Lebenslauf unterschreiben – ja oder nein?
Es ist kein MUSS, ob Sie den Lebenslauf unterschreiben. Auch ein nicht unterschriebener Lebenslauf wird von Personalern gelesen. Bewerber werden wegen einer fehlenden Unterschrift nicht aussortiert. Aber die eigenhändige Unterschrift gilt heute als Standard und wird von den meisten Personalentscheidern erwartet. Sie macht Ihre Bewerbungsunterlagen einzigartig und unverwechselbar. Die Unterlassung fällt daher mindestens auf. Meistens aber negativ.
Wir empfehlen daher, dass Sie Ihren Lebenslauf unterschreiben. Die wichtigste Regel dann: Unterschreiben Sie immer leserlich und mit vollem Namen, also mit Vorname und Nachname.
Position: Wohin mit der Unterschrift im Lebenslauf?
Grundsätzlich gibt das Lebenslauf-Design vor, wo die Unterschrift am besten passt. Üblicherweise wird die Unterschrift im tabellarischen Lebenslauf so platziert, dass sie das Dokument abschließt. Dazu werden…
- Ort und Datumsangaben links gemacht.
- Die Unterschrift sitzt rechts unten im Dokument.
Zulässig ist auch die Variante, bei der am Ende des Lebenslaufs zwei Leerzeilen gelassen werden. Dann folgen – linksbündig – Ort und Datum, darunter die Unterschrift mit Vor- und Zuname. Beispiel:
Größe der Unterschrift
Als Faustregel können Sie sich merken: Die Unterschrift sollte nicht größer sein als die Höhe von zwei gedruckten Zeilen im Dokument.
Muss jede Seite unterschrieben werden?
Die Meinungen darüber gehen auseinander, ob jede Seite des Lebenslaufs oder nur die letzte Seite unterschrieben werden muss. Unsere Meinung: Es handelt sich immer noch (nur) um eine Bewerbung und keine notariell beglaubigte Urkunde, geschweige denn um streng geheime NATO-Codes. Eine einzige Unterschrift im Lebenslauf reicht daher völlig – auf der letzten Seite.
Müssen auch Ort und Datum handschriftlich ausgeschrieben werden?
Wir finden: Wenn es geht – ja! Die Begründung:
- Die letzte Zeile des Lebenslaufs sieht so einheitlicher aus (alles handschriftlich).
- Es gibt der Bewerbung eine noch persönlichere Note.
- Der Personaler bekommt von Ihnen ein umfangreicheres Schriftbild. Wer schön schreibt, kann also (minimale) Pluspunkte sammeln.
Unterschrift beim digitalen Lebenslauf
Spätestens beim digitalen Lebenslauf stellt sich die Frage, ob eine Unterschrift zwingend notwendig ist. Wenn Sie Ihre Bewerbung und den Lebenslauf per E-Mail verschicken, können Sie schlecht mit Tinte unterschreiben. Was also dann? In dem Fall können Sie sich eine Krücke basteln:
- Unterschreiben Sie auf einem weißen Blatt Papier.
- Machen Sie von der Unterschrift ein Foto oder scannen Sie diese ein.
- Am besten bearbeiten Sie die Bilddatei in einem speziellen Programm (Gratis: Gimp) noch einmal nach.
- Anschließend fügen Sie die digitale Unterschrift in das jeweilige Dokument (Anschreiben, Lebenslauf) ein und speichern das Ganze als PDF ab.
In Online-Formularen (zum Beispiel bei der Online-Bewerbung) scheidet diese Variante aus. Es sei denn, Sie können Dokumente und PDFs hochladen. Aber dann ist es kein Handicap mehr.
Wohin gehört die Unterschrift im Anschreiben?
Das Bewerbungsschreiben wird am Ende – nach der sogenannten Grußformel – unterschrieben. Allerdings vor den Anlagen. Das Ergebnis sieht dann zum Beispiel so aus:
Sie haben sicher bemerkt, dass im Muster Ort und Datum fehlen. Aus einem einfachen Grund: Die stehen schon oben im Kopf des Anschreibens – rechtsbündig, nach der Empfänger-Anschrift.
Verrät mich meine Handschrift?
Auch wenn die Graphologie, also die Lehre von der Handschrift, hierzulande eher ein Nischendasein führt: So manches, damit verbundene Klischee hält sich hartnäckig. So verrät eine nach links geneigte Schrift angeblich den Narzissten, teamunfähige Menschen wiederum schreiben oft unregelmäßig, eigenwillig und in Form spitz auslaufender Bewegungen. Ob Sie daran glauben oder nicht: Sie wissen nicht, wie Ihr Leser darüber denkt. Also unterschreiben Sie am besten so, wie es jemand tun würde, der einen tollen Charakter hat: gleichmäßig, zur rechten Seite geneigt, nicht größer als zwei bis drei Zeilen der gedruckten Schrift. Alles darüber hinaus sieht protzig aus.
Stift: Womit die Bewerbung unterschreiben?
Theoretisch haben Sie mehrere Schreibwerkzeuge zur Auswahl:
- Füllfederhalter
- Kugelschreiber
- Fineliner
- Filzstift
- Bleistift
Infrage kommt davon aber nur der Füllfederhalter. Mit Bleistift wird nie unterschrieben. Der Kugelschreiber wirkt billig. Der Filzstift sowieso. Der Fineliner kommt dem Füller zwar nahe, man sieht aber an den gleich dicken Linien, dass es kein Füller ist. Der wiederum drückt hohen Wert und Eleganz aus. Ob Sie mit einem Schulfüller oder einem Dupont-Federhalter Anschreiben und Lebenslauf unterschreiben, sieht dagegen kein Mensch, wenn die Tinte trocken ist.
Mit welcher Farbe sollte ich unterschreiben?
Damit sich die Unterschrift von der schwarzen Druckertinte farblich abhebt, empfiehlt es sich, eine andere Farbe zu verwenden. Vorzugsweise Blau. Das ist die Standardfarbe bei Unterschriften und sieht zu schwarz immer elegant aus. Alternativ ginge noch Grün. Auf keinen Fall Rot oder Lila. Ersteres erinnert an Korrekturnoten; zweites wirkt infantil.
Wird die Unterschrift in Druckbuchstaben wiederholt?
Vielleicht haben Sie schon mal gesehen, dass die Unterschrift beziehungsweise Vor- und Nachname darunter in Druckbuchstaben wiederholt werden. Das gibt es zum Beispiel in Verträgen oder in der Diplomatie, wo teilweise völlig unleserlich paraphiert wird. In der Bewerbung hat das nichts verloren. Unterschreiben Sie bitte leserlich. Dann reicht auch die handschriftliche Unterschrift.
Gibt es internationale Unterschiede bei der Unterschrift?
Falls Sie sich international und im Ausland bewerben, sollten Sie auf die jeweiligen Besonderheiten achten. Es gibt durchaus Unterschiede. So gilt bei der Bewerbung im Ausland und dem internationalen Lebenslauf:
- Der britische CV (Curriculum Vitae) und das Resume in den USA werden beide nicht unterschrieben. Bei der Bewerbung auf Englisch wird nur der Cover Letter (Pendant zum Anschreiben) unterschrieben.
- Wer sich innerhalb Europas bewirbt, kann einen sogenannten Europass Lebenslauf verwenden. Der bekommt wie auch der deutsche Lebenslauf eine eigenhändige Unterschrift.
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