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Familienplanung: Formulierungen in der Bewerbung

Die Familienplanung ist Privatsache. Es geht den Arbeitgeber nichts an, ob Sie Kinder haben wollen oder schon schwanger sind. Fragen danach sind im Vorstellungsgespräch sogar unzulässig und dürfen mit einer Lüge beantwortet werden. In der Bewerbung wird die Familienplanung daher nicht erwähnt. Eigentlich. Es kann aber Ausnahmen geben, in den Sie besser mit offenen Karten spielen und die Familienplanung erwähnen…



Familienplanung: Formulierungen in der Bewerbung

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Familienplanung: Erwähnen oder verschweigen?

Sollten Sie die Familienplanung in der Bewerbung erwähnen oder verschweigen? Auf die Frage aufmerksam wurden wir durch die Mail einer Leserin. Sie schrieb uns:

Ich bin Technische Offizierin zur See. Bei uns ist es üblich, bis zu vier Monate auf einem Schiff zu sein. Nun möchte ich mich bewerben und direkt hinein schreiben, dass ich, aufgrund der Familienplanung, einen Job an Land bevorzuge. Wie formuliere ich das, ohne die Chancen auf den Job zu reduzieren?

Grundsätzlich gilt: Der Kinderwunsch oder eine Schwangerschaft gehen Arbeitgeber bei der Bewerbung nichts an. Fragen danach sind unzulässig. Sie können sich sogar schwanger bewerben und das verschweigen (solange der Babybauch unsichtbar ist). Eine spätere Kündigung wegen „arglistiger Täuschung“ ist gesetzlich ausgeschlossen.

Hier liegt der Fall aber etwas anders: Die berufliche Veränderung ist mit der Familienplanung nur schwer vereinbar. Die Familienplanung schränkt die Einsatzfähigkeit der Bewerberin deutlich ein. Auch, weil Schwangere Anspruch auf besonderen Schutz haben. Der Arbeitgeber muss also aufgrund seiner Fürsorgepflicht davon wissen.

Familienplanung erwähnen? In diesen Fällen sinnvoll

In bestimmten Situationen kann es sinnvoll sein, die Familienplanung aktiv anzusprechen:

  • Sie wollen eine intensive Reisetätigkeit im Job vermeiden.
  • Sie können den Job körperlich nicht wie geplant ausüben.
  • Sie sollen ein langfristiges Projekt leiten und wollen die Kollegen nicht hängen lassen.

Teilweise besteht sogar eine Offenbarungspflicht. Heißt: In Ausnahmen ist die Frage nach einer Schwangerschaft im Vorstellungsgespräch doch wieder zulässig und muss auch wahr beantwortet werden. Zum Beispiel dann, wenn die Gesundheit der werdenden Mutter oder die des ungeborenen Kindes gefährdet sind. So dürfen in der Schwangerschaft keine Arbeiten erledigt werden, bei denen die Schwangere gesundheitsgefährdenden Stoffen, Strahlen, Kälte, Nässe, Hitze, Lärm oder Erschütterungen ausgesetzt ist. Nacht-, Sonn- und Feiertags- oder Mehrarbeit ist ebenfalls verboten. Bei einer Lüge hätte der Arbeitgeber später das Recht zur Anfechtung des Vertrages.

Vier Monate auf einem Schiff auf hoher See – das geht mit einer schwangeren Mitarbeiterin nicht. Die Familienplanung muss also aktiv angesprochen werden. Nur wie?

Elternzeit: Ein Risiko für Arbeitnehmer?

Moderne Arbeitgeber bemühen sich heute um Familienfreundlichkeit. Die gesetzlich geregelte Elternzeit verpflichtet sie natürlich auch dazu. Allerdings gibt es immer noch Unterschiede. Beispiel Beförderung: Führungskräfte, die sich eine 3-jährige Auszeit nehmen, erleben danach oft einen Karriereknick. Frauen wie Männer! Familienfreundliche Unternehmen sind nicht automatisch auch väterfreundliche Unternehmen.

Falls Sie also konkrete Familienpläne haben, sollten Sie bei der Arbeitgeberwahl verstärkt darauf achten und recherchieren, welche Erfahrungen andere oder Ex-Mitarbeiter schon gemacht haben. Gute Anlaufstellen dafür sind im Internet Kununu oder Glassdoor. Zwar ist auch ein Jobwechsel nach der Elternzeit möglich. Besser aber man findet auf Anhieb den perfekten Arbeitgeber.


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Familienplanung in der Bewerbung: Argumentieren Sie konstruktiv

Wer etwas zu bieten hat und seinen Marktwert kennt, darf bei der Bewerbung und im Vorstellungsgespräch durchaus Selbstbewusstsein zeigen – auch bei der Familienplanung. Entscheidend ist, Verständnis für die Perspektive des Unternehmens zu zeigen und konstruktiv zu argumentieren. Das bildet zugleich eine solide Basis für das Beschäftigungs- und Vertrauensverhältnis.

Statt also den Kinderwunsch von sich weisen oder bei der Familienplanung zu flunkern, zeigen Sie, wie und dass dem Unternehmen dadurch keine Nachteile entstehen. Machen Sie aktiv Vorschläge für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. So mancher Arbeitgeber wird den offenen Umgang mit dem sensiblen Thema zu schätzen wissen und als Zeichen von Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit werten.

Formulierungen und Beispiele für die Familienplanung

Eine Formulierung, mit der Sie die Familienplanung in der Bewerbung ansprechen können, könnte zum Beispiel so lauten:

Da ich mit meinem Partner/meiner Partnerin in den nächsten drei Jahren eine Familie gründen möchte, sind Homeoffice und flexible Arbeitszeitmodelle für mich interessant. Der Vorteil ist, dass sich so die spätere Elternzeit – zum Beispiel durch Teilzeitarbeit – deutlich verkürzen ließe.

Geht es Ihnen hingegen darum, eine mögliche Reisetätigkeit oder Auslandsaufenthalte zu reduzieren, können Sie dies ebenfalls ansprechen – etwa so:

Längere Dienstreisen und Auslandsaufenthalte stellen für mich aktuell kein Problem dar. Aufgrund meiner Familienplanung in den kommenden zwei Jahren, ist es mir aber wichtig, auf Telearbeit sowie flexible Arbeitsmodelle zurückgreifen zu können.

Beide Formulierungen transportieren wichtige Subbotschaften:

  1. Engagement
    Sie machen deutlich, dass Sie mithilfe von Home-Office-Regelungen oder flexiblen Arbeitszeitmodellen auch während der Familienphase für das Unternehmen arbeiten wollen.
  2. Loyalität
    Sie zeigen, dass Sie perspektivisch denken („in den nächsten Jahren“) und sich langfristig an das Unternehmen binden wollen.
  3. Dialogbereitschaft
    Sie signalisieren, dass Sie bereit sind, Kompromisse einzugehen und auch sensible Themen mit Ihrem Arbeitgeber offen besprechen und abstimmen wollen.
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Bewerbung nach abgeschlossener Familienplanung

Einen Schritt weiter: Weil immer noch einige Personaler Angst vor der Babypause bei Neueinstellungen haben, lässt sich daraus ein Vorteil für die Bewerbung gewinnen. Dann, wenn Sie die Familienplanung bereits hinter sich und abgeschlossen haben! Bedeutet: Sie haben schon Kinder, wollen keine mehr und müssen sich auch nicht mehr groß um diese kümmern, weil diese nahezu erwachsen sind. In dem Fall sollten Sie damit im Anschreiben oder Lebenslauf hausieren – und punkten.

Formulierung für das Anschreiben

Das folgende Beispiel können Sie gleich im Einleitungssatz unterbringen:

Nach abgeschlossener Familienplanung und mit 2 erwachsenen Kindern möchte ich jetzt wieder in meinem gelernten Beruf voll durchstarten…

Es muss natürlich nicht der „gelernte Beruf“ sein, eine berufliche Neuorientierung ist damit genauso zu begründen. Entscheidend ist allein das subtile Signal: „Ich werde so schnell nicht ausfallen, sondern kann und will mich in den nächsten Jahren voll auf den Job konzentrieren!“ Und das ist ein Pluspunkt für jeden Personaler und Arbeitgeber.

[Bildnachweis: Vectorium by Shutterstock.com]

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