Definition: Was bedeutet Fairness?
Der Begriff Fairness beschreibt ein gerechtes, ehrliches und anständiges Verhalten gegenüber anderen. Dahinter stehen die moralischen Werte und Regeln von Gerechtigkeit, Gleichbehandlung und Unparteilichkeit. Wer andere fair behandelt, handelt unvoreingenommen und angemessen. Beispiel: Ein fairer Sportler hält sich an Regeln, begeht keine Fouls und behandelt seine Gegner trotz Konkurrenz mit Respekt.
Dahinter steckt ein tiefes menschliches Bedürfnis: Wir alle wollen fair behandelt werden. Das ist tief in unserem Gehirn verankert. Studien konnten sogar nachweisen, dass erlebte Fairness mit Glücksgefühlen belohnt wird.
Fairness Synonyme
Häufige Synonyme für Fairness sind: Anstand, Aufrichtigkeit, Ehrenhaftigkeit, Fairplay, Kollegialität, Korrektheit, Lauterkeit, Redlichkeit, Sportsgeist, Solidarität, Rechtschaffenheit.
Bedeutet Fairness immer Gleichbehandlung?
Fairness wird oft mit Gleichbehandlung gleichgesetzt. Insbesondere im Job wünschen sich viele Mitarbeiter ein faires Gehalt und gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit. Gleichzeitig kann es fair sein, zwei Mitarbeiter unterschiedlich zu behandeln und zu bezahlen. Dann etwa, wenn ein Kollege deutlich mehr arbeitet, bessere Leistungen oder Ergebnisse bringt oder mehr Kunden überzeugt.
Was bedeutet Fairness im Beruf?
Gerade im Job sehnen sich die Menschen nach Fairness. Eine Unternehmenskultur, in der Fairness herrscht, gilt als Synonym für ein gesundes Betriebsklima und hohe Arbeitszufriedenheit. Die Atmosphäre ist geprägt von Wertschätzung, Anerkennung und Kollegialität. Aber ist das überhaupt möglich?
Was als „fair“ empfunden wird, ist mehrheitlich subjektiv. Selbst scheinbar objektive Bewertungskriterien werden durch Sympathien oder Stereotype subtil beeinflusst. Kaum ein Chef kann sich davon freimachen, nicht doch seine „Lieblinge“ zu bevorzugen. Die Betroffenen empfinden das allerdings nur selten als unfair – alle anderen aber schon.
Fairness und 2-Faktoren-Theorie
Der amerikanische Arbeitspsychologe Frederick Herzberg hat schon vor Jahren die sogenannte Zwei-Faktoren-Theorie entwickelt, wonach es sogenannten Hygienefaktoren und Motivationsfaktoren gibt, die sich auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter auswirken:
1. Hygienefaktoren („dissatisfiers“ oder „Unzufriedenheitsfaktoren“)
- Arbeitsbedingungen
- Bezahlung
- Mitarbeiterführung
- Personelle Beziehungen
- Sicherheit
- Unternehmenspolitik
2. Motivationsfaktoren („satisfiers“ oder „Zufriedenheitsfaktoren“)
- Anerkennung
- Arbeitsaufgaben
- Aufstiegsmöglichkeiten
- Leistungserfolg
- Selbstbestimmung
- Verantwortungsübernahme
An der Vielzahl der Faktoren lässt sich bereits erkennen, wie unterschiedlich Fairness im Beruf bewertet werden kann. Zudem lassen sich laut Herzberg Mängel bei den Hygienefaktoren durch Motivationsfaktoren ausgleichen. Beispiel: Die Bezahlung ist zwar gerade noch akzeptabel, dafür sind die Aufgaben im Job spannend und die Anerkennung dafür hoch.
Fairness macht erfolgreich, Gleichheit nicht
Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit – die Realität ist davon weit entfernt. Das wissen Frauen nur allzu gut. Gerade beim Gehalt spielen Geschlecht und Nasenfaktor oft eine entscheidende Rolle. Und das ist eben nicht immer fair. Trotzdem bleibt ja die Frage: Würden Teams besser arbeiten, wenn alle gleich viel verdienen?
Dazu gibt es inzwischen eine spannende Studie von Adam Grant von der Wharton Business School. Er analysierte dazu Baseball-Teams und stellte fest: Je gleicher die Gehälter der Spieler, desto mehr Spiele gewannen sie. Seine Erklärung: Fällt der Superstar-Effekt weg, ziehen alle am selben Strang und wissen auch, dass sie ihren Anteil zum Erfolg beitragen müssen. Niemand ruht sich auf der Leistung anderer aus.
Die gefühlte Fairness ist entscheidend
Wer allerdings glaubt, das sei das ultimative Argument für ein Einheitsgehalt, irrt: Grant initiierte noch eine zweite Studie – mit Basketball-Teams. Und siehe da: Hier war es genau umgekehrt. Je ungleicher die Gehälter, desto erfolgreicher die Mannschaft. Der Grund: Nicht die Ungleichheit wirkt motivierend, sondern die „gefühlte“ Fairness!
Leisten alle denselben Beitrag, sollten auch alle gleich bezahlt werden. Gibt es aber nachvollziehbare und erkennbare Unterschiede bei Leistung und Verantwortung, können auch die Gehälter unterschiedliche Niveaus aufweisen. Für Unternehmen bedeutet das:
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Transparenz ist ein wichtiges Signal
Das Gefühl einer fairen Bezahlung kann nur entstehen, wenn die Unterschiede im Gehaltsgefüge transparent und nachvollziehbar sind. Deswegen müssen nicht gleich alle Gehälter offengelegt werden. Es sollte aber offen kommuniziert werden, welche Faktoren ein höheres Gehalt rechtfertigen. Dann können Arbeitnehmer die unterschiedliche Bezahlung verstehen und selbst auf eine Gehaltserhöhung hinarbeiten.
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Leistung sollte belohnt werden
Gleichzeitig sollte sich Leistung lohnen. Bedeutet: Entsteht das Gefühl, bei deutlicher Mehrleistung keine angemessene Vergütung zu bekommen, wird das demotivierend – und die Mitarbeiter resignieren oder verlassen sogar das Unternehmen.
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Bedeutung: Fairness vorleben
Wer mehr Fairness einfordert, sollte sie umgekehrt beweisen und vorleben. Fairness ist keine Einbahnstraße, sondern genauso Bringschuld wie Holschuld. Viele vergessen das und stecken zwar gern den „Bankirrtum zu ihren Gunsten“ ein oder nutzen den unfairen Vorteil aus, den sie irgendwie erlangt haben – beklagen sich aber im selben Atemzug darüber, wenn sie einmal die Benachteiligten sind.
Es ist paradox: Im Job wollen viele die Besten sein und mit ihren Leistungen glänzen und sich abheben, vielleicht sogar ihren jeweiligen Markt dominieren. Aber auf dem Weg dorthin muss es bitte unbedingt fair und gerecht zugehen. An der Spitze angekommen, ist ihnen allerdings wieder jedes Mittel recht, um an der Spitze zu bleiben. Das Repertoire reicht dann von Schleimerei über Herrschaftswissen bis hin zur Intrige und Sabotage.
Fair bleiben
Fairness zu leben, ist nicht immer leicht. Das gilt für Dankbarkeit und Bescheidenheit aber genauso. Und allen drei ist eine innere Haltung gemein: Es kommt nicht nur darauf an, was man erreicht hat, sondern ebenso WIE. Allein der Gedanke erdet.
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