Praktika im Lebenslauf: Tipps zum Pimpen
Gerade bei Berufseinsteigern werten Praktika den Lebenslauf enorm auf. Logisch: Je weniger Berufserfahrungen ein Bewerber vorzuweisen hat, desto wichtiger wird der Faktor Praktikum. Was aber, wenn die einzigen Referenzen, die Sie im Köcher haben, drei Praktika aus der Studienzeit sind. Wie also richtig rüberbringen, dass man dort nicht nur Kaffee kochen war, sondern solide Arbeit abgeliefert hat? Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Praktika im Lebenslauf einbinden und die Stationen auch noch gut aussehen lassen…

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Welche Praktika gehören in den Lebenslauf?
Die kurze Antwort: möglichst nur die relevanten. Praktika im Lebenslauf sollen das Profil des Bewerbers abrunden und neben der theoretischen auch seine praktische Qualifikation unterstreichen. Entsprechend sollten im Lebenslauf nur jene Praktika erwähnt werden, deren Inhalte und Erfahrungen im direkten Zusammenhang mit der angestrebten Position aus der Stellenanzeige stehen. Irrelevantes, selbst wenn Sie das selbst interessant und lehrreich fanden, können Sie weglassen. Es ist nur Leseballast.
Wer sich zum Beispiel als Projektmanager bewirbt, steigert seine Chancen, wenn er oder sie durch das Praktikum belegt, schon einmal ein oder mehrere Projekte und Teams organisiert zu haben. Je direkter dieser Bezug zur Stelle, desto besser. Aber auch indirekte Bezüge, wie etwa der Nachweis sozialer Kompetenzen durch ein Auslandspraktikum, sind hilfreich. Hauptsache, Sie zeigen, dass Sie möglichst viele der geforderten Kompetenzen besitzen.
Allerdings nimmt die Bedeutung von Praktika im Lebenslauf mit steigender Berufserfahrung ab. Für Praktikumsanwärter, Auszubildende, Hochschulabsolventen und Berufsanfänger sind sie ein wichtiger Nachweis für erste Praxiserfahrungen. Wer jedoch schon zehn oder mehr Berufsjahre und verschiedene Positionen inne hatte, kann die Praktika auch weglassen. Es sei denn, sie dienen dazu langfristige Lücken im Lebenslauf zu schließen.
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Praktika im Lebenslauf: Wo werden diese erwähnt?
Das relevanteste Praktikum nutzt nichts, wenn es der Personaler im Lebenslauf erst mit dem Monokel suchen muss. Praktika, mit denen Sie aktiv für sich werben, gehören entweder in einen eigenen Abschnitt „Praktika“ (siehe Musterbeispiel) oder aber in eine Rubrik namens „Berufserfahrungen“:
Auf keinen Fall gehören Sie in den Abschnitt „Hobbys“ oder gar in die ohnehin völlig unnütze Kategorie „Sonstiges“ (Sonstiges klingt schon nach Resterampe). Das gilt im Übrigen auch für ehrenamtliche Aktivitäten, die einen Bezug zum angestrebten Job haben: Auch die verdienen entweder einen eigenen Abschnitt oder sind „Besondere Interessen“.
Personalentscheider scannen viele Lebensläufe zunächst nur schnell von oben nach unten, um so schon auszusieben, ob Bewerber die Minimum-Qualifikationen für die Stelle erfüllen. Falls dann bei Ihnen in der Rubrik „Berufserfahrung“ gähnende Leere herrscht, steigen die Aussichten dramatisch – allerdings dass die Bewerbungsunterlagen auf dem Absagen-Stapel landen.
Begraben Sie Ihr Praktikum also nicht in den Untiefen des Lebenslaufs, sondern heben Sie dieses auf einen Thron. Und beschreiben Sie dessen Inhalte so präzise und aussagekräftig wie möglich:
- Wie lange dauerte das Praktikum?
- Was haben Sie in der Zeit gemacht?
- Was konnten Sie bewirken?
- Welche Fähigkeiten haben Sie dadurch erworben oder trainiert?
Die obigen Fragen können Sie wie eine Art Checkliste abarbeiten und so die einzelnen Praktika nach dem immer selben Muster beschreiben. Entscheidend dabei: Der Personaler muss den Mehrwert erkennen, den Sie mit dieser Praxiserfahrung für die ausgeschriebene Stelle bieten.
Wieviele Praktika gehören in den Lebenslauf?
Die schon erwähnte Einschränkung „nur relevante Praktika mit Stellenbezug“ dürfte die Auswahl deutlich reduzieren. Ansonsten aber gilt als Faustregel: mehr als drei, maximal vier Praktika sollten Sie im Lebenslauf nicht aufführen. Das verwässert irgendwann Ihr Profil – und viele Praktika wirken irgendwann auch nicht mehr fokussiert, geschweige denn nach Toptalent. Eher nach jemandem, der sich von Praktikum zu Praktikum hangeln musste. Außerdem sollte der Lebenslauf maximal zwei DIN A4 Seiten nicht übersteigen.
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- Praktikum: Tipps zu Bewerbung und Praktika
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Praktika im Lebenslauf: Wie erwähnen, wie pimpen?
Generell werden Praktika im Lebenslauf erwähnt, wie andere berufliche Stationen auch. Im tabellarischen Lebenslauf (der heute Standard ist) also mit den Zeitangaben nach dem Muster MM/JJJJ – MM/JJJJ in der linken Spalte und der Inhaltsangabe in der rechten Spalte.
Konkret könnte das dann zum Beispiel so aussehen:
Grundsätzlich gilt: Übertreiben Sie nicht und bleiben Sie bei der Wahrheit! Zwar können Sie durch eine clevere Wortwahl einzelne Stationen etwas aufmotzen und positiver darstellen (siehe Beispiele unten). Lügen dürfen Sie dabei aber nicht. Personaler kennen die Tricks schließlich auch. Und wer dann beim Nachhaken im Vorstellungsgespräch ins Straucheln und Stottern gerät, disqualifiziert sich sofort.
Die bessere Strategie:
- Überlegen Sie sich noch einmal genau, welche Ihrer Tätigkeiten welchen Wertbeitrag in dem Unternehmen stiften konnten.
- Wie lässt sich präzise und positiv beschreiben, was Sie gemacht haben?
- Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um starke Wörter zu identifizieren, die zudem zum Stellenprofil passen und dafür auch relevant sind.
- Aktive Formulierungen schlagen passive – immer. Wer etwa das Pfadfinderlager „organisiert“ und nicht nur „beaufsichtigt“ hat, mutiert direkt vom Begleiter zum Verantwortlichen.
Worte sind mächtig. Ihre Bedeutung sollten Sie niemals unterschätzen, sondern zum eigenen Vorteil nutzen – auch und gerade im Lebenslauf. Selbst Nebentätigkeiten oder Minijobs lassen sich so ausschmücken. So haben Sie als Student beispielsweise niemals gekellnert (wie profan!), sondern haben als Servicefachkraft in der Gastronomie wertvolle Erfahrungen gesammelt.
Lachen Sie nicht, exakt auf die Nuancen kommt es an. Sie können manchmal bei mehreren Kandidaten den Ausschlag geben. Auch wenn Personaler das nie zugeben: Unterbewusst entfaltet die Wortwahl enorme Wirkung und beeinflusst mehr Entscheidungen als viele meinen.
Versuchen Sie also Ihr Vokabular an die jeweilige Branche und an das Stellenprofil anzupassen und – wenn möglich – Fachbegriffe einzustreuen. So wirkt der Lebenslauf noch ein Stückchen maßgeschneiderter und Sie selbst gleich kompetenter.
Ein paar Beispiele…
Praktika im Lebenslauf – Beispiel 1
Sie haben während Ihres Praktikums die Facebook-Seite eines Handwerksbetriebs betreut und wollen weiter in Richtung Journalismus oder PR ziehen. Dazu bewerben Sie sich für ein weiteres Praktikum in einer Redaktion.
- Was in Ihrem Lebenslauf NICHT steht:
Pflege und Betreuung der Facebook-Seite.
- Was stattdessen im Lebenslauf steht:
Social Media Redaktion, Content Curation auf Facebook und Community Management.
Praktika im Lebenslauf – Beispiel 2
Sie haben im Call-Center einen Schnupperkurs absolviert und möchten das nutzen, um sich für einen Job im Vertrieb zu empfehlen.
- Was in Ihrem Lebenslauf NICHT steht:
Annahme von Telefonaten und Auskunftserteilung.
- Was stattdessen im Lebenslauf steht:
Kundenbetreuung, Kundenmanagement, Telemarketing.
Praktika im Lebenslauf – Beispiel 3
Sie waren im Asta Ihrer Uni aktiv, haben Partys für Ersties und Info-Veranstaltungen organisiert. Jetzt wollen Sie ins Event-Management.
- Was in Ihrem Lebenslauf NICHT steht:
Organisation von Partys und Zeltlagern.
- Was stattdessen im Lebenslauf steht:
Konzeption, Planung und Durchführung verschiedener Veranstaltungen an der Hochschule.
Praktika im Lebenslauf – Beispiel 4
Sie haben während Ihres Praktikums Flyer und Plakate eigenständig am Rechner gebastelt. Nun soll es in die Mediengestaltung gehen.
- Was in Ihrem Lebenslauf NICHT steht:
Entwurf von Flyern und Plakaten.
- Was stattdessen im Lebenslauf steht:
Konzeption, Gestaltung und Realisierung von Werbemitteln.
Praktika im Lebenslauf – Beispiel 5
Sie haben bei Ihrem Praktikum im Konzern Dokumente kopiert, Ordner sortiert, Gäste begrüßt und ihnen feinsten Arabica-Kaffee aufgesetzt.
- Was in Ihrem Lebenslauf NICHT steht:
Hilfsarbeiten und einfache Bürotätigkeiten.
- Was stattdessen im Lebenslauf steht:
Empfang und Büromanagement sowie Unterstützung der Geschäftsleitung.
Das sind natürlich nur Beispiele, die – wie oben schon erwähnt – der Wahrheit entsprechen sollten. Gleichzeitig geht es darum, sich schon in der Wortwahl nicht unter Wert zu verkaufen. Die richtigen Formulierungen helfen Ihnen dabei, dass genau das nicht passiert.
Unterfüttern im Vorstellungsgespräch
Den Lebenslauf pimpen, abschicken, Finger kreuzen, fertig? Nicht ganz. Die oben genannten Kniffe helfen Ihnen, die erste Hürde mit der Bewerbung zu überspringen und eine Einladung zum Bewerbungsgespräch zu erhaschen. Danach geht es aber weiter.
Je weniger Stationen und Praxiserfahrungen Sie im Lebenslauf angeben, desto wichtiger wird jede einzelne. Nachfragen hierzu sind also sehr wahrscheinlich.
Machen Sie sich deshalb Gedanken, was Sie Ihrem Gesprächspartner über Ihre jeweiligen Praktika konkret erzählen können:
- Welche nützlichen Erfahrungen haben Sie gesammelt (Beispiele!)?
- Welches Ereignis war besonders prägend?
- Welche fachlichen und persönlichen Lehren haben Sie mitgenommen?
Überlegen Sie sich ein paar schöne, stimmige und emotionale Anekdoten, die Sie im Vorstellungsgespräch zum Besten geben. Aber auch hier gilt: Nichts ausdenken, dafür ist etwas ausschmücken durchaus erlaubt.
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Jochen Mai ist Gründer und Chefredakteur der Karrierebibel. Der Autor mehrerer Bücher doziert an der TH Köln und ist gefragter Keynote-Speaker, Coach und Berater.

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