Wechselmotivation: 20 Beispiele + richtig begründen

Warum wollen Sie Ihren Job wechseln? Das fragen nicht nur wir, sondern auch Personaler im Vorstellungsgespräch. Jobwechsel sind heute zwar normal, Sie brauchen aber bei der Bewerbung oder im Anschreiben eine Begründung. Der Fachbegriff dafür: Wechselmotivation. Ohne diese Erklärung bleibt Interpretationsspielraum – und damit der Verdacht, Sie kommen mit dem Jobwechsel einer Kündigung zuvor oder sind auf der Flucht. Nur: Wie den Jobwechsel begründen? Die besten Gründe und Antworten für einen Jobwechsel – und was Sie bitte NICHT sagen…

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Wechselmotivation begründen, aber wie?

Noch bevor Sie Ihre Bewerbung oder ein Anschreiben formulieren, sollten Sie Ihren wahren und persönlichen Wechselwunsch kennen. Unabhängig davon, was Sie später im Vorstellungsgespräch sagen.

Die wahre Wechselmotivation für Ihren Jobwechsel dient vor allem zur eigenen Orientierung. Sie wollen schließlich nicht irgendeinen neuen Job, sondern Ihren persönlichen Traumjob finden! Dazu müssen Ihnen die Suchkriterien klar sein – also zum Beispiel: Was will ich? Wohin will ich? Und was will ich nicht mehr?

Was ist meine Motivation für den Jobwechsel?

Hinter der Wechselmotivation stecken Ihre persönlichen Ziele. Wenn Sie diese Motivation später auch noch positiv im Bewerbungsgespräch formulieren und mit der neuen Stelle verbinden, punkten Sie bei Personalern.

Was Sie dagegen nie sagen sollten, sind negative Äußerungen über bisherige Jobs und Arbeitgeber. Das sogenannte „Nachtreten“ hinterlässt immer einen schlechten Eindruck – und macht Sie letztlich zum flüchtenden Opfer. Besser und professioneller bei der Wechselmotivation ist immer der Blick nach vorn.

Was sind meine Gründe, den Job zu wechseln?

Stellen Sie sich vorab immer folgende Fragen:

  • Warum verlasse ich das aktuelle Unternehmen?
  • Welche Veränderungen erhoffe ich mir davon?
  • Was genau suche ich?
  • Was reizt mich speziell an dieser neuen Stelle?
  • Was erwarte ich von einem perfekten Arbeitgeber?
  • Kann der neue Job das realistisch bieten?

Weitere Orientierungsfragen vor einem Jobwechsel sind:
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Wechselmotivation formulieren: 8 gute Gründe

Grundsätzlich gilt: Egal, welchen Grund Sie für den externen oder internen Jobwechsel haben – formulieren Sie im Kern immer eine Hin-zu-Motivation! Die Wechselmotivation dahinter kann dann wieder individuell sein. Zudem sollten Sie Ihren Jobwechsel nur begründen, nie rechtfertigen! Ebenfalls tabu: schlecht über ehemalige Arbeitgeber reden. Ihre Wechselmotivation ist immer und ausschließlich ein positiver Blick auf Ihre berufliche Zukunft!

Die folgenden Wechselgründe sind bei Personalern durchweg positiv besetzt. Sie können diese also ohne Gefahr als Wechselmotivation formulieren – bei der externen oder internen Bewerbung:

1. Ich möchte mich beruflich weiterentwickeln

Der Klassiker – und immer ein guter Grund. Allerdings müssen Sie hierbei noch ergänzen, WOHIN Sie sich weiterentwickeln wollen. Völlig unkritisch ist, wenn jemand seit mehr als 3-5 Jahren dieselbe Position innehat und nun zum Beispiel mehr Verantwortung übernehmen oder sein Know-how erweitern will. Weiterentwicklung kann auch bedeuten, seinen Beruf komplett zu wechseln.

Beispiel-Formulierung für eine gute Begründung:

Mein aktueller Arbeitgeber ist zwar Marktführer, aber in dem recht kleinen Segment ____. Die Aufstiegschancen sind hier strukturell eingeschränkt. Ich möchte mich daher künftig mehr auf den Bereich ____ fokussieren und dort spezialisieren. Die Möglichkeiten dazu sind im derzeitigen Unternehmen leider begrenzt. Ihre ausgeschriebene Stelle bietet hierfür deutlich bessere Perspektiven…

2. Ich suche neue Herausforderungen

Das steht zwar gefühlt in jeder zweiten Bewerbung und hat hohes Floskel-Potenzial. Es bleibt aber ein legitimes Wechselmotiv. Allerdings nur, wenn Sie diese Herausforderungen auch konkret benennen: größere Projekte stemmen, größere Teams managen, Menschen führen, einen neuen Markt erschließen, ein Produkt revolutionieren, … Sagen Sie genau, was Sie an der neuen Stelle reizt und herausfordert.

Beispiel-Formulierung für eine gute Begründung:

In den vergangenen Jahren konnte ich Projekte mit einem Budget von ____ Euro erfolgreich umsetzen und zum Erfolg meines aktuellen Arbeitgebers entscheidend beitragen. Er ist heute Marktführer. Die weiteren Entwicklungsperspektiven sind aber jetzt begrenzt. Daher suche ich eine neue Herausforderung und möchte meine Leidenschaft und mein Know-how bei Ihnen einbringen, um einen vergleichbaren Erfolg zu realisieren – zum Beispiel 10 Prozent mehr Umsatz im kommenden Jahr…

3. Ich will mein Kompetenzfeld erweitern

Ihren aktuellen Job beherrschen Sie aus dem Effeff. Ihre Fähigkeiten sind hochspezialisiert. Als Fachkraft zählen Sie zu den Besten Ihres Gebiets. Doch nun wird es Zeit, Ihre Kompetenzen zu erweitern. Zum Beispiel indem Sie Führungsaufgaben übernehmen. Ein hierarchischer Aufstieg gehört zu den häufigen Wechselmotivationen. Intern wie extern. Um diesen Jobwechsel begründen zu können, müssen Sie allerdings mehr Ihre sozialen Kompetenzen betonen, weniger Ihre bisherige Fachkompetenz.

Beispiel-Formulierung für eine gute Begründung:

Der Wechsel in diese Position bietet mir die Chance, mich persönlich weiterzuentwickeln und meine Soft Skills gewinnbringender einzusetzen. Bisher habe ich mehrere Projekte mit bis zu 20-köpfigen Teams geleitet. Die Kolleginnen und Kollegen bescheinigen mir ein starkes Führungstalent, wie Sie meinen Referenzen entnehmen. Die Perspektiven der ausgeschriebenen Stelle passen perfekt zu meinen Ambitionen und Management-Fähigkeiten.

4. Ich möchte mich aus familiären Gründen verändern

Völlig nachvollziehbar: Ihr Partner hat den Job gewechselt – Sie ziehen mit. Folglich brauchen auch Sie eine neue Arbeitsstelle. Dasselbe gilt, falls Sie sich getrennt haben und den Wohnsitz wechseln oder weil Sie Nachwuchs bekommen und nun in Teilzeit arbeiten möchten… Theoretisch geht das den neuen Arbeitgeber zwar nichts an. Sie müssen es auch nicht sagen, aber es hilft bei Jobwechsel-Begründung sehr.

Beispiel-Formulierung für eine gute Begründung:

Aufgrund einer Veränderung im familiären Umfeld möchte ich mich beruflich und räumlich verändern. Eine Anstellung in Teilzeit wäre dazu ideal…

5. Ich möchte die Branche oder den Beruf wechseln

Hierbei handelt es sich nicht um einen Jobwechsel, sondern um einen Berufswechsel und Neustart. Für diese Wechselmotivation sollten Sie sich auf relevante Stärken und Kenntnisse für den Job fokussieren. Sie müssen begründen können, welche bisherigen Kompetenzen und Qualifikationen übertragbar sind und dem neuen Arbeitgeber einen Nutzen stiften. Etwa, weil der Branche oder dem Unternehmen dieses Know-how noch fehlt.

Beispiel-Formulierung für eine gute Begründung:

Nach jahrelanger Tätigkeit im Bereich ____ konnte ich in meiner Branche schon diese und jene Erfolge erzielen. Dieses Wissen würde ich nun gerne in einem anderen Bereich einsetzen und meinen beruflichen Schwerpunkt hierher verlagern. Ich glaube, dass darin großes Potenzial und ein Mehrwert für Sie steckt. Ihre Stelle bietet die Chance dazu, weil…

6. Ich möchte internationaler arbeiten

Auch das ist ein nachvollziehbares Wechselmotiv – aber nur bei international ausgeschriebenen Stellen. Wenn der bisherige Arbeitgeber diese Option nicht bieten kann oder nur eingeschränkt (weil es viele interne Bewerber, aber nur wenige Stellen gibt), dann ist der externe Wechsel die naheliegende Option. Erst recht, wenn Sie zusätzlich Ihre interkulturelle Kompetenz belegen können. Die Wechselmotivation („Ich möchte im Ausland arbeiten.“) ist damit auch schon erklärt.

Beispiel-Formulierung für eine gute Begründung:

Ich arbeite seit ____ Jahren im Bereich ____. In dieser Zeit konnte ich zahlreiche Erfahrungen mit internationalen Teams sammeln und meine Kenntnisse auf den globalen Märkten vertiefen. Bisherige Auslandserfahrungen haben meinen Wunsch bestärkt, meine Tätigkeit in Zukunft internationaler auszurichten. Das gelingt auf Ihrer Position besonders gut. So könnte ich mir vorstellen…

7. Ich suche eine andere Arbeitsumgebung

Oft wird diese Wechselmotivation genannt, wenn Menschen von einem Konzern in den Mittelstand wechseln (oder umgekehrt). Oder wenn sie in ein Startup-Unternehmen wechseln. Die Organisationsstrukturen, Entscheidungswege und Geschwindigkeiten sind hier komplett anders. Hierin liegt aber auch eine Gefahr: Wenn Sie als Begründung eine Struktur beschreiben, die der neue Arbeitgeber gar nicht bieten kann, wirkt das latent naiv. Daher: Wenn Sie diese Wechselmotivation nennen, bitte unbedingt vorher recherchieren, ob der Arbeitgeber in spe Ihre Wünsche erfüllen kann!

Beispiel-Formulierung für eine gute Begründung:

Nach langjähriger Tätigkeit in einem internationalen Konzern und einer hochspezialisierten Organisation, möchte ich künftig wieder in einem agilen Startup arbeiten. Die schnellen Entscheidungswege und die vielfältigen Aufgaben reizen mich enorm. Ich kann mir gut vorstellen, dass meine Erfahrungen im Bereich ____ für Sie von großem Nutzen sind und wir gemeinsam etwas bewegen können.

8. Ich muss gesundheitlich kürzer treten

Wenn der Job krank macht, ist das einer der besten Jobwechsel Gründe überhaupt. Nur müssen Sie bei Wechselmotivation darauf achten, dass sich Ihre medizinische Prognose durch den Wechsel wirklich verbessert. Bedeutet: Wenn Sie den aktuellen Job wegen starker Rückenschmerzen aufgeben, sollte der neue eine rückenschonende Tätigkeit beinhalten. Dasselbe gilt, falls Sie aus gesundheitlichen Gründen die Arbeitszeit reduzieren müssen. Solche Jobwechsel Gründe müssen glaubhaft versichern, dass Sie den neuen Aufgaben gewachsen sind und nicht schon wieder wegen Krankheit ausfallen.

Beispiel-Formulierung für eine gute Begründung:

Ich kann meinen bisherigen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben. Mein Arzt hat mir empfohlen, auf einen Bürojob in Teilzeit umzusatteln. Gerne würde ich meinen Erfahrungsschatz und die erworbenen Skills mit der von Ihnen ausgeschriebenen Stelle verbinden. Als Quereinsteiger bringe ich eine schnelle Auffassungsgabe, Ausdauer sowie weitere Schlüsselkompetenzen mit.

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Was der Wechselwunsch Personalern verrät

Ob eine berufliche Veränderung erfolgreich ist, hängt entscheidend davon ab, aus welchem Antrieb heraus Sie handeln. Dafür interessieren sich gerade Personaler enorm. Die Wechselmotivation – intern wie extern – lässt Schlüsse zu über:

  • Ihre Vorbereitung
  • Ihre Zielstrebigkeit
  • Ihre bewusste (!) Auswahl
  • Ihre Stetigkeit
  • Ihre Loyalität

2 Richtungen der Wechselmotivation

„Motivation“ bedeutet „Bewegung“. Entsprechend gibt es auch bei der Wechselmotivation zwei Richtungen:

  1. Weg-von-Motivation
    Bei der Weg-von-Motivation wollen wir „weg von etwas“ – weg von einem miesen Job oder miesen Chef. Dahinter steckt jedoch ein Fluchtreflex. Das „Reißaus nehmen“ kann auch ein bequemes Ausweichen und unstrategisches Vorgehen sein. Hauptsache: weg! Kein gutes Wechselmotiv.
  2. Hin-zu-Motivation
    Wer sich irgendwo „hin“ orientiert, verfolgt meist einen Plan oder eine Strategie – und sieht prompt zielstrebig aus. Bei der Hin-zu Motivation wollen wir etwas erreichen, uns zu einem gesteckten Ziel hin entwickeln und haben klar vor Augen, wohin der Weg Sie führen soll.

Für den Erfolg der beruflichen Neuorientierung ist es schon deshalb wichtig, das Ziel Ihrer Reise zu kennen. Nur so bleiben Sie dauerhaft motiviert und argumentieren überzeugend im Anschreiben oder Bewerbungsgespräch.

Lesetipp: Das Paradoxon der Sinnsuche: Geben statt suchen!

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Jobwechsel Gründe: Diese 8 sollten Sie nicht nennen

Neben guten Begründungen gibt es auch ein paar kritische Wechselmotive. Für viele überraschend: ein besseres Gehalt gehört dazu. Weitere schlechte Gründe beim Jobwechsel sind:

❌ Ich möchte mehr Geld verdienen

Geld ist eines der häufigsten Motive für einen Jobwechsel – nur sagen dürfen Sie das bitte nie. Es wirkt schrecklich opportun und offenbart obendrein wenig Liebe für den neuen Job (was Personaler aber eigentlich hören wollen). So jemand verrät im Subtext: „Mir geht es vor allem ums Geld – der Job kommt erst an zweiter Stelle.“ Solche Söldner gehen im Zweifel auch wieder, wenn ein anderer Arbeitgeber mehr Geld bietet. Sie merken: Loyalität klingt anders…

❌ Ich möchte mehr Zeit für meine Familie haben

Menschlich absolut nachvollziehbar. Aber aus Sicht des Personalers nicht die Idealbesetzung. Auch hier gibt der Subtext in der Wechselmotivation den entscheidenden Negativausschlag. Sie sagen de facto: „Der Job hat nicht die höchste Priorität. Ich möchte weniger arbeiten.“ Beides Aussagen, die darauf hindeuten, dass sich dieser Kandidat eher nicht reinhängen wird, freiwillig Überstunden macht oder zum echten Leistungsträger heranwächst. Kann der Personaler wählen, entscheidet er sich für den oder die andere Bewerberin.

❌ Ich habe mich im bisherigen Job gelangweilt

Das klingt latent nach „Sie suchen eine neue Herausforderung“ – ist aber eine Bankrotterklärung. Langeweile ist kein Schicksal. Von einem wahren Leistungsträger darf man erwarten, dass er oder sie den Leerlauf konstruktiv nutzt. Wer sagt, dass er sich bisher gelangweilt hat, sagt damit indirekt, dass er oder sie passiv geblieben ist und nichts dagegen unternommen hat. Keine clevere Wechselmotivation! Die zweite Botschaft wirkt noch schlimmer: Was, wenn im neuen Job wieder Langeweile aufkommnt? Werden Sie dann wieder das Handtuch werfen? Einen Kandidaten, der darauf wartet, dass ihm gebratene Tauben in den Mund fliegen, stellt niemand ein.

❌ Ich möchte für eine attraktive Marke arbeiten

Warum? Damit Sie im Freundeskreis damit prahlen können? Zugegeben, die Frage ist provokant. Aber genau das steckt hinter diesem Wechselmotiv: die Suche nach Status und Anerkennung. Dieser Schuss geht nach hinten los: Einmal, weil Bewerber damit ein geringes Selbstwertgefühl verraten. Zum Zweiten, weil Sie so das Image über die Inhalte des Jobs stellen. Wahre Talente fokussieren auf die Herausforderungen, die Chancen – nicht die Marke. Davon abgesehen wissen Arbeitgeber, ob Sie attraktiv sind. Das müssen Bewerber also nicht noch bestätigen. Sagen Sie lieber, warum SIE für das Unternehmen attraktiv sind!

❌ Ich möchte Verantwortung abgeben

Generell ist das sogenannte Downshifting eine gute Wechselmotivation. Bei manchen Personalentscheidern sorgt der geplante Rückschritt dennoch für hochgezogene Augenbrauen. Downshifter passen eher nicht ins Karrieremuster. Hier müssen Sie begründen, warum der Abschied vom Aufstieg für Sie persönlich ein Schritt nach vorn ist. Hat sich Ihr berufliches Ziel aufgrund neuer Lebensumstände verändert? Dann erläutern Sie das kurz und nachvollziehbar. Oder Sie wollen stärker an der Basis und in der Praxis arbeiten, statt in der Administration? Dann sagen sie das besser so.

❌ Ich möchte einen sicheren Arbeitsplatz

Das wünschen sich wohl alle Mitarbeiter. Trotzdem sollten Sie diesen Grund nicht nennen. Er klingt nach Angst, nicht nach Motivation, Engagement und Leistung. Zudem vermittelt diese Wechselmotivation den Eindruck: „Ich suche Sicherheit und einen ruhigen Arbeitsplatz, ohne mich um viel kümmern zu müssen.“ Sicher nicht die Einstellung nach der Unternehmen suchen.

❌ Ich möchte geregelte Arbeitszeiten und weniger Überstunden

Auch diese Wechselmotivation ist heikel. Für Personalverantwortliche klingt es wie: „Ich mache nicht mehr als nötig.“ Natürlich sollten Überstunden nicht die Regel sein und klare Arbeitszeiten sind wichtig. Gerade im Anschreiben oder Vorstellungsgespräch sollten Sie dies aber nicht so begründen oder formulieren. Arbeitgeber wollen Ihr Engagement sehen und nicht befürchten, dass Sie sich jeden Tag schon zehn Minuten vor Feierabend ausklinken.

❌ Ich konnte einfach nicht beim alten Arbeitgeber bleiben

Schlechter Chef, Ärger mit den Kollegen, keine Aufstiegsmöglichkeiten – egal, welche Gründe Sie von Ihrem Arbeitgeber weggeführt haben: Es ist keine Wechselmotivation, die Sie im neuen Unternehmen präsentieren sollten. Personaler interessiert nicht, was beim Ex-Arbeitgeber schief gelaufen ist, sondern was Sie mitbringen und warum Sie genau die richtige Wahl für die freie Stelle sind. Außerdem kommt es nie gut an, wenn Sie schlecht über ehemalige Arbeitgeber oder Vorgesetzte sprechen. Das weckt die Sorge: Was lästert der Mitarbeiter über uns, wenn er oder sie uns verlässt?

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Wechselmotivation Anschreiben: 10 gute Gründe, den Job zu wechseln

Die obigen Wechselmotive können Sie ebenso gut im Bewerbungsschreiben nutzen und nennen. Hinzu kommen noch weitere gute Gründe für eine Kündigung beziehungsweise für einen Arbeitgeberwechsel. Hier ist unsere Top 10 der überzeugendsten Wechselmotivationen im Anschreiben:

  1. Weiterentwicklung, Weiterbildung
  2. Mehr Verantwortung
  3. Aufstiegsmöglichkeiten
  4. Andere Strukturen, Arbeitsformen
  5. Berufliche Neuorientierung
  6. Flexiblere Arbeitszeiten
  7. Homeoffice möglich
  8. Kürzere Arbeitswege
  9. Gesundheit
  10. Neue Lebensumstände, Wohnortwechsel

Folgende Formulierungen können Sie im Anschreiben der Bewerbung nutzen, um eine überzeugende Wechselmotivation zu begründen:

  • Neue Schwerpunkte
    „Ihre Position erlaubt mir, meine Kernkompetenzen optimal einzusetzen. Sowohl die fachlichen Aufgaben wie auch die inhaltlichen Schwerpunkte der Stelle entsprechen meinen gesuchten Herausforderungen.“
  • Gemeinsame Werte
    „Werte wie Teamgeist, Nachhaltigkeit und Leistungsorientierung haben mich hierher gebracht – und ich glaube, dass auch Ihr Unternehmen diese Werte lebt. Daher würde mich freuen, Ihr Team schon bald zu verstärken.“
  • Know-how nutzen
    „Durch mehrere Fortbildungen im Bereich ____ habe ich schon vor einiger Zeit mein berufliches Interesse hin zu Ihrer Branche intensiviert. Ebenso konnte ich schon erste Erfolge mit ____ erzielen. Diese Erfahrungen möchte ich nun bei Ihnen gewinnbringend einbringen und weiter ausbauen…“
  • Bessere Perspektiven
    „Gerade im Bereich ____ verspreche ich mir von einem Wechsel zu Ihrem Unternehmen hervorragende Perspektiven und Entwicklungschancen.“
  • Branche wechseln
    „Nach einer 5-jährigen Tätigkeit in einem klassischen Familienbetrieb würde ich meine Erfahrungen und Kenntnisse gerne für das weitere Wachstum in einem modernen Startup wie dem Ihren einsetzen.“
  • Familiäre Veränderung
    „Nach einer größeren familiären Veränderung suche ich nach einer neuen Position, die mit meinem Privatleben vereinbar ist. Ihr familienfreundliches Unternehmen bietet genau das…“
  • Internationaler arbeiten
    „Nach einigen Jahren im Mittelstand und in einem Familienbetrieb zieht es mich in ein mehr international geprägtes Umfeld, wo ich meine Kompetenzen und Kenntnisse stärker einsetzen kann…“

Welche Wechselmotivation in der Probezeit?

Was tun, wenn der neue Job ein Fehler war? Falls Sie noch in der Probezeit kündigen wollen, haben Sie zwei Optionen: War Ihre Anstellung von kurzer Dauer, müssen Sie diese nicht angeben – eine erklärungsbedürftige Lücke im Lebenslauf entsteht frühestens nach drei Monaten. Im Zweifel dauert die Jobsuche eben etwas länger als geplant.

Alternativ können Sie mit Ehrlichkeit punkten. Sagen oder schreiben Sie, dass Sie sich seinerzeit vorschnell entschieden haben und Ihnen die richtigen Auswahlkriterien noch nicht klar waren. Nun aber sind Sie sich vollends bewusst: Dieser Job, dieses Unternehmen passt perfekt. Menschliche Größe und der souveräne Umgang mit eigenen Fehlern und Schwächen überzeugen oft mehr als eine clevere Antwort.

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Problemfälle: Ehrliche Wechselmotivation nennen?

Bei einigen Menschen ähnelt der Werdegang einem Zick-Zack-Kurs. Es gibt Lücken im Lebenslauf, häufige Jobwechsel und vielleicht sogar die ein oder andere Entlassung. Das sieht nicht optimal aus, ist aber auch kein Beinbruch. Solange Sie auch hierfür eine gute Begründung in der Bewerbung haben.

Zum Schluss noch eine Übersicht der häufigsten Problemfälle beim Jobwechsel – samt potenzieller Strategien, wie Sie Ihre Wechselmotivation begründen und formulieren:

Wechselmotivation interne Bewerbung

Bei der internen Bewerbung müssen Sie einen Spagat bewerkstelligen: Sie bleiben zwar an Bord (der Arbeitgeber passt grundsätzlich), aber Position oder Vorgesetzter passen nicht. Bedeutet: Sie dürfen nicht über das aktuelle Umfeld lästern, weil Sie sich sonst das Leben schwer machen, falls der Jobwechsel nicht klappt. Gleichzeitig müssen Sie den Schritt als berufliche Weiterentwicklung begründen.

Unsere Empfehlung: Formulieren Sie wieder eine Hin-zu-Motivation. Zum Beispiel: „Meine Erfahrungen als ___ in der Abteilung ___ haben mich perfekt auf die vakante Stelle vorbereitet. Bei der Betreuung unserer Kunden konnte ich meine Kommunikationsfähigkeiten verbessern, beim Leiten diverser Projekte meine Organisations- und Führungskompetenzen trainieren. Diese Fähigkeiten möchte ich nun in der neuen Position einbringen und für unser Unternehmen ausbauen.“

Jobwechsel nach Kündigung

Gekündigt – und jetzt? In dem Fall raten wir dazu, die Karten offen auf den Tisch zu legen – nur ohne große Rechtfertigungen. War die Kündigung betriebsbedingt, ist es ohnehin nicht Ihr Fehler. Lag es an mangelhaften Leistungen, sagen und schreiben Sie konstruktiv (!), was Sie daraus gelernt haben und warum Sie es künftig besser und beim neuen Arbeitgeber anders machen.

Grundsätzlich müssen Sie eine Kündigung nicht ansprechen. Die geht den neuen Arbeitgeber nichts an. Aber es dokumentiert mentale Stärke und emotionale Reife, wenn Sie kurz (!) darauf eingehen. Ein „Es hat nicht mehr gepasst“ reicht dazu völlig. Lenken Sie das Gespräch lieber auf die Zukunft und die Entwicklungspotenziale im neuen Job.

Häufige Jobwechsel in Folge

Zwei bis drei Jobwechsel in einem Jahr oder alle zwei Jahre ein neuer Job? Zu viele Jobwechsel in kurzer Zeit wirken orientierungslos und nach einem sprunghaften Bewerber. Der neue Arbeitgeber wird befürchten, dass auch er nur eine Zwischenstation ist. Während man Berufseinsteigern in den ersten zwei Jahren noch eine wechselhafte Orientierungsphase zugesteht, sollten Berufserfahrene die Angst der Personaler vor Jobhopping unbedingt zerstreuen.

Unsere Empfehlung: Erklären Sie, dass sie nun beruflich angekommen sind und begründen Sie Ihre Bewerbung mit einem langfristigen Ziel bei diesem neuen Arbeitgeber. Erfahrene Fachkräfte, die bisher als Jobhopper unterwegs waren, können noch einen weiteren Trick im Lebenslauf nutzen: Fassen Sie thematisch zusammenhängende Jobs und Stellen im CV in einem größeren Zeitraum und führen diese als Liste auf. So wird daraus wieder ein roter Faden und Sie zeigen mehr Kontinuität im Lebenslauf. Auch wenn Sie damit nicht alle Befürchtungen zerstreuen können, bleiben Sie doch wenigstens ehrlich und bringen viele unterschiedliche Erfahrungen mit.

Eigenkündigung

Die Frage, die sich hier stellt: Warum bewerben Sie sich nicht aus ungekündigter Position, sondern kündigen den Job ohne neuen? Entweder, das war eine Kurzschlusshandlung – oder Sie sind in Wahrheit einer drohenden Kündigung zuvor gekommen. Auch hierbei gilt: Nie negativ über den alten Arbeitgeber sprechen! Auch Schuldzuweisungen sind tabu. Gehen Sie nicht auf Details ein, sondern richten Sie den Blick wieder in die Zukunft: Sie verfolgen jetzt ein (neues) berufliches Ziel. Punkt.

Die Grundregel bei all diesen Jobwechsel-Fällen lautet: Ehrlich währt am längsten. Auch wenn die eine oder andere Station peinlich ist, wenn Sie Fehler gemacht haben oder gefeuert wurden: Gehen Sie damit selbstbewusst und konstruktiv um. Betrachten Sie Missgeschicke als Entwicklungschancen – und begründen Sie diese auch so.


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