Gehaltsvorstellung Bewerbung: Wie formulieren? Beispiele

Sie sollen zur Bewerbung Ihre Gehaltsvorstellung angeben? Wie formulieren Sie das? Vielen Bewerbern fällt das schwer, weil sie ihren Marktwert nicht kennen oder nicht wissen, wie viel sie fordern können. Wer zu hoch pokert, bekommt vielleicht eine Absage; wer zu tief stapelt, verkauft sich unter Wert. Wir zeigen mit Tipps und Beispielen, wie Sie Ihre Gehaltsvorstellung in der Bewerbung formulieren und sich perfekt positionieren…

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Gehaltsvorstellung in der Bewerbung: 7 Grundregeln

Sollen Sie bei der Bewerbung Gehaltsvorstellungen angeben, beachten Sie stets diese sieben Grundregeln:

  1. Nennen Sie immer ein Brutto-Jahresgehalt, nicht monatlich.
  2. Gehaltsvorstellung immer ohne 13. Gehalt.
  3. Formulieren Sie eine konkrete Zahl oder Gehaltsspanne.
  4. Orientieren Sie sich an Ihrem aktuellen Gehalt.
  5. Beim externen Jobwechsel können Sie 10-20 Prozent aufschlagen.
  6. Die Gehaltsangabe enthält keine Zusatzleistungen.
  7. Die Gehaltsvorstellungen stehen im Anschreiben Schlusssatz.


Warum wird das Gehalt immer brutto angegeben?

Die Kosten für den Arbeitgeber ergeben sich immer aus dem Brutto-Jahresgehalt. Was davon netto bei Ihnen ankommt, hängt von der Steuerklasse und anderen Abzügen ab. Für den Arbeitgeber macht das aber keinen Unterschied. Früher hat man noch „p.a.“ hinter die Gehaltsvorstellung geschrieben. Das steht für „per anno“ = pro Jahr. Das Kürzel fällt heute aber weg, weil das Wunschgehalt immer als Jahresgehalt angegeben wird.

Muss ich eine Gehaltsvorstellung angeben?

Ihre Gehaltsvorstellung in der Bewerbung geben Sie nur an, wenn Sie das Unternehmen explizit in der Stellenanzeige dazu auffordert. Ansonsten ist die Angabe im Anschreiben freiwillig. Wir empfehlen in dem Fall, die Gehaltsforderung in das Vorstellungsgespräch zu verschieben. Dort haben Sie mehr Verhandlungsoptionen.

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Wie kann ich meine Gehaltsvorstellung berechnen?

Um eine Gehaltsvorstellung in der Bewerbung formulieren zu können, müssen Sie zunächst eine realistische Vorstellung berechnen. Auf keinen Fall sollten Sie überreizen. Das ist einer der schlimmsten Fehler in der Gehaltsverhandlung. Gier disqualifiziert.

Eine realistische Gehaltsvorstellung berechnen Sie, indem Sie zum Beispiel für Ihren aktuellen Marktwert unsere Gehaltstabellen und Gehaltsvergleiche nutzen. Oder Sie sehen sich in Online-Jobbörsen um: Manche Stellenanzeigen liefern ebenfalls Anhaltspunkte, wer wo wieviel verdienen kann.

Durchschnittlich 10 Prozent mehr

Berechnen lässt sich das Gehalt auch mithilfe von offiziellen Statistiken. Die Bundesagentur für Arbeit ermittelt regelmäßig Durchschnittsgehälter. Vergleichbares leisten Berufsverbände und Gewerkschaften. Nicht zuletzt können Sie unseren kostenlosen Gehaltscheck anfordern.

Als Faustregel können Sie sich merken: Wer geschickt verhandelt, kann bei einer externen Bewerbung zwischen 10-20 Prozent herausholen – vor allem wenn Sie abgeworben werden. Bei einem internen Jobwechsel sind es immerhin noch 5-10 Prozent.

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Gehaltsvorstellung Bewerbung formulieren: Wie?

Idealerweise kommen Sie bei Ihrem Gehaltswunsch direkt auf den Punkt. Formulieren Sie dazu einen kurzen, aussagekräftigen Satz. Die besten Beispiele…

Gehaltsvorstellung Bewerbung – neuer Job

  • „Meine Gehaltsvorstellungen liegen bei 46.530 Euro brutto im Jahr.“
  • „Meinen beruflichen Qualifikationen entsprechend empfinde ich ein Brutto-Jahresgehalt von 46.570 Euro als angemessen.“
  • „Ich stelle mir ein Gesamteinkommen mit Vergünstigungen und Zuschlägen um die 38.520 Euro vor.“
  • „Ein jährliches Bruttogehalt von 46.720 Euro entspricht meinen Vorstellungen.“

Gehaltsvorstellungen Bewerbung – mit Steigerung

  • „Mein aktuelles Bruttogehalt liegt bei 54.580 Euro im Jahr. Bei einem Wechsel stelle ich mir eine Steigerung um 10 Prozent vor.“
  • „Aufgrund meiner Qualifikation und Kenntnisse liegt meine Gehaltsvorstellung bei aktuell 46.580 Euro im Jahr.“
  • „Mein Zielgehalt liegt bei 81.390 Euro brutto pro Jahr.“
  • „Aktuell verdiene ich 41.420 Euro. Die Aufgaben dieser Position sind deutlich komplexer. Daher liegt meine Gehaltsvorstellung bei 48.500 Euro im Jahr.“

Gehaltsvorstellung Bewerbung – für Teilzeitjobs

Falls Sie einen Teilzeitjob anstreben, bei dem es keine Angabe von Wochenstunden gibt, müssen Sie selbst Ihre Gehaltsvorstellung berechnen. Beispiele für Formulierungen:

  • „Bei einer 50-Prozent-Stelle stelle ich mir ein Jahresgehalt von 22.780 Euro brutto vor.“
  • „Bei 20-Wochenstunden liegt meine Gehaltsvorstellung bei 20.150 Euro im Jahr.“
  • „Für die ausgeschriebene 25-Stunden-Stelle empfinde ich ein Gehalt zwischen 26.340 Euro und 28.120 Euro als angemessen.“

Gehaltsvorstellung formulieren – als Gehaltsspanne

Wer seine Gehaltsvorstellung weniger direkt nennen will, kann eine Gehaltsspanne angeben und so Verhandlungsspielraum signalisieren:

  • „Meine Gehaltsvorstellung liegt im Bereich von 46.470 Euro.“
  • „Meine Gehaltsvorstellungen liegen zwischen 45.710 und 49.290 Euro pro Jahr. Weitere Details kläre ich gern im persönlichen Gespräch.“
  • „Ein Brutto-Jahresgehalt zwischen 44.280 Euro und 47.550 Euro empfinde ich als angemessen.“

Ausweichende Formulierungen zur Gehaltsvorstellung

Diese Variante empfehlen wir nur, wenn in der Stellenanzeige nicht ausdrücklich danach gefragt wurde:

  • „Meinen Gehaltswunsch erläutere ich gerne im persönlichen Gespräch.“
  • „Meine Gehaltsvorstellung können wir bei einem baldigen Kennenlernen besprechen.“
  • „Meinen Qualifikationen entsprechend, strebe ich eine der Position angemessene Vergütung an.“


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Bewerbung: Eintrittstermin und Gehaltsvorstellung formulieren?

In manchen Stellenangeboten fragen Unternehmen neben der Gehaltsvorstellung auch noch nach dem frühest möglichen Eintrittstermin. Sollten beide Angaben explizit verlangt werden, können Sie Gehaltsvorstellung und Eintrittsdatum in einem Satz oder Abschnitt formulieren. Beispiele:

  • „Ich stehe Ihnen aufgrund meiner Kündigungsfrist gerne ab dem TT.MM.JJJJ zur Verfügung, meine Gehaltsvorstellung liegt bei 36.400 Euro brutto im Jahr.“
  • „Meine Ausbildung beende ich voraussichtlich im MM JJJJ. Gerne stehe ich Ihnen unmittelbar danach zur Verfügung. Meine Gehaltsvorstellung für die Stelle liegt zwischen 31.470 und 33.580 Euro pro Jahr.“

Beachten Sie bei der Berechnung des Eintrittsdatums eine mögliche Kündigungsfrist. Zudem sollten Sie nie „sofort“ zur Verfügung stehen. Das könnte verzweifelt wirken und schwächt Ihre Verhandlungsposition.

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Psychologische Tipps für die Gehaltsvorstellung

Die Gehaltsfrage ist keine lästige Pflicht, sondern eine Kür in der Bewerbung. Der richtige Ort dafür ist das Bewerbungsschreiben, nicht der Lebenslauf. Damit Sie dabei selbstbewusst wirken und das Maximum herausholen, haben sich folgende Strategien bewährt:

  • Krumme Zahlen nennen

    Die obigen Beispiele und Formulierungen enthalten bewusst krumme Zahlen. Wissenschaftler um Malia Mason von der Columbia Business School konnten in Studien bestätigen: Wer einen präzisen Gehaltswunsch formuliert, wirkt überzeugter und besser vorbereitet.

  • Spielraum einkalkulieren

    Rechnen Sie damit, dass Ihre Gehaltsvorstellung nach unten verhandelt wird. Daher sollten Sie nicht nur Ihre Mindest- bzw. Schmerzgrenze kennen, sondern gleich etwas Spielraum einkalkulieren. Schlagen Sie stets 2-3 Prozent Verhandlungsmasse oben auf.

  • Qualitäten betonen

    Liegen Ihre Gehaltsvorstellungen deutlich über dem Durchschnitt, müssen Sie das begründen. Akzeptiert werden dabei meist besondere Erfahrungen, Zusatzqualifikationen oder relevante Weiterbildungen. Diese sollten Sie unbedingt zusammen mit den Gehaltsvorstellungen erwähnen.

Warum wird nach der Gehaltsvorstellung gefragt?

Unternehmen fragen nach den Gehaltsvorstellungen, weil sie wissen wollen, ob Bewerber einerseits realistische und branchenübliche Vorstellungen haben oder völlig naiv irgendwelche Mondpreise aufrufen. Gleichzeitig prüfen Sie, ob die Gehaltsvorstellung überhaupt erfüllbar ist. Liegen Gehaltswunsch und geplantes Budget zu weit auseinander, kommen beide Seiten selten zusammen – und der Bewerbungsprozess kann schon an der Stelle abgebrochen werden.

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Wie mein Gehalt im Vorstellungsgespräch verhandeln?

Gehaltsvorstellungen sind noch keine Gehaltsverhandlung. Die kommt in der Regel erst im ersten oder zweiten Vorstellungsgespräch. Bereiten Sie sich unbedingt gründlich darauf vor und wissen Sie sofort, wie Sie auf Ihre genaue Gehaltsvorstellung kommen. Also am besten mit branchenüblichen Gehältern und Ihren besonderen Qualifikationen argumentieren.

Aus psychologisch-taktischen Gründen, empfehlen wir, dass Sie das Thema Gehalt proaktiv ansprechen, falls der Personaler nicht schon darauf kommt. Studien zeigen: Wer das Eröffnungsangebot macht, landet am Ende der Verhandlung deutlich näher an seinen Vorstellungen. Nutzen Sie diesen Vorteil!


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