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Selbstbestimmung: Was ist ein selbstbestimmtes Leben?


Ohne Selbstbestimmung müssten wir alle das machen, was andere uns vorgeben oder von uns erwarten. Was wir selbst wollen, würde absolut keine Rolle mehr spielen. In weiten Teilen ist die Autonomie deshalb ein wichtiger Aspekt der Gesellschaft. Nach eigenen Vorstellungen und Zielen die Dinge so gestalten, wie es für einen persönlich am besten ist, wollen wohl die meisten. Wo Selbstbestimmung aufhört und Fremdbestimmung anfängt, welche Grenzen es gibt und wie das Gesetz Menschen mit Behinderung Teilhabe ermöglicht…


Selbstbestimmung: Was ist ein selbstbestimmtes Leben?

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Definition: Was bedeutet Selbstbestimmung?

Selbstbestimmung bedeutet, frei und ohne Beeinflussung von anderen zu entscheiden. Es gibt keine Einschränkungen durch andere über die Planung und Gestaltung des eigenen Lebens. Wer selbstbestimmt ist, trifft seine eigene Entscheidungen und kann so ganz direkt und gezielt Einfluss darauf nehmen, welchen Weg er einschlägt, um seine persönlichen Ziele zu erreichen.

Synonyme und Unterscheidungen

Synonym zur Selbstbestimmung finden sich vor allem Begriffe wie Autonomie, Souveränität, Eigenständigkeit und Eigenverantwortung. Diese gehören jedoch abgegrenzt und genauer unterschieden. Eigenständigkeit ist eine sehr schwache Form der Selbstbestimmung. Wer eigenständig ist, kann durchaus auch fremdbestimmt sein – und eigenständig etwas tun, was er für sich selbst nicht ausgesucht hätte.

Eigenverantwortung hingegen ist kein wirkliches Synonym, sondern eher eine Konsequenz von Selbstbestimmung. Sobald Sie beginnen, selbstbestimmt zu agieren und Ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, bei denen Sie sich von niemandem reinreden lassen, betreten Sie den Bereich der Eigenverantwortlichkeit. Es gibt niemanden mehr, dem Sie die Schuld geben könnten, wenn etwas schief geht oder Unvorhergesehenes passiert.

Persönlichkeitsentfaltung im Grundgesetz

Rein rechtlich ist die Selbstbestimmung sogar im deutschen Grundgesetz verankert. Hier heißt es in Artikel 2: „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit […].“ Erübrigt sich dadurch nicht jede Diskussion über das Thema Selbstbestimmung? Ganz und gar nicht, denn das Gesetz schränkt die Selbstbestimmung gleichzeitig ein Stück weit ein – und selbst dort, wo jeder Mensch selbstbestimmt entscheiden könnte, machen viele davon keinen Gebrauch.

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Subtile Einflüsse auf die Selbstbestimmung

In westlichen Ländern würden die meisten Menschen sich vermutlich selbstbestimmtes Handeln bescheinigen. Gezielte Manipulation oder Beeinflussung von außen gehört nicht zum Selbstverständnis demokratischer Staaten. Das spiegelt sich in der Gesellschaft wider, die ihren Bürgern freie Berufswahl und auch sonst allerhand Freiheiten ab 18 Jahren zugesteht. In der Regel drängen Eltern ihre Kinder nicht zu einem Studium oder einer bestimmten Ausbildung, so dass auch hier weitgehende Selbstbestimmung gewährleistet ist.

Doch so einfach ist es nicht. Wohin Sie auch schauen – überall gibt es Beispiele dafür, dass man versucht Sie zu beeinflussen. Meist auf subtile Art und Weise, so dass Sie es fast nicht bemerken und genau das ist die Crux. Man suggeriert Ihnen, Sie würden selbstbestimmt handeln und entscheiden. Tatsächlich tanzen Sie aber nach der Pfeife eines anderen.

Selbstbestimmung: Beispiel für Einflussnahme

Das gilt unter Kollegen, bei Kundenkontakt oder manchmal auch im Freundes– und Bekanntenkreis. Noch deutlicher wird es jedoch im größeren Kontext. Werbung ist beispielsweise ein Meister darin, Ihre Selbstbestimmung zu untergraben. Gut umgesetzt, sehen Sie einen Werbespot und haben anschließend das Gefühl: Das brauche ich unbedingt… Also ziehen Sie los und kaufen scheinbar selbstbestimmt ein, obwohl Ihnen die Werbung das nur eingeredet hat.

Nicht selten sind wir es aber selbst, die unserer Selbstbestimmung im Weg stehen. Wir wollen es allen recht machen, die Erwartungen erfüllen und möglichst wenig anecken. Sind dies die Motive hinter Handlungen und Entscheidungen, hat es mit wirklicher Selbstbestimmung nicht mehr viel zu tun. Stattdessen machen wir das, von dem wir glauben, das andere es von uns wollen.

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Voraussetzungen für Selbstbestimmung

Wahre Selbstbestimmung ist schwierig, viele Faktoren können Einfluss auf Ihr Denken und Handeln nehmen. Es ist nicht nur anstrengend, sondern gleichzeitig frustrierend, sich immer nach anderen richten zu müssen. Die eigene Meinung wird hintenangestellt, Pläne verworfen oder Ideen nicht verwirklicht.

Glücklich macht das auf Dauer nicht. Vielmehr entsteht das Gefühl, nicht das eigene Leben zu führen, sondern das, was andere für einen vorgesehen haben. Gelingt es Ihnen aber, wirklich nur aus eigenem Antrieb heraus zu handeln und Ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten, winken langfristige Zufriedenheit und die Erreichung Ihrer persönlichen Ziele. Voraussetzung dafür sind wichtige Persönlichkeitsmerkmale und Rahmenbedingungen:

Durchsetzungsvermögen

Nehmen Sie selbstbestimmt Entscheidungen in die Hand, machen Sie sich nicht immer Freunde. Sie werden Kritik oder Unverständnis ernten – andererseits können Sie damit aber umgehen und fühlen sich wohl in Ihrer Haut. Grundvoraussetzungen sind, die Meinung anderer nicht mehr über die eigene zu stellen und das Selbstbewusstsein zu haben, auf sich selbst zu hören und die eigene Sichtweise durchzusetzen.

Zielstrebigkeit

Um die Vorzüge der Selbstbestimmung zu genießen, müssen Sie zudem wissen, was Sie wirklich wollen. Viele Menschen lassen sich von außen steuern, weil Ihnen eine eigene Richtung fehlt. Wer nicht weiß, wo seine Prioritäten liegen oder welche Ziele er bei seiner Lebensplanung verfolgt, kann auch dann nicht selbstbestimmt handeln, wenn er die Möglichkeit hat.

Informationszugang

Nicht jeder weiß um seine Rechte. Das gilt beispielsweise für Menschen, die in einem anderen politischen System aufgewachsen sind. Aber auch so kann es aus Unwissenheit oder bei Menschen mit geistiger Behinderung vorkommen, dass ihnen die nötigen Informationen und das Selbstvertrauen fehlen, etwas Neues zu wagen. Wer jahrelang in Betreuungseinrichtungen gelebt hat, traut sich womöglich nicht so recht, aus gewohnten Verhaltensmustern auszubrechen. In solchen Fällen ist es Aufgabe von sozialen Organisationen wie beispielsweise der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben Deutschland e.V. (ISL), Menschen mit Behinderung unterstützend zur Seite zu stehen.

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Wo kommt Selbstbestimmung an ihre Grenzen?

Selbstbestimmung ist zwar im Grundgesetz verankert. Das bedeutet aber nicht, dass jeder einfach machen kann, wonach ihm oder ihr gerade der Sinn steht. Der Gesetzestext ist an dieser Stelle eindeutig und fügt dem anfänglichen Grundsatz hinzu: „[…] soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.“ Der Staat schützt und fördert also die Selbstbestimmung des Menschen, jedoch nicht um jeden Preis. So können sich Verbrecher nicht auf ein Recht zur Selbstbestimmung berufen. Wer Gesetze bricht oder anderen Menschen einen Schaden zufügt, überschreitet damit die Grenzen der Selbstbestimmung.

Kritiker des vollkommen selbstbestimmten Handelns gehen sogar noch einen Schritt weiter und glauben: Jeder Mensch wird in ein Umfeld, ein soziales Gefüge oder eine Gesellschaft hineingeboren und kann sich nicht aussuchen, wo und wie er aufwachsen möchte. Selbstbestimmung hat also eine natürliche Grenze. Innerhalb dieser Grenzen liegt es bei Ihnen, wie Sie mit Ihrer Selbstbestimmung umgehen. Ein Potenzial, das Sie nutzen sollten. Zwar kann es der einfachere Weg sein, sich den Weg vorschreiben zu lassen. Zufriedener werden Sie jedoch, wenn Sie selbstbestimmt handeln und lernen, Entscheidungen zu treffen, die Ihnen gefallen – nicht den anderen.

Selbst- und Fremdbestimmung ist ein Menschenrecht

Das Grundgesetz spiegelt die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) wider. Deren Grundgedanke ist, dass es ungeachtet von Herkunft, Geschlecht oder Religion jedem Menschen zusteht, selbstbestimmt zu handeln. Zumindest, solange das mit den Gesetzen in Einklang steht.

Gleichzeitig ist klar, dass diese Resolution ein vielfach unerreichtes Ideal darstellt. Vor allem undemokratische Staaten greifen häufig in die Selbstgestaltung ihrer Bürger ein. Das zeigt sich unter anderem in beschränkter informationeller Selbstbestimmung, manipulierten Wahlen, Demonstrationsverbot oder Zensur.

Selbstbestimmung über den eigenen Körper

Selbstbestimmtes Handeln bedeutet beispielsweise die Selbstbestimmung über den eigenen Körper. Das umfasst wichtige persönliche Aspekte wie die sexuelle Orientierung. Aber auch streitbare Themen wie Abtreibung, Sterbehilfe, Zwangsheirat oder Genitalverstümmlung zeigen, dass selbst demokratische Staaten sich schwertun, hundertprozentige Verbote (oder umgekehrt: Genehmigungen) auszusprechen.

Immer wieder wägen Staaten in ihren Gesetzen und Entscheidungen zwischen den Rechten der beteiligten Parteien oder dem Schutz des Bürgers ab. Das erklärt, warum beispielsweise ein Schwangerschaftsabbruch nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist. Historische Gründe (Euthanasie im Nationalsozialismus) liegen hingegen beim Verbot der aktiven Sterbehilfe in Deutschland vor. Mit Blick auf Kindesmissbrauch fällt die Entscheidung relativ eindeutig zugunsten des Kindesschutzes.

Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderung

Viele verstehen Selbstbestimmung als Freiheit und Unabhängigkeit. Selbst wenn jemand theoretisch darüber verfügt, kann es praktisch ganz anders aussehen. Das gilt besonders für Menschen mit Behinderung. Diese erfahren indirekte Beschränkung durch Rahmenbedingungen, die auch von staatlicher Seite geschaffen wurden. Beispiel: mangelhafte Barrierefreiheit. Viel zu hohe Bordsteinkanten sind vielleicht nicht das Resultat einer aktiven, bewussten Diskriminierung. Dennoch hindern sie Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator sich so zu bewegen, wie sie es könnten.

Hinzu kommt der frühere Blick auf behinderte Menschen, die man vielfach als besonders bedürftig ansah. Aus gesetzgebender Sicht war der Blick eher bevormundend, Fremdbestimmung die Praxis.Bis vor rund 20 Jahren ein Perspektivenwechsel eintrat. Das Zehnte Buch des Sozialgesetzbuches (SGB IX) stellte im ersten Paragraphen die „Selbstbestimmung und Teilhabe am Leben in der Gesellschaft“ heraus. Seitdem liegt der Fokus darauf, Menschen grundsätzlich durch bestimmte Angebote zu ermöglichen, selbstbestimmt zu handeln. Das umfasst Rahmenbedingungen, Informationen, aber auch Empowerment.

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[Bildnachweis: Dilok Klaisataporn by Shutterstock.com]

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