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Sinnkrise: Tipps, wie Sie die akute Krise überwinden

Zahlreiche Menschen erleben irgendwann im Leben oder im Beruf eine (tiefe) Sinnkrise. Eine der bekanntesten Formen einer Sinnkrise ist die Midlife-Crisis. In der Mitte des Lebens überkommen uns Zweifel an der Richtigkeit unseres Tuns. Sinnkrisen führen dazu, dass wir Dinge in Frage stellen, die lange Zeit selbstverständlich waren. Das kann im Privaten passieren – oder im Job: Wenn jemand realisiert, dass er oder sie in einer Routine feststeckt. Tipps, wie Sie mit einer Sinnkrise umgehen und diese überwinden…



Sinnkrise: Tipps, wie Sie die akute Krise überwinden

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Sinnkrise: Verlust des Selbstwertes

Ob wir etwas als sinnvoll erachten oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wir messen einer Sache Bedeutung bei. Beispielsweise empfinden wir Befriedigung in dem, was wir tun: Sie haben sich für bestimmte Themen interessiert, eine entsprechende berufliche Richtung eingeschlagen und um erfolgreiches Vorankommen bemüht. Die Aufgaben haben Spaß gemacht und Sie hatten Ziele.

Doch irgendwann haben Sie die erreicht und Sie realisieren, dass sich bis zur Rente nichts mehr elementar verändern wird. Oder Sie haben geheiratet, haben Kinder bekommen, sind Zuhause geblieben, die Kinder sind erwachsen, ziehen aus und nun?

Fehlende Ziele und Perspektive

Manchmal ist es die fehlende Perspektive, manchmal ändern sich die Umstände – egal, ob im privaten oder beruflichen Bereich. Wenn Menschen die Frage nach dem Warum nicht mehr beantworten können, das Gefühl haben, dass ihre Arbeit nicht wertgeschätzt oder adäquat entlohnt wird, dann macht sich mitunter ein Gefühl der Verzweiflung breit.

Es sind auch unruhige Zeiten, in denen wir eine Sinnkrise haben. Situationen oder Phasen, in denen sich das Gefühl vom Kontrollverlust breit macht. Denn Selbstvertrauen ziehen wir aus der Gewissheit, dass alles so läuft, wie wir uns das vorstellen. Aber Menschen ändern sich, Interessen ebenso und auch im Job können Veränderungen Fragen aufwerfen und somit zu Identitätskrisen, Sinnkrisen oder gar Depressionen führen.

Das Gefühl der Kontrolle, aber auch des Selbstwertes ist umso stärker, je gefestigter die elementaren Bereiche in unserem Leben sind, beispielsweise Arbeit, Beziehung, Wohnung. In dem Moment, wo eine Sache wegbricht, kann eine Sinnkrise ausgelöst werden – erst recht, wenn mehrere Dinge gleichzeitig schieflaufen.

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Sinnkrise: Suche nach der Ursache

Die Ursachen beziehungsweise Auslöser einer Sinnkrise sind höchst individuell und müssen in Selbstreflexion herausgefunden werden. Sind es Veränderungen im familiären Bereich? Ist es das Gefühl, im falschen Job zu stecken? Wenn ja, sind es tatsächlich die Inhalte oder äußere Rahmenbedingungen wie Arbeitszeiten, Arbeitsplatz, neue Kollegen oder der Vorgesetzte?

Motivation Sinn der Arbeit Grafik

Die einen frustrieren mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten, obwohl sie bereits die Karriereleiter erklommen haben. Andere wiederum sind vielleicht enttäuscht, weil sie mit Mitte 30 keine Führungsposition innehaben. Daneben gibt es solche, die in diesem Alter bereits den ersten Burnout hinter sich haben und sich fragen, ob so Lebensqualität aussieht?

Manche Menschen beschleicht dann eine Angst und sie meinen, sie müssten ihr Leben komplett auf links krempeln – sie verkaufen ihr Haus, trennen sich vom Partner oder machen ein Sabbatical. Doch das ist nicht immer notwendig – manchmal reicht es auch, an einigen Schräubchen zu drehen und beispielsweise neue Inhalte hinzuzunehmen oder zu ändern.

Wachsende Unzufriedenheit wegen sinnlosem Job?

Anders sieht es natürlich aus, wenn Sie sich Tag für Tag fragen, warum Sie den Job machen und sich eher zur Arbeit hinschleppen, also keinen Sinn mehr darin sehen. Wer sich montags schon das Ende der Woche herbeisehnt, ist vermutlich bereits in der inneren Kündigung und für den ist das Gehalt nicht mehr als Schmerzensgeld.

In diesem Fall müssen Sie etwas unternehmen, denn ein sinnloser Job und die damit verbundene Unzufriedenheit wird auf Dauer krank machen. Natürlich ist das mitunter leichter gesagt als getan: Jeder unterliegt gewissen Sachzwängen.

Wer eine Familie hat, wird nicht einfach so alle Brocken hinschmeißen und sich auf den Selbstfindungstrip begeben können (oder wollen). Die Miete muss bezahlt werden, vielleicht auch Raten für das Auto, Kredite für das Haus – das bedeutet, Sie müssen sich also realistisch fragen, welche Möglichkeiten Sie haben. Auch kann ein Jobwechsel rosiger aussehen, als er sich unter Umständen gestaltet:

  • Ein neuer Job bietet nicht automatisch neue Entwicklungsmöglichkeiten.
  • Sie haben möglicherweise mit direkter Konkurrenz durch deutlich jüngere und aktivere Kollegen oder solche mit besserem Netzwerk zu kämpfen.

Das heißt, man flüchtet vielleicht vor den Problemen, um im Endeffekt die gleichen oder andere zu haben, hat aber nichts Wesentliches geändert. Wichtig ist daher, sich zuvor zu fragen: Wohin soll es gehen und was sind meine Stärken? Und worauf kommt es mir im Job an? Legen Sie den Schwerpunkt auf…

  • Erfolg
  • Geld
  • Anerkennung
  • Erfüllung oder
  • soziale Kontakte?
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Quaterlife Crisis: Sinnkrise mit 20 oder 30

Eine Sinnkrise muss keineswegs an mangelnden Perspektiven liegen und sie ist auch nicht an ein bestimmtes Alter geknüpft. Immer häufiger beobachten Psychologen und Coaches, dass auch junge Menschen beruflich in der Krise stecken, eine Midcareer Crisis erleben. In Anlehnung an die Midlife-Crisis spricht man bei Menschen zwischen 20 und 30 von einer Quaterlife-Crisis, da sie mitunter halb so alt sind.

Betroffene sind häufig Akademiker; im Gegensatz zu anderen Arbeitnehmern treten sie durch das Studium vergleichsweise spät ins Berufsleben ein. Nicht selten setzen sie sich dann unter Druck:

  • Frauen

    Sie fragen sich vor allem, inwieweit sich Kinder und Beruf kombinieren lassen. Bei einigen tickt die biologische Uhr, andere werden wiederum vom familiären Umfeld unter Druck gesetzt. Oder sie stellen den Kinderwunsch ganz nach hinten und widmen sich ausschließlich der Karriere.

  • Männer

    Sie haben vor allem mit dem Leistungsdruck zu kämpfen. Gedanken an Nachwuchs stellen sie zwar leichter nach hinten, aber häufig nehmen sie noch immer die Ernährerrolle ein, das heißt, es wird eine bestimmte Karriere und somit ein bestimmtes Einkommen erwartet.

Die Anforderungen an einen selbst steigen somit nahezu ins Unermessliche – alles wird perfektioniert. Es kann durchaus sein, dass Menschen in der Quaterlife-Crisis beruflich sehr erfolgreich sind, dann aber feststellen: Es muss noch mehr geben als 60-Stunden-Wochen, Vielfliegerei, ein Leben im Hotel. Denn häufig leiden das Privatleben und die sozialen Kontakte darunter.

Geld ist wichtig, weil es einem Möglichkeiten eröffnet und Freiheiten bietet. Aber wer sich zum Sklaven eines immer höheren Einkommens macht, setzt sich nicht nur unter Druck, sondern häuft Geld an, ohne einen entsprechenden Ausgleich zu haben. Infolgedessen bleiben Gesundheit, aber auch die eigenen Werte irgendwann auf der Strecke.

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Tipps gegen die Sinnkrise

Nicht umsonst mahnen Berufsberater und Coaches immer wieder, dass bereits Jugendliche so früh wie möglich ihre Stärken und Kompetenzen herausfinden sollten. Nur so lässt sich relativ leicht überprüfen, ob der anvisierte Job auch wirklich geeignet ist. Was können Sie also tun, wenn Sie den Eindruck haben, aufgrund beruflicher Umstände in einer Sinnkrise zu stecken?

  • Suchen Sie sich andere Arbeitsinhalte

    Beispielsweise, indem Sie in eine andere Abteilung im selben Unternehmen wechseln. So bleiben Sie in Ihrem erlernten Tätigkeitsfeld, orientieren sich aber an Ihren Stärken. Sie können so herausfinden, ob beispielsweise Ihre Sinnkrise in den Inhalten oder äußeren Umständen begründet war.

  • Tanken Sie beim Sport auf

    Bewegung hilft Ihnen dabei Lösungen zu finden. Sich nach der Arbeit einfach niederzulassen führt lediglich dazu, dass die Gedanken kreisen und man keinen Schritt weiterkommt. Tatsächlich braucht aber auch das Gehirn eine Auszeit, um auf neue Ideen zu kommen – vom Stressabbau ganz zu schweigen.

  • Beginnen Sie eine ehrenamtliche Tätigkeit

    Das können Sie neben dem Job machen, um neue Erfahrungen zu sammeln und Ihre Kompetenzen zu stärken. Vielleicht entdecken Sie so Bereiche, die Ihnen mehr Spaß machen als Ihre derzeitige Tätigkeit. Oder aber Sie erkennen, dass Ihnen Werte wichtig sind, die vergessen hatten.

  • Nehmen Sie eine Auszeit

    Allerdings sollten Sie sich bestimmte Ziele stecken, wenn diese Auszeit mehrere Monate umspannt und Sie müssen sich die Konsequenzen bewusst machen: Zum einen kommen Sie aus Ihrem derzeitigen Kenntnisbereich heraus; viele Inhalte ändern sich heutzutage rasant. Zum anderen kann man sich Antworten auf eine Sinnkrise nicht einfach auf dem Jakobsweg oder als Backpacker in Neuseeland erwandern. Wenn es tatsächlich um eine berufliche Neuorientierung geht, dann haben Sie harte Arbeit vor sich, denn das ist ein Prozess, der sich nicht ad hoc mit Verdrängung und Urlaub in Wohlgefallen auflöst.


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