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Richtig loben: 9 goldene Regeln & Tipps für perfektes Lob

Büro ist wie Boxen: Ständig gibt’s was auf die Nase. Nur wer ordentlich einstecken kann, kommt eine Runde weiter. Traurig! Dabei kommt eines viel zu kurz: richtiges Loben. Gerade im Geschäftsleben gilt oft der Satz: „Die Abwesenheit von Kritik ist Anerkennung genug.“ Schon der deutsche Maler Anselm Feuerbach bemängelte: „Tadeln ist leicht, deshalb versuchen sich so viele darin; mit Verstand zu loben ist schwer, darum tun es so wenige.“ Dabei ist Lob nicht nur Labsal für die Seele – es ist ein mächtiges Instrument, um Mitarbeiter zu motivieren und ihr Verhalten zu verändern: Lob bringt die Menschen dazu, selbigem gerecht zu werden. Hier erfahren Sie die wichtigsten Regeln, wie Sie richtig loben…



Richtig loben: 9 goldene Regeln & Tipps für perfektes Lob

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Richtiges Loben ist intelligenter Applaus

Bei kaum einem anderen Thema scheiden sich die Geister so sehr über das richtige Maß, den richtigen Zeitpunkt, den richtigen Anlass wie beim Loben und Komplimente machen. Die einen schütten dabei das Kind mit dem Bade aus und können ihre Euphorie kaum in Schach halten. Andere pressen irgendetwas zwischen ihren Zähnen hervor, das so klingt wie „gut gemacht“, bei genauerer Analyse aber nichts anderes ist als verkleidete Kritik. Und wieder andere stehen dem Ganzen Brimborium um die Kunst des Lobens mehr als skeptisch gegenüber.

Das war schon immer so. Napoleon zum Beispiel sah im Lob den „Dolch, nach dem der Mächtige stets Ausschau halten“ solle. Hinter dem Kompliment verberge sich womöglich ein widerlicher OpportunistSchleimer. Fehler! Wer das glaubt, sitzt einem gefährlichen Denkfehler auf:

  • Schleimen transportiert in erster Linie Botschaften, die der andere hören will. Es will Sympathien wecken oder verstärken.
  • Loben hingegen vermittelt eigene Werte und Ziele und verstärkt so nur indirekt ein gewünschtes Verhalten.

Unterschied zwischen Lob und Anerkennung

Auch sind Lob und Anerkennung nicht immer dasselbe. Auch wenn beide Begriffe häufig synonym verwendet werden. Es gibt einen entscheidenden Unterschied:

  • Lob
    Lob ist eine Form spontaner Wertschätzung in einem intimen Rahmen. Es ist im Idealfall unter vier Augen und konkret, damit der Gelobte weiß, warum er oder sie es erhält. Richtig Loben können der Chef ebenso wie die Kollegen oder Kunden. Vergleichbar ist diese Form der Wertschätzung mit einem gelegentlichen Schulterklopfen.
  • Anerkennung
    Anerkennung hingegen braucht die Öffentlichkeit und Bühne. Sie ist mehr Haltung als spontaner Ausdruck: Jemand erkennt die regelmäßige Qualität oder Leistung einer Person an – und respektiert und schätzt diese Person dafür. Öffentlich. Anerkennung muss nicht konkret oder auf den Einzelfall bezogen sein, im Gegenteil: Sie beurteilt das Gesamtbild. Ein schönes Bonmot dazu lautet: „Dienern dankt man, Helden gratuliert man.“ Betroffene spüren instinktiv, ob sie wirklich anerkannt werden oder nicht.

Regelmäßiges Lob im Job ist ein wichtiges Instrument der Mitarbeitermotivation. Damit die Kollegen aber motiviert bleiben, müssen sie die Anerkennung dahinter spüren.

Anerkennung im Job? Fehlanzeige!

Doch genau das tun viele Mitarbeiter nicht: die Anerkennung spüren. Als die Plattform „Kraftwerk Anerkennung“ Arbeitnehmer in Deutschland und Österreich dazu befragte, wie oft sie denn im Job gelobt würden, kam heraus:

  • 60 Prozent der Befragten erhalten Lob nur einmal im Monat oder seltener.
  • Im Schnitt liegen 75 Tage zwischen zwei positiven Rückmeldungen.
  • 81 Prozent der Vorgesetzten sind der Meinung, häufig Lob und Anerkennung auszusprechen.
  • 67 Prozent der Arbeitnehmer ohne Führungsposition sind der Meinung, selten oder nie Anerkennung zu erhalten.
  • 60 Prozent der Befragten bewerten die Anerkennungsfähigkeit ihres Vorgesetzten mit der Schulnote 3 (befriedigend).
  • 9 von 10 Befragten wünschen sich mehr Lob.

Am seltensten wird im Mittelmanagement gelobt. Oder anders formuliert: Wer die Karriereleiter hochklettert, muss zunehmend auf Anerkennung verzichten.

Kein Lob und Anerkennung: Die Folgen

Schnell zeigen sich die Auswirkungen auf Motivation, Loyalität und Leistungsbereitschaft. Richtig loben ist eben nicht nur eine nette Geste, sondern eine wichtige Motivationstechnik. Kann der Chef nicht richtig loben – oder tut es überhaupt nicht – sind die Folgen aber noch weitreichender:

  • Vertuschung
    Fehlen positive Rückmeldungen, tendieren Menschen dazu, ihre Patzer zu vertuschen, um wenigstens den Tadel zu vermeiden. So bleiben möglicherweise schwere Fehler unbemerkt und können zu ernsthaften Problemen werden. Hinzu kommt: Aus totgeschwiegenen Fehlern kann keiner lernen und sie wiederholen sich.
  • Gesundheit
    Die zweite Folge ist Stress. So konnten Wissenschaftler des Instituts für Medizinische Soziologie der Universität Düsseldorf belegen, dass fehlende Wertschätzung Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Leiden fördern kann. Richtiges Lob, so die Forscher, senke die Krankheitsrisiken dagegen deutlich.

„Es ist ein Zeichen von Mittelmäßigkeit, nur mittelmäßig zu loben“, mäkelte der US-Präsident Benjamin Franklin. Zu Recht. Und es ist kurzsichtig. Richtiges Loben motiviert nicht nur und steigert die Leistung (siehe folgenden Kasten) – es verstärkt und verbessert ebenso Beziehungen und den Teamgeist.

Richtig loben steigert die Leistung

Sie wollen, dass sich jemand mehr anstrengt? Dann machen Sie mehr Komplimente! Natürlich keine ironischen vom Typ: „Schön, dass du mit dem Projekt doch noch fertig geworden bist.“ Richtig Loben – echt und ernsthaft – spornt enorm an, sogar mehr als Geld. Das zeigt das Ergebnis einer Studie von Norihiro Sadato vom National Institute for Physiological Sciences. Im Experiment sollten Probanden ihre Fingerfertigkeit auf einer Tastatur perfektionieren und neue Techniken lernen. Anschließend wurden sie in drei Gruppen unterteilt:

  • In der ersten Gruppe wurde jeder Teilnehmer für seine jeweiligen Lernerfolge individuell gelobt.
  • In der zweiten Gruppe sahen die Probanden zu, wie einem anderen Teilnehmer ein Kompliment gemacht wurde.
  • Die dritte Gruppe wiederum sah sich die gemeinsamen Lernerfolge auf einer Grafik an.

Am nächsten Tag sollten die Probanden das Gelernte erneut unter Beweis stellen. Eindeutiges Ergebnis: Die erste Gruppe der individuell Gelobten schnitt mit deutlichem Abstand am besten ab. Die positive Wirkung der Wertschätzung wies auch Albert Bandura, Psychologie-Professor an der Stanford-Universität, in Studien nach: Gelobte sind motivierter, stecken sich höhere Ziele, fühlen sich diesen stärker verpflichtet, teilweise unterstellen sie sich sogar bessere Fähigkeiten, was wiederum ihre Leistungskraft verbessert (siehe auch: Latham/Locke 1991).


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Richtig loben: 9 Regeln, Methoden, Tipps

Wie aber geht das: richtig loben? Der Virgin-Gründer Richard Branson hat einmal gesagt:

Ich habe immer daran geglaubt, dass die Art wie man seine Mitarbeiter behandelt auch die Art ist, wie diese später Kunden behandeln und dass die Menschen aufblühen, wenn man sie lobt.

Keine Frage: Richtig zu loben, ist eine Kunst. Aber eine erlernbare. Loben ist sanfte Manipulation in bester Absicht. Es fördert und bestärkt ein gutes Verhalten. Wie Gesten der Hilflosigkeit muten Prämien oder Gehaltserhöhungen an, wenn diese eine späte Würdigung ausdrücken sollen. Handgeschriebene Zettel, E-Mails, ein kurzer Anruf, ein Schulterklopfen – privat oder im Kollegenkreis – sind weitaus wirkungsvoller.

Weil sie die Rückmeldung um zwei wertvolle Beigaben bereichern: Aufgewendete Zeit und menschliche Nähe!

2 Voraussetzungen, wenn Sie richtig loben wollen

Damit Komplimente das Herz des anderen berühren und als echter Motivationskick wirken, müssen sie zudem zwei Bedingungen erfüllen:

  1. Lob muss ehrlich sein

    Es muss klar werden, womit es verdient wurde. Unverdienter Beifall lärmt wie verkleideter Spott. Zudem ist jedes Kompliment nur soviel wert, wie der Mensch, der es verschenkt. Wichtig ist deshalb, bei den Fakten zu bleiben und weder zu übertreiben, noch herunterspielen. Je spezifischer die erzielten Erfolge geschildert werden, desto fundierter wirkt das Lob. So kann der Betroffene auch davon lernen.

  2. Lob muss emotional sein

    Gefühle wirken immer stärker als sachliche Argumente. Für die Glaubwürdigkeit ist daher entscheidend, dass die Begeisterung des Laudators spürbar wird. Ebenso, dass er dem anderen auf Augenhöhe begegnet. Dasselbe gilt für Einschränkungen – und sei es die kleinste Kritik: Jeder Schönheitsfleck degradiert das Lob zur Fassade – wie bei der typischen Sandwich-Kritik.

Aus diesen beiden Grundregeln lassen sich zugleich 9 goldene Regeln für perfektes Loben ableiten, die wir hier in einer Grafik zusammengefasst haben:

Richtig Loben: 9 Regeln Chef Mitarbeiter Grafik

6 Tipps für besseres Lob

Wem das zu knapp ist, für den haben wir auch noch ein sechs ausführlichere Tipps, wie Sie Partner, Mitarbeiter, Kollegen, Kunden, ja sogar Chefs loben können:

  • Zeigen Sie Interesse

    Von allen genannten Punkten ist das sowohl der einfachste wie auch effektivste, andere zu ermutigen: Zeigen Sie, dass Sie sich wirklich dafür interessieren, was der andere gemacht hat oder erreichen will. Stellen Sie zum Beispiel Fragen. Verstehen Sie. Bewundern Sie. Nichts wirkt stärker.

  • Wertschätzen Sie

    Sprichwörtlich: Also nicht nur Schulterklopfen, sondern schätzen Sie den Wert der Sache oder Tat und bekräftigen Sie die große Bedeutung dieses Beitrags. Menschen hassen das Gefühl, nur ein unbedeutendes Rädchen im Getriebe – oder (noch schlimmer) das Reserverad – zu sein. Umgekehrt: Wenn Sie ihren Plänen und Projekten einen hohen Wert beimessen – am besten öffentlich – schlägt das sofort auf das Selbstbewusstsein durch, baut auf und weckt neuen Enthusiasmus.

  • Bitten Sie um Rat

    Es ist die subtilste Form des Lobes. Kaum jemand kann diesem Antrag widerstehen, sein Können und Wissen weiterzugeben, wenn er oder sie darum gebeten wird. Erstens, weil Sie Ihr Gegenüber dadurch erhöhen (Er der Meister – Sie der fragende Schüler); zweitens, weil sich Ihr Gegenüber so verewigen kann. Schließlich setzen Sie sein profundes Wissen um. Überdies ist es ein erbauliches Gefühl, der Welt etwas Gutes von sich hinterlassen zu haben.

  • Zeigen Sie Dankbarkeit

    Es gibt Menschen, die helfen gerne. Sobald sie Probleme sehen, packen sie an oder erledigen die Dinge, die getan werden müssen. Ungefragt, als wäre es selbstverständlich. Ist es aber nicht! Und mangelnde Dankbarkeit kann diese Menschen schnell bitter machen. Dann fühlen sie sich nur noch ausgenutzt. Fatal! Nicht selten sind sie die guten Seelen, die einen Betrieb oder eine Familie enorm bereichern.

  • Revanchieren Sie sich

    Pop-Ikone Madonna sang in ihrem Hit „Sorry“ einst: „Don’t explain yourself cause talk is cheap“. Recht hat sie! Ein Dankeschön, gelegentlicher Beifall und Wertschätzung tun gut. Auf Dauer aber können Sie Taten nicht ersetzen. Reden ist billig. Revanchieren Sie sich ab und an auch – und zeigen Sie damit, wie wertvoll der vorherige Gefallen oder die gezeigte Leistung tatsächlich für Sie war.

  • Überraschen Sie

    Die meisten Menschen, die Überdurchschnittliches leisten oder sich herausragend engagieren, haben ein gutes Gespür dafür, das dies auch so ist. Deswegen erwarten Sie meist eine Reaktion darauf. Das Mindeste ist Lob. Viel größer aber ist der ermunternde Effekt, wenn Sie über solche Erwartungen hinausgehen. Zum Beispiel indem Sie dem Betreffenden aufgrund seiner Leistung einen Tag frei geben. Oder ihm und seinem Partner ein romantisches Wochenende in einem Nobelhotel spendieren – schließlich haben sich die beiden in den vergangenen Wochen wegen des wichtigen Projekts kaum noch gesehen… Egal wie: Seien Sie kreativ, spontan und gehen auch Sie bei Ihrer Wertschätzung über Durchschnittliches hinaus.

Merke: Das Klopfen auf die Schulter liegt zwar nur ein paar Rückenwirbel über dem Tritt in den Steiß – in Sachen Effizienz ist es diesem aber deutlich überlegen.

21 Alternativen „gut gemacht“ zu sagen

So manchen fehlen zum Loben die richtigen Worte. Heraus kommt dann oft nur ein banales „gut gemacht“. Gewiss, besser als gar nichts. Aber wirklich reinhängen, wird sich danach auch niemand.

Wir zeigen 21 Alternativen, wie Chefs zu Mitarbeitern „gut gemacht“ sagen können – ohne es zu sagen. Das Ergebnis ist zwar pure Lobhudelei, aber hoffentlich aufrichtige und damit auch dringend richtige und wichtige…

  • „Klasse Job!“
  • „Brillante Arbeit! Danke!“
  • „Ich bin echt stolz, dich in unserem Team zu haben.“
  • „Wow! Ich hatte keine Ahnung, dass ein Report so viel Spaß bei der Lektüre machen kann.“
  • „Einen vorbildlicheren Projektabschluss habe ich noch nie erlebt.“
  • „Ganz ehrlich: Anfangs war ich mir nicht sicher, was dabei heraus kommt. Aber du hast alle Erwartungen weit, weit übertroffen.“
  • „Phantastisches Ergebnis. Ich gratuliere!“
  • „Wir können uns glücklich schätzen, dich eingestellt zu haben.“
  • „Das ist so genial geworden, dass ich es als Referenz für nachfolgende Projekte vorschlage.“
  • „Ich werde das unserem Vorstand als Paradebeispiel vorlegen.“
  • „Du hast die Latte für alle anderen damit sehr hoch gelegt. Toll!“
  • „Deine Arbeit setzt in dieser Firma neue Maßstäbe.“
  • „Was ich sehe, ist perfekt, akurat, komplett durchdacht, pünktlich in der Zeit – mit einem Wort: fertig. Danke!“
  • „Wie immer: phantastische Arbeit!“
  • „Und ich dachte schon, du kannst dich nicht mehr steigern… Mein Fehler!“
  • „Ich weiß, das war kompliziert und ein hartes Stück Arbeit, alle in ein Boot zu holen. Du hast sie auch noch in den Hafen geschippert. Danke dafür!“
  • „Ein Meisterstück – vor allem in der Kürze der Zeit!“
  • „Ich muss das noch mal sagen: Du hast diese Woche Erstklassiges geleistet!“
  • „Wunderbar, genau das habe ich mir als Ergebnis gewünscht!“
  • „Mensch bist du gut! Das ist jetzt mehr, als man erwarten konnte…“
  • „Auf dich kann man zählen – immer und immer wieder!“


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Kritik am Lob: Die gefährliche Gier nach Anerkennung

Bei allem Lob für das Lob, möchten wir die Kehrseite nicht vergessen: Es kann auch süchtig machen. Viele Berufstätige suchen im Job nach Selbstverwirklichung. Die Präsentation im Meeting, das Management des Projekts, die Vorschläge und Verbesserungsideen – sie alle sind auch Bühnen der Selbstdarstellung. Bleiben dort Applaus, Spotlight und Konfettiregen aus, stürzt so mancher Büronarziss in eine tiefe Sinnkrise.

Je mehr einer sein Selbstwertgefühl aus seinem Job, seiner Position und dem Feedback von außen ableitet, desto abhängiger wird er davon. Und je mehr so jemand versucht, sich im Beruf zu verwirklichen, desto stärker schmerzt auch das Scheitern, wenn er oder sie realisiert, am Ende doch nur irgendeinen Job zu machen.

Solche Menschen verhalten sich zuweilen nicht viel anders als ein Junkie auf kaltem Entzug. Ein bauchpinslerisches „Prima!“, „Super!“ oder „Weiter so!“ kann niemals die eigene, intrinsische Motivation ersetzen.

Lob als Form der Manipulation

Für den Managementberater und Bestsellerautor Reinhard Sprenger sind solche Lobesarien nichts weiter als „Fremdsteuerung und Manipulation“ durch Vorgesetzte. Dahinter stecke der Generalverdacht, Arbeitnehmer seien von Natur aus faul, und wenn man ihnen nicht ab und an eine Karotte vor die Nase hält, bewegen sie sich nicht. Also muss man sie immer wieder belohnen, bestechen oder bestrafen – alles klassische Indizien einer Misstrauenskultur.

Das ist natürlich eine extreme Auslegung. Entsprechend kann aber die Aussage, dass eine(r) mehr gelobt werden möchte, auch unfreiwillig entlarven: Sie degradiert den Jammerer zum unselbstständigen Esel, der seine Möhre vor der Nase vermisst. So jemand profiliert sich nicht wirklich als engagierter Leistungsträger und Leiter in spe. Kurzum: Loben ist keine Holschuld – es bleibt eine Bringschuld.

Verstehen Sie uns bitte nicht falsch: Das soll kein Persilschein sein für alle, die Wertschätzung für überflüssigen Luxus halten. Das ist sie ganz gewiss nicht! Fehlen positive Rückmeldungen, kann das ungeheuer frustrieren, demotivieren und manchmal sogar körperlich wehtun – so, als ob man seinem Partner sagt: „Ich liebe Dich“ und der nur antwortet: „Ich weiß“. Aber Sie selbst sollten Lob akzeptieren, annehmen, sich darüber freuen – aber es bitte nie erpressen. Das macht Sie klein – und eben abhängig.

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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