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Elternzeit im Lebenslauf: Tipps & Beispiele wie Sie diese angeben

Nach der Elternzeit geht es zurück in den Job. Doch wie geben Sie bei der Bewerbung die Elternzeit im Lebenslauf an? Und sollten Sie diese überhaupt erwähnen oder senkt das die Bewerbungschancen am Ende gar? Keine Sorge: Wir zeigen Ihnen hier, was Sie zur Elternzeit in der Bewerbung wissen müssen und geben Tipps, Beispiele und Formulierungen, wie Sie die Elternzeit im Lebenslauf erwähnen…



Elternzeit im Lebenslauf: Tipps & Beispiele wie Sie diese angeben

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Elternzeit im Lebenslauf: Angabe mit Bedenken

Grundsätzlich gilt: Der Job bleibt während der Elternzeit gesichert. Sie haben einen gesetzlichen Anspruch auf den Wiedereinstieg nach der Babypause. Allerdings bezieht sich der Rückkehranspruch nur auf Arbeitszeiten und Gehalt. Einen Anspruch auf exakt dieselbe Stelle haben Sie nicht. Es kann also passieren, dass Sie „nur“ eine gleichwertige Stelle zugewiesen bekommen.

Trotzdem müssen sich Familienleben und erfolgreiche Karriere nicht ausschließen. Entscheidend ist, wie plausibel Sie die Elternpause und anschließende berufliche Neuorientierung darstellen und begründen. Das gilt vor allem für die Elternzeit im Lebenslauf. Manchem Personaler kommen hierbei – nachvollziehbare – Bedenken:

  • Ist das Praxiswissen des Bewerbers noch auf aktuellem Stand?
  • Findet sich die Bewerberin leicht in bestehende Abläufe ein?
  • Ist der Bewerber zeitlich flexibel und spontan belastbar?
  • Ist die Betreuung des Kindes rund um die Uhr gesichert?
  • Blieb die Bewerberin während der Elternzeit aktiv und hat sich weitergebildet?

Die Fragen werden so selten direkt gestellt. Sie schwingen aber bei jeder Bewerbung nach der Elternzeit mit im Raum. Umso wichtiger ist, dass Sie auf solche Bedenken oder Zweifel proaktiv eingehen, um sie zu zerstreuen.

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Sollte ich die Elternzeit im Lebenslauf weglassen?

Kurze Antwort: Nein! Auch wenn die Angst und Unsicherheit darüber besteht, ob die Angabe die Bewerbungschancen verschlechtert: Weglassen oder verschweigen sind keine Optionen – weder für Mütter noch für Väter. Gleiches gilt für Umschreibungen durch kreative Formulierungen wie „Familienmanagement“. Sie haben überhaupt keinen Grund, die Elternzeit im Lebenslauf auszulassen. Die Betreuung und Erziehung der eigenen Kinder ist eine wichtige und gesellschaftlich wertvolle Aufgabe. Daneben sprechen auch handfeste Gründe dafür, die Elternzeit im Lebenslauf anzugeben:

  • Fehlende Elternzeit im Lebenslauf führt zu Lücken
    Wenn Sie eine Elternzeit im Lebenslauf nicht angeben, kann dadurch eine Lücke entstehen. Wenn Sie beispielsweise die vollen drei Jahre Elternzeit in Anspruch genommen haben, klafft im tabellarischen Lebenslauf eine erklärungsbedürftige Zeitspanne. Nachfrage garantiert!
  • Lügen im Lebenslauf liefern Kündigungsgrund
    Selbst wenn Sie die Angaben im Lebenslauf glaubhaft frisieren können oder bewusst falsche Angaben machen, kann das zum Bumerang werden. Ein gefälschter Lebenslauf kann unter Umständen zur Abmahnung oder gar zur Kündigung führen – auch noch lange nach der Probezeit.
  • Elternzeit im Lebenslauf kann eine Stärke sein
    Betrachten Sie die Elternzeit nicht als Schwäche, sondern als Stärke und Nachweis bestimmter Kompetenzen. So stärken Sie in der Elternzeit zahlreiche Soft Skills, allen voran Ihre Belastbarkeit, Stressresistenz und das Verantwortungsbewusstsein.

AUSNAHME

Liegt die Elternzeit schon einige Jahre zurück, hat die Elternpause keinerlei Relevanz für einen neuen Arbeitgeber. In dem Fall können Sie diese erwähnen, um den Lebenslauf lückenlos zu halten. Die Erwähnung ist aber nicht verpflichtend. Es sei denn, sie wird in einem mitgelieferten Arbeitszeugnis erwähnt. In dem Fall könnte das Auslassen oder Verschweigen wirken, als hätten Sie diesbezüglich etwas zu verheimlichen.


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Elternzeit im Lebenslauf: Wo angeben?

Die Bewerbung nach der Elternzeit unterscheidet sich im Aufbau nicht von anderen Bewerbungen. Die beiden zentralen Dokumente bleiben das Bewerbungsschreiben und der Lebenslauf. Dabei haben Sie grundsätzlich zwei Optionen die Elternzeit im Lebenslauf zu erwähnen.

1. Bewerbung bei laufendem Arbeitsvertrag

Wenn Sie sich noch während der Elternzeit auf einen anderen Job bewerben, wechseln Sie aus einem ungekündigten Arbeitsverhältnis. Gut: Sie stärken so Ihre Verhandlungsposition und haben mehr Zeit. Schlecht: Sie müssen etwaige Kündigungsfristen beachten.

In diesem Fall wird die Elternzeit im Lebenslauf in der Rubrik „Beruflicher Werdegang“ direkt unter dem aktuellen Arbeitsverhältnis eingetragen (Bitte nicht in einer Rubrik „Sonstiges“!). Geben Sie dazu – wie gewohnt – links den Zeitraum des bestehenden Jobs an. Rechts den Jobtitel, Arbeitgeber sowie Ihre Aufgaben, Tätigkeitsbeschreibungen und Erfolge in der Position. Am Ende folgt der Hinweis auf die Elternzeit. Beispiel: „Elternzeit seit MM/JJJJ“. Sollten Sie in der Elternzeit in Teilzeit weitergearbeitet haben, sollten Sie dies unbedingt angeben. Sie zeigen damit, dass Sie am Ball und aktiv geblieben sind. Gleiches gilt, wenn Sie sich in dieser Zeit weitergebildet haben. Auch Zertifikate können Sie dort auflisten. Beispiel:
Bewerbung Nach Elternzeit Lebenslauf Beispiel 1
TIPP: Geben Sie bei Teilzeitbeschäftigungen immer die Anzahl der Wochenstunden mit an. Personaler können so besser einordnen, wie praxisrelevant Ihre Kenntnisse weiterhin sind.

2. Bewerbung ohne bestehendes Arbeitsverhältnis

Sind Sie aktuell arbeitssuchend oder läuft Ihr befristeter Arbeitsvertrag während der Elternzeit aus, wird die Elternzeit zu einem eigenen Abschnitt im Lebenslauf, den Sie beispielsweise mit „Familienphase“ oder „Elternzeit“ überschreiben können.

Weil die meisten Lebensläufe heute antichronologisch („amerikanisch„) verfasst sind, also mit der aktuellsten Position zuerst, steht die Elternzeit noch über dem „Beruflichen Werdegang“. Um die Familienphase aufzuwerten, sollten Sie sämtliche Aktivitäten angeben, die für den angestrebten Job relevant sind. Beispiel:
Bewerbung Nach Elternzeit Lebenslauf Beispiel 2

TIPP: Legen Sie bei allen Angaben den Fokus stets auf relevante Qualifikationen. Dazu zählen auch Interessen oder Hobbys wenn diese subtil (soziale) Kompetenzen hervorheben. Also zum Beispiel Teamgeist oder Organisationstalent.

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Tipps für die Elternzeit im Lebenslauf

Entscheidend ist bei allen Angaben, dass Sie ein gewisses Maß an Aktivität zeigen. Folgende Aktivitäten machen sich immer gut in Ihren Bewerbungsunterlagen:

  • Zeigen Sie, dass Sie auf dem Laufenden sind
    Manche Arbeitgeber befürchten, dass das Wissen und die Kompetenzen der Bewerber nach der Elternzeit nicht mehr auf dem neuesten Stand sind. Wer bis zu drei Jahre aus dem beruflichen Alltag raus war, braucht möglicherweise mehr Zeit, um zur vollen Leistungsfähigkeit zurückzukehren. Zeigen Sie nach der Elternzeit im Lebenslauf daher, dass Sie am Ball geblieben sind. Vielleicht haben Sie an Meetings oder Firmenevents teilgenommen. Oder Sie haben sich auf Messen und Kongressen über Entwicklungen der Branche informiert. Erwähnen Sie das!
  • Geben Sie Fortbildungen an
    Sicher, in der Elternzeit werden Sie sich in erster Linie um Ihr Kind kümmern. Mit Blick auf die berufliche Zukunft sollten Sie die Zeit aber ebenso für Fortbildungen, Sprachkurse oder gar ein Fernstudium nutzen. Damit demonstrieren Sie hohe Eigeninitiative und natürlich auch frische fachliche Kompetenz.
  • Betonen Sie Ihre Soft Skills
    Selbst wenn Sie während der Elternzeit keine „harten“ beruflichen Qualifikationen erwerben konnten, bleiben Ihnen noch zahlreiche, relevante Soft Skills. Besonders überzeugend wirkt, wenn Sie diese mittels eigener Projekte (mit Bezug zum angestrebten Job) oder durch kleinere Nebentätigkeiten belegen.

Betreuungssituation erwähnen

Sollten Sie auf Ihre Bewerbung nach der Elternzeit regelmäßig Absagen erhalten, kann das an der Bewerbungsstrategie liegen – oder daran, dass Personaler Zweifel an der Betreuungssituation haben. In dem Fall können Sie im Schlusssatz des Anschreibens oder in einem PS erwähnen, dass die Betreuung Ihres Kindes gewährleistet ist und Sie sich voll auf die Arbeit konzentrieren können. Beispiel: „PS: Betreuung von Emma, 3, durch die Großeltern und Kindertagesstätte von 7 bis 18 Uhr.“ Eventuelle Bedenken lassen sich überdies im Bewerbungsgespräch zerstreuen.


[Bildnachweis: Karrierebibel.de]