Anlagenverzeichnis: Welche Anlagen gehören in die Bewerbung?
Zu einer vollständigen Bewerbung gehören immer Bewerbungsanschreiben, (tabellarischer) Lebenslauf – und relevante Anlagen. Damit die Bewerbungsunterlagen jedoch nicht wie eine Loseblattsammlung wirken (insbesondere bei mehreren Unterlagen), ist ein sogenanntes Anlagenverzeichnis empfehlenswert. Wenn Sie Ihre Bewerbung nach DIN 5008 verfassen, gehört dieser Verweis ans Ende des Anschreibens, nicht in den Lebenslauf. Sollte der Platz hierfür fehlen, können Bewerber auch ein sogenanntes Deckblatt ihrer Bewerbung beifügen. Es ist eine Art kompakte Inhaltsangabe der Bewerbung…

Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
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Reihenfolge: Wie wird das Anlagenverzeichnis aufgebaut?
Sinn und Zweck eines solchen Anlagenverzeichnisses ist, dem Leser – in dem Fall einem Personalentscheider – einen kurzen Überblick zu geben, wie die Bewerbungsunterlagen aufgebaut sind und was sie enthalten. Dabei haben Sie zwei Optionen, wie Sie diese Unterlagen sortieren:
- Chronologisch: Das heißt, Sie sortieren Zeugnisse, Zertifikate und Referenzen in der Reihenfolge, wie Sie diese zeitlich erworben haben.
- Synchron: Vor allem Berufserfahrene schreiben ihren Lebenslauf umgekehrt chronologisch und im amerikanischen Stil – also mit der aktuellen Position zuerst. In dem Fall empfiehlt sich, auch den Anlagenverweis so zu sortieren, dass deren Reihenfolge den Stationen im Lebenslauf entspricht.
So oder so: Der Anhang sollte in jedem Fall eine logisch nachvollziehbare Sortierung aufweisen, damit die Bewerbung nicht wie zusammengewürfelt aussieht.
Wie werden Anlagen genannt?
Dem Anhang können Sie unterschiedliche Überschriften geben. Am gebräuchlichsten sind:
- Anlagen
- Anlagenverzeichnis
- Inhalt
- Anhang
Inhalt: Was gehört potenziell ins Anlagenverzeichnis?
Folgende Beigaben sind zu einer Bewerbung möglich:
- Schulabschlusszeugnis (Kopien, nie Originale!)
- Ausbildungszeugnisse
- Praktikumsnachweis(e)
- Arbeitszeugnis(se)
- Beglaubigte Übersetzungen (von Auslandszeugnissen)
- Nachweise über Fortbildungen (nur falls für den Job relevant)
- Kopie des Führungszeugnisses (falls verlangt)
- Empfehlungsschreiben/Referenzen (Professor, Ex-Chef, Kunden)
- Kompetenzprofil (optimal bei Berufswechslern)
- Bescheinigungen über ehrenamtliches Engagement
Insbesondere Auslandsstationen machen sich immer gut im Lebenslauf. Nachweise oder Zeugnisse, die Sie dort bekommen, sollten auf jeden Fall ins Deutsche übersetzt und beglaubigt werden (übrigens auch Hochschulzeugnisse). Nicht jeder Personaler kann englische Dokumente sofort einordnen. Und bei Chinesisch oder Spanisch geht das Verständnis in der Regel gegen Null.
Bewerben mit Anlagen: Arbeitszeugnisse nie weglassen!
So mancher hält Arbeitszeugnisse kaum noch für glaubhaft, weil sie oft geschönt oder gar selbst geschrieben werden. Mag sein. Laut einer Umfrage erwarten dennoch 87 Prozent der Personalverantwortlichen, dass Bewerber ihre Arbeitszeugnisse vollständig beifügen. 77 Prozent der Befragten gaben sogar an, dass sie Kandidaten aufgrund der vorgelegten Zeugnisse abgelehnt haben. Die Ergebnisse decken sich mit unseren Erfahrungen. Fehlende Zeugnisse wirken sich noch fataler aus als schlechte. Bewerbungen, denen gar kein Arbeitszeugnis beiliegt, haben die allergeringsten Erfolgsaussichten. Der Grund: Der Verdacht, hier etwas verschleiern zu wollen, wiegt schwerer als Offenheit und Ehrlichkeit damit.
Auswahl: Welche Anlagen sind für die Bewerbung relevant?
Mit Ausnahme einer formlosen Bewerbung und einer Kurzbewerbung gehören Anlagen in praktisch jede Bewerbungsmappe. Allerdings sollten Sie diese damit auch nicht überfrachten. Bleibt also die Frage: Was sind überhaupt relevante Zusätze und wie viele davon gehören in die Bewerbungsunterlagen? Um hier eine Antwort zu finden, muss man die Frage zunächst anders stellen:
Welchen Zweck hat der Anhang überhaupt?
Anlagen dienen dem Personaler in erster Linie als objektiver Beleg für die Angaben im Lebenslauf. Zudem können sie die dort beschriebenen Tätigkeiten um einige Details erweitern und sogar qualifizieren – wie das Zeugnisse und deren Codes machen.
Relevant sind damit alle Unterlagen, die unterstreichen, dass Sie die erforderlichen Qualifikationen für die angestrebte Position mitbringen – und diesbezüglich auch einschlägige Erfahrungen und Erfolge nachweisen.
Je näher sich die Auswahl am künftigen Job orientiert, desto besser. Denn Personaler haben zur Durchsicht nicht unbegrenzt Zeit (und Lust).
Wer also beispielsweise 30 Jahre alt ist und schon einige Berufserfahrung vorzuweisen hat, braucht sein Abiturzeugnis nicht mehr beifügen, wenn in den Anlagen schon das Hochschulzeugnis zu finden ist. Dass so jemand Abitur hat, ergibt sich daraus. Genauso wenig sollten Sie Nachweise branchenfremder Weiterbildungen oder Praktika beifügen. Wenn Sie sich nicht gerade als Fahrer bewerben – wen interessiert dann schon Ihr Führerschein?
Und sollten Personaler derlei Nachweise dennoch interessieren, können Sie die immer noch auf Wunsch nachreichen oder zum Vorstellungsgespräch mitbringen.
Anlagen-Tipp: Nichts unterschlagen!
Bleiben Sie bei der Auswahl der Unterlagen unbedingt bei der Wahrheit. Die schlechte Beurteilung aus dem aktuellen Job zu unterschlagen, eben weil sie schlecht ist, wäre fatal. So etwas fällt jedem geschulten Personaler sofort auf und die kritische Nachfrage kommt garantiert. In dem Fall hilft also nur, den Malus im Anschreiben, spätestens aber im Bewerbungsgespräch proaktiv anzusprechen und zu erklären beziehungsweise zu relativieren.
Muster: Vollständige Bewerbungsunterlagen
Das Musterbeispiel für den Aufbau einer vollständigen Bewerbungsmappe können Sie sich hier auch als PDF kostenlos herunterladen.
Maximum: Wie viele Anlagen dürfen es insgesamt sein?
Allgemein gilt: Je kompakter das Anlagenverzeichnis, desto besser. Natürlich haben Personaler hier unterschiedliche Vorstellungen, wie etwa auch unser Arbeitgebercheck ermittelt hat. Hier lautete die häufigste und leider immer noch recht unkonkrete Aussage: „Fügen Sie alle relevanten Unterlagen bei – aber auch nicht mehr!“
Als Faustregeln lassen sich aber aus den Aussagen der Personalverantwortlichen ableiten:
- Nur der Nachweis der höchsten (Hoch)Schulausbildung ist interessant.
- Fügen Sie der Bewerbung nicht mehr als drei qualifizierende Arbeitszeugnisse bei.
- Wählen Sie die jeweils aktuellsten Zeugnisse aus.
- Geben Sie nicht mehr als zwei (möglichst aktuelle) Referenzen an.
Tipp für Anlagen in der E-Mail-Bewerbung
Falls Sie eingescannte Zeugnisse und dergleichen anhängen, achten Sie bitte darauf, die Datenmenge zu begrenzen. Drei Empfehlungsschreiben und ebenso viele Zeugnisse der letzten drei Stationen sind die absolute Obergrenze. Die sollten Sie aber nicht einzeln anhängen, sondern vorher in einem PDF zusammenfassen. So muss der Personaler später weniger Dateien öffnen. Die Datei sollte am Ende nicht größer als vier Megabyte sein sowie so benannt werden, dass sie zugeordnet werden kann. Also nicht nur „Zeugisse.pdf“, sondern besser „Zeugnisse_Susanne_Mustermann.pdf“.
Weitere Tipps hierzu finden Sie in unserem Ratgeber zur Online-Bewerbung.
Auch wenn dieser Artikel in aller Ausführlichkeit die Bewerbung mit Anlagen beziehungsweise den idealen Aufbau eines Anlagenverzeichnisses behandelt – letztlich spielt dies nur eine Nebenrolle und den Anhang im Wortsinn. Ihre Bewerbung selbst muss überzeugen, hier sollten Sie die größte Energie investieren. Deshalb, daher und darum: Beachten Sie bitte auch noch unsere Dossiers im folgenden Kasten…
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