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Das Paradoxon der Sinnsuche: Geben statt suchen

Worin finden Sie einen Sinn? Für manche ist es enorm schwer, einen Sinn im Leben zu finden. Dabei ist das so wichtig: Immer wieder zeigen Studien, dass die Sinnsuche beziehungsweise ein Sinn uns hilft, Krisen zu meistern, Extremsituationen durchzustehen oder überhaupt unsere Ziele dauerhaft zu verfolgen. Allerdings machen viele den Fehler, den Sinn des Lebens zu SUCHEN. Besser fahren Sie damit, indem Sie Ihrem Leben einen Sinn GEBEN! Genau das ist das Paradoxon der Sinnsuche…



Das Paradoxon der Sinnsuche: Geben statt suchen

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Definition: Sinnsuche im Leben – einfach erklärt

Sinnsuche bedeutet, dem Leben sowie eigenen Denken und Handeln eine größere Bedeutung zu geben, die den eigenen Werten und Zielen entspricht. Einfach erklärt: Wer seinem Leben einen Sinn gibt, tut etwas, das ihm oder ihr wirklich wichtig ist und am Herzen liegt.

Diese Sinnsuche hat zahlreiche positiven Effekte: Studien bestätigen, dass Menschen, die in ihrem Leben einen Sinn sehen, glücklicher und gesünder sind. Sie bleiben bis ins hohe Alter fitter, ihr Immunsystem funktioniert besser, ebenso haben sie ein deutlich geringeres Risiko für Alzheimer oder einen Herzinfarkt. Ein Grund: Sinnerfüllte Menschen können mit Stress und negativen Erlebnissen besser umgehen als andere.

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Das Paradoxon der Sinnsuche

Der österreichische Neurologe und Psychologe Viktor Frankl entdeckte das „Paradoxon der Sinnsuche“ unter widrigsten Umständen. Im Jahr 1944 deportierten ihn die Nazis in das Konzentrationslager in Türkheim. Er überlebte den Holocaust nur knapp und verarbeitete seine Erfahrungen später in zahlreichen Büchern. Allerdings wunderte sich Frankl, warum einige der Häftlinge trotz inhumanster Bedingungen offenbar fähiger waren zu überleben als andere. Er erkannte, dass jene bessere Überlebenschancen hatten, die in dieser Hölle dennoch einen Sinn sahen. Frankl selbst klammerte sich an die Vorstellung, später einmal Vorlesungen darüber zu halten, wie sich ein solches Lager auf die Psyche auswirkt.

Das ist zwar noch kein Paradoxon. Allerdings forschte Frankl tatsächlich nach seiner Befreiung auf dem Gebiet der Sinnsuche und Resilienz – insbesondere im Zusammenhang mit schwerem Leid oder Schicksalsschlägen. Am Ende kam er zu dem Schluss: „Wir sollten nicht nach einem abstrakten „Sinn des Lebens“ suchen.“ Denn der mache nur unglücklich. Oder wie er selbst schrieb: „Ziele nicht auf den Erfolg! Je mehr du darauf fokussierst und es zu deinem Ziel machst, desto mehr wirst du ihn verfehlen. Erfolg – genauso wie Glück – lässt sich nicht jagen, er ergibt sich.“

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Sinnsuche: Nicht finden, sondern geben!

Der Sinn besteht nicht darin, „ein“ ganz bestimmtes Ziel wie etwa „das große Glück“ oder „den einen Erfolg“ zu finden und zu erreichen. Erfolg, Zufriedenheit und Glück sind vielmehr die Folgen davon, dass wir Freundschaften pflegen, einer Arbeit nachgehen, die wir lieben, eine Familie gründen, Kinder großziehen… Kurz: Sie sind die Folgen, wenn wir unserem Leben einen Sinn „geben“.

Empirische Untersuchungen stützen die These. Als zum Beispiel die Psychologen Michael Steger, Shigehiro Oishi und Todd Kashdan von der Colorado State Universität und Universität von Virginia rund 8000 Probanden zum Sinn des Lebens befragten, ermittelten sie zwei Werte: wie sehr jemand nach dem Lebenssinn suchte – und wie sehr diese Person mit ihrem Leben zufrieden und glücklich war. Dabei stellten die Forscher einen bemerkenswerten Zusammenhang fest: Je höher der Sinnsuche-Wert lag, desto weniger zufrieden und glücklich waren die Menschen.

Glück ist ein Rindvieh

Und genau das ist das „Paradoxon der Sinnsuche“ beziehungsweise dessen Auflösung: Je mehr wir uns anstrengen, für das Leben einen Sinn zu finden (statt ihm einen zu geben), desto unglücklicher werden wir. Man könnte fast sagen: Glück ist ein Rindvieh – es gesellt sich gern zu seinesgleichen. Je mehr wir ihm aber nachjagen, desto mehr entfernt es sich von uns.


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