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Rückfragen: Die 80 besten im Vorstellungsgespräch

In jedem Vorstellungsgespräch kommt der Teil, in dem Sie eigene Fragen stellen können – die sogenannten Rückfragen. Nachdem Sie schon einige Fragen der Personaler beantworten mussten (100 klassische Fragen finden Sie HIER – oder als PDF), kommt nun die Phase der eigenen Fragen. Diese Phase der Rückfragen im Vorstellungsgespräch wird meist so eingeleitet: „Haben Sie noch Fragen?“ Die einzig richtige Antwort darauf: „Ja. Auf jeden Fall! Unbedingt!! Und zwar so einige!!!“ Dies ist eine wichtige Chance für Sie im Bewerbungsgespräch. Nutzen Sie diese bitte immer. Schon aus mehreren Gründen…


Rückfragen: Die 80 besten im Vorstellungsgespräch

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Warum sind eigene Fragen wichtig?

Wann immer Ihnen ein Personaler im Vorstellungsgespräch die Frage stellt, ob Sie noch etwas wissen möchten oder Rückfragen haben, sollten Sie auf keinen Fall schweigen oder gar den Kopf schütteln: Sie haben bitte IMMER eigene Fragen! Schon aus zwei Gründen:

  1. Dies ist eine einmalige Gelegenheit, mehr über das Unternehmen und Ihren vielleicht zukünftigen Arbeitsplatz, den Chef, dessen Anforderungen und die Kollegen zu erfahren.
  2. Dies ist ein Test, der Ihr wahres Interesse an dem Job abklopft, aber auch ob und wie intensiv Sie sich auf das Vorstellungsgespräch und den Arbeitgeber vorbereitet haben.

An der Tiefgründigkeit und Cleverness Ihrer Rückfragen kann selbst ein ungeübter Personaler erkennen, ob Sie nur die Stellenanzeige oder auch die Webseiten (Plural!) des Unternehmens sowie einschlägige Fachartikel dazu studiert haben. Natürlich gibt es noch weitere Gründe…

Warum Sie immer eigene Rückfragen stellen sollten

  • Sie dokumentieren echtes Interesse.
  • Sie beweisen, dass Sie vorbereitet sind.
  • Kluge Fragen unterstreichen Ihre Intelligenz.
  • Sie erfahren mehr über den Job und das Unternehmen.
  • Wer fragt, der führt – das Gespräch.

Auch sonst hinterlassen Sie mit eigenen Gegenfragen immer einen guten Eindruck. Welche das sein könnten, zeigen wir Ihnen im Folgenden.

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Rückfragen als Symbol der Eigeninitiative

So unglaublich das klingt: Mangelhafte Vorbereitung kommt nicht nur bei Anfängern vor. Immer wieder sitzen gestandene Manager im Jobinterview und kommen bei den Fragen, wieso sie sich für dieses Unternehmen interessieren oder was sie an diesem Job reizt, ins Schlingern. Wer derart schlecht präpariert erscheint, bleibt ohne Chance.

Eigene Fragen sind das Symbol für Eigeninitiative, Selbstbewusstsein, und sie signalisieren eine professionelle Einstellung. Gute Gegenfragen zu stellen, ist daher Ihre Pflicht. Eine der besten Rückfragen, die Sie im Vorstellungsgespräch einem Personaler stellen können, ist zum Beispiel diese:

Wenn Sie sich an Mitarbeiter erinnern, die Sie schon eingestellt haben: Was unterschied die Guten von den Besten?

Warum ist die Frage so klug?

Weil Sie viel über die Wertvorstellungen des Unternehmens verrät und Sie damit einiges über die Leistungserwartungen erfahren. Und zwar ohne plump zu fragen: „Was muss ich tun, um hier Karriere zu machen?“ Genau darum geht es bei diesen Rückfragen: ein bisschen um die Ecke denken, geschickt fragen und so zwischen den Zeilen mehr heraushören, als der Personaler oder der Chef in spe vielleicht preisgeben möchte.

Ein wirklich guter Arbeitgeber, der nichts zu verbergen hat und ein Personaler, der tatsächlich Leistungsträger und Talente einstellen will und nicht nur devote Ja-Sager, wird solche Fragen wertschätzen und darin einen pfiffigen Kopf mit Potenzial erkennen. Also bitte keine Scheu!

TIPP: Durch Zuhören eigene Fragen gewinnen

Eigene gute Fragen können Sie sich schon vorab überlegen. Um zu punkten, ist es noch wichtiger, dass Sie während des Vorstellungsgesprächs aktiv zuhören. Warum?

  • Sie vermeiden so, Fragen zu stellen, deren Antwort bereits zu Beginn des Gespräch gegeben wurde.
  • In der Kennenlern-Phase liefern Ihnen die Vorstellung des Unternehmens und ausgeschriebenen Stelle viele Anknüpfungspunkte für eigene Fragen.

Wer so das Gespräch lenkt und hohe Aufmerksamkeit beweist, kommt immer gut an. HIER finden Sie übrigens noch Tipps, wie Sie die Fähigkeit zuzuhören verbessern können.

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Die besten Rückfragen im Bewerbungsgespräch

Die folgenden Fragen dürfen Sie jederzeit stellen. Natürlich nicht alle auf einmal. Es handelt sich schließlich um ein BewerbungsGESPRÄCH, kein VERHÖR. Aus der Erfahrung aus mehreren 100 Vorstellungsgesprächen und Personaler-Interviews wissen wir, dass diese 10 eigenen Fragen von Bewerbern nicht nur besonders gut ankommen (weil sie smart sind), sondern viel über den künftigen Arbeitgeber und Job verraten. Mindestens im Subtext der Antwort. Wir empfehlen, mindestens ein paar davon zu stellen:

  • „Wie definieren Sie Erfolg für diese Position?“
  • „Was erwarten Sie von dem idealen Kandidaten?“
  • „Was zeichnet Ihre besten Mitarbeiter aus?“
  • „Was könnte mich an diesem Job am meisten frustrieren?“
  • „Wie würden Sie den Führungsstil meines Chefs beschreiben?“
  • „Wie würden Sie Ihre Unternehmenskultur beschreiben?“
  • „Wie wird bei Ihnen Leistung gemessen und bewertet?“
  • „Wie werden bei Ihnen Talente und Stärken gefördert?“
  • „Warum arbeiten Sie gerne für dieses Unternehmen?“
  • „Wann kann ich mit Ihrer Entscheidung rechnen?“

Vor allem die erste Frage legen wir Ihnen ans Herz. Eine Variante davon ist auch: „Was muss ein Kandidat (aus Ihrer Sicht) mitbringen, um in dieser Position erfolgreich zu sein?“ Der Vorteil dieser Frage ist, dass Sie so schon im Vorstellungsgespräch viel über die Herausforderungen des Jobs erfahren. Und zwar mehr als in der Stellenanzeige steht. Zusätzlich erfahren Sie – indirekt – wie Ihre Bewerbungschancen stehen, den Job zu bekommen. Je mehr Ihr eigenes Profil auf die Beschreibung und Antwort des Personalers passt, desto besser. Auch im Hinblick darauf, ob Sie wirklich zu dieser Stelle passen und dort reüssieren.

TIPP: Formulieren Sie offene Fragen

Durch systemisches Fragen übernehmen Sie de facto die Gesprächsführung. Von Führungskräften wird das sowieso erwartet – es ist eine Art Arbeitsprobe ihres Könnens. Aber auch von Mitarbeitern und künftigen Leistungsträgern.

Der Trick ist, dass Sie vor allem offene Fragen nutzen, um möglichst viele Informationen zu erhalten. Im Gegensatz zu „geschlossenen“ Fragen („War mein Vorgänger beliebt?“) sind „offene“ Fragen („Was können Sie mir über meinen Vorgänger erzählen?“) ein Wolf im Schafspelz und verleiten manchen Interviewer zum sprichwörtlichen „Plaudern aus dem Nähkästchen“. Um das noch weiter zu forcieren, können Sie die offenen Fragen mit Ich-Botschaften und kurzen Anekdoten garnieren. Zum Beispiel: „Bisher habe ich vor allem die Erfahrung gemacht, dass Mitarbeiter… Wie sieht das bei Ihnen aus?“

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Clevere Rückfragen Beispiele

„Warum ist die Stelle vakant?“

Die Position könnte neu geschaffen – oder einfach nur schwer zu besetzen sein, weil der Job ein Schleudersitz ist. Die Erwartungen an den Inhaber sind entweder zu hoch oder die Herausforderungen mit dem Budget und Team nicht zu schaffen. Besser Sie finden all das vorher heraus. Manchmal ist Ihr Vorgänger auch befördert worden. Klasse! Das wiederum könnte für einen sogenannten Durchlauferhitzer mit guten Beförderungschancen sprechen. Fassen Sie also hier ruhig weiter nach…

„Wie lange hat mein Vorgänger in der Position gearbeitet?“

Mithilfe dieser Frage erweitern Sie das Feld um die zeitliche Dimension. Sie finden damit auch indirekt heraus, wie schnell sich das Postenkarussell in diesem Unternehmen dreht.

„Was wurde aus Mitarbeitern, die in dieser Abteilung gearbeitet haben?“

Die Frage hat zwei Aspekte: Einmal erfahren Sie, ob und wie Angestellte hier gezielt weiterentwickelt und gefördert werden. In dem Fall sollte der Interviewer von ein paar spannenden Lebensläufen berichten können. Sie finden damit aber womöglich auch heraus, was mit jenen passiert, die in Ungnade fallen.

„Was unterscheidet die guten von exzellenten Mitarbeitern?“

Die Frage gehört zur Kategorie „tricky“. Vordergründig wollen Sie wissen, wie das Unternehmen Talent und Leistung definiert. Ganz nebenbei erfahren Sie aber auch, was man von Ihnen künftig erwartet. Obendrein verrät die Antwort noch viel über die Unternehmenskultur und wie offen diese wirklich für neue Ideen ist und diese wertschätzt. Was Sie gleich zur nächsten Frage bringt…

„Wie werden Talente und Stärken bei Ihnen gefördert?“

Erfolgreiche Unternehmen entwickeln Ihre Mitarbeiter weiter und arbeiten dem Peter Prinzip entgegen. Heißt: Sie fördern Ihre besten Seiten und suchen gleichzeitig die beste Position im Unternehmen dafür – was im Übrigen ein ständiger Prozess ist. Die Frage danach erinnert den Personaler im Bewerbungsgespräch daran, dass Sie Ihren Beruf nicht nur für Geld ausüben, sondern wachsen wollen – und langfristig denken.

„Wie sieht Erfolg in den ersten 90 Tagen aus?“

Als Neuer genießen Sie anfangs so etwas wie Welpenschutz. Sie dürfen viele Fragen stellen, Fehler machen, lernen. Aber irgendwann wird man von Ihnen erste Fortschritte und Erfolge erwarten. Ziel dieser Frage ist, herauszufinden, wie die Erwartungen an Sie aussehen und wie realistisch diese sind. Insbesondere wie der Job nach 90 Tagen aussieht…

„Welche Herausforderungen erwarten mich in den ersten 90 Tagen?“

Diese eigene Frage klingt ähnlich wie die Frage davor, ist aber doch ein bisschen anders. Hier interessiert vor allem der Subtext: Achten Sie auf die Zwischentöne und bohren Sie ruhig ein bisschen nach – um welche Herausforderungen geht es genau? Welche Konflikte lauern wo? Wie ist das Team zusammengesetzt? Wie offen geht das Unternehmen mit Schwierigkeiten um? Das ist übrigens völlig legitim, schließlich wollen Sie den Job schaffen und die Probezeit überstehen.

„Welchen Herausforderungen muss sich Ihr Unternehmen aktuell stellen?“

Gleiche Frage, nur eine Dimension größer. Gewiss, man wird Ihnen kaum erzählen, dass die Company kurz vor der Insolvenz steht. Aber vielleicht erfahren Sie etwas über das (Selbst-)Bewusstsein der Firma – wo diese aktuell im Markt steht und künftig stehen will. Die wichtigste Frage – wenn auch verhüllt gestellt – dabei ist natürlich: „Befindet sich das Unternehmen auf Wachstumskurs oder Schrumpfkur?“

„Warum arbeiten Sie für dieses Unternehmen?“

Hier kommt es ein bisschen darauf an, wie Sie die Frage betonen. Sie darf weder despektierlich noch überrascht klingen, Motto: „Was? Immer noch hier???“ Aber mit aufrichtigem Interesse und einem Lächeln gestellt, entlocken Sie dem Personaler auf diese Weise ein paar sehr persönliche Einblicke in das Unternehmen und warum es Spaß macht, dort zu arbeiten. Und mal ehrlich: Kommt bei der Frage nicht mal der einstellende Personalentscheider ins Schwärmen, sollten die Alarmglocken nicht klingen, sondern donnern.

50 eigene Fragen im Vorstellungsgespräch

  • Wurde diese Stelle neu geschaffen?
  • Gab es einen Vorgänger für diese Stelle?
  • Arbeitet er oder sie noch im Unternehmen?
  • Was hat mein Vorgänger – aus Ihrer Sicht – richtig gut gemacht?
  • Was sollte ich – aus Ihrer Sicht – anders machen als mein Vorgänger?
  • Wie viele Vorgänger gab es?
  • Warum wurde die Stelle wieder frei?
  • Welche Ziele verfolgen Sie mit dieser Besetzung?
  • Woran machen Sie fest, dass ich meine Arbeit wirklich gut mache?
  • Aus Ihrer Sicht: Welche Erfolge sind idealerweise in den ersten Wochen zu erzielen?
  • Welche Kollegen können mich bei meinen Aufgaben optimal unterstützen?
  • Mit welchen Hindernissen sollte ich rechnen?
  • Wäre es möglich, meinen künftigen Arbeitsplatz zu besichtigen?
  • Darf ich mich eventuell mit anderen Angestellten unterhalten?
  • Wie groß ist die Abteilung?
  • Arbeiten Sie in abteilungsübergreifenden Teams?
  • Welche Aufgaben haben aus Ihrer Sicht höchste Priorität?
  • Gibt es noch Anforderungen, die nicht in der Stellenausschreibung genannt wurden?
  • Welche Rolle spielt diese Stelle bei den Zielen des Unternehmens?
  • Was ist aus Ihrer Sicht der Teil des Jobs, der am meisten frustrieren könnte?
  • Wie würden Sie auf dieser Position beginnen?
  • Was ist der wichtigste Beitrag zum Erfolg des Unternehmens auf meiner Position?
  • Wie erklären Sie den bisherigen Erfolg Ihres Unternehmens?
  • Wie würden Sie meinen typischen Arbeitstag beschreiben?
  • Muss man in dieser Position viel reisen?
  • Wie lange und wohin – auch ins Ausland?
  • Gibt es bei Ihnen Gleitzeit oder echte Vertrauensarbeitszeit?
  • Wie viele Überstunden leisten die Mitarbeiter aktuell im Durchschnitt pro Woche?
  • Werden diese Überstunden ausbezahlt oder abgefeiert?
  • Haben Sie eine Home-Office-Regelung?
  • Kann ich meinen potenziellen Arbeitsplatz einmal persönlich sehen?
  • Wie sieht bei Ihnen die übliche Einarbeitungsphase aus?
  • Wie lange dauert bei Ihnen die Probezeit?
  • Wie werden Mitarbeiter bei Ihnen gefördert und entwickelt?
  • Gibt es ein Budget für Weiterbildungen?
  • Welche zusätzlichen Leistungen, neben dem Gehalt, bieten Sie Mitarbeitern an?
  • Wer wird mein direkter Vorgesetzter sein?
  • Was hat er oder sie für einen Hintergrund?
  • Wie würden Sie den Führungsstil meines Vorgesetzten beschreiben?
  • Wie würden Sie Ihre Unternehmenskultur beschreiben?
  • Wie hoch ist der Frauenanteil in Führungspositionen?
  • Hat Ihr Unternehmen vor, in der nächsten Zeit zu expandieren?
  • Wurden schon einmal Dienstleistungen ausgelagert – welche?
  • Welches Wissen sollte ich mir vor dem Beginn noch aneignen?
  • Wer wird alles über diese Bewerbung entscheiden?
  • Was müsste ich tun, um Ihnen die Entscheidung für mich zu erleichtern?
  • Haben Sie noch irgendwelche Zweifel an meiner Eignung für diese Position über die wir reden sollten?
  • Welche Persönlichkeit wünschen Sie sich vom künftigen Mitarbeiter an Ihrer Seite?

Rückfragen-Liste hier kostenlos herunterladen

Die Liste sämtlicher Rückfragen können Sie sich – wie gewohnt – gerne kostenlos als PDF herunterladen, ausdrucken und sich als Merk- oder Spickzettel zum Vorstellungstermin einpacken.

Download Rückfragen (PDF)


20 Rückfragen für Führungskräfte

Wer sich als Führungskraft bewirbt, von dem wird üblicherweise mehr erwartet, als von Berufseinsteigern. Sie sollen ein Team aufbauen, umbauen oder neu motivieren und zugleich maßgeblich dazu beitragen, dass das Unternehmen seine Ziele erreicht. Nicht selten spiegelt sich das auch in den Zielvereinbarungen des Arbeitsvertrags. Umso wichtiger ist es für die Managerinnen und Manager in spe, genau nachzufragen, wie die Rahmenbedingungen aussehen, was genau von ihnen erwartet wird und bis wann – erst recht, wenn Sie geholt werden, um Change Prozesse zu leiten und strukturelle Verkrustungen aufzubrechen.

20 Rückfragen, die Manager stellen können

  • Wie groß ist das Team?
  • Wie setzt es sich zusammen (Alter, Betriebszugehörigkeit, …)?
  • Wie hoch ist der Krankenstand beziehungsweise sind die Fehltage pro Mitarbeiter?
  • Wie homogen ist die Gehaltsstruktur der Mitarbeiter?
  • Wie hoch ist der leistungsabhängige Anteil der Gehälter?
  • Gibt es ein Budget für Prämien, Boni, Gehaltserhöhungen?
  • Oder erwarten Sie künftig starke Einsparungen?
  • Wie standen die Mitarbeiter zu dem Vorgänger auf der Position?
  • Wie würden Sie den Führungsstil des Vorgängers beschreiben?
  • Sollte der beibehalten oder verändert werden, falls ja: wie?
  • Gibt es Konflikte oder Widerstände im Team?
  • Wurden in den vergangenen zwölf Monaten Veränderungen durchgeführt?
  • Wie wurden diese angenommen und umgesetzt?
  • Wie offen sind die Mitarbeiter für Veränderungen?
  • Wie hoch ist das Budget für die Mitarbeiterentwicklung und Weiterbildungen?
  • Gibt es ein Budget für Entlassungen?
  • Planen Sie weitere Einstellungen oder Entlassungen für die Abteilung?
  • Wurde die Abteilung in der Vergangenheit aus anderen Teams zusammengelegt?
  • Wurden Kollegen entlassen oder ausgelagert?
  • Wie würden Sie die Stimmung im Team und im Unternehmen beschreiben?

Download: Fragenkatalog für Führungskräfte

Auch diesen Fragenkatalog können Sie sich gerne als PDF kostenlos herunterladen. Zudem können Sie als Führungskraft auch einige der oben genannten Fragen stellen – etwa jene zu den speziellen Herausforderungen des Jobs, zu den kurzfristigen Zielen innerhalb der ersten 90 Tage oder darüber hinaus.

Download Managerfragen (PDF)


Dumme Rückfragen

Natürlich gehört ein wenig Souveränität dazu, solche Rückfragen zu stellen. Doch egal, wie hoch Ihr Stresslevel gerade ist: Fragen Sie bitte nie nach Informationen, die Sie locker vorher im Internet oder in anderen Medien hätten recherchieren können. Etwa Fragen wie…

  • Wie viele Mitarbeiter hat Ihr Unternehmen?
  • Wie alt ist das Unternehmen eigentlich?
  • Haben Sie auch Filialen im Ausland?

Man sagt zwar, es gäbe keine dummen Fragen. Stimmt aber nicht. Manche Rückfragen lassen Bewerber sehr wohl dumm aussehen – und schrecklich unvorbereitet. Dazu gehören eigene Fragen, die der Interviewer sowieso nur auf eine Art beantworten kann:

  • Ist das Betriebsklima gut?
  • Ist mein künftiger Chef nett?
  • Habe ich gute Aufstiegschancen?

Nein, haben Sie nicht! Wer solche Fragen stellt, ist offensichtlich naiv oder hat überhaupt keine Ahnung, was er oder sie fragen soll. Unklug sind auch Fragen zu Arbeits- oder Urlaubszeiten (wie Sie manche Ratgeber ernsthaft empfehlen) oder eigene Fragen nach einer baldigen Gehaltserhöhungen. Solche Rückfragen stellen Ihre Motivation gewaltig in Frage: Noch nicht mal die Zusage zu Job erhalten und schon an Urlaub und mehr Geld denken?!

Ebenso wenig sollten Sie in Ihren Gegenfragen Unsicherheit durchblicken lassen: Fragen Sie also bitte nicht, ob Sie einen guten ersten Eindruck hinterlassen haben oder ob Sie den Job bekommen. Viel zu platt.

Die folgenden Fragen bitte niemals stellen:

„Was macht Ihr Unternehmen genau?“

Varianten davon: „Welche Produkte stellen Sie her?“ Oder: „Wie groß ist Ihr Unternehmen?“ Wer diese Fragen stellt, hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Inzwischen gibt es wohl kaum ein Unternehmen, dass sich nicht auf einer eigenen Website im Internet präsentiert, was es macht, welche Marken und Produkte dazu gehören, welche Firmenphilosophie verfolgt wird. Wer sich ernsthaft für eine Karriere dort interessiert, sollte also wissen, was das Unternehmen macht. Als Faustregel gilt: Alles, was sich googeln lässt, dürfen Sie NICHT fragen. Wenn Sie aber trotzdem in diese Richtung fragen möchten, dann bitte immer spezifisch: „Bei meiner Vorbereitung auf unser Gespräch habe ich gesehen, dass Ihr Unternehmen DAS und DAS macht. Mich würde nun interessieren, wie DAS genau ist…“

„Wie schnell wird man befördert und wann gibt es eine Gehaltserhöhung?“

Fluchtgedanken noch vor der Einstellung? Genauso gut ließe sich fragen: „Wie schnell kann ich von der Stelle wieder weg?“ Eigentlich will die Firma erst einmal diesen Posten besetzen – und zwar mit jemandem, der den Job wirklich haben und ausfüllen will.

„Wie schnell kann man sich bei Ihnen beruflich verändern oder aufsteigen?“

Ganz schön ungeduldig! Natürlich freut es jeden Personaler, wenn Mitarbeiter engagiert sind, Ziele haben und auch beruflich etwas erreichen wollen. Besser als andersrum. Aber derart direkt gefragt, wirkt das weniger engagiert, vielmehr sagen Sie im Subtext: „Der aktuelle Job, auf den ich mich gerade bewerbe, interessiert mich eigentlich gar nicht, er ist für mich allenfalls eine Zwischenstation und Mittel zum Zweck.“ Und das wiederum könnte dem Personaler sagen, dass Sie entweder nach einer Weile schon frustriert sein werden oder auch genauso schnell wieder gehen, wenn es nicht so läuft, wie Sie das wollen. Und damit sind Sie schon nicht mehr der perfekte Kandidat für die Position. Falls Sie sich für Aufstiegschancen interessieren, fragen Sie eher das: „Wie sieht bei Ihnen die Mitarbeiterentwicklung aus und bietet Ihr Unternehmen so etwas wie ein Mentorenprogramm oder Weiterbildungen an?“ Das signalisiert dem Personaler ebenfalls, dass Sie sich und Ihrer Fähigkeiten entwickeln wollen (also durchaus engagiert sind) und gleichzeitig für das Unternehmen und dessen Belegschaftsprogramme interessieren.

„Was bezahlen Sie Mitarbeitern in dieser Position?“

Natürlich ist es nicht falsch, über sein späteres Gehalt bescheid zu wissen. Aber die Frage hat die falsche Perspektive. Sie sollten vorher wissen, was Sie wert sind und was man in dieser Branche und dieser Position üblicherweise bezahlen sollte. Entsprechend fragen Sie nicht nach einem Almosen oder danach, was der Arbeitgeber gnädigerweise Ihnen bezahlt, sondern Sie verhandeln über den Gegenwert Ihrer (potenziellen) Leistung und nennen von sich aus Ihren Preis. Eleganter ist es allerdings, den Personaler das Gespräch auf das Thema Gehalt lenken zu lassen, und wenn er danach fragt, welches Gehalt Sie sich so vorstellen, nennen Sie Ihre konkrete Zahl – möglichst krumm. Also nicht 48.000 Euro im Jahr, sondern besser 47.850 Euro.

„Kann ich ein bisschen eher kommen und dafür früher nach Hause gehen?“

Keine Frage, das Interesse an einer ausgeglichenen Work-Life-Balance ist absolut legitim, insbesondere wenn Sie Familie oder Kinder haben. Doch daran denkt der Personaler bei dieser Frage nicht. Was er hört, ist vielmehr die Frage eines Noch-nicht-Mitarbeiters, der einen Job macht, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, aber nicht jemand, der sich wirklich mit Herzblut in den Job reinhängt. Ein klassisches Eigentor. Wenn Sie schon in diese Richtung fragen wollen, dann eher so: „Können Sie beschreiben wie ein typischer Arbeitstag in Ihrem Unternehmen aussieht?“ Bei dieser Rückfrage zeigen Sie Interesse, ohne die Betonung auf die Freizeit oder den privaten Terminkalender zu legen. Die Informationen, die Sie dabei erhalten, können aber genauso nützlich sein.

„Überwachen Sie, wer mit dem Dienstrechner auf Facebook & Co. surft?“

Ernsthaft? Wenn Sie sich darüber Sorgen machen, könnten Sie gleich sagen, dass Sie genau das vorhaben. Und wie sieht das aus? Sie haben den Job noch nicht einmal in der Tasche und machen sich schon Gedanken, was Sie während der Arbeitszeit anderes tun können. Das verrät nicht gerade einen Leistungsträger in spe, oder? Die Grundhaltung muss sein: Das Unternehmen hat gerade eine exzellente Chance, den besten Kandidaten einzustellen. Auch wenn Sie das bitte so nie sagen. Es ist lediglich eine Grundhaltung.

TIPP: Machen Sie sich während des Gesprächs Notizen

Durchaus professionell wirkt, wer sich während des Vorstellungsgesprächs Notizen macht und anschließend Detailfragen zu seinem künftigen Einsatzgebiet stellt:

  • Wo werde ich überall eingesetzt?
  • An wen muss ich berichten?
  • Wer berichtet mir?
  • Ist noch Zeit, sich den Arbeitsplatz gerade anzusehen?

Haben Sie keinerlei Skrupel nachzubohren, falls der Personaler an einigen Stellen ungenau geblieben ist. Chuzpe ist nie verkehrt, übertreiben Sie es aber auch nicht. Heißt: Drehen Sie den Spieß aber bitte nicht einfach herum und stellen Sie dem Personaler dieselben Fragen mit vertauschten Rollen („Warum sollte ich mich für Ihr Unternehmen entscheiden?“). Das könnte respektlos aussehen.

Sie können die eigenen Rückfragen übrigens auch dazu nutzen, um noch einmal Kernaussagen (über sich) zusammenzufassen: „Habe ich Sie richtig verstanden, dass Sie sich von mir … wünschen?“ Oder: „Der ideale Mitarbeiter verfügt also über…?“ Oder Sie betonen am Ende, dass das Gespräch Ihre Motivation erhöht hat, für dieses Unternehmen zu arbeiten: „Zu meinen künftigen Aufgaben wird also gehören…? Das würde ich sehr gerne übernehmen!“

Wie heißt es so schön: Wer (richtig) fragt, der führt.

[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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