Vorstellungsgespräch Dresscodes: Kleider machen Leute
Fachwissen, Sozialkompetenz und Persönlichkeit sind bei der Bewerbung auch weiterhin ausschlaggebender als ein tadelloses Outfit. Doch kann die richtige Kleidung Ihre Professionalität unterstreichen, den Auftritt abrunden und ein rundum stimmiges Bild erzeugen. Stilbrüche dagegen erzeugen ein Störgefühl und können bei zwei ansonsten gleich starken Kandidaten den Ausschlag geben.
Kleider machen Leute: Wie wir uns kleiden, sagt etwas darüber aus, wie wir uns selbst wahrnehmen – und wahrgenommen werden wollen (Fachbegriff: „Dress for success“). Wir alle lassen uns von Aussehen und Kleidung beeinflussen. Davon können sich auch Personalentscheider nicht freimachen. Auch wer in Kleidern steckt, die nicht zu seiner Persönlichkeit passen, wirkt tendenziell verkleidet, verkrampft, künstlich. Außenstehende nehmen eine solche Maskerade wahr – erst recht geübte Personaler.
Der schmale Grat zwischen Anpassung und Authentizität
Der Grat zwischen sympathischer Authentizität und notwendiger Dresscode-Anpassung ist schmal. Balancieren müssen Sie trotzdem darauf. Psychologen sprechen auch von „Social Priming“: Kleidung ist nicht einfach nur neutral. Kleidung spricht zu uns – und verrät dem Gegenüber etwas über das Geschlecht, die Macht und den Status des Trägers. Sie sollten sich über die Psychologie der Kleidung im Vorstellungsgespräch also bewusst sein – und diese für sich nutzen:
- Studien zeigen: In formeller Kleidung werden Bewerber ernster genommen, strahlen mehr Seriosität und Kompetenz aus. Im Zweifel also: besser „overdressed“ als „underdressed“ erscheinen.
- An der Kleidung im Vorstellungsgespräch erkennen Personaler, ob Sie zum Unternehmen passen. Der Dresscode repräsentiert nicht nur Sie, sondern ebenso Ihre spätere Tätigkeit und wie Sie das Unternehmen repräsentieren. Wer viel Kundenkontakt haben wird, ist Aushängeschild der Firma.
Häufige Fragen zur Vorstellungsgespräch Kleidung
Jedenfalls keine kurzen Hosen oder Flipflops – egal, wie heiß es ist: unangemessen! Männer tragen lieber luftige Stoffe, wie dünne Baumwolle oder Leinen. Aber eine lange Hose, Hemd und Sakko müssen sein. Frauen sollten die Rocklänge nicht zu kurz wählen. Und die Schuhe sollten auch im Sommer geschlossen sein.
Mit gedeckten Farben, wie Grau und Blau machen Sie nichts falsch. Das sind klassische Businessfarben. Verzichten sollten Sie auf grelle Töne, wie Rot, Orange oder Gelb. Zu knallig. Gelb wirkt sogar als besonders „unseriös“. Auch weiße Kleidung (Ausnahme: Hemd oder Bluse) ist ungeeignet – nicht zuletzt, weil man hier jeden Fleck sieht.
In den wenigsten konservativen Branchen sind Jeans erlaubt. Diese dürfen dann mit einem edlen Pullover oder Hemd kombiniert werden. Nur bitte keine abgewetzten Jeans im „Used“-Look! Auch moderne Schnitte (Boyfriend-Jeans oder Tapered-Jeans) sowie stark figurbetonte Stretchjeans sind nichts fürs Bewerbungsgespräch. Die Hose sollte hochwertig wirken und eher dunkel sein. Frauen können Jeans zudem mit einem passenden Blazer, Männer mit einem Sakko kombinieren.
Am besten geeignet sind Lederschuhe. Sie strahlen immer Eleganz und Seriosität aus. Turnschuhe oder Schuhe aus Canvas sollten der Freizeit vorbehalten bleiben. Es sei denn, Sie bewerben sich auf einen Job, in dem Sportlichkeit oder Kreativität gefragt ist. Dann sind auch Sneakers erlaubt. Idealerweise sind diese aber schlicht gehalten – also eher einfarbig und ohne Muster oder großes Logo.
Im Winter wählen Sie bitte keine Fellstiefel oder Uggs. Diese sind allenfalls für die Anreise geeignet und sollten im Bewerbungsgespräch gegen elegante Schuhe ausgetauscht werden. Im Winter können Frauen schlichte Lederstiefel oder Stiefeletten tragen. Männer wählen Lederschuhe oder feine Boots.
In handwerklichen Berufen gibt es keine strengen Dresscodes. Deshalb kann das Outfit zum Vorstellungsgespräch leger gewählt werden. Anzug oder Kostüm passen hier nicht. Mit einer Kombi aus Jeans, Hemd oder Bluse, Anzug oder Blazer fahren Sie gut. T-Shirt geht auch, wenn es hochwertig ist. Nur abgewetzt sollte die Kleidung nie sein. Sie bewerben sich immer noch für einen Job!
Um dem Bewerbungsgespräch einen offiziellen Charakter zu geben, sollten Sie Sakko (Herren) beziehungsweise Blazer (Damen) tragen. Damen können auch auf elegante Strickjacken zurückgreifen. Achtung: Das Anzugsakko wird im Stehen geschlossen – ein Doppelreiher immer! Winterjacken dagegen sollten Sie rechtzeitig ausziehen und nicht mit ins Vorstellungsgespräch nehmen. Die Jacke sollte zum restlichen Outfit passen und ebenfalls dezent bleiben. Also bitte keine „lauten“ Farben wählen.
Jetzt bloß keine Fehler machen!
Erfolgreiche Bewerbung? Dann meistern Sie jetzt noch die letzte große Hürde vor Ihrem Traumjob: das Bewerbungsgespräch! Nach diesem praxiserprobten Trainingskurs knacken Sie alle 5 zentralen Phasen sowie die heimliche 6. Phase und gehen ohne Stress ins Vorstellungsgespräch…
Überzeugen Sie Personaler – ganz einfach – mit einem grandiosen Auftritt!
Faustregeln für die Kleidung im Vorstellungsgespräch
Was ankommt und was nicht, variiert von Branche zu Branche und Unternehmen zu Unternehmen. Als Faustregel können Sie sich merken:
- Konservative Branchen, wie Banken und Versicherungen bevorzugen beim Dresscode Anzug beziehungsweise Hosenanzug und Kostüm.
- Moderne, kreative Branchen, wie Medien und Werbeagenturen sehen den Dresscode lockerer und mögen auch (Smart) Casual.
- Berufseinsteiger oder Azubis sollten Wert auf saubere, tadellose Kleidung legen. Ein künftiger Lehrling im maßgeschneiderten Anzug mit Rolex-Armbanduhr dürfte aber für Irritationen sorgen.
- Führungskräfte hingegen sollten nicht unbedingt im Anzug von H&M vorstellig werden. Bestimmte Konventionen müssen auch sie einhalten.
Weil Ausnahmen die Regel bestätigen, sollten Sie versuchen vorab auf den Karriereseiten der Unternehmen, auf Linkedin oder Instagram Bilder beziehungsweise Videos von Mitarbeitern zu recherchieren, um den firmeneigenen Dresscode zu analysieren. Noch besser: Sie schaffen es, Mitarbeiter zu kontaktieren und fragen konkret nach der passenden Kleidung.
Ansonsten lauten die Grundregeln fürs Vorstellungsgespräch:
- Die Kleidung sollte gepflegt und sauber sein.
- Das Outfit sollte zu Ihrem Typ und zur Stelle passen.
- Achten Sie auf harmonische Farben. Das macht sympathischer.
Übersicht: Was beim Vorstellungsgespräch anziehen?
Fauxpas: Was im Vorstellungsgespräch nicht geht
Bei allen Dresscode-Regeln gilt: Wer mit der Kleiderwahl überzeugen will, braucht den Blick fürs Detail. Es reicht leider nicht, einen perfekt sitzenden Anzug oder eine schöne Bluse anzuziehen. Auch Kleinigkeiten, wie die Form des Ausschnitts oder die Socken können den Gesamteindruck subtil beeinflussen. Gerade bei diesen Nebensachen lauern oft die größten Fallstricke und Fauxpas‘.
Perfekte Vorstellungsgespräch Kleidung: Frau
Frauen sind in Modefragen meist stilsicherer als Männer. Allerdings lauern auch in ihrer Garderobe Dresscode-Fallen. So wird von Frauen (im Vorstellungsgespräch) zwar ein ansprechendes Äußeres erwartet. Gleichzeitig dürfen sie nicht „zu sexy für die Arbeit“ wirken. Studien zeigen, dass schon die Frisur den Verlauf des Vorstellungsgesprächs beeinflusst. Wer ernst genommen werden will, sollte offene, wallende Haare vermeiden. Zu feminin. Pferdeschwanz oder Zopf kommen besser an.
Accessoires: Weniger ist mehr
Setzen Sie Schmuck und Accessoires sparsam ein (Piercings reduzieren). Eine Kette, dezente Ohrringe, eine Uhr – mehr muss nicht sein. Extravagante Accessoires und Statement-Ketten gehören in die Freizeit, nicht ins Bewerbungsgespräch. Zudem lenkt das Bling-Bling von den Kompetenzen ab.
Bitte auch keine ultralangen Fingernägel mit aufwendigem Design und Strasssteinchen. Ebenso sollten Sie mit dem Make-up verfahren: dezente Farben, kein knalliger Lippenstift oder dramatisch geschminkte Augen. Sie bewerben sich mit Ihren Qualifikationen, nicht mit Sexappeal.
Tipps für Outfit und Styling
Frauen sollten bei ihrer Vorstellungsgespräch Kleidung beides kombinieren: Moderne und Klassik. Gut sind Kostüme und Hosenanzüge. Mit ihnen macht man wenig verkehrt. Erst recht in der Banken-, Berater und Finanzwelt. In Kreativbranchen können sie auf Blazer und Bleistiftrock verzichten. Ein schlichter Rock mit Bluse reicht.
Farblich sollten Sie etwas wählen, das Ihren Teint unterstreicht. Wer eher blass ist, sollte Pastellfarben vermeiden. Dunkelgrau, Braun oder Fliederfarben wirken in Kombination mit hellblau und weiß frisch und kompetent. Rot als Farbe eignet sich übrigens für das Vorstellungsgespräch gar nicht. Als Signalfarbe wirkt es aufreizend oder gar aggressiv. Beides Eindrücke, die Sie vermeiden wollen.
Minenfeld Strumpfhose
Achtung mit Feinstrumpfhosen: Was die Tennissocke beim Mann, ist die falsche Strumpfhose bei der Frau. Sie sind das i-Tüpfelchen für jedes Kostüm. Dabei sollten Frauen an Folgendes denken:
- Dichte
Strumpfhosen unter 10 DEN eignen sich für warme Sommertage. 50 DEN sind für Beine mit auffälligen Makeln oder für Außeneinsätze im Winter besser. Auf Werte darüber sollte verzichtet werden, sonst droht der Oma- oder Eiskunstkauf-Look. Es sei denn, das ist modisch gewollt. - Farbe
Achten Sie auf einen dezenten Farbton. Mit hellen, hautfarbenen Nylons oder passenden zur Kostüm- beziehungsweise Hosenfarbe liegen Sie richtig. Bei Nude-Tönen im Zweifel lieber die hellere Variante wählen. Zu dunkle Farben lassen die Trägerin wie eine Latein-Tänzerin aussehen. Die schwarze Strumpfhose ist eher ein Modell für Abendveranstaltungen. - Weglassen?
Auf keinen Fall! Egal, wie heiß es draußen ist. Im Job und zum klassischen Dresscode gilt grundsätzlich: immer mit Strümpfen! Nehmen Sie zum Vorstellungsgespräch aber stets ein Ersatzpaar mit. Laufmaschen sehen latent ungepflegt aus. Ebenso Löcher oder Knötchen.
Was für Schuhe zum Vorstellungsgespräch?
Experten raten von „Peeptoes“ ab. Wer im Job repräsentativ gekleidet sein will, kommt an Pumps oder Ballerinas nicht vorbei. Pumps sollten allerdings nie höher als sechs Zentimeter sein. Bequemschuhe oder gar irgendwelche angesagten Stiefel kommen nicht in Frage (siehe Grafik).
Stilsünden bei Frauen
- Minirock
Mag sein, dass Sie eine perfekte Figur haben, im Job aber sollten die Beine weitgehend unsichtbar bleiben. Faustregel: Der Rock endet maximal eine Handbreit über dem Knie. Nie kürzer. Denken Sie daran, dass Sie viel sitzen werden und Ihrem Gegenüber nicht zu viele Einblicke geben wollen. - Dekolletee
Was für die Rocklänge gilt, trifft auch auf das Dekolletee zu: Die Ware sollte hinter dem Vorhang bleiben – und schon gar nicht drohen, heraus zu purzeln. - High-Heels
Pumps, hohe Absätze – alles völlig okay. Nur eine Länge von maximal sechs Zentimetern (besser fünf) sollten die Schuhabsätze nicht übersteigen. Zu sexy für das Bewerbungsgespräch. - Zu enge Kleidung
Eng anliegende Kleidung, bei der sich darunter die Unterwäsche abzeichnet, ist tabu. Zu sexy. - Parfümwolke
Ein dezenter Duft darf sein. Nur sollte der ab 50 Zentimeter Entfernung nicht mehr wahrgenommen werden. Schon gar nicht mehr, sobald Sie den Raum verlassen.
Perfekte Vorstellungsgespräch Kleidung: Mann
Eigentlich geht bei Männern nichts ohne Anzug, mindestens aber eine sogenannte Kombi: Jackett und Stoffhose, keine Jeans, keine Chino. In nicht allzu traditionellen Unternehmen dürfen Sie die Krawatte weglassen. Hier liegt die modernere Alternative – Einstecktuch – mehr im Trend (Fachbegriff: „Pochette“).
Falls Sie beides kombinieren wollen, beachten Sie: Einstecktuch und Krawatte haben NIE das gleiche Muster! Lassen Sie sich von Kaufhaus-Angeboten nicht in die Irre führen, die Krawatten und Einstecktücher als Set anbieten. Idealerweise spiegelt sich im Einstecktuch nur die Grundfarbe der Krawatte oder des Hemdes, nie das Dessin. Als Material kommen nur Seide oder Leinen infrage. Reine Baumwolle wirkt billig.
Haare und Bart
Die Frisur oder Haare sind bei Männern im Vorstellungsgespräch weniger ein Thema. Solange Sie einen ordentlichen Schnitt tragen und die Haare im Nacken nicht aus dem Anzug wuchern. Ähnliches gilt für den Bart: Er darf beliebig lang, muss aber gepflegt sein.
Tipps für Anzug und Business-Outfit
Was die Kleidung anbelangt, hängt die Stilfrage wesentlich von der Zielbranche ab:
- Die Finanz- und Versicherungsbranche gilt als konservativ. Hier punkten Männer mit einem Anzug in dunklen Farben und passendem Schlips.
- Unkonventioneller und ungezwungener ist es in der Kreativ- und IT-Branche. In Werbeagenturen sind teils sogar Jeans mit Jackett angemessen. Gleiches gilt in jungen Start-ups. Hier gehen auch Pullover, Jeanshemd und Chino.
Generell gilt: Mit Anzügen in Grau, Dunkelblau oder Schwarz liegt „Mann“ richtig. Dazu ein passendes Hemd und eine passende Krawatte – fertig. Im Zweifel wählen Sie das elegantere Business-Outfit.
Hosen und Hemd
Achten Sie auf die Beinlänge Ihrer Hosen! Der Saum sollte ein Zentimeter oberhalb des oberen Schuhabsatzrandes enden. Der Hemdkragen wiederum sollte nicht mehr als einen Zentimeter aus dem Anzugkragen herausragen. Das Hemd sollte außerdem nicht zu weit aufgeknöpft werden (maximal der oberste Knopf). Die Manschetten dürfen gar nicht offen getragen werden. Greifen Sie hier lieber zu eleganten Manschettenknöpfen und einer hochwertigen Armbanduhr.
Achtung: Unter Sakkos werden nie kurzärmlige Hemden getragen! Die Hemdmanschette muss unter dem Ärmel herausschauen. Die perfekte Länge ist erreicht, wenn die Ärmel des Sakkos knapp über dem Handrücken an der Daumenwurzel enden und die Hemdmanschette circa einen Zentimeter herausschaut.
Minenfeld Socken
Eigentlich spielen Socken die unwichtigste Rolle im Vorstellungsgespräch. Fallen Sie damit aber negativ auf, können Sie die gesamte Kleidung ruinieren. Denken Sie daran: Wenn Sie im Vorstellungsgespräch sitzen, werden die Socken sichtbarer als im Stehen. Daher bitte beachten:
- Länge
An Kniestrümpfen kommen Anzugträger nicht vorbei. Auch wenn beim Sport oder in der Freizeit Socken okay sind – im Business sind unterm Beinkleid hervorlugende Stoppelbeine tabu. - Farbe
Schwarz geht immer. Mehr Stil beweist, wer die Farbe der Strümpfe auf die Hose abstimmt. Die Socken werden einfarbig und ein paar Farbtöne dunkler gewählt. Zum Anthrazit farbenen Anzug also schwarze Strümpfe, zum marineblauen Anzug dunkelblaue Socken. - Extravaganzen
Sind in Maßen erlaubt. Heißt: Sie können auch bunte Socken zu einem gedeckten Anzug tragen. Dann aber muss die Farbe in irgendeinem anderen Kleidungsstück wieder auftauchen – in der Krawatte zum Beispiel. Allzu grell sollten die Akzente aber nicht ausfallen. Sonst gilt der Mann als „Geck“. Durchweg tabu: weiße Socken und Sport-Socken!
Welche Schuhe im Vorstellungsgespräch?
Wer am liebsten in Sneakern herumläuft, muss sich für das Vorstellungsgespräch in Lederschuhe quälen. Die sind hier Pflicht. Die Farbe wählen Sie passend zum Anzug: Wer einen schwarzen Anzug trägt, sollte schwarze Schuhe wählen. Ebenso sollten Sie Schuhe und Gürtel aufeinander abstimmen: Beide haben stets dieselbe Farbe.
Was nicht geht, sind fleckige Schuhe. Die Schuhe sind der krönende Abschluss Ihrer Erscheinung. Abgewetzte Absätze, Flecken oder gar Löcher degradieren die ansonsten perfekte Kleidung zur bloßen Dresscode-Maskerade.
Stilsünden der Männer
- Krawattenlänge
Die Krawatte endet genau über dem Gürtel. Nicht darüber oder einen Zentimeter davor. Letzteres sieht aus, als hätten Sie diese schon zur Konfirmation getragen. - Hochwasser
Achten Sie auf die Beinlänge Ihrer Hosen. Der Saum sollte ein Zentimeter oberhalb des oberen Schuhabsatzrandes enden. Gemessen natürlich im Stehen! - Logos
Unter weißen Hemden trägt „Mann“ kein Unterhemd. Wer das dennoch will, weil es kalt ist, sollte nur reinweiße Shirts tragen. Logos oder Text, die durchscheinen, sind peinlich. - Hemdausschnitt
Wer den Hemdkragen offen trägt, sollte darauf achten, ein Shirt mit V-Ausschnitt darunter zu tragen. Der bleibt im Gegensatz zum Rundkragen unsichtbar.
Farbcode: Die richtigen Farben wählen
Die richtige Farbe kann den ersten Eindruck ebenso unterstreichen wie zunichte machen. Alle gewählten Farben sollten zusammenpassen und harmonieren. Dasselbe gilt für Muster und Dessins. Eine gestreifte Krawatte auf einem karierten Hemd geht ebensowenig wie eine wilde Musterstrumpfhose zu einem Hahnentritt-Kostüm.
Mit diesen Farben machen Sie nichts verkehrt
- Schwarz
- Grau
- Dunkelblau
- Braun
Kombiniert mit weißem Hemd oder weißer Bluse sind Sie immer passend und der Situation angemessen angezogen. Natürlich lassen sich diese Farben für Anzug, Kostüm oder Hosenanzug auch mit anderen Tönen kombinieren – dann aber meist mit hellen Pastelltönen, sonst sieht es schnell nach Abendgarderobe aus.
Psychologie: Welche Farbe sagt was aus?
In der Farbpsychologie werden den Farben unterschiedliche Attribute nachgesagt, die die Betrachter damit – unbewusst – verbinden. Hier eine Übersicht für die Vorstellungsgespräch Kleidung:
🔵 Blau
Die weltweite Lieblingsfarbe, steht für Vertrauen, Seriosität, Gelassenheit. Dunkle Blautöne strahlen zudem Autorität aus. Ideal für den ersten Eindruck.
🟤 Braun
Solide, neutral, strahlt Ruhe und Bodenhaftung aus.
🌑 Grau
Schlicht, elegant, kultiviert, steht für viel Erfahrung.
⚫ Schwarz
Autoritär und enorm kraftvoll, weckt ähnlich starke Gefühle wie Rot und kann fürs Bewerbungsgespräch einen Hauch zu erdrückend sein. Dann lieber Anthrazit.
⚪ Weiß
Einfach, strahlend, rein, wahrhaftig. Die ideale Farbe für Hemden und Shirts. Mehr aber nicht.
🔴 Rot
Leidenschaftlich, energiegeladen, extrovertiert. Weil sehr emotional allenfalls für Akzente geeignet. Wer diese Farbe trägt, muss sich bewusst sein, dass er oder sie damit automatisch im Mittelpunkt steht und alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Dass die Farbe unterschwellig eine sexuelle Botschaft transportiert, sollte Ihnen ebenfalls klar sein. Für das Vorstellungsgespräch ist Rot daher ungeeignet. Bei den Herren sollte die Farbe nur in der Krawatte auftauchen und auch nur, wenn die Signalwirkung erwünscht ist.
Checkliste: Das bitte bei Outfit und Kleidung beachten
Sorgen Sie für genügend Bewegungsfreiheit. Probieren Sie die Kleidung bitte nicht nur im Stehen, sondern vor allem im Sitzen an und aus. Auch, um zu sehen, wie Hosen oder Röcke fallen. Sie werden im Bewerbungsgespräch später meist sitzen! Für Ihren Auftritt im Vorstellungsgespräch sollten Sie außerdem auf diese Punkte achten:
- Verdecken Sie Piercings und Tattoos.
Egal, wie tolerant sich manches Unternehmen gibt: Details können Sie später immer noch ausloten. In manchen Branchen ist Körperschmuck weniger akzeptiert, in anderen (in medizinischen Berufen oder im Handwerk) ist er aufgrund von Hygiene- oder Sicherheitsvorschriften verboten. - Vermeiden Sie Comicmotive.
Comic-Socken oder Motiv-Krawatten sind genau das nicht: lustig. Derlei Fehlgriffe zählen zu den schlimmsten Styling-Pannen. Auch wenn es auf Sie spießig wirkt: unifarben oder mit einem dezenten Muster wirken Sie seriöser. Letztlich sollten Sie alles vermeiden, was irgendwie nach Freizeit oder Strand aussieht. - Packen Sie Ersatzkleidung ein.
Gerade für längere Fahrten zum Vorstellungsgespräch bietet sich ein Ersatzoberteil an. Sie wollen nicht verschwitzt und verknittert erscheinen. Auch ein Deo, Erfrischungstücher und Kaugummi sollten nicht fehlen. - Vermeiden Sie am Tag zuvor Knoblauch und Alkohol.
Beides dünstet der Körper am nächsten Tag noch aus. Schlimmstenfalls weht dem Personaler eine Fahne entgegen. Die umweht dann auch die Bewerbungsabsage.
Falsch angezogen im Vorstellungsgespräch: Was tun?
Ist vielleicht peinlich, kann aber passieren: Obwohl Sie sich optimal vorbereitet haben, fühlen Sie sich wie im falschen Film. Sie sind falsch angezogen – und jetzt? Keine Panik! Das falsche Outfit im Vorstellungsgespräch ist kein Weltuntergang. Die Auswirkungen sind so groß, wie Sie diese machen. Am Ende werden Sie wegen Ihren Qualifikationen und der Persönlichkeit eingestellt – auch trotz falscher Kleidung.
Überdies ist die falsche Kleidung im Vorstellungsgespräch eine Chance – für einen charmanten und professionellen Umgang mit einem minimalen Fauxpas. Die Tipps dazu:
- Ignorieren
Machen Sie sich wegen der Kleidung im Vorstellungsgespräch nicht verrückt. Konzentrieren Sie sich auf das Gespräch und Ihre Gesprächspartner. Das schönste Outfit ist Ihr Lächeln. - Thematisieren
Reden hilft – erst recht in peinlichen Momenten. Starten Sie eine Charmeoffensive, begründen Sie Ihre Kleiderwahl (nie rechtfertigen!) und lachen Sie über den modischen Fehlgriff. Kann ja mal passieren. Die Aufregung…
Je lockerer Sie mit der Situation umgehen, desto selbstbewusster wirken Sie. Motto: „Ich wollte auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Check. Ist nur ein bisschen anders geworden als geplant…“ Mit Humor im Vorstellungsgespräch können Sie viel wettmachen. Selbstironie und Selbstkritik sind zudem positive Soft Skills.