Bewerbung aus der Festanstellung: Diskret den Job wechseln
Bei einer Bewerbung aus der Festanstellung bestehen bessere Chancen, den gewünschten Job zu bekommen, als aus der Arbeitslosigkeit. Zumindest ist das die landläufige Meinung. Was allerdings, wenn Ihr jetziger Chef davon erfährt? Könnte er dies nicht als Vertrauensbruch deuten? Wenn Sie dann doch keine Zusage erhalten, haben Sie sich dann bei Ihrem derzeitigen Arbeitgeber unnötige Steine in den Weg gelegt? Wie Sie bei einer Bewerbung aus der Festanstellung am besten vorgehen, sowie Tipps und Muster-Vorlage als Formulierungshilfe für ein entsprechendes Anschreiben…

➠ Inhalt: Das erwartet Sie
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Bewerbung aus der Festanstellung: Warum ist das so schwierig?
Wer sich aus einer Festanstellung bewirbt, begibt sich womöglich auf dünnes Eis: Zum Einen erscheint der neue Job attraktiv, zum anderen möchte man dem derzeitigen Vorgesetzten keinesfalls das Signal geben, dass man kurz vor dem Absprung ist. Immerhin kann es sein, dass der Jobwechsel doch scheitert und somit eine Weiterbeschäftigung beim momentanen Arbeitgeber nicht ausgeschlossen ist. Als Folge könnte der Chef Ihnen Misstrauen entgegen bringen und Sie sogar bei möglichen Beförderungen übergehen.
Kostenlose Vorlage: Bewerbung aus der Festanstellung
Um Ihnen das Formulieren eines Anschreibens für die Bewerbung aus der Festanstellung zu erleichtern, haben wir für Sie ein Muster vorbereitet, dass Sie sich hier gerne kostenlos als Word-Dokument oder PDF-Datei herunterladen und privat nutzen können. Zudem gibt es ein paar Tipps und Grundregeln, die Sie bei einer Bewerbung aus der Festanstellung beachten sollten:
- Erzählen Sie in Ihrer aktuellen Firma niemandem von Ihrer Bewerbung.
- Gleiches gilt für Postings in sozialen Netzwerken.
- Arbeiten Sie mit vollem Einsatz weiter.
- Führen Sie keine Telefonate oder Mailkontakte während der Arbeitszeit.
- Bitten Sie den Wunsch-Arbeitgeber darum, Ihre Bewerbung vertraulich zu behandeln.
Wie kann ich bei der Bewerbung um Diskretion bitten?
Um den aktuellen Arbeitgeber nicht zu verägern oder schlafende Hunde zu wecken, bitten viele Bewerber in Ihrer Bewerbung aus der Festanstellung um Diskretion und Vertraulichkeit. Der Fachbegriff dafür ist ein sogenannter „Sperrvermerk“. Diesen können Sie entweder in der Betreffzeile des Anschreibens oder im Schlussteil einfügen.
Sperrvermerk im Betreff
In der Betreffzeile können Sie zum Beispiel so um Diskretion bitten: „Mit der Bitte um Vertraulichkeit: Meine Bewerbung auf Ihre Stelle als…“ Die Begriffe „vertraulich“ beziehungsweise „Vertraulichkeit“ klingen eleganter und höflicher als „Sperrvermerk“. Auch wenn das im Fachjargon so heißt – das Wort „Sperrvermerk“ sollten Sie in Ihrer Bewerbung nie schreiben.
Sperrvermerk im Schlusssatz
Mehr Platz haben Sie im Schlussteil des Anschreibens. Hier können Sie zudem erwähnen, dass Sie sich derzeitig in einer ungekündigten Stellung befinden. Das wertet Ihre Bewerbung sogar auf, weil Sie ganz offensichtlich nicht aus Not, sondern aus einer Position der Stärke heraus den Job wechseln. Beispiele für eine Formulierung können lauten:
Derzeit befinde ich mich in einem unbefristeten und ungekündigten Arbeitsverhältnis bei Firma _____. Die dort gesammelten praktischen Erfahrungen möchte ich gerne bei Ihnen im Bereich _____ gewinnbringend einsetzen.
Seit MM.JJJJ bin ich bei Firma _____ beschäftigt und dort zufrieden. Dennoch reizt mich die von Ihnen ausgeschriebene Stelle über die Maßen, da ich hier meine Fähigkeiten auf dem Gebiet _____ noch einmal besonders stark einbringen kann.
Trotz meiner Zufriedenheit in meiner Tätigkeit bei Firma _____ möchte ich zukünftig mehr Verantwortung übernehmen und ein Team führen. Diese Möglichkeit sehe ich bei Ihnen.
Wer seinen aktuellen Arbeitgeber nicht nennen will, sollte diesen im Lebenslauf und Anschreiben anonymisieren. Statt also von „Firma XY“ zu schreiben, können Sie zum Beispiel folgende Formulierung wählen: „Mittelständisches Unternehmen in der Branche _____“. Dabei sollten Sie beachten, dass Sie im Internet ebenfalls keine Spuren auf Ihren derzeitigen Arbeitgeber hinterlassen. Wenn Ihr Name auf der Firmenhomepage auftaucht, ist eine Anonymisierung überflüssig. Gleiches gilt für Ihre Profile in den sozialen Netzwerken.
Gründe für eine Bewerbung aus der Festanstellung
Dass Sie sich auf eine andere Stelle bewerben, muss nicht bedeuten, dass Sie sich in Ihrer derzeitigen Position unwohl fühlen und unbedingt weg möchten. Eine Bewerbung aus der Festanstellung kann verschiedene Gründe haben:
- Die neue Position bietet bessere Perspektiven für Ihre Entwicklung.
- Ihre bisherige Position ist zu sehr zur Routine verkommen und bietet keine Möglichkeit, daran etwas zu ändern.
- In der angestrebten Position würden Sie deutlich mehr verdienen.
- Die Wunsch-Stelle bietet mehr Gestaltungsfreiheiten.
- Sie möchten komplett die Branche wechseln.
- Private Gründe wie Wohnortwechsel oder Arbeitsweg.
Berufsbilder: Einstieg, Karriere & kostenlose Vorlagen
In unserer Übersicht der wichtigsten Berufsbilder und Jobprofile finden Sie alles zur Ausbildung, Studium, Karriere- und Gehaltsaussichten sowie berufsspezifische Tipps und kostenlose Bewerbungsvorlagen. Beispiele:
➠ Krankenschwester ➠ Sozialpädagogen ➠ Kommissionierer ➠ Ingenieure ➠ Schauspieler |
➠ Heilpraktiker ➠ Lokführer ➠ Architekten ➠ Zimmermann ➠ Informatiker |
Bewerbung aus der Festanstellung: Einladung zum Vorstellungsgespräch
Wenn Ihre Bewerbung auf die ausgeschriebene Position passt, ist ein eine Einladung zum Vorstellungsgespräch nicht unwahrscheinlich. Den größten Fauxpas, den Sie in diesem Zusammenhang begehen könnten, wäre beim derzeitigen Chef dafür um einen Tag Sonderurlaub anzusuchen.
Ein Vorstellungsgespräch ist Ihre Privatsache und sollte – ebenso wie die Korrespondenz – keinesfalls in die Arbeitszeit fallen. Beantragen Sie daher einen Tag Urlaub. Dazu müssen Sie keine Gründe anführen. Im Vorstellungsgespräch selbst sollten Sie dann unbedingt folgende Tipps beherzigen:
- Gehen Sie auf Ihre Kündigungsfrist ein, um zu verdeutlichen, ab wann Sie zur Verfügung stehen.
- Reden Sie keinesfalls negativ über Ihren jetzigen Arbeitgeber.
- Erwähnen Sie, dass Sie im Falle einer Zusage selbstverständlich ein Arbeitszeugnis Ihres aktuellen Betriebs nachreichen können.
- Plaudern Sie keine Interna aus ihrer momentanen Firma aus.
- Lassen Sie Ihre Vorteile für sich sprechen, anstatt dem eventuellen Hindernis einer Kündigungsfrist oder einem fehlenden Zwischenzeugnis.
- Begründen Sie den geplanten Jobwechsel mit den Chancen der angepeilten Position.
Sollten Sie dennoch um ein Zwischenzeugnis gebeten werden, ist sinnvoll, dieser Bitte nachzukommen. Für den Fall, dass Sie ohnehin früher bereits schon um ein solches bei Ihrem Chef angesucht haben, wird dieser kaum Verdacht schöpfen. Andernfalls können Sie im Rahmen eines Mitarbeitergesprächs ganz allgemein darum bitten – das Recht darauf haben Sie. Und zwar ohne, dass Sie dafür eine Begründung liefern müssen.
Nach einer Bewerbung aus der Festanstellung
Wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Ihre Bewerbung nicht geheim bleiben sollte, empfiehlt es sich, dennoch positiv zu bleiben. Signalisieren Ihrem Vorgesetzten die Gründe. Verdeutlichen Sie, dass diese Bewerbung keine Entscheidung GEGEN die bisherige Firma sondern FÜR eine neue Herausforderung ist und wohin Sie sich gerne weiterentwickeln möchten. Unter Umständen können sich dadurch sogar beim bisherigen Arbeitgeber neue Türen auftun.
Für den Fall, dass Sie eine Zusage des neuen Betriebs bekommen haben, sollten Sie mit der Kündigung so lange warten, bis Sie den neuen Arbeitsvertrag unterschrieben haben. Danach können Sie fristgerecht Ihre alte Position kündigen.
Nichtsdestotrotz ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Sie bis zum letzten Tag dort vollen Einsatz bringen. Das beinhaltet auch die mögliche Einarbeitung Ihres Nachfolgers. Auf diese Weise scheiden Sie im Guten aus der alten Stelle und hinterlassen keine verbrannte Erde.
Weiterführende Quellen und Ratgeber
Tipps zur Bewerbung
➠ Bewerbungsvorlagen
➠ 11 Bewerbungsformen
➠ ABC der Bewerbungstipps
➠ Bewerbungsmappe
➠ Bewerbungsfoto
➠ Deckblatt
➠ Kurzprofil
Tipps zum Lebenslauf
➠ Tabellarischer Lebenslauf
➠ Lebenslauf Vorlagen
➠ Praktika im Lebenslauf
➠ Hobbys im Lebenslauf
➠ Arbeitslosigkeit im Lebenslauf
➠ Lücken im Lebenslauf
Tipps zum Anschreiben
➠ Bewerbungsschreiben
➠ Einleitungssatz im Anschreiben
➠ Schlusssatz im Anschreiben
➠ Interessen im Anschreiben
➠ Stärken im Anschreiben
➠ Anlagenverzeichnis
Tipps zum Arbeitszeugnis
➠ Arbeitszeugnis bewerten
➠ Geheimcodes im Zeugnis
➠ Zwischenzeugnis
➠ Tätigkeitsbeschreibung
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➠ Bewerbung nach Kündigung

Tilman Schulze arbeitet freiberuflich als Kommunikationstrainer, Coach und Mediator in Freiburg und Umgebung. Er ist Autor verschiedner Bücher.

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