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Sinneswandel: Überprüfen Sie Ihre Einstellung!

Vielleicht haben Sie es ja auch schon mal zu hören bekommen: „Woher der Sinneswandel„, fragt Ihr Gesprächspartner ganz überrascht, wenn Sie – vermeintlich plötzlich – Ihre Meinung geändert haben. Jahrelang haben Sie mit Ihren Kollegen in der Mittagspause in der Raucherecke gestanden und nun ist auf einmal Schluss damit. Oder Sie schienen so zufrieden mit den Arbeitsaufgaben Ihrer Abteilung und nun erfährt der Kollege, mit dem Sie im gleichen Büro sitzen, dass Sie vor einiger Zeit wieder angefangen haben, sich aktiv zu bewerben. Ein Sinneswandel kann durch verschiedene Umstände angestoßen werden und manchmal ist es sinnvoll, dem Ganzen ein wenig auf die Sprünge zu helfen…



Sinneswandel: Überprüfen Sie Ihre Einstellung!

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Sinneswandel Definition: Alles auf Anfang

Dem Sinneswandel haftet eine geradezu religiöse Bedeutung an. Synonyme wie Bekehrung, Umkehr oder Sinnesänderung bringen zum Ausdruck, wie eine Person auf einem falschen Pfad war und nun (geläutert) endlich erkannt hat, dass sie etwas ändern muss.

Und in der Tat ist das Feld der möglichen Änderungen groß – egal, ob jemand plötzlich…

  • den rechten Glauben für sich entdeckt hat,
  • seinen Lebenswandel komplett umstellen möchte,
  • eine zündende Idee für ein lange existierendes Problem gefunden oder
  • durch Wissensgewinn zu einer anderen Einschätzung kommt.

Häufig wird vom plötzlichen Sinneswandel gesprochen, der zum Ausdruck bringt, wie sehr unsere Umgebung überrascht ist. Dabei muss dieser Sinneswandel gar nicht so plötzlich sein. Manche Entwicklungen zeichnen sich lange vorher ab, zumindest rückblickend betrachtet.

Andere Sinneswandel sind wirklich plötzlich, weil Sie durch ein überraschend eintretendes Ereignis hervorgerufen werden. Die Reaktionen können dabei völlig unterschiedlich ausfallen.

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Auslöser für Sinneswandel

Wer einen Sinneswandel erlebt, muss nicht zwangsläufig sein gesamtes Leben umkrempeln. Sinneswandel bedeutet auch längst nicht, dass das Vorherige falsch gewesen sein muss. Manchmal ist einfach nur Zeit für etwas Neues, für Abwechslung. Das kann ganz davon abhängen, was der Auslöser für Ihren Sinneswandel ist.

Denkbar sind zum Beispiel folgende Umstände:

  • Sinnkrise

    Die Sinnkrise ereilt den einen oder anderen, der sich im Hamsterrad fühlt. Ein klassisches Beispiel dafür ist die Midlife Crisis, die Menschen klassischerweise in der gefühlten Lebensmitte überkommt. Sie realisieren, dass sie älter werden und machen einen Kassensturz: Habe ich das erreicht, was ich mir vorgenommen hatte? Ist das hier eigentlich schon alles? Geht das so bis zur Rente weiter? Nicht immer fallen die Antworten auf diese Fragen zufriedenstellend aus und manchmal führen sie zu übereilten Reaktionen.

  • Krankheit

    Wer dem Tod von der Schippe gesprungen ist, den Krebs besiegt oder einen Herzinfarkt überlebt hat, hat häufig das Gefühl, ihm sei das Leben erneut geschenkt worden. Dieses Gefühl kann zu einem Sinneswandel führen, indem derjenige dies als eine Chance begreift, erneut von vorne zu beginnen. Nicht selten ist es die Erkenntnis, dass die eigene Lebensführung die Krankheit begünstigt hat. Wer viel Stress und keinen Ausgleich hat, betreibt Raubbau mit seinem Körper.

  • Scheidung

    Einschneidende Erlebnisse sind ebenfalls häufig Auslöser für einen Sinneswandel. Zehn Jahre hat man nebeneinander her gelebt, ist in eine Art Dämmerschlaf verfallen und muss nun erkennen: Die Beziehung ist kaputt, nun folgt das Auseinanderdividieren der gemeinsamen Habseligkeiten. Nicht selten bedeuten zerbrechende Beziehungen auch einen Einschnitt im sozialen Umfeld – Freunde, die ihre Loyalität dem anderen Partner gegenüber beweisen wollen, Familienmitglieder des Partners brechen plötzlich weg. Wer solche Erfahrungen macht, muss sich teilweise mühsam neue soziale Kontakte aufbauen und geht längst nicht so unbekümmert daran wie vielleicht noch zu Schulzeiten.

  • Rolle

    Veränderte Rollen begünstigen einen Sinneswandel. Gerade noch waren Sie die Partyqueen, die sich die Nacht um die Ohren geschlagen hat. Oder der coole Biker, der Touren auf seiner Harley machte. Plötzlich sind Sie Mutter. Oder Vater. Sie tragen Verantwortung für ein Kind und wissen: Wenn mir etwas zustößt, muss mein Kind die Konsequenzen tragen.

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Umgang mit Sinneswandel: Reaktionen der Umgebung

Wenn Sie derjenige sind, der vom Sinneswandel erfasst wurde und das etwas ist, was Ihre Umgebung betrifft, werden Sie auf unterschiedliche Meinungen stoßen. Wie jemand dabei reagiert, ist von mehreren Faktoren abhängig. Zum einen hängt es davon ab, in welcher Beziehung Sie zu der Person stehen. Zum anderen, wie reflektiert und wohlwollend Ihnen gegenüber diese Person ist.

  • Zustimmung

    Die vermutlich angenehmste Reaktion auf Ihren Sinneswandel ist Zustimmung. Sie haben sich mit Ihrem Anliegen offenbart und Ihre Kollegen haben vollstes Verständnis für Ihre Entscheidung. Beispielsweise haben Sie festgestellt, dass Sie weitaus mehr Geld in der Kantine lassen, als es Ihnen eigentlich wert wäre. Für das Zusammengehörigkeitsgefühl nehmen Sie sich vor, statt fünfmal nur noch zweimal in der Woche dort zu essen und ansonsten Essen von Zuhause mitzubringen. Sie gehen so einen Kompromiss ein, niemand fühlt sich vor den Kopf gestoßen, weil Sie nach wie vor Zeit mit Ihren Kollegen verbringen.

  • Bedauern

    Dasselbe Beispiel, eine andere Reaktion: Manche Kollegen sehen Sie vielleicht ausschließlich in der Mittagspause, weil sie in einer anderen Abteilung arbeiten. Diese werden es womöglich schade finden, dass Sie nur noch zweimal in der Woche die Kantine aufsuchen. Oder Sie haben Ihrem Chef soeben mitgeteilt, dass Sie das Unternehmen verlassen möchten, da Ihre Partnerin in einer anderen Stadt eine Stelle antritt. Sofern keine ungelösten Konflikte vorliegen, wird Ihr Chef sicherlich sein Bedauern über Ihren Weggang äußern – neben seinem Verständnis.

  • Ablehnung

    Mit Unverständnis müssen Sie rechnen, wenn Ihr Sinneswandel für andere Schwierigkeiten bedeutet. Wenn Sie beispielsweise einer Kollegin zugesagt hatten, die Schicht zu übernehmen und kurzfristig einen Rückzieher machen. Ungleich stärker wird die Ablehnung vermutlich ausfallen, wenn Ihr Sinneswandel sich auf hoch emotionale Themen erstreckt und Sie damit womöglich noch missionarischen Eifer verbinden. Beispielsweise wenn Sie beschlossen haben, ab sofort sich nur noch vegan zu ernähren und Ihre Umgebung ständig auf die Gefahren nicht-veganer Ernährung und dergleichen hinweisen.

  • Respekt

    Eine ebenfalls starke Reaktion auf Sinneswandel kann Respekt sein. Sie haben lange davon geträumt, ein Sabbatical zu machen und nun setzen Sie es in die Tat um: ein ganzes Jahr lang werden Sie im Ausland sein, in völlig fremder Umgebung mit einer anderen als Ihrer Muttersprache. Nicht jeder traut sich so etwas und bewundert Sie vielleicht für den Mut, so völlig ohne soziale Kontakte sich in der Fremde zurechtzufinden. Vielleicht ist der eine oder andere insgeheim neidisch und wünschte sich, selbst so offen für Neues zu sein.

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Warum Sinneswandel etwas Positives sein kann

Viele Menschen tun sich mit Veränderungen schwer. Sie halten lieber an Altbewährtem fest. Ein Sinneswandel ist eine Veränderung und damit eine potenzielle Bedrohung: Welche Auswirkungen können solche Änderungen auf mich haben? Daher reagieren Menschen in Ihrer Umgebung unterschiedlich.

Wer sich unmittelbar betroffen sieht, möchte Sie vielleicht aufhalten, denn einen Status quo zu konservieren bedeutet für sie Sicherheit, Verlässlichkeit. Alles geht wie bisher seinen Weg, keine bösen Überraschungen. Das ist eine verständliche Sichtweise, denn diese Menschen haben Angst vor Unannehmlichkeiten und Enttäuschung.

Leider wird die Chance viel zu selten gesehen. Ein Sinneswandel muss wie beschrieben nicht gleich das absolute Extrem bedeuten, es kann ein Teilaspekt sein. Und wenn dies ein Aspekt in Ihrem Leben ist, der Sie in der Vergangenheit sehr gestört hat, dann wohnt ihm mit einem Sinneswandel die Chance inne, Sie glücklich zu machen.

Es ist daher nie verkehrt, von Zeit zu Zeit seine Routinen zu überprüfen und zu schauen, ob alles für Sie stimmig ist.

[Bildnachweis: leungchopan by Shutterstock.com]