Fortbildung im Lebenslauf: Welche erwähnen und wie?
Das gesamte Leben ist ein Lernprozess, das gilt auch für den beruflichen Bereich. Gerade wenn der Arbeitsmarkt angespannt ist oder wenn Bewerber in einer hart umkämpften Branche Arbeit suchen, ist es wichtig, die eigene Lernbereitschaft zu demonstrieren. Eine Fortbildung im Lebenslauf ist wie geschaffen dafür. Wir geben Ihnen hier Tipps und Hinweise, damit Sie wissen, wie Sie eine Fortbildung im Lebenslauf am besten unterbringen…

➠ Inhalt: Das erwartet Sie
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Fortbildung oder Weiterbildung? Die Unterschiede
Wer jemals gedacht hat, dass es sich mit der Schule „ausgelernt“ hat, sitzt einem Irrtum auf. Um sich auf dem Arbeitsmarkt behaupten und beim technischen Fortschritt mithalten zu können, ist kontinuierliches Lernen im Berufsleben unumgänglich. Die meisten Menschen haben das erkannt und es gibt eine Fülle an Möglichkeiten, sein Wissen mit zusätzlichen Führungsseminaren, Workshops, Sprach- und Softwarekursen oder ähnlichem zu erweitern. Zwei Begriffe werden dabei häufig synonym verwendet, obwohl sie inhaltlich etwas unterschiedlich sind: Fortbildungen und Weiterbildungen.
Fortbildung
Sie baut auf einen bestehenden Beruf auf, ist eine Art der beruflichen Weiterbildung und wird häufig für den beruflichen Aufstieg genutzt. Des Weiteren kann man hier noch unterscheiden in vier Arten von Fortbildung:
- Anpassungsfortbildung, wenn die bestehende Ausbildung an aktuelle und neue Gegebenheiten angepasst wird
- Erweiterungsfortbildung, wenn die fachliche Qualifikation ausgebaut und in neuen Bereichen vertieft wird
- Erhaltungsfortbildung, bei der die vorhandenen Kenntnisse vor allem zur Qualitätssicherung aufgefrischt werden
- Aufstiegsfortbildung, welche die Grundlage für den beruflichen Aufstieg (Beförderung) bildet
Weiterbildung
Sie dient dem Erwerb neuer Fähigkeiten und Qualifikationen, die völlig unabhängig vom bisherigen Beruf sein können; dazu zählen beispielsweise auch Umschulungen.
Hier soll es vor allem um Fortbildungen gehen. Sie sind gerade für Berufsanfänger, aber auch darüber hinaus für Arbeitnehmer eine ideale Möglichkeit, die Zeit während der Jobsuche zu überbrücken. Sie helfen nicht nur bei der Strukturierung des Tagesablaufs, sie verhindern, dass Lücken im Lebenslauf entstehen. Die Unterscheidung zwischen Fortbildung und Weiterbildung ist insofern relevant, als Sie je nachdem unterschiedliche Zeichen damit setzen, je nachdem, wie Sie Ihr erworbenes Wissen betonen. Wer Fortbildungen im Lebenslauf angibt, signalisiert einem Personaler somit, dass er sich für die Wissensvertiefung in seinem beruflichen Gebiet interessiert.
Fortbildung im Lebenslauf: Welche gehört hinein?
Häufig haben Arbeitnehmer die Möglichkeit, sich direkt von Ihrem Arbeitgeber eine Fortbildung als geldwerten Vorteil finanzieren zu lassen, teilweise greift der Arbeitnehmer auch selbst in die Tasche. Die Frage danach, was an Fortbildungen in den Lebenslauf hinein gehört, ist abhängig von der Stelle zu beantworten, auf die Sie sich bewerben. Grundsätzlich ist jeder Kurs und jedes Seminar, das Sie jemals absolviert haben, sinnvoll. Sie zeigen somit Ihrem zukünftigen Arbeitgeber, dass Sie sich nicht „auf der faulen Haut ausruhen“, sondern dass Sie grundsätzlich bereit sind zu lernen. Sie wirken somit gleich leistungsbereiter und motivierter.
Fortbildung-Auswahl: Klasse vor Masse
Andererseits macht es einen Unterschied, ob Sie ein relativ unerfahrener Berufsanfänger sind oder bereits auf eine an Erfahrungen reiche Karriere zurückblicken können. Im letzteren Fall besteht die Kunst häufig darin, den Lebenslauf nicht über zwei Seiten kommen zu lassen. Es gilt nämlich auch, den Lebenslauf nicht völlig zu überfrachten, so dass der Personaler sich womöglich noch die wichtigen Fortbildungen heraussuchen muss. Im Schnitt widmet sich ein Personaler maximal fünf Minuten einer Bewerbung – auf den Lebenslauf fallen davon vielleicht zwei.
Bei einer so kurzen Zeitspanne liegt es nahe, dass die für die Bewerbung entscheidenden Fortbildungen im Lebenslauf sofort erkennbar sein sollten. Sollte eine laufende Weiterbildung im Lebenslauf erwähnt werden, fragt sich nun so mancher Bewerber vielleicht. Sowohl für Weiterbildungen als auch Fortbildungen im Lebenslauf gilt: Wenn sie für die Stelle absolut unentbehrlich sind, wird es Sie höchstwahrscheinlich nicht weiterbringen.
Beispiel: Gemäß der Stellenbeschreibung ist eine Führungsposition mit jemanden zu besetzen, der langjährige Erfahrung hat. Wer in diesem Fall angibt, dass er ein Wochenendseminar zu richtigem Umgang mit Mitarbeitern besucht, wird nicht überzeugen.
Nur relevante Fortbildungen im Lebenslauf
Fortbildungen und Zertifikate gelten als „Besondere Kenntnisse“ im Lebenslauf (siehe Grafik):
Ob eine Fortbildung letztlich relevant für Ihren Lebenslauf ist, entscheiden diese vier Kriterien:
- Hat die Fortbildung Bezug zu der anvisierten Stelle?
- Entspricht sie dem erforderlichen Level?
- Wie lange ist die Fortbildung her?
- Steht die Fortbildung im Einklang mit der Unternehmensphilosophie?
Wer über keinerlei abgeschlossene Ausbildung verfügt, andererseits aber einen Kurs nach dem anderen belegt, der womöglich in keinem erkennbaren Zusammenhang zur ausgeschriebenen Stelle steht, wird auch damit nicht punkten können. Das Hauptkriterium für einen Verbleib im Lebenslauf ist also immer der Bezug zur Stelle, auf die Sie sich bewerben. Ungeeignet sind daher auch solche Fortbildungen, in denen Sie wie oben angesprochen noch nicht das notwendige fortgeschrittene Know-how erworben haben, sondern maximal Grundkenntnisse.
Achten Sie auf Aktualität
Das führt automatisch zu einem schlankeren, aber dafür auch übersichtlicheren Lebenslauf. An dieser Stelle ein Tipp: Am besten halten Sie immer eine Versionen Ihres Lebenslaufs parat, in der Sie alles aufführen, was Sie jemals gemacht haben – jede Arbeitsstelle, jede Fort- und Weiterbildung, Hobbys und dergleichen mehr. Sie können diese Version als Vorlage für spätere Bewerbungen nutzen, aus der Sie sich jeweils die Bestandteile herauspicken, die für die anvisierte Stelle relevant sind. Das bedeutet auch, dass Sie Stellenanzeigen richtig lesen, also auf die MUSS- beziehungsweise KANN-Qualifikationen achten und dementsprechend die Fortbildungen auswählen.
Der dritte Punkt, nämlich das Alter der erworbenen Qualifikationen ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Dies gilt vor allem für den Computer- und Softwarebereich, in dem rasante Veränderungen stattfinden. Wer jetzt noch Zertifikate und Kurse angibt, die einen versierten Umgang mit Windows XP belegen, tut sich keinen Gefallen. Auch „gute Sprachkenntnisse in Englisch“, die vor zehn Jahren erworben wurden und nun bei einer Bewerbung als Fremdsprachenkorrespondentin dienen sollen, werden nicht weiterhelfen. Für einen Arbeitgeber muss aus der Fortbildung Ihr aktueller Kenntnisstand hervorgehen.
Schwierig werden könnten ebenfalls Fortbildungen, die sich nicht mit der Unternehmensphilosophie vertragen. Beispielsweise, wenn sich jemand bei einem Pharmakonzern bewirbt, gleichzeitig aber PETA-Fortbildungen im Lebenslauf stehen hat. Andersherum könnte hier eine Fortbildung zum Tierschutzbeauftragten für Versuchstiere passend sein.
Beispiele für die Angabe von Fortbildungen
Eingangs wurde der Unterschied zwischen Fortbildungen und Weiterbildungen erläutert. Da mit Weiterbildungen häufig der Erwerb von Berufsabschlüssen einhergeht, sollten diese auch entsprechend beim Abschnitt zur beruflichen Ausbildung aufgelistet werden. Die übrigen Fortbildungen gehören in einen eigenen Abschnitt mit der Überschrift „Fort- und Weiterbildungen“. Je nach Umfang Ihrer Kenntnisse können Sie den Bereich auch mit „berufliche Qualifikationen“ oder „Seminare und Kurse“ als Überschrift benennen und Ihre Fortbildungen nebst erworbenen Zertifikaten auflisten.
Von der Struktur und Form her orientiert sich dieser Abschnitt am beruflichen Werdegang, auch hier wird umgekehrt chronologisch gearbeitet. Das heißt, wenn Sie Ihre Fortbildung im Lebenslauf aufführen, sollten Sie folgende Daten (mit der aktuellsten Fortbildung beginnend) angeben:
- Zeitangabe in Monat und Jahr
- Art der Fortbildungsmaßnahme
- Titel des Kurses
- Name des Bildungsträgers / Interne Maßnahmen
- Ort
- möglich: Zeitlicher Umfang der Maßnahme (beispielsweise 4 Wochenstunden)
- Gegebenenfalls Abschlussbezeichnung
Und so könnte das Ganze dann aussehen:
Fortbildungen
MM/JJJJ | Seminar Rhetorik im Verkauf
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MM/JJJJ | Beschwerdemanagement
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Jochen Mai ist Gründer und Chefredakteur der Karrierebibel. Der Autor mehrerer Bücher doziert an der TH Köln und ist gefragter Keynote-Speaker, Coach und Berater.

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