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Funktionaler Lebenslauf: Tipps zum Aufbau, Vorlage, Beispiel

Ein funktionaler Lebenslauf wird nach inhaltlichen Schwerpunkten aufgebaut. Im Vordergrund stehen Wissen und Erfahrungen der Bewerber – die Zeitangaben treten in den Hintergrund oder entfallen ganz. Er ist damit eine Alternative zum klassischen, tabellarischen Lebenslauf und gewinnt seit einiger Zeit an Bedeutung bei der Bewerbung. Hier erfahren Sie, wie Sie einen funktionalen Lebenslauf aufbauen und schreiben – plus Muster und Beispiel…



Funktionaler Lebenslauf: Tipps zum Aufbau, Vorlage, Beispiel

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Was ist ein funktionaler Lebenslauf?

Ein funktionaler Lebenslauf ist weder zeitlich noch chronologisch aufgebaut, sondern gliedert sich nach Kompetenzen, Berufserfahrungen und Funktionen (daher der Name). Er ähnelt dem Wesen nach einer Profilseite in der Bewerbung. Noch ist der funktionale Lebenslauf selten in Bewerbungen. Interesse und Einsatzgebiete wachsen aber aktuell.

Sinn und Zweck des funktionalen Lebenslaufs ist, dem Personalentscheider einen schnellen Überblick über relevante Qualifikationen und zum Job passende Kenntnisse zu geben. Die funktionale Vita schärft das Profil des Bewerbers und kann zugleich häufige Jobwechsel oder Lücken im Lebenslauf kaschieren. Eine nachvollziehbare Struktur und hohe Übersichtlichkeit sind dennoch essenziell.

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Aufbau: Wie schreibt man einen funktionalen Lebenslauf?

Für die Bewerbung gibt es inzwischen zahlreiche Formen für einen Lebenslauf:

Wesentliches Merkmal aller genannten CVs ist die zeitliche Gliederung. Neben jeder Station steht immer links ein Beschäftigungszeitraum. Der Werdegang wird für den Leser so nachvollziehbar. Erfahrungen können chronologisch eingeordnet und nach Aktualität bewertet werden.

Seit einiger Zeit kommt der funktionale Lebenslauf hinzu. Er beginnt aber nicht mit dem beruflichen Werdegang und der aktuellen Position. Auch werden die beruflichen Stationen nicht separat dargestellt. Vielmehr wird die funktionale Vita nach sinnvollen und relevanten Abschnitten strukturiert, die wichtige Kompetenzen, Qualifikationen, Tätigkeiten, Erfahrungen und Erfolge zusammenfassen. Wann und wo diese erworben wurden, erscheint erst zweiter Stelle oder überhaupt nicht. Zeitliche Lücken können so gar nicht erst entstehen.

Gliederung, Zwischenüberschriften und Themenblöcke

Weil es für den funktionalen Lebenslauf keine feststehenden Regeln gibt, sind Sie bei dessen Aufbau und Gliederung relativ frei. Für die einzelnen Abschnitte und Gliederungsebenen bieten sich zum Beispiel folgende Überschriften an:

  • Praktische Erfahrungen
  • Verantwortungsbereiche
  • Projekte
  • Fähigkeiten
  • Qualifikationen
  • Abschlüsse
  • Kurse / Fortbildungen
  • Sprachkenntnisse
  • Referenzen

Um zu überzeugen, müssen Sie hierbei allerdings klug auswählen und bei allen Punkten einen deutlichen Bezug zur angestrebten Stelle herstellen. Die Berufspraxis und genannte Fähigkeiten müssen möglichst optimal zum Stellenprofil und den Anforderungen in der Stellenanzeige passen. Das bedeutet gleichzeitig: Ein funktionaler Lebenslauf kann nicht recycelt werden und muss jedes Mal individuell auf den ausgeschriebenen Job zugeschnitten werden.

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Funktionaler Lebenslauf: Muster + Beispiel

Das folgende Muster eines funktionalen Lebenslaufs können Sie gleich hier online im Browser editieren und individuell anpassen. Dazu einfach auf den Kasten klicken und den Text über- und umschreiben.


Max Muster
Beispiel-Weg 1
12345 Exemplarstadt
Telefon: 0123 / 45 67 89
E-Mail: m.muster@mail.de

Lebenslauf

Angestrebte Position: ______________________________

Praktische Erfahrungen

  • Tätigkeit 1 – Ergänzende Informationen
  • Tätigkeit 2 – Ergänzende Informationen
  • Tätigkeit 3 – Ergänzende Informationen

Projekte

  • Projekt 1 – Ergänzende Informationen
  • Projekt 2 – Ergänzende Informationen
  • Projekt 3 – Ergänzende Informationen

Qualifikationen

  • Qualifikation 1 – Ergänzende Informationen
  • Qualifikation 2 – Ergänzende Informationen
  • Qualifikation 3 – Ergänzende Informationen

Abschlüsse

  • Abschluss 1 – Ergänzende Informationen
  • Abschluss 2 – Ergänzende Informationen
  • Abschluss 3 – Ergänzende Informationen

Ort, TT.MM.JJJJ
UNTERSCHRIFT



Ob Sie alle der hier gezeigten Abschnitte – Praktische Erfahrungen, Projekte, Qualifikationen und Abschlüsse – verwenden, diese zusammenfassen oder anders benennen, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Das hängt immer von Ihrem persönlichen Werdegang ab.

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Für wen lohnt sich ein funktionaler Lebenslauf?

Der funktionale Lebenslauf lohnt sich vor allem für Bewerber mit langer Arbeitslosigkeit, größeren Lücken im Lebenslauf oder sogar Quereinsteiger. Generell lassen sich alle zeitlichen Mängel (Jobhopping?) oder inhaltlichen Brüche in der Vita mit einem funktionalen Lebenslauf bei der Jobsuche und Bewerbung gut kaschieren.

Ebenso empfehlen wir die besondere Lebenslauf-Form für Freiberufler, Freelancer und Selbstständige, die zurück in die eine Festanstellung wollen und deshalb beim „Beruflichen Werdegang“ mit dem klassischen, tabellarischen Lebenslauf wenig anfangen können. Weitere Anwendungsgebiete sind Bewerbungen für ein Praktikum oder einen Nebenjob, bei denen Können und Motivation mehr zählen als der bisherige Werdegang.

Vorteile des funktionalen Lebenslaufs

  • Häufige Jobwechsel fallen weniger auf.
  • Aktuelle Arbeitslosigkeit wird unsichtbar.
  • Letzter Job ohne Bezug zur neuen Stelle wird kaschiert.
  • Kenntnisse und Stärken rücken in den Vordergrund.
  • Lücken fallen nicht mehr auf.
  • Im Fokus steht die Eignung für den angestrebten Job.
  • Noch stärkerer Bezug zur Stelle.

Nachteile des funktionalen Lebenslaufs

Wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Und so hat auch der funktionale Lebenslauf eine negative Kehrseite, die es abzuwägen gilt. Verzichten sollten Sie auf diesen Lebenslauf Aufbau, wenn Sie folgende Aspekte fürchten:

  • Personaler kennen die Form nicht und können irritiert sein.
  • Manche reagieren auf moderne CVs gar mit Widerstand.
  • Der funktionale Aufbau schürt Misstrauen.
  • Viele unterstellen einen Täuschungsversuch oder Lücken im Lebenslauf.
  • Personaler fragen im Jobinterview erst recht nach.

Weil funktionale Lebensläufe vergleichsweise unüblich sind, wecken Sie bei vielen Personalern noch oft Skepsis. Entsprechend negativ kann die Bewertung ausfallen. Ein Restrisiko bleibt daher immer. Gleichzeitig fällt die ungewöhnliche Vita deutlich mehr auf und kann Interesse auf den oder die Kandidatin wecken.

Wer also glaubt, mit dem klassischen Lebenslauf eher durchzufallen, findet hier eine mögliche Alternative. Ein funktionaler Lebenslauf ist auf jeden Fall das: einzigartig.

Häufige Fragen zum Lebenslauf

Wie schreibe ich einen individuellen Lebenslauf?

Ein optimaler Lebenslauf wird immer individuell für die jeweilige Stelle angepasst, um Personaler maximal zu überzeugen. Heißt: Der Werdegang bleibt auch weiterhin lückenlos, welche Stationen aber mehr oder weniger Platz bekommen, hängt davon ab, wie relevant sie für die angestrebte Stelle sind. Je wichtiger bisherige Aufgaben, Tätigkeiten, Erfolge oder Kenntnisse für den neuen Job sind, desto ausführlicher sollten sie im Lebenslauf erwähnt oder hervorgehoben werden. So wird die Eignung für den Job sofort und auf einen Blick erkennbar.

Wie schreibe ich einen aktuellen Lebenslauf?

Der tabellarische Lebenslauf ist heute Standard. Er umfasst eine bis maximal drei DIN A4 Seiten. Darin aufgelistet werden Berufspraxis, Bildungsweg, besondere Kenntnisse, Interessen und Hobbys. Die jeweiligen Stationen und erworbenen Qualifikationen werden in antichronologischer Reihenfolge verfasst – mit der jüngsten Position zuerst. Links stehen die Zeiträume (Muster: MM/JJJJ – MM/JJJJ), rechts die Inhalte. Ein moderner Lebenslauf überzeugt durch ein individuelles Layout, hohe Übersichtlichkeit und professionelle Aussagekraft. Es ist zudem lückenlos und fehlerfrei.

Was gehört in einen Lebenslauf?

Ein professioneller Lebenslauf beginnt mit einem Titel und den persönlichen Daten (Name, Anschrift, Telefon, E-Mail, Links). Freiwillig sind Familienstand und Alter. Darunter folgen stichpunktartig die Berufserfahrung (Jobs, Praktika + Details zu Aufgaben & Erfolgen), Informationen zu Ausbildung oder Studium sowie eine Liste mit besonderen Kenntnissen (Fortbildungen, Sprachen, EDV, etc.). Optional sind Interessen, Ehrenämter und Hobbys. Sie werden aber gerne gelesen. Wichtig sind aktuelles Datum und eigenhändige Unterschrift am Schluss.

Wie viele Seiten hat ein professioneller Lebenslauf?

Der Lebenslauf sollte eine maximale Länge von drei DIN A4 Seiten nicht übersteigen. Bei Berufsanfängern reicht meist eine Seite. Schwerpunkte bilden relevante Details für die angestrebte Stelle. Die sollten präzise und prägnant formuliert werden. Wenn Bewerber den Lebenslauf kürzen müssen, dann auf keinen Fall durch eine kleinere Schrift. Das reduziert die Lesbarkeit. Gekürzt werden können weniger relevante Berufserfahrungen oder lange zurückliegende Jobs sowie schulische Stationen wie die Grundschule. Auch die „Interessen & Hobby“ lassen sich kürzen oder ganz streichen.

Was sind optimale Schriftarten und -größen im Lebenslauf?

Standard ist eine Schriftgröße zwischen 11pt und 12pt. Bei kleineren Schriften leidet die Lesbarkeit. Beliebte Schriftarten im Lebenslauf sind Arial, Calibri, Roboto, Verdana. Besonders elegant wirken Helvetica und Neue Helvetica. Die serifenlose Schrift ist eine der beliebtesten der Welt und gilt als hervorragend lesbare Schriftart.

Welches Dateiformat bekommt der Lebenslauf?

Für E-Mail- und Online-Bewerbung benötigen Bewerber einen Lebenslauf in digitaler Form. Wer diesen zuvor mit einem Textverarbeitungsprogramm wie Microsoft Word erstellt, sollte ihn anschließend als PDF abspeichern oder mit den anderen Dokumenten und Anlagen in einem PDF zusammenfügen. Das „Portable Document Format“ (PDF) ist heute Standard und kann von nahezu jedem Rechner geöffnet werden. Der Anhang zur Bewerbung sollte eine maximale Größe von 5 MB nicht übersteigen.

Wie weit reicht der Lebenslauf zeitlich zurück?

Grundsätzlich muss der Lebenslauf vollständig und lückenlos sein. Das betrifft vor allem den beruflichen Werdegang. Beim Bildungsweg reicht oft nur der höchste Bildungsabschluss (mit Noten). Ein Wechsel von Realschule auf Gymnasium ist unerheblich. Wer studiert hat, kann sich die Grundschule sparen. Und ab 10 Jahren Berufserfahrung spielen Schulbildung und Ausbildung kaum noch eine Rolle. Auch hier: Nur den höchsten Abschluss angeben.

Wie gehe ich mit Lücken im Lebenslauf um?

Erst bei Auszeiten von mehr als zwei Monaten spricht man von einer Lücke im Lebenslauf, die erklärt werden sollte. Alles andere gilt als berufliche Orientierungsphase. Berufseinsteigern werden hierbei sogar 6 Monate zugestanden, Geschäftsführern und Top-Managern bis zu 12. Lücken im Lebenslauf sollten Bewerber nicht verschweigen, sondern sinnvoll füllen – durch Weiterbildungen, Praktika, selbstständige Projekte oder die Pflege von Angehörigen. Was Personaler interessiert, ist, ob die Kandidaten in dieser Zeit trotzdem aktiv und zielstrebig waren.

Welche Hobby sollte ich im Lebenslauf nennen?

Im Lebenslauf werden nur Hobbys genannt, die zur ausgeschriebenen Stelle passen und (indirekt) dafür relevante Hard- oder Soft Skills nachweisen. Zum Beispiel Führungserfahrung als Teamleiter einer Sportgruppe. Nicht erwähnen sollten Bewerber gefährliche Hobbys wie Fallschirmspringen oder Motorcross. Wegen hoher Verletzungsgefahr fürchten Personaler dabei berufliche Ausfälle oder einen Adrenalin-Junkie.

Muss ich eine Elternzeit im Lebenslauf erwähnen?

Da die Elternzeit zwischen einem und drei Jahre dauern kann, muss sie im Lebenslauf genannt werden. Sonst entsteht eine erklärungsbedürftige Lücke. Ist die Elternzeit noch aktuell, bekommt sie eine eigene Kategorie – noch vor dem beruflichen Werdegang. Ansonsten wird sie kurz in der jeweiligen Position inklusive des jeweiligen Zeitraums erwähnt.

An welcher Position steht der Lebenslauf in der Bewerbung?

Bei vollständigen Bewerbungsunterlagen liegt das Anschreiben immer lose oben auf der Bewerbungsmappe. Der Lebenslauf ist dann das erste Dokument IN der Mappe. Wird zusätzlich ein Deckblatt verwendet, liegt das über dem Lebenslauf, die Vita kommt dann an zweiter Stelle und Reihenfolge in der Mappe oder dritten Position insgesamt. Darunter werden die Anlagen platziert: Motivationsschreiben, Zeugnisse, Zertifikate, Arbeitsproben.

[Bildnachweis: Karrierebibel.de]