Unzufrieden im Job: Was tun?

Die Motivation auf dem Nullpunkt, die Arbeitstage ziehen sich wie Kaugummi. Wer unzufrieden im Job ist, leidet. Nicht nur die Psyche erkrankt mit der Zeit, oft macht sich die Unzufriedenheit auch körperlich bemerkbar. Spätestens dann sollten Sie aktiv werden und etwas dagegen tun…

Unzufrieden Im Job Was Tun Gruende Tipps

Symptome: Unzufriedenheit im Job erkennen

Wer unglücklich im Job ist, bemerkt das in der Regel nicht sofort Unzufriedenheit ist ein schleichender Prozess. Doch es gibt typische Anzeichen, die darauf hindeuten, dass im Job etwas nicht stimmt.

Oft handelt es sich dabei um eine Kombination aus emotionalen, verhaltensbezogenen und körperlichen Symptomen. Je frühzeitiger Sie diese erkennen, desto besser können Sie gegensteuern und ernsthafte Folgen vermeiden.

  • Spürbarer Interessenverlust

    Aufgaben, die Ihnen früher Spaß gemacht haben, werden gleichgültig oder sogar zur Belastung. Jeden Morgen (nicht nur montags!) schleppen Sie sich nur mit Mühe zur Arbeit.

  • Erhöhe Reizbarkeit

    Schon bei kleinster Kritik kreisen Sie unter der Decke, reagieren genervt auf Chef und Kollegen und haben ein allgemein angespanntes Verhältnis zu Ihrem beruflichen Umfeld.

  • Innere Kündigung

    Die Aufgaben erscheinen sinnlos, Herausforderungen werden gemieden, Eigeninitiative bleibt aus – Sie gehen schrittweise in die innere Kündigung.

  • Negative Gedankenmuster

    Ertappen Sie sich bei häufigem Zynismus oder einer resignative Grundhaltung? Wer sich selbst nicht mehr als handlungsfähig erlebt, rutscht schnell in die passive Unzufriedenheit ab.

  • Sozialer Rückzug

    Aufgrund der wachsenden Konflikte ziehen Sie sich mehr und mehr zurück – nicht nur auf der Arbeit, sondern auch im Freundeskreis. Der Frust frisst sich sprichwörtlich in die Seele.

  • Innere Unruhe

    Der spürbar steigende Stress sorgt für anhaltende innere Unruhe und Nervosität. Die Folge sind körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden. Der Körper zieht die Notbremse, wenn die Psyche überfordert ist.

  • Sinkendes Selbstwertgefühl

    Sie fühlen sich gefangen im Hamsterrad, finden aber auch keinen Ausweg. Leistungen und Selbstwertgefühl nehmen ab, dafür steigen die Selbstzweifel.

Nehmen Sie solche Warnzeichen unbedingt ernst – erst recht, wenn Sie länger als 6-12 Monate anhalten und zur Belastung werden!

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Gründe: Warum bin ich unglücklich im Job?

Kein Job ist perfekt. Es gibt allerdings einige Ursachen, die Arbeitnehmer besonders häufig nennen und die viele unglücklich im Job werden lassen und die oben genannten Symptome fördern. Dazu gehören:

  • Fehlende Wertschätzung

    Wertschätzung ist ein zentrales Bedürfnis im Job. Fehlt diese Anerkennung, sinkt die Motivation rapide.

  • Unfaire Bezahlung

    Wertschätzung drückt sich ebenso über das Gehalt aus. Wer das Gefühl hat, sich unter Wert zu verkaufen, lässt in seinen Bemühungen nach.

  • Schlechte Führung

    Mitarbeiter kommen für den Job – und gehen wegen des Chefs. Wenn Arbeitnehmer unglücklich im Job sind, ist oft ein schlechter Chef einer der Hauptgründe (siehe: Bossing).

  • Sinnlose Aufgaben

    Wer in seiner Arbeit keinen Sinn erkennt oder sich wie ein Rädchen im Getriebe fühlt, schiebt bald nur noch Dienst nach Vorschrift. Maximal frustrierend: Sie bringen sich ein und machen Vorschläge, die im Papierkorb landen.

  • Regelmäßige Unterforderung

    Unterforderung, monotone Arbeiten und Langeweile im Job sind Motivationskiller. Im schlimmsten Fall droht ein Boreout.

  • Häufige Überforderung

    Das Gegenteil ist genauso schädlich: Chronische Überforderung und Überlastung machen krank und strahlen irgendwann negativ ins Privatleben aus.

  • Mobbing

    Tödlich für jede Jobzufriedenheit ist ein schlechtes Betriebsklima mit Konkurrenzkämpfen. Spätestens bei Mobbing sollten Sie die Reißleine ziehen.

  • Mangelnde Work-Life-Balance

    Der Job ist ein wichtiger Bereich im Leben – aber nicht der einzige. Fehlt die Flexibilität für einen individuellen Ausgleich – die Work-Life-Balance –, ist Unzufriedenheit im Job programmiert.

  • Keine Identifikation

    Dieser Grund ist vielen Arbeitnehmern zunächst nicht bewusst: Sie sind unglücklich im Job, weil ihre Werte und Erwartungen nicht mit denen des Arbeitgebers übereinstimmen. Deshalb können Sie sich nie richtig mit dem Job, den Produkten oder der Firma identifizieren.

Unzufrieden im Job – Test

Wie unzufrieden im Job sind Sie gerade? Machen Sie den folgenden Test – und haken Sie gleich online im Browser ab, welche Aussagen auf Sie zutreffen:

  • Wenn ich von meinem Job erzähle, dann nur noch negativ.
  • Es kostet mich jeden Morgen Überwindung, zur Arbeit zu gehen.
  • Meine Arbeit besteht nur noch aus endlosen Routinen.
  • Ich hoffe schon länger, dass es wieder bergauf geht.
  • Die Job-Höhepunkte liegen bereits 5 Jahre zurück.
  • Ich wurde noch nie befördert.
  • Mein Gehalt stagniert seit Jahren.
  • Viele Kollegen ziehen an mir beruflich vorbei.
  • Wie es beruflich weitergeht, ist mir inzwischen egal.
  • Die Mittagspause verbringe ich überwiegend alleine.
  • Abends ziehe ich mich auf die Couch und vor die Glotze zurück.
  • Ich konnte sogar allen Aussagen abhaken.

Wenn Sie mehr als fünf Punkte abhaken konnten, sollten Sie aktiv werden und unbedingt weiterlesen!
Unglücklich Im Job Gründe Grafik

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Mit 30 unzufrieden im Job? Die Gründe

Wie alt sind Sie? Die Frage ist weniger trivial, als sie klingt. Laut Studien um Dilip Jeste von der Universität von Kalifornien folgt die Zufriedenheit in Job und Leben einer Kurve: Die sogenannte Glückskurve.

Sie erreicht im Durchschnitt mit Anfang 40 ihren Tiefpunkt. Danach steigt sie wieder. Sollten Sie also gerade zwischen 30 und 40 Jahre sein, ist es ganz normal, dass Sie latent unglücklich im Job sind oder eine Midlife-Crisis erleben.

Glückskurve U Form Grafik 30 und unglücklich im Job

Warum sind so viele 30-Jährige unglücklich im Job?

Der Grund für die Krise Anfang Mitte 30 hat häufig nichts mit dem Job zu tun. Der ist nur die Oberfläche. Die Ursachen sind vielmehr die typischen Lebensphasen:

  1. Orientierung
    Die ersten Jahre nach Schule und Ausbildung sind geprägt von Abenteuer und Abwechslung: Die meisten finden in dieser Zeit den Partner fürs Leben, ziehen zusammen, beginnen mit Familie und Beruf. Die Lebensphase ist geprägt von wilden Partys, aufregenden Bekanntschaften, neuen Erfahrungen und vielen Freiheiten.
  2. Entwicklung
    Es folgt die Karriere: Nach Berufseinstieg und erstem Gehalt spezialisieren sich viele und finden ihre „Berufung“. Gehaltssteigerung(en) und Beförderung(en) sind der Lohn.
  3. Saturierung
    Dann setzt die Routine ein: Wir beherrschen unseren Job. Berufliche Veränderungen werden seltener. Das Gehalt stagniert. Und die Perspektive mit 30, 35, 40? Noch mindestens 30 Jahre weiterarbeiten… Aber in dieser Position? Das Leben reduziert sich gefühlt auf Wochenenden und Urlaube.

Kein Wunder, dass viele Frust überkommt. Gesellen sich dann noch Stress, Kinder oder Familiendruck dazu, wird daraus ein giftiger Cocktail.

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Welche langfristigen Folgen hat Jobunzufriedenheit?

Langfristige Unzufriedenheit im Job wirkt sich nicht nur auf die berufliche Leistung aus – sie greift oft tief in andere Lebensbereiche ein und kann gravierende Folgen für die physische und psychische Gesundheit sowie das soziale Leben haben.

Ein Überblick über die wichtigsten Auswirkungen:

  1. Psychische Erschöpfung

    Anhaltendes Unglücklichsein kann zu Dauerstress und innerer Leere führen. Die Folgen sind Gereiztheit, Stimmungsschwankungen oder gar ein Burnout. Wer sich im Job über längere Zeit machtlos fühlt, verliert zudem oft das Selbstvertrauen.

  2. Körperliche Symptome

    Was die Psyche nicht verarbeiten kann, zeigt der Körper: Schlafprobleme, Verdauungsstörungen, Kopf- oder Rückenschmerzen nehmen zu. Auch das Immunsystem kann geschwächt werden – mit häufigen Krankmeldungen als Folge.

  3. Spürbarer Leistungsabfall

    Unzufriedene Mitarbeiter leisten weniger, sind unkonzentrierter und machen mehr Fehler. Die Motivation sinkt, der Frust steigt – ein Teufelskreis entsteht, der nicht nur die eigene Reputation im Team, sondern auch Karrierechancen gefährdet.

  4. Schlechtere Beziehungen

    Wer permanent im Job unzufrieden ist, trägt die miese Laune oft mit nach Hause. Nicht nur die Konflikte mit Kollegen und Vorgesetzten nehmen zu, sondern auch die mit dem Partner und Freunden. Die Belastung auf der Arbeit zieht das gesamte Umfeld mit nach unten.

  5. Beruflicher Stillstand

    Unzufriedenheit im Job lähmt. Statt aktiv an der eigenen Karriere zu arbeiten, verharren viele im Status quo und machen nur noch Dienst nach Vorschrift (siehe: Quiet Quitting). Das aber blockiert nicht nur die eigene berufliche Entwicklung und Selbstwirksamkeit, sondern verbaut auch noch Zukunftspotenzial – intern wie extern.

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Unzufrieden im Job: Was kann ich dagegen tun?

Aktuell ist rund jeder dritte Arbeitnehmer mit seinem Job unzufrieden oder unglücklich. Umfragen zufolge denken rund 60 Prozent der Arbeitnehmer über eine Kündigung und einen neuen Job nach.

Der Jobwechsel ist allerdings der finale Schritt. Zuvor bleiben Ihnen noch andere Optionen, was Sie gegen aufkommende Unzufriedenheit tun können:

1. Überprüfen Sie Ihre Einstellung

Manche stellen ihren Traumjob auf einen so hohen Sockel, dass dieser unerreichbar wird. Die Ansprüche und Erwartungen sind viel zu hoch und zu unrealistisch. Kein Job ist perfekt und macht immer nur Spaß. Ebenso werden manche Tätigkeiten mit der Zeit zur Routine – das ermüdet und kann frustrieren, ist aber normal (siehe Interview mit Volker Kitz).

Ebenso sollten Sie Ihren Marktwert selbstkritisch hinterfragen – bevor Sie eine Gehaltserhöhung verhandeln. Fairness bei der Bezahlung liegt im Auge des Betrachters. Sie müssen auch entsprechende Leistungen, Erfolge und Mehrwert nachweisen können.

Prüfen Sie überdies, ob die aktuelle Unzufriedenheit tatsächlich am Job liegt oder ob Sie diese schon oft bei anderen Arbeitgebern erlebt haben. In dem Fall sollten Sie eine Liste machen, was bei Ihnen immer wieder die Unzufriedenheit im Job auslöst – Tätigkeiten, Umfeld, Anerkennung, usw. Womöglich suchen Sie sich immer wieder die falschen Stellen heraus – oder Ihnen fehlt einfach ein privater Ausgleich in der Beziehung oder bei Hobbys.

2. Job aktiv verändern

Nimmt der Jobfrust Überhand, müssen Sie nicht tatenlos zusehen. Ebenso gut können Sie versuchen, den Job und dessen Inhalte selber aktiv zu verändern (Fachbegriff: Job Crafting). Ziel ist, Aufgaben und Arbeitsumfeld so zu verbessern, um die intrinsische Motivation zu erhöhen und wieder Spaß zu haben.

Wie das geht? Zum Beispiel indem Sie sich zunächst Punkte notieren, die unmittelbar zu mehr Zufriedenheit im Job führen könnten: Was muss sich ändern? Was kann ich ändern? Anschließend machen Sie sich einen Plan, wie sie das umsetzen.

Binden Sie dabei unbedingt den Vorgesetzten mit ein und suchen Sie das direkte Gespräch mit dem Chef. Jammern Sie ihn aber nicht voll, sondern überzeugen Sie ihn davon wie die Veränderungen mehr Schwung in den Laden bringen und Ihre Leistungen steigern. Betonen Sie die Lösungen, nicht das Problem! Vereinbaren Sie schließlich gemeinsame Ziele und einen Zeitraum, bis wann diese Veränderungen Wirklichkeit werden sollen. Danach ziehen Sie erneut Bilanz: Oft fühlt sich der Job schon viel besser an.

3. Neuen Job suchen

Das ist die ultima ratio: Lässt sich der Chef partout nicht überzeugen, ändert sich einfach nichts und Sie sind weiterhin unzufrieden im Job, rettet Sie meist nur noch ein beherzter Schritt nach vorn – und eine berufliche Neuorientierung.

Sie sind noch unsicher, ob Sie den Job kündigen und wechseln sollten? Dann machen Sie unseren kurzen und kostenlosen Jobwechsel Test. Die Testfragen helfen, klarer zu sehen und regen ebenfalls dazu an, sich intensiver mit dem aktuellen Beruf auseinander zu setzen.

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Was kann ich präventiv tun, um Jobfrust zu vermeiden?

Jobfrust entwickelt sich über Monate oder sogar Jahre. Umso wichtiger ist, dass Sie frühzeitig aktiv werden und Maßnahmen ergreifen, die einer möglichen Jobunzufriedenheit entgegenwirken. Mit diesen Strategien können Sie einer wachsenden Frustration vorbeugen:

  • Reflektieren Sie regelmäßig Ihre berufliche Situation

    Nehmen Sie sich bewusst Zeit, um Ihre Aufgaben, Ziele und das Arbeitsumfeld zu hinterfragen: Entsprechen Ihre Aufgaben noch Ihren Interessen und Stärken? Fühlen Sie sich im Team wohl? Gibt es genügend Entwicklungsmöglichkeiten? Schon eine ehrliche Selbstreflexion kann helfen, kleine Unzufriedenheiten frühzeitig zu erkennen – bevor sie sich verfestigen.

  • Suchen Sie das Gespräch – bevor der Frust wächst

    Regelmäßige Gespräche mit Vorgesetzten oder Kollegen sind essenziell. Wenn Sie merken, dass etwas nicht passt, sprechen Sie es zeitnah an. Kleine Anpassungen – etwa an den Aufgaben, der Arbeitszeit oder dem Verantwortungsbereich – lassen sich oft leichter umsetzen, als große Veränderungen.

  • Investieren Sie in Ihre Weiterentwicklung

    Neue Impulse beugen Langeweile und Stagnation vor. Fragen Sie nach Weiterbildungen, Trainings oder Projekten, die zu Ihren beruflichen Zielen passen. So bleiben Sie nicht nur fachlich fit, sondern steigern auch Ihre Motivation und Jobchancen in der Zukunft.

  • Pflegen Sie eine gesunde Work-Life-Balance

    Achten Sie auf regelmäßigen Ausgleich, Erholung und setzen Sie Grenzen: Überstunden, ständige Erreichbarkeit oder fehlende Pausen führen langfristig zu Erschöpfung und Unzufriedenheit. Setzen Sie bewusst Prioritäten und schaffen Sie sich regelmäßig Erholungsinseln im Alltag.

  • Definieren Sie Ihre Werte und Ziele

    Was ist Ihnen im Job wirklich wichtig: Sicherheit, Sinn, Kreativität, Teamgeist, Selbstbestimmung? Wenn Ihre Arbeit dauerhaft nicht mit Ihren persönlichen Werten übereinstimmt, ist Unzufriedenheit programmiert. Klare Werte helfen Ihnen, Kurs zu halten – und bewusstere Entscheidungen zu treffen.

  • Bleiben Sie offen für Veränderung

    Nicht jeder Job passt ein Leben lang. Wenn Sie merken, dass sich Ihre Bedürfnisse oder Rahmenbedingungen stark verändert haben, darf sich auch der Job verändern – sei es durch neue Aufgaben, eine andere Rolle oder einen beruflichen Neustart.

Jobzufriedenheit ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis bewusster Entscheidungen und aktiver Gestaltung! Wer sich selbst ernst nimmt, reflektiert und mitgestaltet, schafft die besten Voraussetzungen für langfristige Erfüllung im Beruf.

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Wann ist ein Jobwechsel sinnvoll – und wann nicht?

Sind Sie gerade unzufrieden im Job? Nicht jede Unzufriedenheit muss sofort zur Kündigung führen. Manchmal ist ein Wechsel zwar der einzig richtige Schritt. In anderen Fällen lohnt es sich, die Situation zunächst genauer zu hinterfragen. Die folgenden Pro- und Contra-Argumente geben Ihnen eine Orientierungshilfe, um eine fundierte Entscheidung zu treffen:

Wann ein Jobwechsel sinnvoll sein kann

  • Die Unzufriedenheit ist dauerhaft und tiefgreifend
    Wenn Sie über einen längeren Zeitraum das Gefühl haben, im falschen Job zu sein – unabhängig von Projekten, Vorgesetzten oder äußeren Umständen –, kann ein Jobwechsel neue Perspektiven eröffnen.
  • Ihre Werte und Ziele passen nicht (mehr) zum Unternehmen
    Wenn Sie dauerhaft gegen Ihre Überzeugungen arbeiten oder das Gefühl haben, dass Ihre Arbeit keinen Sinn für Sie macht, kann das sehr zermürbend sein. Ein Wechsel hin zu einem Umfeld, das besser zu Ihnen passt, schafft dann neue Motivation.
  • Es gibt keine Entwicklung mehr
    Stillstand im Job kann frustrieren – besonders, wenn Sie wachsen und lernen wollen, aber keine Möglichkeiten dazu bekommen – auch nicht langfristig.
  • Das Arbeitsklima ist toxisch
    Dauerhafte Konflikte, mangelnde Wertschätzung oder ein mieses Klima wirken sich negativ auf Ihre psychische Gesundheit aus. Wenn interne Gespräche keine Verbesserung bringen, ist ein Neuanfang oft der bessere Weg.
  • Sie sind gesundheitlich am Limit
    Der härteste Grund für einen Wechsel: Wenn der Job Ihre Gesundheit belastet – sei es durch Überforderung, ständigen Stress oder Schlafprobleme – sollten Sie handeln: Ihre Gesundheit hat Priorität!

Wann ein Jobwechsel (noch) nicht die beste Lösung ist

  • Die Unzufriedenheit ist kurzfristig oder situativ
    Stressige Phasen, ein ungünstiges Projekt oder eine schwierige Führungskraft müssen nicht zwangsläufig zu einer Kündigung führen. Prüfen Sie, ob es sich um eine vorübergehende Belastung handelt – oder ein wirklich strukturelles und chronisches Problem.
  • Sie haben Ihre internen Optionen noch nicht ausgeschöpft
    Bevor Sie kündigen, sollten Sie intern das Gespräch suchen. Vielleicht gibt es innerhalb des Unternehmens eine andere Position, neue Aufgaben oder flexible Arbeitsmodelle, die besser zu Ihnen passen.
  • Die Gründe liegen (teilweise) bei Ihnen selbst
    Manchmal sind es auch persönliche Themen, wie fehlende Klarheit über die eigenen Ziele oder mangelndes Selbstmanagement –, die zur Unzufriedenheit führen. In solchen Fällen können Coaching oder Selbstreflexion helfen.
  • Sie handeln aus dem Impuls heraus
    Eine übereilte Kündigung aus Frust oder Enttäuschung birgt Risiken. Ohne Plan und Perspektive laufen Sie Gefahr, vom Regen in die Traufe zu kommen. Besser ist: Klar analysieren und gut vorbereiten!

Keine Frage: Ein Jobwechsel kann der richtige Schritt sein – aber er sollte bewusst und strategisch erfolgen. Fragen Sie sich: Was genau will ich verändern – und was brauche ich, um im nächsten Job zufriedener zu sein? Je klarer Ihre Antworten, desto erfolgreicher wird der nächste Schritt…

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Unzufrieden im Job, aber keine Alternative?

Auch das kommt vor: Sie sind unzufrieden im Job, haben aber keine Alternative. Ein Jobwechsel ist derzeit unmöglich – aus räumlichen, familiären oder finanziellen Gründen. Was tun? Drei Empfehlungen:

  1. Fokussieren Sie auf das Positive

    Kein Job hat nur negative Seiten. Vielleicht sind die Kollegen doof, dafür aber der Fahrtweg kurz. Oder Sie verdienen zu wenig Geld, aber die Kollegen sind umso wertvoller. Rufen Sie sich die positiven Seiten ins Gedächtnis! Der Job zahlt die Miete und ermöglicht manch angenehme Dinge im Privatleben. Das hilft über einige Zeit hinweg, wenn Sie aktuell unzufrieden im Job sind.

  2. Suchen Sie sich Hobbys

    Wer unglücklich ist, weil er oder sie sich unterfordert fühlt, kann sich in einem Hobby austoben. Oder Sie suchen sich eine ehrenamtliche Tätigkeit. So können Sie sich außerhalb des Berufs ausprobieren, einen Ausgleich oder sogar neuen Job finden. Dasselbe gilt für eine Weiterbildung.

  3. Treiben Sie Sport

    Wieder mit nervigen Kollegen herumgeschlagen? Ärger mit dem Boss? Reagieren Sie sich beim Sport ab! Bewegung baut Stress ab und ist deutlich effektiver und gesünder, als mit Alkohol den Frust auf dem Sofa zu ertränken.

Weitere Tipps, wie Sie Sinn in einem sinnlosen Job finden, gibt’s hier!

Wie spreche ich die Unzufriedenheit im Job an?

Eine weitere Lösung ist, das 4-Augen-Gespräch mit dem Chef zu suchen und die aktuelle Unzufriedenheit im Job anzusprechen. Zugebeben, ein solches Gespräch ist heikel – aber auch eine echte Chance!

Wenn Sie sich darauf gut vorbereiten und sachlich bleiben, kann daraus ein konstruktives Gespräch und eine echte interne Alternative entstehen. Hier ein paar bewährte Tipps aus der Praxis:

    Vorbereitung

    Bevor Sie ins Gespräch gehen, machen Sie sich bitte die genauen Gründe Ihrer Unzufriedenheit klar:

  • Was genau stört Sie (z.B. Aufgaben, Team, Gehalt, Entwicklungsperspektiven)?
  • Seit wann besteht das Problem?
  • Was haben Sie bereits selber unternommen, um die Situation zu verbessern?
  • Was wünschen Sie sich als Veränderung?
  • Je klarer Sie Ihre Punkte benennen, desto konstruktiver wird das Gespräch verlaufen.

    Zeitpunkt & Rahmen

  • Vereinbaren Sie bitte immer einen festen Gesprächstermin, statt Ihre Unzufriedenheit spontan anzusprechen.
  • Bitten Sie um ein vertrauliches Gespräch unter vier Augen – idealerweise im Rahmen eines Mitarbeitergesprächs – und planen Sie hierfür 30-60 Minuten ein.
  • Formulieren Sie Ihr Anliegen positiv, Beispiel: „Ich möchte mit Ihnen über meine aktuelle Arbeitssituation sprechen.“
  • Gespräch

  • Vermeiden Sie unbedingt Schuldzuweisungen oder pauschale Kritik!
  • Formulieren Sie möglichst Ich-Botschaften, Beispiel: „Ich habe in den vergangenen Wochen gemerkt, dass mir meine Motivation sind und mich meine Aufgaben nicht mehr herausfordern…“
  • Machen Sie dem Vorgesetzten keine Vorwürfe, sondern formulieren Sie lieber erste Lösungen oder Wünsche, Beispiel: „Ich würde gerne an einem Projekt arbeiten, bei dem ich meine Stärken besser einsetzen kann.“
  • Bleiben Sie offen für Feedback und andere Vorschläge des Chefs. Hören Sie aktiv zu, wenn der seine Sichtweise schildert und zeigen Sie Bereitschaft, an einer gemeinsamen Lösung mitzuarbeiten.

Sollte trotz des Gesprächs keine Besserung eintreten, kann es hilfreich sein, einen weiteren Gesprächstermin zu vereinbaren – oder sich intern bzw. extern nach Alternativen umzusehen. Wichtig ist: Bleiben Sie dabei stets professionell, auch wenn Sie enttäuscht sind!

Unzufrieden im Job? Wichtiges in Kürze

Was sind die häufigsten Gründe für Unzufriedenheit im Job?

Zu den meist genannten Gründen für Unzufriedenheit im Job gehören:

✖ Fehlende Wertschätzung
✖ Unfaire Bezahlung
✖ Schlechte Führung
✖ Sinnlose Aufgaben
✖ Regelmäßige Unterforderung
✖ Häufige Überforderung
✖ Mobbing, Bossing
✖ Schlechtes Arbeitsklima
✖ Keine Work-Life-Balance
✖ Unflexible Arbeitszeiten
✖ Familienunfreundlicher Job

Welche Folgen hat Unzufriedenheit im Job?

Wer chronisch unzufrieden mit seinem Job ist, fühlt sich zunehmend gestresst und gereizt, leidet an Schlafstörungen oder Kopfschmerzen, verspürt kaum noch Motivation und kann wiederum an einem Boreout oder Burnout erkranken.

Was kann ich gegen Unzufriedenheit im Job tun?

Sind Sie unzufrieden im Job? Dann bleiben Sie bloß nicht passiv, sondern ändern Sie aktiv etwas an Ihrer Lage:

  • Prüfen Sie die Gründe für die Unzufriedenheit.
  • Identifizieren Sie Punkte, die Sie schnell und einfach verändern können.
  • Formulieren Sie konkrete Ziele, wie sich der Job verbessern lässt – und suchen Sie das Gespräch mit dem Vorgesetzten.
  • Wenn nichts geht: Wechseln Sie den Job!

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