Soziales Engagement: Tipps für den Lebenslauf

Soziales Engagement macht sich gut im Lebenslauf. Damit zeigen Bewerber selbstlosen Einsatz und übernehmen gesellschaftliche und soziale Verantwortung. Eine noble Geste, die über berufliche Interessen hinausgeht und die Bewerbung aufwerten KANN. Denn soziales Engagement ist kein Selbstläufer und auch nicht automatisch ein Vorteil. Vor allem wenn das Engagement erkennbar nur dem Zweck dient, den Lebenslauf attraktiver zu machen. Was Bewerber unbedingt beachten sollten…

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Soziales Engagement: Was bedeutet das?

Soziales Engagement bedeutet, sich freiwillig und ehrenamtlich für einen wohltätigen und guten Zweck einzusetzen. Dazu gehören der Umwelt-, Natur- und Tierschutz ebenso Ehrenämter in Hilfswerken, bei den Tafeln oder Krankenhäusern. Spenden hingegen zählen nicht dazu. Die sind zwar auch eine indirekte Form des Engagements. Im Lebenslauf und in der Bewerbung ist soziales Engagement aber immer auch mit zeitlichem Einsatz zulasten der Freizeit verbunden.

Auf Unternehmensebene spricht man übrigens von „Corporate Social Responsibility“ (CSR), wenn sich Arbeitgeber sozial oder ökologisch nachhaltig engagieren. Bei solchen Arbeitgebern können Bewerber besonders gut mit sozialem Engagement punkten.

Beispiele für soziales Engagement

Wie und wo Sie sich sozial engagieren, hängt natürlich von den individuellen Vorlieben und Werten ab. Zahlreiche Organisationen freuen sich über freiwillige Helfer, die sie tatkräftig unterstützen. Hier einige Beispiele für soziales Engagement:

  • Freiwilligendienste (Beispiel: FSJ)
  • Mitarbeit in der Telefonseelsorge
  • Ehrenamtliche Hilfe in sozialen Einrichtungen
  • Besuche bei älteren oder kranken Menschen
  • Arbeit in der Flüchtlingshilfe
  • Unterstützung der Tafeln
  • Seniorenhilfe & Hospiz Dienst
  • Mitarbeit in der Suchtberatung
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Alltagshilfe (Botengänge, Einkäufe)
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Vorteile: Warum sozial engagieren?

Die Frage ist latent widersinnig. Wer sich sozial engagiert, tut dies in der Regel nicht, um davon zu profitieren oder einen Vorteil daraus zu ziehen. Hinter sozialem Engagement steckt eine Haltung – der Wille etwas Wertvolles und Gutes zu leisten. Und das meist völlig uneigennützig.

Trotzdem hat soziales Engagement Vorteile. Wer seine Freizeit für soziale Projekte opfert, erntet bei vielen Mitmenschen Respekt, erweitert mindestens seinen (geistigen) Horizont, knüpft interessante Kontakte und schafft einen Ausgleich zum Joballtag. Überdies kann dieser Akt der Selbstlosigkeit dem eigenen Leben einen tieferen Sinn geben.

Auch fördert soziales Engagement die Persönlichkeitsentwicklung. Anderen Menschen zu helfen, über den eigenen Tellerrand zu blicken und etwas Positives zu bewirken, kann den Charakter formen und das Selbstbewusstsein stärken. Nebeneffekt: Hilfsbereitschaft erdet und führt zu mehr Dankbarkeit, Bescheidenheit und sozialer Kompetenz. Und genau das wertet auch den Lebenslauf auf.

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Soziales Engagement im Lebenslauf

Erwähnt wird soziales Engagement im Lebenslauf im letzten Abschnitt: „Interessen & HobbysSoft Skills sowie Hinweise, die das Persönlichkeitsprofil der Kandidaten abrunden.

Wer seine Chancen auf den Traumjob verbessern will, sollte hier also unbedingt noch ein paar Stärken, Fähigkeiten und Aktivitäten subtil einfließen lassen. Einsätze bei der Essensausgabe an Bedürftige oder ehrenamtliche Arbeit im Altenheim zeigen vor allem den Menschen hinter dem Mitarbeiter in spe.

Wie punkten mit sozialem Engagement?

Die meisten Personaler werten soziales Engagement grundsätzlich positiv. Waren Sie beispielsweise für eine Zeit ehrenamtlich im Ausland tätig, steckt darin sogar noch hohe Selbstständigkeit, interkulturelle Kompetenz, Sprachfähigkeiten und Empathie. Alles wünschenswerte Eigenschaften. Personaler wissen aber natürlich auch, dass manche Bewerber bei diesen Angaben schummeln oder einfach nur ihren tabellarischen Lebenslauf damit pimpen wollen. Das soziale Engagement muss daher zum Gesamteindruck passen und glaubwürdig bleiben.

Soziales Engagement ist kein Selbstläufer. Die Bewerbungschancen steigen damit nur, wenn die Werte darin sich auch in anderen Lebensbereichen spiegeln. Achten Sie hierbei insbesondere auf Ihre Social Media Profile. Wer sich im Lebenslauf angeblich für den Umweltschutz stark macht und auf Instagram regelmäßig mit PS-starken SUVs protzt, macht sich unglaubwürdig.

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Soziales Engagement: Tipps für die Bewerbung

Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, Ihr soziales Engagement richtig zu nennen und in der Bewerbung davon zu profitieren.

Ehrlich bleiben

Ehrlichkeit gewinnt. Falsche Angaben im Lebenslauf werden immer zum Bumerang und untergraben Ihre Glaubwürdigkeit. im schlimmsten Fall droht die Kündigung falls dieser Punkt einstellungsrelevant war. Bleiben Sie daher stets bei der Wahrheit und nennen Sie nur Ehrenämter, die Sie wirklich ausüben.

Dauer nennen

Eine Woche bei den Tafeln Essen ausgegeben, ist vielleicht ein Praktikum, aber kein soziales Engagement. Dazu zählen ausschließlich langfristige Projekte und Beteiligungen, die über Monate oder gar Jahre andauern. Nennen Sie im Lebenslauf daher nicht nur die Art, sondern auch die Dauer des Engagements. Erst so überzeugen Sie Personaler davon, dass Sie in dieser Zeitspanne auch von den oben genannten Vorteilen profitiert haben. In 1-2 Wochen findet keine große Entwicklung statt. Vielmehr entsteht dabei der Eindruck, Sie versuchen Ihre Vita zu füllen.

Rückfragen vorbereiten

Warum haben Sie sich dort sozial engagiert? Welche Bedeutung hat die Aufgabe für Sie persönlich? Was konnten Sie aus dieser Zeit mitnehmen? – Wenn Sie Ihre sozialen Tätigkeiten angeben, sollten Sie mit solchen Rückfragen im Vorstellungsgespräch rechnen. Personaler interessiert durchaus, mit wieviel Begeisterung und Leidenschaft Sie dieses Amt ausüben. Überlegen Sie sich im Vorfeld eine passende Antwort und stellen Sie idealerweise einen Bezug zur angestrebten Stelle her, warum Ihr soziales Engagement auch Vorteile für den Job hat.

Kurz halten

Soziales Engagement kann die ein oder andere Schwäche im Lebenslauf kaschieren oder ausgleichen. Es steht aber nicht im Mittelpunkt der Bewerbung – dabei geht es immer noch um den künftigen Job. Sprechen Sie also nicht zu ausführlich und zu begeistert von Ihren Ehrenämtern. Sonst drängt sich der Eindruck auf, Sie bewerben sich gerade für den falschen Job. Der Fokus der Bewerbung sollte stets auf Ihrer Motivation für die neue Stelle liegen.

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