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Bullshit-Jobs: Liste & Gefahren sinnloser Arbeiten

Manche Jobs haben kaum einen Sinn, aber dennoch einen festen Platz in der Arbeitswelt. David Graeber, amerikanischer Publizist und Kulturwissenschaftler, stellt in seinem Buch „Bullshit Jobs“ die These auf: 37 Prozent aller Jobs seien überflüssig. Ob die Zahlen stimmen oder zu hoch gegriffen sind, es stellt sich die Frage, warum solche Bullshit-Jobs überhaupt existieren und warum Menschen sie trotz Sinnlosigkeit machen. Wir erklären, was hinter den Bullshit-Jobs und deren Motiven steckt…



Bullshit-Jobs: Liste & Gefahren sinnloser Arbeiten

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Bullshit-Jobs: Wenn der Job sinnlos ist

Arbeit hat in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Sie ist wichtiger Teil des Lebens, trägt zur Selbstverwirklichung bei, ist für den Ruf und nicht zuletzt die finanzielle Situation maßgeblich. Zwar wird nicht jeder Beruf gleich hoch bewertet, doch gibt es unzählige absolut notwendige und sinnvolle Tätigkeiten. Anders die sogenannten Bullshit-Jobs.

Gemeint sind sinnlose Jobs. Unnötige Tätigkeiten und Berufsfelder, die keinen (oder einen kaum erkennbaren) Nutzen und Mehrwert bieten. Geprägt wurde der Begriff von David Graeber in seinem gleichnamigen Buch. Seine Beobachtung: Gesellschaftlich gesehen sinnvolle Jobs sterben zunehmend aus – durch Automatisierung oder Rationalisierung.

Das führt aber nicht zwangsläufig zu höherer Arbeitslosigkeit. Vielmehr werden die ehemals sinnvollen Arbeitsplätze mit Bullshit Jobs aufgefüllt. Berufstätige müssen dann Aufgaben übernehmen, die sie selbst als völlig unnötig und überflüssig empfinden.

Trotz Fortschritts die 40-Stunden-Woche

Der große britische Ökonom John Maynard Keynes hatte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Menschen werden zukünftig nur noch 15 Stunden pro Woche arbeiten. Durch technologischen Fortschritt werde es überflüssig, dass Menschen sich abrackern, weil Maschinen einen Großteil der Arbeit übernehmen. Die restliche Arbeit könnte auf viele Beschäftigte verteilt werden – so hätten am Ende alle mehr Freizeit übrig.

Die Vision ging nie auf. Im Gegenteil: Eine 40-Stunden-Woche ist Normalität, statt weniger Arbeit gehören Überstunden in vielen Bereichen zum Arbeitsalltag. Wenn Aufgaben wegfallen, entstehen andere – leider teilweise weniger sinnvolle – Bereiche, in denen Beschäftigte arbeiten.

Die These der Bullshit-Jobs von David Graeber erhielt soviel Zustimmung, dass sie viral ging und das Buch ein großer Erfolg wurde. Ganz aus der Luft gegriffen ist die Annahme der Tätigkeiten ohne wirklichen Nutzen deshalb wohl nicht.


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Kategorien: 5 Bereiche von Bullshit-Jobs

Solche Bullshit Jobs gibt es laut Graeber in verschiedenen Varianten. Bei seiner Auswertung unzähliger Zuschriften kategorisierte er insgesamt fünf Sorten von diesen Tätigkeiten:

1. Flunkies

Der Begriff lässt sich wohl am ehesten mit „Lakai“ übersetzen. Diese Beschäftigten haben vor allem einen Existenzgrund: Sie sollen höher gestellte gut aussehen lassen und deren Status bestätigen. Ein Beispiel sind etwa Assistenten für Vorgesetzte, die überhaupt keine Hilfe benötigen oder Empfangspersonal in Unternehmen, die nahezu keine Gäste, Besucher oder gar Anrufe erhalten.

2. Goons

Als Goons (im Deutschen „Rowdys“ oder „Schlägertypen“) bezeichnet Graeber Beschäftigte in Bullshit-Jobs, die ein gewisses Maß an Aggressivität erfordern. Ausschlaggebender Punkt: Diese Jobs bestehen nur deshalb, weil andere zuvor diese Stellen geschaffen haben. Als Beispiel nennt er Armeen, mit dem Argument: Hätte niemand eine Armee, würde keiner eine benötigen. Ähnliches beobachtet er bei Telemarketern, Lobbyisten, PR-Leute, Firmenanwälten.

3. Duct Tapers

Duct Taper (Übersetzung: Klebeband oder Panzerband) sind damit beschäftigt, zu reparieren, zusammenzuschustern oder richtigzustellen, was eigentlich nicht kaputt sein sollte. Diese Kategorie des Bullshit-Jobs umfasst die Lösung von Problemen, die gar nicht existieren dürften. Graeber nennt etwa Angestellte, die Texte eines Fachexperten korrigieren und verbessern müssen. Auch in Unternehmen gibt es Jobs, die durch bessere Organisation entfallen könnten.

4. Box Tickers

Unternehmen behaupten gerne Dinge, die wenig bis gar nichts mit der Realität zu tun haben. Box Ticker sind genau dafür zuständig. Sie kümmern sich beispielsweise um eine groß angelegte Kampagne zum Umweltschutz, das ein Unternehmen rein aus Imagegründen betreibt, um die öffentliche Wahrnehmung zu verbessern. Ein echtes Interesse am Thema besteht nicht und auch die Maßnahmen haben keinerlei Effekt, doch soll sich der Schutz des Planeten auf die Fahnen geschrieben werden.

5. Taskmasters

Diese Taskmaster (lässt sich mit „Aufgabenverteiler“ oder weit gefasst auch „Arbeitgeber“ übersetzen) unterteilt Graeber in zwei Gruppen: Die einen, die Aufgaben delegieren und andere überwachen, obwohl dies überhaupt nicht notwendig ist. Die andere Gruppe ist noch schädlicher: Sie erfindet sogar erst noch unsinnige Aufgaben und weitere Bullshit-Jobs schafft, um diese dann zu delegieren. Als Beispiel nennt er Lehrer und Wissenschaftler, die Formulare und Reports ausfüllen müssen, um ihre Arbeit zu rechtfertigen, statt sich tatsächlich mit der Planung des Unterrichts, der Lehre und der Bewertung der Schüler zu beschäftigen.

Bullshit Jobs Spruch Stuhl Dreht

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Gründe: Warum gibt es Bullshit-Jobs?

Leistungsorientierung, Effizienz und der Sinn der Arbeit spielen in der heutigen Zeit eine große Rolle. Wieso gibt es dann solche Bullshit-Jobs, die nichts davon erfüllen? Möglich sind mehrere Ursachen, weshalb Bullshit-Jobs entstehen – es gibt aber auch ebenso starke Gegenargumente…

Konsum

Eine These: Wir tragen durch unser Konsumverhalten dazu bei. Wir wollen mehr Produkte konsumieren, das neuste iPhone haben, ständig neue Klamotten… Dagegen spricht, dass Bullshit-Jobs (oder insgesamt neue Berufe) nicht schwerpunktmäßig in diesen Bereichen entstehen. Tatsächlich nimmt die Zahl der Arbeiter ab, während es im Vergleich immer mehr Manager gibt.

Legitimation

Der Sinn von Arbeit an sich wird nicht infrage gestellt. Auch nicht bei Bullshit-Jobs. Es wird schlichtweg akzeptiert, dass es diese Positionen und Tätigkeiten gibt – niemand hinterfragt, wie sinnvoll oder notwendig es ist.

Loyalität

Ökonomisch gesehen machen Bullshit-Jobs keinen Sinn, stellt Graeber fest. Seine Erklärung für Bullshit-Jobs: Die Beschäftigten versuchen sich damit auf eine Stufe mit den Reichen und Mächtigen der Welt zu stellen. Diese wiederum bezahlen deren Loyalität. Denn das Auffällige an vielen Bullshit-Jobs ist: Sie werden vergleichsweise gut bezahlt. Anders als Jobs, die tatsächlich und nachweislich einen wichtigen Beitrag leisten und sehr sinnvoll sind (Beispiel: Pflegepersonal).

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Sinnlose Arbeit hat Folgen

Das Problem bei solchen Bullshit-Jobs: Sie können nachhaltigen Schaden anrichten. Die wenigsten Arbeitnehmer sind faul, für viele ist die Arbeit weit mehr als ein Mittel, um Rechnungen zu bezahlten. Gerade jüngere Generationen wollen mehr – allen voran einen Sinn in der eigenen Arbeit. Stattdessen sind viele zur Sinnlosigkeit verdammt. Sie sitzen in Büros, um scheinbar wichtigen Aufgaben nachzugehen, deren Unwichtigkeit sie oft selbst erkennen.

Die Erkenntnis: Mein Job – alles, was ich jeden Tag tue – ist sinnlos, ist ein harter Schlag. Betroffene fühlen sich antrieblos, kriegen Schlafprobleme, fühlen innere Unruhe, rutschen in eine Sinnkrise oder leiden schlimmstenfalls sogar unter Depressionen.

Die tiefe Unzufriedenheit mit einer sinnlosen Beschäftigung sollte deshalb keinesfalls unterschätzt oder ignoriert werden.

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Auswege aus der Sinnlosigkeit

Bei allen Argumenten und Beispielen sagt David Graeber auch: Er kann nicht für jeden sprechen und allein entscheiden, was ein Bullshit-Job ist. In seinem Werk berichtet er von dem, was Betroffene ihm erzählen. Letztlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er einen Sinn in der eigenen Tätigkeit sieht – und falls nicht, welche Auswege es gibt.

Dabei gilt zunächst: Wer die eigene Arbeit als unsinnig empfindet, ist nicht gezwungen ihr nachzugehen. Ein Jobwechsel ist jederzeit möglich. Innerhalb eines Berufs, wenn das Problem beim Arbeitgeber liegt, aber durch einen Karrierewechsel auch in einen gänzlich neuen Bereich. Voraussetzung können Fortbildungen oder eine Umschulung sein, bestenfalls finden Sie dafür aber mehr Sinn in der eigenen Arbeit.

Mehr Sinnhaftigkeit ohne neuen Job

Kommt ein solcher Wechsel für Sie nicht infrage – beispielsweise aus finanziellen Gründen – bleibt eine andere Option: Eine eher sinnlose Arbeit können Sie durch sinnhafte Aufgaben außerhalb des Berufslebens ausgleichen. Ein Ehrenamt und soziales Engagement können Ihnen den Sinn geben, der im Job fehlt.


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[Bildnachweis: iDraw by Shutterstock.com]

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