Abschiedsgespräch: Vorteile, Tipps + Was Sie nie sagen!

Das war`s. Die Trennung ist besiegelt, nur noch das Abschiedsgespräch steht zwischen Ihnen und dem neuen Job. Bei dem Abschlussgespräch (auch „Exit Gespräch“) geht es darum, die bisherige Zusammenarbeit offiziell zu beenden und noch einmal Revue passieren zu lassen – ehrlich und konstruktiv. Eine verbale Abrechnung ist dabei tabu und wäre unprofessionell. Schließlich sollten Sie keine Brücken verbrennen, über die Sie vielleicht noch einmal gehen wollen… Tipps, wie Sie das Abschiedsgespräch richtig führen und vorbereiten…

Abschiedsgespraech Chef Tipps Fuehren Vorbereiten

Abschiedsgespräch führen: Goodbye!

Die Kündigung ist ausgesprochen, der alte Job endet mit der Kündigungsfrist.

Egal, aus welchen Gründen Sie gehen (oder gegangen wurden): Am Ende der Zusammenarbeit sollte es immer ein vertrauliches Abschiedsgespräch (auch Abschlussgespräch oder Austrittsgespräch) geben. Für Vorgesetzte ist es DIE Chance, ein Feedback von dem scheidenden Mitarbeiter zu bekommen – für Arbeitnehmer ist es eine Gelegenheit, sich zu bedanken und Kontakte zu pflegen.

Abschiedsgespräche sind wichtig, aber selten

Obwohl Jobwechsel im Berufsleben völlig normal sind – durchschnittlich wechseln Arbeitnehmer bis zu 13 Mal ihren Job -, sind es Abschlussgespräche nicht. Nicht wenige Arbeitgeber und Arbeitnehmer trennen sich im Streit oder aus Frust und Enttäuschung.

Dabei kann ein professioneller Trennungsprozess für beide Seiten eine Chance sein. Aus Sicht der Personaler und HR-Abteilung lassen sich im Exit-Gespräch Fehler erkennen und so womöglich die Fluktuationsrate senken. Gleichzeitig ist es eine Gelegenheit, Schiefgelaufenes zu korrigieren und sich zumindest im Guten zu trennen. Man begegnet sich schließlich mindestens zweimal im Leben…

Abschiedsgespräch Vorteile (aus HR-Sicht)

  • Kündigungsgründe erfahren
  • Fehler im HR-Management erkennen + eingestehen
  • Verbesserungsvorschläge erhalten
  • Einsicht über Firmen- und Führungskultur gewinnen
  • Kritikfähigkeit beweisen
  • Wertschätzung vermitteln
  • Arbeitgeberimage optimieren
  • Versöhnliches Ende finden
  • Offboarding-Prozess verbessern
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Abschiedsgespräch vorbereiten: Chance und Risiko

Die Versuchung ist leider groß, sich möglichst schnell und geräuschlos von einem ungeliebten Job oder umgekehrt von einem Mitarbeiter zu trennen. Gerade wenn zum Schluss die Emotionen hochkochen und der Jobfrust zu einer Kurzschlusshandlung verleitet, sollten Sie dem Impuls widerstehen und Profi bleiben.

Das formale Abschiedsgespräch ist ein gutes Werkzeug, um professionell Lebewohl zu sagen und einen lässigen Abgang hinzulegen. Am Ende schütteln sich alle die Hand, wünschen sich gegenseitig viel Erfolg und gehen ihrer Wege… Keine verbrannte Erde, keine abgebrochenen Brücken, alles gut. Auch für Mitarbeiter hat das Vorteile…

Abschiedsgespräch Vorteile (Mitarbeiter-Sicht)

  • Geleistete Arbeit Revue passieren lassen
  • Dank + Wertschätzung auszudrücken
  • Konstruktive Kritik üben
  • Als Profi in Erinnerung bleiben
  • Kontakte pflegen und halten

Was dagegen nie gut ist und immer nachhallt, ist, die Gelegenheit für eine verbale Schlammschlacht zu nutzen. Nochmal so richtig Dampf ablassen, austeilen, nachtreten… Wer sich so verhält, macht sich klein, wirkt emotional unreif und schlüpft letztlich in die Opferrolle. Glauben Sie uns: Derart kindische Rache läuft Ihnen immer nach…

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Abschiedgespräch Fehler: Das bitte nie sagen!

Ich verlasse ein sinkendes Schiff.

Fehler: Abwertung.
Ein Leberhaken gegen den Arbeitgeber zum Schluss ist stillos, peinlich, überflüssig. Zudem dürfte der Diss dem Personalchef keine schaflosen Nächte bereiten, sondern eher für Belustigung auf der nächsten Weihnachtsfeier sorgen.

Ich habe jetzt was Besseres!

Fehler: Prahlerei.
Geben Sie nicht mit Ihrem tollen neuen Job an. Das macht weder Eindruck noch weckt es Neidgefühle beim Gesprächspartner. Dafür lässt es Sie nur wie einen charakterlosen Pinsel aussehen.

Viel Glück ohne mich!

Fehler: Anmaßung.
Vielleicht haben Sie tatsächlich einen guten Job gemacht. Trotzdem wird die Firma ohne Sie nicht gleich den Bach runtergehen. Niemand ist unersetzlich! Eine solche Selbstüberschätzung bestätigt Ihrem Gegenüber nur, dass die Trennung genau das Richtige ist.

Mit Verlaub, Sie sind ein Ar…

Fehler: Obszönität.
Der Spruch ist zwar durch Joschka Fischer zum geflügelten Wort geworden und löste 1984 einen Skandal im Bundestag aus. Zur Nachahmung eignet er sich trotzdem nicht. Wer so spricht, verrät sein wahres Niveau.

Ich war die längste Zeit meines Lebens hier!

Fehler: Undank.
Mag sein, dass Sie gekündigt haben, weil Sie nie die Anerkennung und das Gehalt erhalten haben, die Sie verdient hätten. Aber Sie hatten all die Jahre auch einen Job, konnten etwas lernen. Irgendwas nimmt man immer mit. Und es ist ein Zeichen von charakterlicher Größe auch dafür Dankbarkeit zu zeigen.

Das Gratis-Obst war noch das Beste…

Fehler: Sarkasmus.
Sarkasmus, Ironie und schwarzer Humor gehören nicht ins Abschiedsgespräch. Ein solcher Exit wirkt wieder kleinlich und unprofessionell. Wenn Sie schon kritisieren wollen, dann bitte konstruktiv. Auch das beweist erneut Souveränität.

Ich sag nichts mehr dazu.

Fehler: Beleidigtsein.
Ein Schweigen verrät zwar zuweilen mehr als 1000 Worte. Aber jetzt die beleidigte Leberwurst raushängen zu lassen, ist ebenso kindisch wie kleinlich. Nutzen Sie das Abschiedsgespräch lieber dazu, um sachlich Bilanz zu ziehen: Was war gut, was weniger?

In Zukunft kann ich endlich Geld verdienen!

Fehler: Gier.
Achtung Bumerang! Die Anklage und der Hinweis auf schlechte Bezahlung sagen genauso, dass Sie sich mit Ihren Vorstellungen nie durchsetzen konnten. Sind Sie Macher oder Opfer? Der Abschied ist definitiv der falsche Zeitpunkt, um über das miese Gehalt zu jammern. Das hätten Sie vorher zur Sprache bringen müssen.

Das Wichtigste ist, dass Sie beim Abschiedsgespräch immer sachlich bleiben – Arbeitnehmer wie Arbeitgeber. Nutzen Sie die oben genannten Vorteile zu Ihren Gunsten. Und gehen Sie mit Stil.


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[Bildnachweis: Karrierebibel.de, KI]