Lebenslauf optimieren: Vor jeder Bewerbung!
„Meinen Lebenslauf optimieren? Das brauche ich nicht…“ Leider eine verbreitete Ansicht. Viele Jobsuchende behandeln den Lebenslauf immer noch nach dem Motto: Erstellen, abspeichern, an zig Bewerbungsunterlagen anhängen, fertig. Die Stationen von Studium und Ausbildung haben sich schließlich nicht geändert.
Die Einstellung schadet den Jobchancen massiv! Die besten Bewerbungschancen haben Sie, wenn Sie vor jeder Bewerbung Ihren Lebenslauf optimieren. Nur so können Sie das Dokument individuell auf die jeweilige Stelle und den Arbeitgeber anpassen. Und genau das sollten Sie tun.
Unpersönliche Streubewerbungen kommen bei Personalern nicht an. Sie stehen für einen Mangel an Engagement sowie fehlendes Interesse. Wer nicht einmal bereit ist, seinen Lebenslauf für die Bewerbung zu optimieren, kann kaum die richtige Arbeitseinstellung mitbringen. Es reicht nicht, nur den Namen oder die Anschrift des Unternehmens zu ändern und ein neues Datum einzufügen. Ihr Traumjob sollte es Ihnen wert sein, mehr Zeit und Arbeit zu investieren.
3 Fragen, bevor Sie Ihren Lebenslauf optimieren
Sie wollen gleich loslegen, Ihren Lebenslauf optimieren und die nächste Bewerbung verschicken – die Motivation stimmt! Doch vorher sollten Sie einige Fragen beantworten. So sind Sie gut vorbereitet und können sich im nächsten Schritt auf die wirkliche Optimierung Ihres Lebenslaufs konzentrieren:
- Sind alle Angaben aktuell?
Wenn Sie Ihren Lebenslauf optimieren, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass alle enthaltenen Daten und Angaben auf dem aktuellen Stand sind. Veraltete und überholte Informationen sollten gleich entfernt werden. Diese haben in einem optimierten Lebenslauf keinen Platz. - Stimmt der formale Aufbau?
Ein erster Blick, bevor Sie Ihren Lebenslauf weiter optimieren, sollte auf den grundsätzlich Aufbau gerichtet sein, auf das Lebenslauf-Layout. Sind alle relevanten Abschnitte enthalten? Stimmt die Reihenfolge und Seitenzahl? Die folgende Grafik zeigt Ihnen, wie der Lebenslauf typischerweise aufgebaut sein sollte. - Haben Sie die nötigen Informationen recherchiert?
Um Ihren Lebenslauf optimieren zu können, müssen Sie wissen, worauf Sie Schwerpunkte legen müssen. Die benötigten Informationen finden Sie in der Stellenanzeige oder auf der Homepage des Unternehmens. Hier können Sie sich ein Bild davon machen, welche Muss-Qualifikationen für den Arbeitgeber besonders relevant sind.
Lebenslauf optimieren: Mit diesen Tipps
Nach dieser Vorarbeit geht es ans Eingemachte. Mit den folgenden Tipps können Sie Ihren professionellen Lebenslauf optimieren:
Optimieren Sie das Design
Nicht nur der Inhalt auch der Gesamteindruck muss stimmen, damit Ihre Unterlagen überzeugen. Wenn Sie Ihren Lebenslauf optimieren, können Sie deshalb mit dem Design beginnen. Versuchen Sie einen modernen Lebenslauf zu gestalten – mit einem deutlichen Bezug zum angestrebten Arbeitgeber. Zum Beispiel, indem Sie sich bei der Farbe am Corporate Design oder Logo des Unternehmens orientieren.
Wichtig ist, dass das gewählte Design sowohl zu Ihnen als auch zur Branche und zum Unternehmen passt. In eher klassischen Bereichen sollten Sie mit dem Design dezent bleiben, in kreativen Branchen darf der optimierte Lebenslauf Ihre Kreativität zum Ausdruck bringen. Als Hilfestellung finden Sie auf Karrierebibel.de inzwischen mehr als 250 kostenlose Bewerbungsmuster und -designs im Word-Format. Diese können Sie sich bequem herunterladen, persönlich anpassen und damit Ihren Lebenslauf optimieren.
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Streichen Sie unnötige Informationen
Um Ihren Lebenslauf zu optimieren, sollten Sie unnötige und überflüssige Informationen streichen. Personaler wollen sich schnell und übersichtlich ein Bild vom Kandidaten machen. Irrelevante Angaben kosten Sympathiepunkte. Wer glaubt, im professionellen Lebenslauf nichts streichen zu können, irrt. Durch das Weglassen der folgenden Punkte können Sie jeden Lebenslauf optimieren:
- Private Informationen
In zahlreichen Lebensläufen befinden sich zu viele private Informationen. Familienstand, Anzahl der Kinder, Religionszugehörigkeit, Angaben zu Familienangehörigen, sogar Interessen und Hobbys im Lebenslauf lassen sich immer streichen oder drastisch kürzen. - Schullaufbahn
Mehr als drei DIN A4 Seiten sollte ein Lebenslauf nicht haben. Wer schon viele Berufserfahrungen gesammelt hat, kann dafür beim Bildungsweg kürzen. Der höchste Bildungsabschluss reicht. Wer einen Hochschulabschluss besitzt, muss nicht mehr schreiben, dass er oder sie Abitur hat oder zur Grundschule gegangen ist.
Sogar das Weglassen von Qualifikationen, Fähigkeiten oder Stärken kann ein Weg sein, den Lebenslauf optimieren zu können. Klingt widersprüchlich, gilt aber immer dann, wenn die Kompetenzen nicht zur angestrebten Stelle passen. Beispiel: Bei der Bewerbung für eine Stelle als Einzelhandelskaufmann sind Programmiersprachenkenntnisse irrelevant. Erste Vertriebserfahrungen zählen dort wesentlich mehr.
Lernen Sie aus bisherigen Vorstellungsgesprächen
Aus jedem absolvierten Vorstellungsgespräch und dem Feedback von Unternehmen und Personalern können Sie lernen und relevante Punkte für die Optimierung Ihres Lebenslaufs ableiten. Einige Fragen können dabei helfen:
- Welche Themen und Fähigkeiten waren im Gespräch besonders wichtig?
- Bei welchen Stationen der Vita wurde am häufigsten nachgefragt?
- Bei welchen beruflichen Stationen gab es den größten Klärungsbedarf?
- Welche der angesprochenen Themen sind im Lebenslauf nicht abgedeckt?
- Welche Punkte hätten Sie im Nachhinein gerne stärker betont?
- Welche Stärken kamen nicht genug zur Geltung>?
- Welche Defizite und Lücken wurden deutlich?
- Wo sehen Sie noch Verbesserungsmöglichkeiten?
Mit den ehrlichen Antworten auf diese Fragen können Sie Ihren Lebenslauf optimieren und die Chancen für weitere Bewerbungen steigern.
Schließen Sie Lücken im Lebenslauf
Lücken und nicht erklärte Zeiträume von mehr als zwei Monaten lassen Personaler aufhorchen. Wenn Sie Ihren Lebenslauf optimieren, sollten Sie also unbedingt darauf achten, keine Lücken in Ihrer Vita zu haben. Manchmal können Sie solche Lücken mit einer Fortbildung, einem eigenen Projekt oder der Pflege von Angehörigen füllen. Ansonsten sagen Sie ehrlich, dass Sie arbeitssuchend sind und sich beruflich neu orientieren.
Fügen Sie beruflichen Stationen Details zu
Ein optimierter Lebenslauf ist mehr als nur die Auflistung bisheriger Jobs und Tätigkeiten. Er soll deutlich machen, warum Sie die perfekte Besetzung für die Stelle sind. Statt also nur Zeitraum und Job zu nennen, sollten Sie – stichpunktartig – angeben, was Ihre Hauptaufgaben und erzielten Erfolge waren. Beispiel:
Passen Sie die Angaben an das Unternehmen an
Wenn Sie Ihren Lebenslauf optimieren, haben Sie immer die Wahl, welchen Abschnitt Sie länger und ausführlicher formulieren und wo Sie nur kurz und knapp eine Station erwähnen. Es gibt keine Pflicht dazu, dass alle Ihrer beruflichen Stationen und Jobs gleich lang und ausführlich beschrieben werden müssen. Überlegen Sie sich das stets individuell und passen Sie die Informationen dem künftigen Arbeitgeber und der Position an. Legt ein Arbeitgeber großen Wert auf Verantwortung und Führungskompetenz, dann gehen Sie darauf stärker ein. Ein anderes Unternehmen ist mehr an interkultureller Kompetenz interessiert? Dann nennen Sie bisherige Projekte im Ausland…
Lenken Sie den Blick des Personalers
Eine übersichtliche Struktur ist wichtig, wenn Sie Ihren Lebenslauf optimieren. Damit der Personaler sofort die wichtigsten – und von Ihnen in den Vordergrund gestellten – Informationen findet, können Sie die Aufmerksamkeit steuern. Ein gutes Stilmittel dafür sind Fettungen. Mit diesen können Sie Aspekte besonders hervorheben und den Blick des Personalers lenken. Gehen Sie aber sparsam damit um. Sie optimieren Ihren Lebenslauf nicht, wenn am Ende fast alles fettgedruckt ist.
Kennen Sie schon diesen Lebenslauf-Trick?
Wollen Sie Ihren Lebenslauf optimieren, können Sie zu einem weiteren Trick greifen: Nennen Sie die angestrebte Position, auf die Sie sich gerade bewerben. Die genaue Bezeichnung finden Sie in der Stellenanzeige und können diese in Ihren optimierten Lebenslauf übernehmen. Ein kleiner Trick, mit großer Wirkung!
Lebenslauf optimieren: So bitte nicht
Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis: Den Lebenslauf zu optimieren, ist ein legitimes Mittel. Natürlich wollen Sie sich von Ihrer Schokoladenseite zeigen, sich beim Personaler bestmöglich präsentieren und Ihre Chancen auf ein persönliches Gespräch steigern. Die oben genannten Tipps und Tricks können dabei helfen. Den Lebenslauf optimieren, heißt aber nicht, dass Sie Kompetenzen erfinden, Noten verbessern oder irgendwelche Stationen hinzufügen, die nicht der Wahrheit entsprechen. Falsche Angaben, bewusste Täuschungen und Lügen sind im Lebenslauf tabu!
Entweder, weil sie auffliegen und dann Ihre Reputation ruinieren. Oder weil Sie damit Ihren Job und damit eine Kündigung riskieren. War die Kompetenz oder Qualifikation einstellungsrelevant, kann man Sie auch noch Jahre nach erfolgreicher Probezeit deswegen feuern. Unter Umständen sogar fristlos und mit Schadenersatzforderung. Wenn Sie Ihren Lebenslauf optimieren, bleiben Sie deshalb IMMER bei den Tatsachen. Richtig verpackt und formuliert sind diese überzeugend genug.
Häufige Fragen und Antworten zum Lebenslauf
Ein optimaler Lebenslauf wird immer individuell für die jeweilige Stelle angepasst, um Personaler maximal zu überzeugen. Heißt: Der Werdegang bleibt auch weiterhin lückenlos, welche Stationen aber mehr oder weniger Platz bekommen, hängt davon ab, wie relevant sie für die angestrebte Stelle sind. Je wichtiger bisherige Aufgaben, Tätigkeiten, Erfolge oder Kenntnisse für den neuen Job sind, desto ausführlicher sollten sie im Lebenslauf erwähnt oder hervorgehoben werden. So wird die Eignung für den Job sofort und auf einen Blick erkennbar.
Der tabellarische Lebenslauf ist heute Standard. Er umfasst eine bis maximal drei DIN A4 Seiten. Darin aufgelistet werden Berufspraxis, Bildungsweg, besondere Kenntnisse, Interessen und Hobbys. Die jeweiligen Stationen und erworbenen Qualifikationen werden in antichronologischer Reihenfolge verfasst – mit der jüngsten Position zuerst. Links stehen die Zeiträume (Muster: MM/JJJJ – MM/JJJJ), rechts die Inhalte. Ein moderner Lebenslauf überzeugt durch ein individuelles Layout, hohe Übersichtlichkeit und professionelle Aussagekraft. Es ist zudem lückenlos und fehlerfrei.
Ein professioneller Lebenslauf beginnt mit einem Titel und den persönlichen Daten (Name, Anschrift, Telefon, E-Mail, Links). Freiwillig sind Familienstand und Alter. Darunter folgen stichpunktartig die Berufserfahrung (Jobs, Praktika + Details zu Aufgaben & Erfolgen), Informationen zu Ausbildung oder Studium sowie eine Liste mit besonderen Kenntnissen (Fortbildungen, Sprachen, EDV, etc.). Optional sind Interessen, Ehrenämter und Hobbys. Sie werden aber gerne gelesen. Wichtig sind aktuelles Datum und eigenhändige Unterschrift am Schluss.
Der Lebenslauf sollte eine maximale Länge von drei DIN A4 Seiten nicht übersteigen. Bei Berufsanfängern reicht meist eine Seite. Schwerpunkte bilden relevante Details für die angestrebte Stelle. Die sollten präzise und prägnant formuliert werden. Wenn Bewerber den Lebenslauf kürzen müssen, dann auf keinen Fall durch eine kleinere Schrift. Das reduziert die Lesbarkeit. Gekürzt werden können weniger relevante Berufserfahrungen oder lange zurückliegende Jobs sowie schulische Stationen wie die Grundschule. Auch die „Interessen & Hobby“ lassen sich kürzen oder ganz streichen.
Standard ist eine Schriftgröße zwischen 11pt und 12pt. Bei kleineren Schriften leidet die Lesbarkeit. Beliebte Schriftarten im Lebenslauf sind Arial, Calibri, Roboto, Verdana. Besonders elegant wirken Helvetica und Neue Helvetica. Die serifenlose Schrift ist eine der beliebtesten der Welt und gilt als hervorragend lesbare Schriftart.
Für E-Mail- und Online-Bewerbung benötigen Bewerber einen Lebenslauf in digitaler Form. Wer diesen zuvor mit einem Textverarbeitungsprogramm wie Microsoft Word erstellt, sollte ihn anschließend als PDF abspeichern oder mit den anderen Dokumenten und Anlagen in einem PDF zusammenfügen. Das „Portable Document Format“ (PDF) ist heute Standard und kann von nahezu jedem Rechner geöffnet werden. Der Anhang zur Bewerbung sollte eine maximale Größe von 5 MB nicht übersteigen.
Grundsätzlich muss der Lebenslauf vollständig und lückenlos sein. Das betrifft vor allem den beruflichen Werdegang. Beim Bildungsweg reicht oft nur der höchste Bildungsabschluss (mit Noten). Ein Wechsel von Realschule auf Gymnasium ist unerheblich. Wer studiert hat, kann sich die Grundschule sparen. Und ab 10 Jahren Berufserfahrung spielen Schulbildung und Ausbildung kaum noch eine Rolle. Auch hier: Nur den höchsten Abschluss angeben.
Erst bei Auszeiten von mehr als zwei Monaten spricht man von einer Lücke im Lebenslauf, die erklärt werden sollte. Alles andere gilt als berufliche Orientierungsphase. Berufseinsteigern werden hierbei sogar 6 Monate zugestanden, Geschäftsführern und Top-Managern bis zu 12. Lücken im Lebenslauf sollten Bewerber nicht verschweigen, sondern sinnvoll füllen – durch Weiterbildungen, Praktika, selbstständige Projekte oder die Pflege von Angehörigen. Was Personaler interessiert, ist, ob die Kandidaten in dieser Zeit trotzdem aktiv und zielstrebig waren.
Im Lebenslauf werden nur Hobbys genannt, die zur ausgeschriebenen Stelle passen und (indirekt) dafür relevante Hard- oder Soft Skills nachweisen. Zum Beispiel Führungserfahrung als Teamleiter einer Sportgruppe. Nicht erwähnen sollten Bewerber gefährliche Hobbys wie Fallschirmspringen oder Motorcross. Wegen hoher Verletzungsgefahr fürchten Personaler dabei berufliche Ausfälle oder einen Adrenalin-Junkie.
Da die Elternzeit zwischen einem und drei Jahre dauern kann, muss sie im Lebenslauf genannt werden. Sonst entsteht eine erklärungsbedürftige Lücke. Ist die Elternzeit noch aktuell, bekommt sie eine eigene Kategorie – noch vor dem beruflichen Werdegang. Ansonsten wird sie kurz in der jeweiligen Position inklusive des jeweiligen Zeitraums erwähnt.
Bei vollständigen Bewerbungsunterlagen liegt das Anschreiben immer lose oben auf der Bewerbungsmappe. Der Lebenslauf ist dann das erste Dokument IN der Mappe. Wird zusätzlich ein Deckblatt verwendet, liegt das über dem Lebenslauf, die Vita kommt dann an zweiter Stelle und Reihenfolge in der Mappe oder dritten Position insgesamt. Darunter werden die Anlagen platziert: Motivationsschreiben, Zeugnisse, Zertifikate, Arbeitsproben.