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Praktikum NGO: Arbeiten für Greenpeace und Co.

Bei einer Nichtregierungsorganisation (NGO) unterstützen Sie wichtige Ziele: Umwelt schützen, für Menschenrechte einsetzen, anderen helfen und einfach Gutes tun. Doch ein Praktikum bei einer NGO macht sich auch gut im Lebenslauf und kann ein Türöffner für die Karriere sein. Wie gelingt ein Praktikum bei einer NGO und wo können Sie es machen? Wir zeigen Organisationen sowie die Vor- und Nachteile…



Praktikum NGO: Arbeiten für Greenpeace und Co.

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Praktikum NGO: Was muss ich beachten?

Für das Praktikum bei einer NGO gibt es zahlreiche Möglichkeiten. NGOs sind auf die Unterstützung freiwilliger Helfer angewiesen. Dabei geht es nicht nur um Spenden, sondern um Mitarbeiter vor Ort. Bei fast allen NGOs gibt es Bedarf für tatkräftige, engagierte und smarte Praktikanten.

Nachteil: Eine Vergütung erhalten Praktikanten in NGOs nicht immer. Auch bieten viele NGOs Praktika nur für Studierende oder neben einer Ausbildung an. Für Schülerpraktika und andere Gruppen fehlen oftmals die Ressourcen. Wie groß die Chancen auf einen Praktikumsplatz sind, unterscheidet sich aber auch von NGO zu NGO und von Standort zu Standort. Es lohnt sich also, genauer hinzuschauen. Das haben wir bei einigen der bekanntesten Organisationen getan.

Was ist eine NGO?

Eine NGO ist eine Nichtregierungsorganisation – auch nichtstaatliche Organisation genannt. Die Abkürzung NGO stammt aus dem Englischen von „Non-governmental organisation“. Dahinter verbirgt sich ein privater Interessenverband, der Leid und Unrecht in bestimmten Bereichen durch aktive Unterstützung von Teilen der Zivilgesellschaft zu beseitigen. Inhaltlich decken die Verbände Themen wie Menschenrechte, Umwelt- und Tierschutz ab.


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Welche NGOs gibt es?

Wo gibt es welche Praktika? Welche Voraussetzungen müssen Bewerber erfüllen? Ist das Praktikum vergütet? Karrierebibel hat sich die Praktikumsvergabe von fünf der bekanntesten NGOs näher angeschaut:

Greenpeace

Für Praktikanten bei Greenpeace geht es häufig darum, „schriftliche und mündliche Anfragen zu bearbeiten, Informationen zu sammeln und zu vermitteln.“ So steht es auf der Homepage der Naturschützer. Ein Praktikum in der Greenpeace-Zentrale in Hamburg dauert zwei Monate oder länger. Achtung: Greenpeace vergibt Praktika nur an eingeschriebene Studenten. Eine Immatrikulationsbescheinigung muss für die gesamte Dauer des Praktikums vorliegen. Schul- oder allgemeine Praktika sind nicht möglich.

Und auch eine Vergütung erhalten Praktikanten nicht. Immerhin stellt Greenpeace nach eigener Aussage bei Bedarf eine Unterkunft, erstattet die Kosten für An- und Abreise mit der Bahn und spendiert einen Verpflegungszuschuss. Bewerber sollten zudem angeben, für welchen Bereich sie sich besonders interessieren, zum Beispiel für erneuerbare Energien, Meeresschutz oder Mobilität. Natürlich können Sie sich auch in den Greenpeace-Organisationen anderer Länder für ein Praktikum bewerben. Greenpeace USA zum Beispiel vergibt Praktika auch an Nicht-Studenten. Ein Gehalt gibt es aber auch in den Vereinigten Staaten nicht – und noch nicht mal Unterstützung bei Visum und Unterkunft.

Ärzte ohne Grenzen

Im Berliner Büro der Ärzte ohne Grenzen (Médecins Sans Frontières (MSF) gibt es jedes Jahr offene Stellen für Praktikanten in diesen Bereichen:

  • Fundraising
  • Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Personal
  • Finanzen und Verwaltung
  • Organisation des Humanitären Kongresses
  • Medikamentenkampagne
  • Organisation von Infoveranstaltungen

Die Praktikumsdauer bei MSF beträgt mindestens drei Monate, „sehr gute Englischkenntnisse“ sind in allen Bereichen erforderlich. Auch müssen Bewerber ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Für Praktikanten übernimmt MSF nach eigenen Angaben die Kosten. Das bedeutet allerdings im Umkehrschluss: Wer sich vergeblich bewirbt, trägt die Kosten selbst.

Positiv: Ein Praktikum wird bei Ärzte ohne Grenzen vergütet. Zuschüsse zu Fahrt- und Unterhaltskosten gibt es keine. Die Organisation bietet keine Praktikumsplätze in ihren internationalen Hilfsprojekten an. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass wir dort grundsätzlich Mitarbeiter benötigen, die bereits über eine abgeschlossene Ausbildung und mehrjährige, relevante Berufserfahrung verfügen“. Schülerpraktika sind hingegen möglich.

WWF

Beim World Wildlife Fund ist die Bandbreite groß. Praktika können beispielsweise in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, der Spenden- und Finanzbuchhaltung, im Call-Center oder Nationalpark absolviert werden. Die Bewerbung erfolgt beim WWF stets über ein Online-Formular. Auch ihre Gehaltsvorstellungen können Bewerber hier eintragen. Das gilt aber nur für die vergleichsweise lukrativen Tätigkeiten (Fundraising, Finanzbuchhaltung). Andere Praktika werden nicht vergütet.

Die Praktikumslänge ist unterschiedlich, kann zwei bis sechs Monate dauern. Auch die Voraussetzungen, die ein Praktikant erfüllen muss, variieren. Für Naturschutzprojekte benötigen Praktikanten mitunter einen Führerschein, für Bürojobs sind MS-Office-Kenntnisse erforderlich. Der WWF bietet auch ein freiwilliges ökologisches Jahr an.

Amnesty International

Amnesty International berücksichtigt keine Initiativbewerbungen. Interessenten müssen sich auf offenen Stellen für ein Wunschpraktikum bewerben. Sie können sich aber auch auf mehrere Praktikumsstellen bewerben, um Ihre Chancen zu erhöhen.

Die Starttermine der Praktika sind grundsätzlich verbindlich und nicht verhandelbar. Exakt drei Monate – so lange dauert ein Praktikum bei Amnesty. Schülerpraktika bieten die Menschenrechtler nicht an. Praktikanten werden aber mit 538 Euro im Monat vergütet. Praktikumsplätze gibt es unter anderem in diesen Bereichen:

  • Übersetzungen
  • Fundraising
  • Online-Team
  • Kommunikation
  • Pressearbeit
  • Kampagnen und Aktionen
  • Finanzen
  • Region Afrika sowie Themenbereich Wirtschaft und Menschenrechte, Menschenrechte im digitalen Raum und Rüstungskontrolle
  • Region Naher Osten und Nordafrika sowie Region Europa
  • Asylpolitik und Asyleinzelfälle
  • Ehrenamtliche Länder- und Themenarbeit und Einzelfallarbeit
  • Internationales Recht

Human Rights Watch

Human Rights Watch (HRW) bietet Praktikumsplätze rund um den Globus an: in Berlin, Amsterdam, Stockholm, Sao Paulo, Washington, Sydney. Nachteil: Human Rights Watch bezahlt seine Praktikanten grundsätzlich nicht. Zuschüsse zu Verpflegung und Transport werden in Einzelfällen übernommen. Für Stellen im Ausland ist das teils komplizierte Visa-Prozedere eine weitere Hürde.

Bewerbungen laufen bei HRW über ein Online-Formular. Studenten sind wie bei anderen NGOs die Hauptzielgruppe. Für viele Aufgaben sind MS Office-Kenntnisse erwünscht. Je nach Einsatzgebiet müssen Praktikanten auch Spezialwissen mitbringen. Beispiel: Wer sich für das Praktikum „Naher Osten/Nordafrika“ im Washingtoner Büro bewirbt, sollte über die politische Lage in der MENA-Region Bescheid wissen – und neben Englisch auch Arabisch sprechen. Für ein Praktikum in Stockholm wiederum reichen Englischkenntnisse nicht aus, hier ist Schwedisch ein Muss.

Praktikum: Noch mehr NGOs!

In welchen NGOs gibt es noch Praktikumsplätze? Hier eine Übersicht über weitere Nichtregierungsorganisationen:

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Praktikum NGO: Vorteile und Nachteile

Die Nachfrage nach Praktikumsplätzen bei NGOs ist groß. Viele wollen Gutes tun und den Organisationen helfen – ganz uneigennützig ist das Engagement aber nicht immer. Es kann ein Pluspunkt für die eigene Karriere sein, wenn Sie ein Praktikum bei einer NGO machen. Auf der anderen Seite gibt es auch mögliche Nachteile. Wir stellen beide Seiten gegenüber:

Vorteile

  • Lebenslauf

    Ein NGO-Praktikum hübscht den Lebenslauf auf. Es signalisiert Interesse und Engagement. Sie verbessern damit Ihre Einstellungschancen auf dem Arbeitsmarkt. Die freiwillige Arbeit ist eine Investition in die eigene Karriere. Das gilt insbesondere für Geisteswissenschaftler und Studenten von Orchideenfächern. Weniger profitieren beispielsweise Wirtschaftswissenschaftler von einem Praktikum in einer NGO.

  • Auslandserfahrungen

    Ein Praktikum in einer Nichtregierungsorganisation findet zwar nicht zwangsläufig im Ausland statt, wenn doch, bringt es einige Vorteile: Horizonterweiterung, internationales Netzwerk, interkulturelle Kompetenzen und verbesserte Fremdsprachenkenntnisse.

  • Sinn

    Gerade junge Menschen suchen oft nach dem Sinn in der eigenen Tätigkeit. Die Arbeit bei einer NGO kann genau dieses Gefühl der Sinnhaftigkeit vermitteln. NGOs lindern Hunger, bekämpfen den Klimawandel, setzen sich für Menschenrechte ein. Gutes tun, einen Unterschied machen – in der NGO ist das möglich.

Die Nachteile

  • Ausbeutung

    Nicht jede NGO-Kriegskasse ist prall gefüllt. Viele Organisationen müssen gut und sparsam wirtschaften. HoheVergütungen für Praktikanten sind da nicht drin. Böse formuliert ist es eine Ausbeutung freiwilliger Mitarbeiter, die helfen und Gutes tun wollen.

  • Sinnlosigkeit

    Entwicklungshelfer wissen: Nicht jedes Projekt stiftet Sinn. Nicht jeder Auslandsaufenthalt bewirkt Gutes. Vielleicht stellen Sie im Praktikum auch ernüchtert fest, dass Sie nur wenig bewirken konnten.

  • Vertrauensverlust

    NGOs sind die Guten? Von wegen! Sie haben mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie die vermeintlich Bösen der Weltwirtschaft. Es gibt Skandale und viele Fragezeichen zur Verwendung von Spendengeldern. Viele NGOs kämpfen deshalb um das Vertrauen der Gesellschaft.


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[Bildnachweis: Cube29 by Shutterstock.com]

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