Hobbys oder Hobbies im Lebenslauf?
Schreiben Sie NIE „Hobbies“ – die Schreibweise ist falsch! Einzig richtig ist: „Hobbys“ im Lebenslauf. Englische Lehnwörter, die auf -y enden, werden im deutschen Plural mit -ys geschrieben. So auch Storys, Babys oder Handys.
Beispiele für Hobbys im Lebenslauf
Die folgende Liste zeigt die 10 am häufigsten genannten Hobbys im Lebenslauf:
- Lesen
- Laufen (Joggen)
- Wandern
- Reisen
- Fahrrad fahren
- Fußball spielen
- Fitness (im Studio)
- Schwimmen
- Musik hören
- Kochen
Das Problem daran: Allesamt klingen sie normal, wenig spektakulär und deswegen auch ein ziemlich gewöhnlich. Solche Hobbys sind nicht falsch, haben aber ein latentes Langeweiler-Image. Sie können diese angeben – sich positiv von der Masse abheben, werden Sie damit aber nicht.
Wo stehen die Hobbys und Interessen im Lebenslauf?
Aufgelistet werden Hobbys und Interessen am Ende des Lebenslaufs. Sie bilden den letzten Abschnitt vor Ort, Datum und Unterschrift. Schreiben Sie aber nicht nur eine Liste mit Hobbys auf – unpersönlich. Geben Sie dem Leser dazu immer auch ein paar aussagekräftige Details und Informationen.
Wie wichtig sind Hobbys im Lebenslauf?
Interessen und Hobbys sind zwar ein freiwilliger Zusatz im tabellarischen Lebenslauf, also keine Pflicht. Sie werden von Bewerbern aber regelmäßig unterschätzt. Personaler interessieren sich nicht nur für den beruflichen Werdegang, sondern auch für den Menschen dahinter und dessen Persönlichkeit. Hobbys geben hierbei einige Einblicke und können Kandidaten sogar positiv von anderen abheben – vor allem wenn die Interessen zusätzliche Soft Skills verraten oder zum Job passen.
Tatsächlich lassen Freizeitaktivitäten jede Menge Rückschlüsse auf Bewerber zu und setzen entsprechende Signale: Sind Sie eher Teamplayer oder Adrenalin-Junkie? Sind Sie nach Feierabend lieber aktiv und kreativ oder passiv und gesellig? Hobbys liefern Hinweise auf die Vielseitigkeit der Interessen und das Engagement von Bewerbern. Klar, bei der Bewerbung geben Qualifikationen und Erfahrungen den Ausschlag. Hobbys im Lebenslauf runden Ihr Profil aber ab und können wichtige Pluspunkte bringen – oder Minuspunkte.
Welche Hobbys im Lebenslauf nennen?
Nicht alle Hobbys kommen gleich gut an. Spazierengehen, Musik hören, ins Kino gehen… das sind sicher schöne Freizeitbeschäftigungen. Sie lassen Kandidaten aber zugleich einsam und langweilig wirken. Für eine professionelle Bewerbung sind sie eher ungeeignet.
Setzen Sie im letzten Abschnitt Ihres CV lieber ein unerwartetes Highlight. Machen Sie es noch einmal spannend und punkten Sie mit einer originellen Hobby-Auswahl. Diese sollte im Kern zeigen, dass Sie Ihr Leben aktiv gestalten: soziales Engagement, Teamgeist, körperliche Fitness – all das gibt Pluspunkte in der Bewerbung. Polarisieren und übertreiben sollten Sie aber auch nicht, ein bisschen interessanter als Durchschnitt reicht. Die Grundregeln:
Weniger ist mehr
Versuchen Sie nicht alle Facetten Ihrer Persönlichkeit und Interessen aufzuzählen. Konzentrieren Sie sich bei den Hobbys auf das Wesentliche und maximal vier Freizeitaktivitäten.
Bezug zum Beruf
Wählen Sie die Hobbys passend zur angestrebten Stelle aus. Die damit verbundenen Stärken oder Charaktereigenschaften sollten im Job nützlich sein. Beispiele: Eine Callcenter-Agentin, die nebenbei podcastet; eine Projektmanagerin, die in der Freizeit einen Chor leitet; ein Koch, der ein Rezept-Blog schreibt. Schlecht ist dagegen, wenn die genannten Hobbys im Widerspruch zum Job stehen und ein Störgefühl erzeugen: Ein Fitnesstrainer, der sich für Feiern, Essen, Schlafen interessiert?
Erfolge zeigen
Erfolgreiche Bewerber mögen alle Personaler. Zeigen Sie, dass Sie mit Ihren Freizeitinteressen schon Ziele erreicht haben. Beispiel Reisen: „Schon alle Kontinente besucht.“ Beispiel Kitesurfen: „Vizejuniorenmeister 2022.“ Sagen Sie im Vorstellungsgespräch zum Beispiel: „Mein Hobby ist Fußball spielen. Dadurch habe ich gelernt, im Team zu arbeiten und den Erfolg der Mannschaft über meinen eigenen zu stellen.“ Oder beim Hobby Reisen: „Die vielen Reisen haben mir geholfen meine Sprachkenntnisse zu verbessern und mich leicht auf andere Kulturen einzustellen.“
Bei der Wahrheit bleiben
Alle Angaben im Lebenslauf – auch zu Ihrer Freizeit und den Interessen – müssen wahr sein. Rechnen Sie mit Fragen dazu. Wer flunkert und bei Rückfragen ins Stottern kommt, fällt als Hochstapler durch.
Im Zweifel: weglassen
Wenn Sie sich bei den Hobbys im Lebenslauf nicht sicher sind oder diese zu langweilig finden, lassen Sie diese weg. Interessen sind kein Muss und abrunden können Sie Ihr Profil auch noch im Dialog mit dem Personaler.
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Hobbys und Interessen Liste – gute und schlechte
Im Folgenden finden Sie drei Listen für besonders positive, tendenziell langweilige und definitiv ungeeignete Hobbys für die Bewerbung.
🟢 Liste: Was sind gute Hobbys im Lebenslauf?
Welche Hobbys bei Personalern gut ankommen, ist individuell verschieden und hängt von den Vorlieben Ihrer Gesprächspartner ab. Es gibt aber ein paar Hobbys, die soziale Kompetenzen und Soft Skills sowie Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit und Empathie belegen können. Beispiele für soziale Hobbys mit positiven Assoziation:
- Turniertanzen (Teamgeist, Ehrgeiz, Fitness)
- Geocaching (Strategie, Analyse, Orientierung)
- Musizieren (Teamplay, Kreativität, Präsentation, Kommunikation)
- Schwimmen (Ausdauer, Disziplin, mentale Stärke)
- Vereinsfunktion (Führung, Projektmanagement, soziale Kompetenz)
- Filme machen (Kreativität, Neugier, Fleiß)
- Scrapbooking (Kreativität, Gestaltung, Austausch)
- Bloggen, Instagram (Kommunikation, Know-how, moderne Medien)
- Yoga (Ausgeglichenheit, Selbstbeherrschung, mentale Stärke)
- Marathon laufen (Ausdauer, Fitness, Willensstärke, Disziplin)
- Ehrenamt (Gesellschaftliches Engagement, Verantwortung, Empathie)
- Sprachen lernen (Kulturelle Intelligenz, Kommunikation, Aktivität)
- Reiten, Segeln (Tierliebe, Naturverbundenheit, Status, Prestige)
TIPP: Wenn Sie beispielsweise viele Ehrenämter ausüben (Mitarbeit bei den Tafeln oder am Seelsorgetelefon) geben Sie diesen einen kurzen Extra-Abschnitt. Das hebt Ihr soziales Engagement mehr hervor. Insbesondere, wenn Sie sich in sozialen Berufen bewerben, sind soziale Hobbys von Vorteil.
🟡 Liste: Langweilige Hobbys im Lebenslauf
Passive Beschäftigungen und Interessen sind grundsätzlich nicht falsch, nutzen Ihnen aber auch nicht. Auch wenn das Zocken am Computer oft in Teams (oder Gilden) gespielt wird und strategisches Denken schult: Es besitzt noch immer ein negatives Image und wird häufig mit einem Eigenbrötler assoziiert. Wir empfehlen, die folgenden Hobbys im Lebenslauf NICHT zu nennen:
- Fernsehen, Kino, Netflix
- Musik hören
- Spazieren gehen
- Essen gehen
- Bücher lesen
- Chillen
- Freunde treffen
- Computerspiele spielen
TIPP: Standardhobbys lassen sich teils aufwerten, indem Sie diese spezifischer machen und Details hinzufügen. Beispiele: „Lesen (Bücher zu Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit)“ Oder: „Reisen (1 Jahr Backpacking durch Asien und Südamerika)“ Oder: „Youtube (Tutorials zu Social Media Marketing und Personal Branding)“.
🔴 Liste: Welche Hobbys kommen nicht gut an?
Manche Freizeitbeschäftigung kann sogar zum Bewerbungskiller werden. Dazu zählen kontroverse Hobbys wie Jagen oder Tierzucht (artgerecht?), vor allem aber Extremsportarten. Sie sind nicht nur lebensgefährlich, sondern stehen für hohe Risikobereitschaft und hohes Verletzungsrisiko. Womöglich kommt dieser Mitarbeiter aus dem nächsten Sommerurlaub nicht gesund zurück. Entsprechende Hobbys sollten Sie in Ihrer Bewerbung daher möglichst nicht nennen. Beispiele:
- Bergsteigen
- Free-Climbing
- Fallschirmspringen
- Paragliding
- Höhlentauchen
- Basejumpen
- Kickboxen
- Motorsport
Wer sich mit solchen Hobbys für einen „normalen“ Beruf bewirbt, muss sich die Frage gefallen lassen, ob ihm oder ihr im Job nicht schnell langweilig wird. Ebenso spricht übertriebene Risikofreude nicht gerade für Berufe wie Controller, Qualitätsmanager, Sicherheitsbeauftragter oder Manager mit hoher Budgetverantwortung. Ebenfalls ungeeignet im Lebenslauf sind zeitintensive Hobbys. Sie klingen verdächtig nach einem Mitarbeiter, der nach dem Wochenende nicht erholt, sondern müde und erschöpft auf die Arbeit kommt.
Wie gebe ich Hobbys im Lebenslauf richtig an?
Geben Sie Ihren Interessen und Engagements einen eigenen Abschnitt im Lebenslauf. Als Überschriften hierfür eignen sich:
„Interessen & Hobbys“ (klassisch)
„Freizeitaktivitäten“ (schlicht)
„Persönliche Interessen“ (individuell)
„Interessen und Engagement“ (dynamisch)
„Was mich noch interessiert“ (modern)
Anschließend listen Sie Ihre Hobbys aber bitte nicht nur auf. Damit verschenken Sie die Chance, subtil jene Stärken zu nennen, die Sie positiv abheben und Zusatzqualifikationen bieten. Ergänzende Stichworte (in Klammern) reichen, um den Hobbys im Lebenslauf mehr Farbe zu geben und auf Sie als Kandidat neugierig zu machen.
Beispiel für Hobbys im Lebenslauf: Falsch
Beispiel für Hobbys im Lebenslauf: Richtig
TIPP: Werten Sie Hobbys durch Zahlen auf und starten Sie das Kopfkino beim Leser. Zahlen können Errungenschaften, Ausdauer oder Einsatzfreude ausdrücken, ebenso auf welchem Niveau sie sind. Das macht die Angaben besonders glaubwürdig. Beispiele: „Joggen (3x pro Woche)“, „TikTok (40.000 Follower)“, „Segeln (2. Platz beim Muster-Cup 2023)“.
Ideen für überzeugende Tätigkeiten
Schon mit wenigen Spezifikationen verwandeln Sie Standardhobbys in interessante Nebentätigkeiten. Optimal wird es, wenn Sie mit diesen Ergänzungen und Erklärungen einen Bezug zum Beruf herstellen. Also zum Beispiel indirekt auf berufsnahe und relevante Kompetenzen hinweisen. In dem Fall können Hobbys zum Bewerbungsbooster werden. Ein paar Ideen:
- Eine Social Media Managerin pflegt den Instagram-Account eines Kinderheims.
- Ein BWL-Student berät in der studentischen Unternehmensberatung Firmen derselben Branche.
- Ein Ingenieur restauriert in seiner Freizeit Oldtimer.
- Ein Bäcker betreibt ein erfolgreiches Back- und Rezeptblog.
- Ein Elektriker engagiert sich in der Freizeit beim Technischen Hilfswerk.
- Ein Koch hilft ehrenamtlich bei den Tafeln mit.
Hobbys im Vorstellungsgespräch
Wer ungewöhnliche oder interessante Hobbys im Lebenslauf angibt, sollte im Vorstellungsgespräch immer mit Rückfragen dazu rechnen. Das gilt natürlich auch für die typischen Hobbys wie Lesen, Reisen, Kochen.
Womöglich teilt der Personaler dasselbe Hobby und fragt dann zum Beispiel: Welches Buch lesen Sie gerade? Oder: Welches Buch hat Sie zuletzt besonders beeindruckt und warum? Wer dann ins Stammeln gerät, gibt keine gute Figur ab. Umgekehrt: Kommen Sie ins Plaudern und Schwärmen, lässt sich beim leidenschaftlichen Fachsimpeln über die besten Tauch-Reviere oder den perfekten Golf-Schwung nicht nur das Eis brechen und die Nervosität besiegen – Gemeinsamkeiten verbinden und machen sympathisch!
Vorsicht bei zu viel Begeisterung!
Apropos Begeisterung: Hier lauert eine Gefahr! Wenn Bewerber leidenschaftlicher und engagierter über ihre Hobbys referieren als über den angestrebten Beruf, dann wirkt das so, als würden Sie beim Flirten von Ihrem Ex-Partner schwärmen. Besser ist, Sie lassen Ihr Brennen für die Freizeitaktivitäten nur kurz auflodern – und führen das Gespräch danach gleich wieder zum Job und dem Arbeitgeber in spe zurück. Denn hierfür sind Sie gerade hier und – klar – noch viel mehr Feuer und Flamme!
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Häufige Fragen zu Hobbys im Lebenslauf
Hobbys sind Symbole. Sie erlauben Personalern Rückschlüsse auf die Persönlichkeit von Kandidaten. Kochen zum Beispiel steht für Geselligkeit, Offenheit (neue Rezepte) und Kreativität. Mannschafts-Sportarten wie Fußball, Volleyball oder Hockey wiederum gelten als Indikatoren für Teamfähigkeit – im Gegensatz zu Tennis, das eher mit Einzelkämpfertum in Verbindung gebracht wird. Besonders beliebt sind Ehrenämter oder Engagement in Vereinen und studentischen Gruppen. Diese Freizeitaktivitäten beweisen, dass Bewerber (soziale) Verantwortung übernehmen und über den Tellerrand ihres Fachgebiets blicken. Zudem trainieren die Aufgaben im Ehrenamt nicht selten Fähigkeiten wie Projektmanagement, Durchsetzungs- und Beharrungsvermögen oder wie man mit schmalen Budgets große Wirkung erzielt.
Hobbys und Interessen stehen am Ende des Lebenslaufs und bilden dort einen eigenen Abschnitt (Interessen & Hobbys). Dazu zählen auch Ehrenämter, Engagement in Sportvereinen sowie private Projekte. Wichtig ist nur, hier nicht alles aufzuzählen, was einem einfällt, sondern nur relevante Interessen und Hobbys mit einem Bezug zum Job zu nennen.
Die Angabe von Hobbys im Lebenslauf ist freiwillig. Theoretisch gehen Sie den Arbeitgeber nichts an – sie runden aber das Profil des Bewerbers ab und bieten die Chance, zusätzliche Pluspunkte in der Bewerbung zu sammeln und sich von der Masse abzuheben. Insbesondere Ehrenämter und soziales Engagement zeigen einen Teamplayer mit Werten und Verantwortungsgefühl. Solche Eigenschaften mögen die meisten Personaler.
Eine simple Liste mit Oberbegriffen wie „Sport“ oder „Laufen“ hilft Ihnen nicht – zu beliebig. Ihre Hobbys sollten möglichst mit ein paar Details und Stichpunkten präzisieren, damit sich Personaler etwas darunter vorstellen können und auch die damit verbundenen Skills erkennbar werden. Allzu genau müssen Sie auf Ihre Hobbys aber nicht eingehen.
Zu den Top10 der am häufigsten genannten Freizeitbeschäftigungen und Hobbys gehören: Lesen, Reisen, Musik hören, Fahrrad fahren, Wandern, Joggen, Fitnessstudio, Fußball spielen, Schwimmen, Kochen. Sie sind nicht falsch, aber wegen der häufigen Nennung auch ein bisschen langweilig.
Erfinden Sie auf keinen Fall Hobbys und Interessen, die Sie gar nicht haben. Solche Lügen im Lebenslauf können im Vorstellungsgespräch entlarvt werden, dann ist der Job futsch. Gerade bei den Hobbys im Lebenslauf fragen Personaler gerne nach. Die Gefahr aufzufliegen, ist hier besonders hoch. Die Angaben sollten wahr, ehrlich und aktuell sein. Ein Hobby, das Sie zuletzt vor 5 Jahren gepflegt haben, interessiert niemanden.
Nennen Sie maximal 4 Hobbys im Lebenslauf, besser sind sogar nur 2 – die aber dafür etwas ausführlicher. Wer zu viele Hobbys im Lebenslauf angibt, macht sich verdächtig, dass der Job nur eine Nebenrolle spielt und die wahren Interessen in der Freizeit liegen. Gar kein Hobby zu nennen, wäre aber ebenso verkehrt: Eine seelenlose Arbeitsmaschine will auch keiner einstellen. Einen Ausgleich zur Arbeit braucht jeder Mensch.