Abläufe und ein täglicher Trott sorgen für Demotivation und Unzufriedenheit. Durch mehr Abwechslung und spannendere Aufgabenfelder steigt auch die Leistungsbereitschaft. Wiederkehrende Aufgaben und Routinen gehören zwar dazu, doch wird die Möglichkeit zu abwechslungsreicheren Aufgaben oft nicht genutzt.

Das ist natürlich nicht in jedem Job möglich. Automatisierte Abläufe am Fließband werden nie besonders abwechslungsreich sein. Doch in vielen Fällen kann die Monotonie beispielsweise durch Jobrotation begrenzt werden.

4. Vergütung

Die Bezahlung ist ein wichtiger Punkt für die Leistungsbereitschaft im Team. Wer das Gefühl hat, für die eigenen Leistungen nicht ausreichend entlohnt zu werden, gibt sich irgendwann keine Mühe mehr. Problematisch ist auch, wenn Kollegen unterschiedlich viel verdienen und die Lohnunterschiede zu Neid und Frust führen. Der Verdienst sollte in jedem Fall fair und leistungsgerecht sein. Zudem ist eine offene Kommunikation wichtig, damit Mitarbeiter sich nicht schlechter bezahlt fühlen.

5. Herausforderungen

Mitarbeiter wollen im Job herausgefordert, aber nicht maßlos überfordert werden. Unterforderung ist aber ebenso schlecht. Entscheidend ist das richtige Maß – sowohl für die Menge der Aufgaben, als auch für deren benötigte Qualifikation. Laut der Flow-Theorie sind Mitarbeiter besonders motiviert, wenn der Job sie minimal überfordert, sie sich also anstrengen und auch mal aus der Komfortzone raus müssen. Dann ist das Erfolgserlebnis und der Schub für die Leistungsbereitschaft umso größer.

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6. Flexibilität

In der modernen Arbeitswelt ist Flexibilität für Arbeitnehmer ein wichtiger Punkt. Das gilt beispielsweise bei den Arbeitszeiten, die durch verschiedene Modelle flexibler gestaltet werden können. Auch die Möglichkeit zur Arbeit im Homeoffice kann die Leistungsbereitschaft stärken und kommt vielen Mitarbeitern entgegen. Weniger starre Regeln wirken sich auch bei der Reihenfolge der Aufgaben oder der konkreten Umsetzung positiv auf die Motivation aus.

7. Anerkennung

Eine vergleichsweise einfache Methode, um die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter zu steigern: Anerkennung für die Arbeit und Leistung im Team. Viel zu oft wird im Job jeder Erfolg als selbstverständlich erachtet. Gute Leistungen werden nicht erwähnt, Fehler hingegen in Form destruktiver Kritik sofort angesprochen. Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, dass Sie deren Einsatz nicht nur sehen, sondern auch schätzen. Das kann ein „Danke“ sein, aber auch regelmäßiges Lob und ein weniger selbstverständlicher Umgang mit Erfolgen.

8. Förderung

Wollen Sie mehr Leistungsbereitschaft bei Ihren Mitarbeitern sehen, müssen Sie diese fördern und eine Chance auf Entwicklung bieten. Oder anders ausgedrückt: Warum sollte sich jemand besonders ins Zeug legen, wenn keinerlei Aufstieg und Entwicklung möglich ist? Ambitionen bringen Arbeitnehmer bereits selbst mit, Sie müssen die Möglichkeiten schaffen, diese in die Tat umzusetzen. Dabei geht es nicht nur um Beförderungen und einen direkten Aufstieg auf der Karriereleiter. Auch Weiterbildungsmöglichkeiten, um die eigene Laufbahn zu gestalten, sind wichtige Maßnahmen.

Idealerweise erfolgt die Förderung individuell. In regelmäßigen Mitarbeitergesprächen finden Sie heraus, welche Ziele Ihre Angestellte haben – und können dann passende Fortbildungen anbieten und bei der Erreichung der Karriereziele helfen.

9. Beziehungsarbeit

Hier ist das Geflecht aus Kommunikation, Vertrauen und Zusammenhalt gemeint. Vor allem in kleinen Unternehmen ist ein persönliches Verhältnis zu den Mitarbeitern möglich, was die Stärke ausmacht. Chefs und Mitarbeiter können Sachverhalte leichter klären als in großen, anonymen Unternehmen. Außerdem fühlt sich jeder Einzelne als wichtiger Teil des Teams und identifiziert sich mit dem Arbeitgeber. Daraus entstehen gemeinsame Ziele, denen sich jeder verschreibt und die motiviert verfolgt werden.

10. Verantwortung

Mitarbeiter können nur dann Leistungsbereitschaft entwickeln, wenn ihnen die nötige Verantwortung übertragen wird. Mikromanager, die jeden Schritt doppelt kontrollieren und bei jeder Aufgabe über die Schulter gucken, bremsen das gesamte Team aus. Arbeitnehmer sollten gewisse Entscheidungsfreiräume haben, um Eigeninitiative zeigen zu können. Das stärkt den inneren Antrieb ungemein.

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Leistungsbereitschaft steigern: Der Mix macht’s

Um die Leistungsbereitschaft langfristig zu steigern, ist der richtige Mix aus verschiedenen Maßnahmen entscheidend. Finanzielle Anreize sind zwar beliebt, als alleiniges Mittel aber nicht ausreichend. Der Verdienst muss stimmen, doch am Ende arbeitet niemand nur für das Geld engagiert – wenn die restlichen Faktoren im Job nicht passen, kann das Gehalt alleine es auch nicht retten. Eine Gehaltserhöhung kann somit ein wichtiger extrinsischer Anreiz sein, doch die Wirkung verpufft, wenn es der einzige Versuch ist.

Wollen Sie als Arbeitgeber Ihre Mitarbeiter motivieren, braucht es mehr als nur materielle Vorzüge. Setzen Sie verschiedene Maßnahmen um, um die Zufriedenheit im Job zu stärken, die Begeisterung bei Ihren Angestellten zu wecken und somit für einen inneren Antrieb zu sorgen. Das heißt auch: Die Leistungsbereitschaft steigern Sie nicht mit einer einmaligen Umsetzung. Es ist ein fortlaufendes Projekt, das ständig auf der Agenda stehen muss.


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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]