Lebenslauf Checkliste: Eine formal einfache Sache
Die Denkfalle, in der viele Bewerber stecken: Einmal verfasst und optimiert muss man den Lebenslauf nie wieder anfassen und anpassen. Denn im Lebenslauf geht es ja nur um den bisherigen Werdegang und dessen übersichtliche Präsentation. Daran ändert sich zwischen zwei, drei Bewerbungen ja nichts. Er also ist in jeder Bewerbung gleich. Lediglich das Anschreiben wird individualisiert. Fatal!
Dabei geht es nicht um ein generelles Umschreiben der eigenen Vita. Die ändert sich in der Tat nicht. Aber die Schwerpunkte und Schlüsselbegriffe können von Stellenangebot zu Stellenangebot variieren. Und genau das ist die Chance, die Bewerber nutzen sollten – auch wenn es ein bisschen mehr Mühe macht. Rein formal folgt der Lebenslauf einem klassischen Aufbau. Grafisch könnte das Ergebnis so aussehen:
Das wichtigste am Lebenslauf ist, dass er lückenlos ist. Folgende Angaben interessieren Personaler am meisten und gehören daher unbedingt in die Vita:
- Persönliche Daten (Name, Geburtstag/ort, Anschrift)
- Familienstand und Staatsangehörigkeit
- Beruflicher Werdegang (amerikanisch: jüngste zuerst)
- Schul- und Ausbildung (auch Wehr- oder Ersatzdienst)
- Besondere Qualifikationen (Weiterbildung, Zertifikate, Sprachen)
- Interessen (Mitgliedschaften, soziales Engagement, Hobbys)
- Ort, Datum, Unterschrift
Rein formal und stilistisch ist überdies wichtig:
- Länge: Maximal zwei Seiten
- Kopf- und Fußzeile: Identisch in Lebenslauf und Anschreiben
- Layout: Einheitlich (Schrift, Schriftgrößen)
- Beruflichen Stationen: Angabe von Monat und Jahr (etwa: 01/2016)
- Unterschrift: Mit Datum am Ende des Lebenslaufs
Was wiederum nicht ins sogenannte Curriculum vitae gehört:
- Angaben zu Eltern oder Angehörigen
- Beruf der Eltern
- Gehaltsvorstellungen
- Der Begriff „arbeitslos“ (besser: „arbeitssuchend“)
- Persönliche Kommentare zu Positionen (nur Fakten!)
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Lebenslauf mit Botschaft: Die strategische Gestaltung
Ein formal korrekter Lebenslauf stellt allerdings nur die Basis dar. Die Chancen auf den jeweiligen Job lassen sich sofort erhöhen, wenn der tabellarische Lebenslauf strategisch gestaltet und auf die jeweilige Stelle angepasst wird. Für diese Anpassung haben Sie gleich mehrere Möglichkeiten:
- Optisches Hervorheben der relevanten Stationen
- Ausführliches Beschreiben ausgewählter Aufgaben
- Verwenden relevanter Fachbegriffe und Reizwörter aus der Stellenanzeige
- Optisches Anpassen an das Unternehmen
Mit dem letzten Punkt ist vor allem die farbliche Gestaltung, der Einsatz von grafischen Elementen (die dem Unternehmensstil ähneln) und einer an das Unternehmen angepassten Schriftart gemeint. Dabei können Sie sich gut an der Website des jeweiligen Arbeitgebers orientieren. Klar, dass Sie solche optischen Anpassungen dann natürlich auch auf das Anschreiben übertragen. Die Bewerbungsunterlagen sollen ja einheitlich aussehen.
Mit etwas Fingerspitzengefühl – ohne das Layout des Unternehmens platt zu kopieren – lässt sich mit diesem Trick beim Personaler subtil der Eindruck erzeugen, Sie passen schon perfekt zum Unternehmen und dessen Kultur. Und selbst wer den Trick durchschaut, wird sich immer noch geschmeichelt fühlen, weil Sie sich ganz offenbar intensiv mit dem Unternehmen befasst und Ihre Unterlagen mit viel Mühe angepasst haben.
Lebenslauf Checkliste: Fokussieren Sie den Inhalt
Neben den optisch-grafischen Elementen können Sie den Lebenslauf auch inhaltlich gestalten und so der Stellenanzeige annähern. Der erste Schritt zur inhaltlichen Überarbeitung des Lebenslaufs beginnt mit ein paar Fragen. Die Liste können Sie direkt hier online im Browser anklicken und abhaken:
- Welche meiner Stationen sind für die Stelle wichtig?
- Welche Stellen spielen eine untergeordnete Rolle?
- Welche Kompetenzen werden gesucht (Muss-Qualifikationen)?
- Welche Fähigkeiten werden gewünscht (Kann-Qualifikationen)?
- Wie kann ich beide durch Beispiele belegen?
- Was ist mein Alleinstellungsmerkmal für die Stelle?
Wie erwähnt, geht es nicht darum, Ihre Vita umzuschreiben oder die chronologische Reihenfolge zu ändern. Die ist nun mal so, wie sie ist. Allerdings können Sie gezielt das herausarbeiten, wonach der Leser der Bewerbung höchstwahrscheinlich zuerst suchen wird. Da man aus Umfragen weiß, dass sich Personaler für die erste Durchsicht und Auswahl kaum mehr als zwei bis drei Minuten Zeit nehmen, kann das schon den entscheidenden Unterschied machen, ob Sie eine Runde weiter kommen.
Auch können Sie so Kernaussagen des Lebenslaufs durch das Anschreiben sowie durch die beigefügten Zeugnisse unterstützen und wichtige Aspekte unterstreichen. Scheinbar unwichtige Details, wie Hobbys oder soziales Engagement können dabei eine ergänzende Rolle spielen und den Gesamteindruck abrunden.
Lebenslauf Checkliste: Bitte nicht übertreiben
All die genannten Punkte sollten trotzdem nicht dazu verleiten, es in irgendeiner Form zu übertreiben. Wie immer gilt auch hier das Paracelsus’sche Gesetz: „Die Dosis macht das Gift.“ Zuerst wirkt alles noch authentisch, passend und rund, danach nur noch bemüht und künstlich. Bei allem Optimieren gilt die eingangs erwähnte Checkliste als oberste Leitlinie. Vermeiden sollten Sie…
- eine vollständige Kopie des Corporate Designs.
- zu viel Text bei den einzelnen Stationen.
- ein Überreizen mit Schlagworten.
- ein zu aufwändiges Layout unter dem die Übersichtlichkeit leidet.
- einen Stilbruch zwischen Anschreiben und Lebenslauf.
Insgesamt lohnt es sich, neben dem Anschreiben auch den Lebenslauf regelmäßig und für jede Bewerbung anzupassen. Keine Frage, das macht mehr Arbeit. In der Regel gibt es unter den ausgewählten Stellenangeboten aber immer ein bis drei absolute Wunscharbeitgeber. Wenigstens für die sollte man den Aufwand nicht scheuen und so seine Bewerbungschancen steigern.
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Häufige Fragen und Antworten zum Lebenslauf
Jeder Lebenslauf sollte individuell für die jeweilige Stelle geschrieben werden. Idealerweise passen Sie den CV jedes Mal so an, indem Sie wichtige Erfahrungen und Kenntnisse ausführlicher schreiben und hervorheben – weniger Wichtiges kürzen. So wird die perfekte Eignung für den Job sofort und auf einen Blick erkennbar.
Ein moderner Lebenslauf wird heute tabellarisch aufgebaut und hat eine Länge von 1-3 DIN A4 Seiten. Darin aufgelistet werden Berufspraxis, Bildungsweg, besondere Kenntnisse, Interessen & Hobbys. Die jeweiligen Inhalte listen Sie in antichronologischer Reihenfolge auf – mit der jeweils aktuellen Position zuerst.
Grundsätzlich muss der Lebenslauf vollständig und lückenlos sein. Das betrifft vor allem den beruflichen Werdegang. Beim Bildungsweg reicht oft der höchste Bildungsabschluss (mit Noten). Wer studiert hat, kann die Grundschule weglassen. Ab 10 Jahren Berufserfahrung spielen Schulbildung und Ausbildung kaum noch eine Rolle. Auch hier wird nur der höchste Abschluss angegeben.
Bei „vollständigen“ Bewerbungsunterlagen liegt das Anschreiben immer lose oben auf. Der Lebenslauf ist dann das zweite Dokument. Falls Sie ein Deckblatt verwenden, steht das noch vor dem Lebenslauf. Nach dem CV folgen die Anlagen: Motivationsschreiben, Zeugnisse, Zertifikate oder Arbeitsproben.
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➠ Chronologischer Lebenslauf
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